Bildartefakte durch HDR?

[Bertram Radelow]

hi,
ich versuche gerade, mich in das HDR-Thema einzuarbeiten. Bisher dachte ich, dass dabei ein Mittelwert aus drei Bildern mit unterschiedlichen Belichtungen gebildet werden. Jetzt scheint es aber so zu sein, dass dabei doch nicht flächig über das ganze Bild gemittelt wird, sondern irgendwie selektiv. Auf den beiden folgenden Bildern - eines mit "HDR+" (höchstmögliches HDR), das andere normal ohne HDR - sieht man beim HDR-Bild eine Art weissen Ring um den Mond, der auf dem normalen Bild und auch mit dem Auge nicht zu sehen ist/war. Ist das ein normales Problem des in der Nikon (hier: D5200) und anderen DSLRs verwendeten Algorithmus'? Ist es besser, 3er-Belichtungsreihen aufzunehmen und mit einer Software am PC das HDR zu rechnen?

links normal, rechts mit HDR

LG Bertram

 

[Steffen]

Ich bin ziemlich sicher, dass der Ring zu sehen war, nur hat das blosse Auge bei den Lichtverhältnissen das zu erkennen.
Die Kamera mit HDR bekommt das dann halt hin...

 

[funkle95]

Hallo Bertram

Ein HDR Foto ist ein "Hochkontrastfoto". An deinem Beispiel mit dem Mond,Wolken und dem dunklen Himmel wird deine Kamera nicht viel mehr herzaubern können als diesen Ring

Versuch das ganze nochmal unter Tags an einem anderen Foto. Am besten mit vielen hellen Objekten und auch schattigen Stellen. Dann wirst du gleich ein besseres Ergebnis bekommen.

Schöne Grüße aus tirol
Simon

 

[Bertram Radelow]

Ein HDR Foto ist ein "Hochkontrastfoto". An deinem Beispiel mit dem Mond,Wolken und dem dunklen Himmel wird deine Kamera nicht viel mehr herzaubern können als diesen Ring

hi Simon,
vielleicht verstehe ich etwas falsch? In meinen Augen ist ein HDR-Foto ein "Niederkontrastfoto", dass bei extremen Kontrasten (Mond/Nachthimmel) aus einem Beinahe-Schwarzweissbild ein schön abgestuftes Bild macht. Besser als bei meinem Beispiel kann man das ja gar nicht sehen. Tagsüber sind die Kontraste ja nicht so extrem wie in diesem Beispiel - sicher wird das Ergebnis dann besser ausfallen.
LG Bertram

 

[Bertram Radelow]

Ich bin ziemlich sicher, dass der Ring zu sehen war, nur hat das blosse Auge bei den Lichtverhältnissen das zu erkennen.
Die Kamera mit HDR bekommt das dann halt hin...

Hallo Steffen,
ich werde das sicher noch öfter überprüfen - aber es gibt keine meteorologische Erklärung für den weissen Ring (mit Halos kenne ich mich aus). Und da ich den Ring schon auf dem Display der Kamera direkt nach der Aufnahme gesehen habe, schaute ich sofort nach oben: kein Ring zu sehen. Am Himmel sah es sehr viel mehr wie das linke Bild aus, nur mit klar erkennbarem, sozusagen noch deutlich hellerem Mond.
LG Bertram

 

[Steffen]

Für einen Halo halte ich das auch nicht, sondern für einen Hof. Der entsteht mit tieferen Wolken und ist im Durchmesser deutlich kleiner.

Kann aber auch am HDR-stacking liegen. Hast Du die Basisbilder nicht? Ich speicher die immer, dann kann man nachträglich andere HDR-Mischungen machen.

 

[Bertram Radelow]

Inzwischen haben wir keine Wolken mehr, aber eine ganz schwache Korona um den Mond, eine manchmal bis zu 5-fache Abfolge von regenbogenfarbenen Ringen (aber niemals weissen). Hier ist ausserhalb der weissen Streuscheibe gerade einmal rot-blau-rot zu sehen:

1. Bild "normal" - so sieht es auch für das menschliche Auge aus:

2. Bild "HDR medium" - die bunten Ringe sind bereits besser zu erkennen:

Interessant ist die Asymmetrie: es ist eine Handaufnahme, und die Bildmitte der drei Einzelaufnahmen wanderte leicht... das gilt auch für die folgenden Bilder:


3. & 4. "HDR max":

hier hat der Algorithmus eindeutig übertrieben. Der speziell oben links ausgeprägte weisse Ring ist in Natur niemals zu sehen.

Ich denke ich werde für Mond-Aufnahmen die Maximal-HDR-Einstellung nicht verwenden können.

LG Bertram

Unser Halo/Hof/Korona-Missverständnis entstand wohl, weil ich mich auf den "Ring" bezog und Du Dich auf die "Scheibe". Die Unterschiede zwischen Hof und Korona findest Du gut im Link meiner Signatur beschrieben. Das hier ist eine Korona.

edit: mit Einzelaufnahmen spiele ich später noch herum. Ich will im Moment erst mal die Grenzen der Onboard-Möglichkeiten ausloten.

 

[jannicam]

Hi Bertram, ich bin zwar mit der speziellen Nikon-Software nicht unmittelbar vertraut, aber schau doch mal nach der Funktion „Glättung“ und probiere mal verschiedene Intensitäten aus! Evtl. könnten deine Bilder bei diesem Motiv auch ein rel. starkes Bokeh aufweisen,- hast du rausvergrößert? Bessere Mondbilder erzielst du bei höheren Blendenzahlen und entsprechend längeren Belichtungszeiten (vom Stativ natürlich). Aber Vorsicht: das Biest wandert innerhalb von 2 Minuten um das Maß seines Durchmessers nach rechts!
Gruß Jan