Condor von J. Sperl/K.G. Wanke 1937 - Bauthread

Reinhard

User
Hi "matzito",

mmh, also ich finde, es handelt sich bei "Nachbauten"/Neuauflagen um Repliken.
Bei meinem Modell: Da ichnicht weiß, wann das Modell tatsächlich gebaut wurde, habe ich >Original< bewusst in "" gesetzt.
 
Hallo,

mmh, also ich finde, es handelt sich bei "Nachbauten"/Neuauflagen um Repliken.

Hm ...

Wenn nun Werner Heilmann aus Reichenbach/Vgtl. im Jahre 1939 in der Fortgeschrittenengruppe Modellbau der HJ einen Condor gebaut hat, wäre das eine Replik oder ein Original? Ist Christians kein Original, weil er die Rippen nicht mit der Laubsäge aus "prima Eisen", sondern 75a später mit einem VHM-Fräser in gleicher Form aus gleichartigem Material freigelegt hat? Der Tüff - früher als Wahrer deutschen Ingenieursdenken in des Volkes Verständnis vom e.V zum Beamtenapparat hochstilisiert - hat meine Honda Monkey als Original eingestuft, obwohl sie die (mit Versicherungskennzeichen) eingetragenen 60km/h mit einem originalen Hondamotor nicht ohne unbotmäßigen Aufwand erreicht hätte. Drum ist jetzt ein gepimpter Chinamotor drin. Das würde ich als "nicht original" einstufen. Mit einer chinesischen Gesamt-Nachempfindung hätte ich die 60km/h leicht erreicht, aber nicht den 60km/h-Eintrag.

Frühere Modelle wurden immer nur als Pläne verbreitet. Insofern ist auch Christians ein Original, da er ihn möglichst nah am Plan erstellen will. Unter einer Replik verstehe ich so etwas wie Aeronauts XXL59, das Original dazu ist Radoslav Ciceks XL-59. Die beide unterscheiden sich deutlich in der Bauweise und im Antrieb.

Da klare Grenzen zu ziehen ist schwierig und ein ewiger Quell von Diskussionen. Der AMD hat eine festgelegt, die hier im Forum in etwa nachvollzogen wird. Da ich sie auf der AMD-Seite derzeit nicht finde, hier nur kurz: streng: bis Konstruktionsjahr 1960; erweitert: bis 1975 unter Verwendung "alter" Materialien. Balsaholz, Bügelfolie, Elektroantriebe und Zugeständnisse an Fernsteuerumbau werden toleriert. Hingegen keine KU-Rümpfe und Styroflügel. Eine Hegi Completta von '62 und eine Graupner Foka von '66 fiele also raus. Eigentlich .. da sich kaum einer daran aufhängt ;-)


Ich hatte die Sperl Pläne bisher für eine lokal österreichische Szene gehalten.

Interessant auch, dass der Nasenbereich nicht beplankt ist. Scheinbar ist der Flügel auch so steif genug, obwohl er mir mit den grossen Rippenabständen ohne D-Box eher torsionsweich vorkommt.

Sperl hatte in den Frühsechzigern in FMB, FMT, Modell inseriert, genauso wie Czepa und Kirchert. (Und Streil und Kö(lliker) aus Zürich.) Natürlich war eine Bestellung aus Österreich oder der Schweiz nicht soo das normale, aber die Wiener Schule fand auch deutschzulande ihren Widerhall. Lindners Spinnen, Finus' Passaten waren von Czepas Toothpick abgeleitet, Jedelskys Storch hatte das FAI-Ei noch vorn.

Die Bespannung war ein Konstruktionselement, Seide bzw. Papier bringt die benötigte (Torsions-)Steifigkeit. Eine nur oberseitig beplankte Nase weniger.

Wegen "aufwendig": wieviel Gewicht schätzt Du, hast Du dem Flieger durch die ausgefrästen Rippen erspart? Bzw. der o.e. hypothetische Werner H. 1939? So angesichts des Aufwands, das Laubsägeblatt jedesmal öffnen und in das drillgebohrte Loch einfummeln zu müssen ...

servus,
Patrick, im Besitz eines Sperlkatalogs '66
 
Hallo Patrick,

Danke für Darstellung im historischen Kontext. Da waren ja schliesslich noch nicht mal meine Eltern auf der Welt.

Frühere Modelle wurden immer nur als Pläne verbreitet. Insofern ist auch Christians ein Original, da er ihn möglichst nah am Plan erstellen will. Unter einer Replik verstehe ich so etwas wie Aeronauts XXL59, das Original dazu ist Radoslav Ciceks XL-59. Die beide unterscheiden sich deutlich in der Bauweise und im Antrieb.

Also als Replik verstehe ich mein Modell auch nicht. Mir ist aber auch klar, dass es kein "Original" ist wie Reinhard das meint.

Wegen "aufwendig": wieviel Gewicht schätzt Du, hast Du dem Flieger durch die ausgefrästen Rippen erspart? Bzw. der o.e. hypothetische Werner H. 1939? So angesichts des Aufwands, das Laubsägeblatt jedesmal öffnen und in das drillgebohrte Loch einfummeln zu müssen ...

Das die Ausfräsungen vom Gewicht nicht viel bringen sieht man ja schon an den vernachlässigbaren Flächen die man entfernt. Das fällt in die Rubrik Optik und Plantreue. Der Umgang mit Drillbohrer und Laubsäge ist mir auch noch wohlbekannt. Den Zeichenaufwand am Rechner sollte man aber auch nicht unterschätzen. Ist halt nur um einiges bequemer und staubfrei. Mit dem hohe Bauaufwand meinte ich primär Details wie z.B. die runden Tragflächenübergänge. Das bringt ja nur Aufwände und entfiel dann beim Kondor II.

Gruß,
Christian
 

Reinhard

User
...............was so ein kleines Wort in "" doch auslösen kann ............. :rolleyes:
:rolleyes:
 
Der Rumpf-Rohbau entsteht:

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Gruß,
Christian
 
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