Der unsichtbare Antrieb - Thermikfliegen leicht erklärt

Hallo zusammen,

ich habe vor einiger Zeit mal ein Video mit meinem guten Freund aufgenommen, in dem wir ein bisschen über das Thermikfliegen reden und es erklären mit Modellflugzeugen.
Vielleicht Interessiert es ja den ein oder anderen.


Über ein Feedback hier oder auch auf YouTube würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Julian
 
Danke an Julian und Helmut!
Eine Anmerkung: Auch beim Hangfliegen fliege ich häufig "thermikorientiert". Oft trägt der Hangwind nicht. Besonders dann, wenn gerade eine Thermikblase in den Rückraum hinter den Hang abgezogen ist. Eine gute Blase lässt den Flieger höher steigen, als es der dynamische Wind an der Kante alleine könnte... :)
Karl-Heinz.
 
Ich habe aber gerade einen Flug im Feuchte Fliegen gemacht. Auch feuchte Luft steigt.

Morgens strahlend blauer Himmel ohne Wolken. Kühler 8 ° leichter Wind von Osten. Gegen 11 Uhr zum Flugplatz mittlerweile bei geschlossener Hochnebeldecke. Wohne am Bodensee, also nichts Ungewöhnliches.

Der Flug war dann wie meist mit Motor auf etwa 40 m Höhe und in großen Bereichen kaum Aufwind. Dann ging es aber doch nach oben. Je weiter oben, umso mehr. In 200m Höhe hatte ich bedenken in den Nebel rein zu fliegen und beendete das seltsame Abenteuer. Ich fliege mit Graupner Höhen- Baro- Empfänger, der mir im Wesentlichen die Höhenmeter an der Fernsteuerung anzeigt. Der Flieger ist ein super leichter Q12x.

Die Sache beschäftigte mich dann, weil so was ich noch nie gehört hatte. Im folgenden Bild versuche ich die Physikalische Erklärung mit der aufsteigenden angefeuchteten Luft.

1633944367836.png


Mag sein, das ist eine seltene Wetter- Gegend- Bedingung. Die Physik erlaubt auch dieses Modellflugerlebnis.
 
Toller Artikel!

Das heißt, wir sollten Feuchtigkeitssensoren entwickeln - die wären wohl wichtiger als die Varios 🤔
 
Ich bin da kein Experte, aber ein Feuchtigkeitsmesser, gekoppelt mit Differenzinformationen könnte schon was hergeben. Für eine Versuchsreihe ...
Da habe ich keine Möglichkeiten dazu; aber mich würde das Ergebnis (für den Modellflug) schon sehr interessieren. Vielleicht greift irgendwann mal einer die Idee auf.

Was mich nicht ganz loslässt: Könnte es sein, dass unsere gefiederten Freunde sich - zumindest teilweise - auf die eine Art und Weise über die Luftfeuchtigkeit / -änderungen "messen" und sich daran orientieren ?
Falls sie ja gleichmäßig steigen würden, wüssten die das ja nicht (außer "sehen" und "Luftdruck").
 
Re=, die Luft, in der ich geflogen bin war wohl feuchter als die Luft oberhalb und deshalb leichter, so ist sie nach oben gestiegen. Meinst Du diese Differenzinformation? Ob wärmere oder feuchtere Luft, mit dem Barometer kann ich messen, ob ich steige, weil oben weniger Druck herrscht.
Was ich auch schon mal angedacht habe ist, den Temperaturunterschied zwischen linken und rechten Fügelende zu messen, um zu messen, ob die warme Luft links oder rechts vom Flieger ist. Die sichtbare Rollbewegung durch einen Bart habe ich jedenfalls selten richtig interpretiert.
 
Hallo Bernd,
so ganz genau habe ich mir das auch noch nicht überlegt. Aber eher so in der Richtung, dass man (möglichst frühzeitig) merkt, ob man in der richtigen Richtung unterwegs ist. Ich glaube, dass die Spannweite (Flügelspitzen) da zu eng beieinander liegen.
Insofern wäre es erstmals überhaupt zu erkunden, ob es technische Möglichkeiten gibt und wie genau diese sind.
Neben Absolutwerten werden da sicher auch Differenzwerte über die Zeit (oder besser "zurückgelegter Weg") benötigt.
Ich stelle mir das aber grundsätzlich machbar vor. Ob's hilfreich ist und etwas bringt, wäre dann die andere Frage.
Wenn Information aus diesen Sensoren schneller sind als "Steigen" über Vario, hätte man schon Vorteile.

Kombiniert man dann die Informationen aus Vario, Hygrometer und Thermometer zu einem Datenbündel ... (... dann wird wohl der Flieger zu schwer 😅)
 
Aber eher so in der Richtung, dass man (möglichst frühzeitig) merkt, ob man ...
Genau das "frühzeitig" ist ja mein Thema das ich nicht schaffe. 🙁
Hier mal ein alter Log aus dem Winter 2019 / 2020. Logger raus und wieder rein räumen, das ca. alle 30 min. im Wechsel.
Log_2019_12_29_Screenshot.png


Wenn jemand eine Idee hat, welche Temp. und (Luft-)Feuchte Sensoren schneller reagieren, bitte her mit der Info!

Viele Grüße
Mirko
 
früher hat man die Glasgehäuse der ersten Transistoren (OC-Reihe) vorsichtig zerbröselt und das freiliegende Germaniumscheibchen als Thermosensor genutzt (Durchlassspannung der Basis-Emitterstrecke, wenn ich mich richtig erinnere). Aber auch das dürfte selbst bei starker Windanblasung kaum schneller sein als ein Vario.
Ich nutze einen Tempsensor von Graupner im General Air Modul für die Lufttemperatur, aber nur so informativ, in etwa den Temp erfassen.
Bertram
 
Ja genau, wäre ne gute Idee. Ich mach mir beispielsweise nix aus den ganzen Sensoren und fliege termisch noch auf die gute alte Methode, also einfach das Modell und seine Reaktionen auf Thermik beobachten und passend darauf reagieren. Das Problem mit all den Sensoren ist nämlich die Reaktionszeit, d.h. bis ich gemeldet bekomme dass es aufwärts geht, ist das Modell normalerweise schon durch die Thermikblase durchgeflogen und ich muss erst mal wieder zurücksteuern. Wenn ich das Modell aber genau beobachte, kann ich deutlich schneller reagieren.

Gruß, Karl Hinsch
 
Moin
Haben wir mal in einer Manntragenden Ka6 br versucht geht nicht die Sensoren sind zu langsam
und da die Luft durchmischt ist geht es nicht
Wie Karl schon geschrieben hat nach alter Sitte
Das Modell kennen und genau hinsehen was es macht beim Einflug in die Thermik
Wir es schneller,oder stellt es fast ab,hebt sich eine Fläche oder hebt sich der Arsch oder der gesamte Flieger

Gruß Jan Henning
 
Das Problem mit all den Sensoren ist nämlich die Reaktionszeit, d.h. bis ich gemeldet bekomme dass es aufwärts geht, ist das Modell normalerweise schon durch die Thermikblase durchgeflogen und ich muss erst mal wieder zurücksteuern. Wenn ich das Modell aber genau beobachte, kann ich deutlich schneller reagieren.
Es gibt große Unterschiede bei der Reaktionszeit zwischen den verschiedenen barometrischen Variosystemen. Es wäre mal interessant zu sehen, wie ein schnelles Vario im Vergleich mit einem Spezialisten abschneidet, der aus der Reaktion des Modells auf diie thermischen Verhältnisse schließt. Bodennah funktionieren beide Methoden vermutlich gleich gut oder die optische sogar bessser, aber wenn es in den Bereich cross country oder GPS-Fliegen geht, ist ein gutes Vario meiner Meinung nach konkurrenzlos.
Das Vario hat für mich auch den Vorteil, dass der Segler eigenstabiler eingestellt werden kann und dadurch bei längeren Flügen weniger Konzentration erfordert. Die Thermik wird durch das Vario realisiert, obwohl das stabiler eingestellte Modell kaum eine Reaktion zeigt.
Bede Methoden funktionieren und machen Spaß.
 
Ich habe schon einige Varios ausprobiert, aber mir ist die Reaktionszeit speziell bei kleineren und leichten Modellen (bis 4 m Spannweite und bis ca. 3 kg) einfach zu groß. Liegt aber auch daran, dass ich eher bodennah nach Thermik suche und dort die Blasen noch kleinräumig sind, also in Höhen unter 100 m, teilweise bereits unter 30 m.
Aber auch bei größeren Modellen bis ca. 4,5 m Spannweite und Gewichten bis ca. 6 kg nutze ich ein Vario eher zu Bestätigung, dass das Modell in der Thermik fliegt, d.h. ich leite nach optischen Gesichtspunkten ein und bekomme eine Rückmeldung durch das Vario erst danach.

Das alles mag bei dicken Brocken (GPS) mit Spannweiten von 6 m und mehr sowie Gewichten von deutlich über 10 kg etwas anders laufen, die auch in deutlich größeren Höhen und damit weiträumiger Thermik bewegt werden. Ich denke, dass hier bei Höhen unter 100 m in Wesentlichen nur noch an den Landeanflug gedacht wird. GPS Modelle werden insgesamt aber eher selten geflogen, so dass im Allgemeinen das Beobachten des Modells und seine Reaktionen beim Einflug in die Thermik wichtiger sind.

Eigenstabil eingestellt sind meine Modelle durchaus eingestellt, aber noch nicht soweit, dass die Reaktion auf Thermik darunter leidet. Ansonsten, wie lange fliegst du denn so? Ich mache jedenfalls nach ca. 60 min. Flugzeit durchaus mal ne Pause und nutze dann demselben Akkupack für einen zweiten Flug.

Gruß, Karl Hinsch
 
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