Hallo Michl,
die Aufregung der Jäger ist schon verständlich. Der potentielle Feind des Bergwildes ist neben dem Jäger
der Greifvogel. Das Bergwild reagiert daher auf alles was sich in seinem Wahrnehmungsbereich befindet äußerst sensibel. Genau genommen mit Panikreaktionen, die zum Absturz des Wildes führen können. So ist zumindest die landläufige Meinung der Jäger und aus dieser Argumentation heraus, deren Aufregung.
Wer aber schon öfter Bergwild beobachtet hat, wird wissen, dass dieses keinesfalls sofort panisch reagiert, sondern zunächst auf seinem Platz verharrt. Die Tiere haben einen natürlichen Instinkt, damit sie eben nicht sofort in einer Art Panikreaktion in den Tod stürzen. Wenn die vermeindliche Gefahr vorüber ist, dann bewegen sie sich wieder ganz normal. Wenn die Gefahr weiter droht, dann versuchen sie sich in Sicherheit zu bringen.
Deshalb gilt es in Gesprächen mit Jägern, zunächst mal herauszuhören wo die Befürchtungen liegen. Weiter ist es wichtig die Argumente zu entkräften, am besten dadurch in dem man sich die Beobachtungen der Jäger in den verschiedenen Situationen (s.o.) schildern lässt. Es kann dann leicht sein das man feststellt, die Jäger wissen zwar von der Reaktion des Bergwildes bei Bedrohung von Greifvögeln, haben aber die Reaktion der Tiere beim Vorbeiflug eines Modells, Segelflieger, Gleit- oder Drachenflieger tatsächlich noch nie gesehen.
Trotzdem sollte ein Einvernehmen möglich sein. Dazu ist es vielleicht am vernünftigsten wenn man sich zu einem Ortstermin trifft. Dabei können Flugräume und Schutzbereiche vereinbart werden.
Vorher kann man ja selber nachsehen, ob die Befürchtungen der Jäger zugetroffen haben. Denn eigentlich sollten ja schon dutzende toter Tiere auf dem Berg liegen oder ihr habt sie bereits ausnahmslos alle vertrieben.