Ein Lötproblem

funduz

User
Wie mache ich es besser?

Heute bin ich beim löten mal wieder verzweifelt. Dabei sollten nur Servokabel an die grauen Multiplex 4- Pol Buchsen dran. Da schauen die Kontakte keine 2mm aus dem Plasikgehäuse raus. Ich löte mit einer alten Weller Magnastat Lötstation, 7-ner 1,2 mm Spitze, 0,5mm Lötdraht. Eigentlich kein Hexenwerk, Draht und Kontakte verzinnen und anlöten. Das Ergebnis ist bescheiden, das Zinn verläuft nicht richtig, zieht Fäden, die Lötstelle glänzt nicht. Der Schrumpfschlauch bleibt an Zinnspitzen hängen. Was ist falsch? Lötzinn zu dünn? Spitze zu heiß? Flußmittel verbrannt?
Wie kann ich es besser machen?

Gruß
funduz
 

GC

User
Hast Du schon das neue bleifreie Lötzinn? Das ist ein arger Mist. Lötstellen glänzen damit nicht.
 

SeK

User
Hast du mal einen anderen Lötkolben ausprobiert? Vielleicht kriegt dein alter die Temperatur nicht mehr geregelt und ist viel zu kalt.

Wie sieht es mit der Lötspitze aus. Nimmt die das Lötzinn noch gut an oder ist die bereits so alt, dass sie als Wärmedämmung;) wirkt? :-)

Wie alt ist das Lötzinn? Kauf dir gegebenenfalls mal eine neue Rolle und versuchs damit.
 

wkrug

User
Ich vermute, das die Multiplex Stecker unter Umständen schon etwas "angelaufen" also oxydiert sind ( Sind ja vermutlich nicht mehr ganz taufrisch ).
Probier mal die Pole vor dem Verzinnen mit einem Glasfaserradierer zu reinigen.

Eine weitere Möglichkeit wäre Lötzinn ohne Flussmittelseele?! Halte Ich aber bei 0,5mm Lot eher für unwahrscheinlich.
Bleifreies Lot wäre auch ne Möglichkeit, das braucht etwas höhere Temperaturen.

Wenn der Lötkolben andere Lötstellen sauber bearbeitet sollte die Spitze und Temperatur passen.

Die Spitzen entstehen auch gerne wenn man zu lange an der Löstelle rumpopelt, da dann das Flussmittel komplett verbrennt und das Lot dann nicht mehr sauber fließt.
 
Hallo,

Also ich habe auch eine alte Weller mit 50W und Magnastat. 7er Spitze reicht da absolut, wenn sie noch in Ordnung ist.
Manchmal verklemmt sich die Feder im Kolben, und dann ist der Anpressdruck nicht mehr gegeben. => Spitze bleibt zu kalt.

Ich verwende einen Glasfaserradierstift zum aufpolieren von (auch scheinbar nicht oxidierten) Lötzungen, dazu dann evtl. auch noch Lötwasser.

Und ja, uraltes Lötzinn hat mir auch schon mal Probleme bereitet, insbesondere wenn es selbst schon eine ? Oxidschicht? drauf hatte, also nicht mehr
glänzte.

Reihenfolge dann:
Lötzunge aufpolieren
Lötwasser drauf
Verzinnen
Schrumpfschlauch auf Käbelnschen
Abisolieren , etwas mehr als benötigt (2bis3mm) --- aber nicht verdrillen !!!
Verzinnen
mit ner ordentlichen kleinen Knippex abpitschen vorne (saubere 90Grad Schnittkante)
Und dann druff auf die Lötzunge
 

kalle123

User
Reihenfolge dann:
Lötzunge aufpolieren
Lötwasser drauf
Verzinnen
Schrumpfschlauch auf Käbelnschen
Abisolieren , etwas mehr als benötigt (2bis3mm) --- aber nicht verdrillen !!!
Verzinnen
mit ner ordentlichen kleinen Knippex abpitschen vorne (saubere 90Grad Schnittkante)
Und dann druff auf die Lötzunge


Wird ja immer besser hier. Jetzt sind wir schon bei "Lötwasser". :eek:

cu KH
 
Lötwasser .. wo ist das Problem ?

Lötwasser .. wo ist das Problem ?

Nehme ich schon seit 25 Jahren.
Richtig verwendet , gibt das sehr gute Ergebnisse.

Noch nie gesehen: ... so siehts aus (die Flasche) . :) ax2.jpg
 
Lötwasser hat an Kabeln weniger als Nichts zu suchen, da es korrosiv wirken kann. Viele der Lötwässerchen enthalten Salzsäure, das lötet sich erstmal wunderbar damit. Aber wenn nach mehreren Monaten oder Jahren das Kabel abgefault ist, kommt die Frage "wie kann das denn sein?" :confused:

Es gibt spezielle Lötwasser für Kabel, aber auch hier kann es zu Reaktionen mit der Isolierung des Kabels kommen. Besonders unsere Silikonkabel sind da sehr anfällig gegen. Für unsere Zwecke ist eher Kolophonium geeignet, da es dünne Oxidationsschichten auflösen kann. Die mit Kolophonium gelötete Verbindung sollte aber sicherheitshalber mit Alkohol gesäubert werden.
 
Zart dosiert verschafft es zumindest mir auch im Elektronikbereich Vorteile.
Und bisher sind mir noch keine Verbindungen wegkorrodiert, Kontakte oder Litzen
oxidiert, oder bemerkbare Kriechströme aufgetreten.
Stattdessen habe ich keine verschmorten Stecker, verbratschelte Bauteile auf Platinen,
oder überhitzte weiss-nicht-was .

.."allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei"
Auf SMD Platinen wende ich es übrigends nicht an.
Muss ja keiner verwenden, wer nicht will.

Danke für die Links. Hoffentlich helfen sie dem Threadersteller.
Vielleicht ist da doch irgendwo Dachrinne im Spiel ;)
In jedem kleinen Problem steckt meist noch ein großes, was erst noch rauswill !
 

Gast_32271

User gesperrt
Zart dosiert verschafft es zumindest mir auch im Elektronikbereich Vorteile.
.....!

sorry, aber das ist ziemlicher Stuss

sobald eine mehrdrähtige Leitung an der Spitze mit Lötwasser in Berührung kommt wird das lötwasser durch die kapilarwirkung der einzeldrähte in die mehrdrähtige Leitung hineingesaugt, das um so mehr wenn die Leitung eine Isolation hat die die einzeldrähte eng umschließt, in der folge wird das kupfer von der säure zerfressen ....
das ist reine Physik, da gibt es keine noch gesunde Dosis sondern nur ein unterschiedlichen zeitverzug
 

kalle123

User
Rudi, versuch es mal mit Kolophonium (z.B. in Spiritus gelöst). Wie auch Schorch hier schreibt.

So was hab ich auch hier, aber bitte nicht für Elektrik/Elektronik.

Bildschirmfoto21.jpeg

Ja, und ich gebe zu, auch ich hab da schon gesündigt. War im Stahlwerk im Bereich von Warmwalzstrassen. Kabel musste im Keller kurzfristig geflickt werden. Alles mit Öl/Wasser verdreckt. Öl/Wasser auch in der Kabelisolierung. Lies sich ohne Einsatz dieser Chemikalien nicht verlöten und wurde dann vermufft. Sollte halt für ein paar Tage bis zum nächsten längeren Stillstand und Einziehen von neuen Kabel halten.

cu KH
 
Ich akzeptiere eure Erfahrung & Posts, und werde meine Methode nicht mehr öffentlich kundtun .

Eines führe ich nicht als Rechtfertigung, aber ebenfalls als "Erfahrung" dennoch an:
Im Jahre 1992 wurde ich als Azubi auf Akkord bezahlt, 25pol. Sub-D Stecker mit entsprechend zugehörigen Computerkabeln zu verlöten.
Ich habe damals wenigstens > 200 dieser Ste/Buchsen a 25 Pole verlötet, zusammen im Team mit anderen Technikern.
Jeder Techniker hat auf seine fertigen Sub-D Gehäuse um die Ste/Bu. ein Garantiesiegel nebst Namenskürzel geschrieben, um sicherzustellen,
dass "seine" Lötungen definitiv wieder gefunden werden, für den Fall dass sie späterhin nicht funktionierten.
Im Jahr 2002 war ich nochmals da, die ganzen Kabelwerke wurden rausgerissen und Netzwerkkabel in die Bodentanks eingezogen
. Es handelte sich übrigens um mehrere Schulungsräume mit je 30 Plätzen im Bereich EDV, mit Tastatur/Bildübergabe an den Dozenten-PC. Ich habe wenige "meiner" Gehäuse geöffnet, so als
Nostalgie-Erinnerung, war doch selber erstaunt, dass dieses Zeugs solange in Betrieb war !
Die Lötstellen an sich waren alle samt blank wie am ersten Tag (gut .. die Litze hintendran habe ich mir nicht mehr angesehen, benetze auch nur die festen Gegenparts.) .
Und das Lötwasser vom Bild, stammt immernoch aus genau dieser Aktion .
Das sollte es nun aber gewesen sein.
 

Steffen

User
Ich habe wenige "meiner" Gehäuse geöffnet, so als
Nostalgie-Erinnerung, war doch selber erstaunt, dass dieses Zeugs solange in Betrieb war !
Die Lötstellen an sich waren alle samt blank wie am ersten Tag (gut .. die Litze hintendran habe ich mir nicht mehr angesehen, benetze auch nur die festen Gegenparts.)
Die Lötung hat ja auch kein Problem mit Lötsäuren, sondern die Litze und vielleicht geht es ja sehr gut, wenn man nur die Kontake behandelt und verzinnt, bevor die Litze da dran kommt.

Kann ja auch gut sein, dass das von Dir verwendete Lötwasser unkritisch für Litze ist, aber ich kenne auch Lötwasser, bei denen Litze nach wenigen Wochen die grüne Hölle ist.

Flussmittel ist halt nicht gleich Flussmittel und Beize nicht gleich Beize.

an Litze würde ich jedenfalls nichts verwenden, was nicht dokumentiert dafür geeignet ist.

Diese Grobeinteilungen "Lötwasser" "Lötfett" und "Flussmittel" sind halt nicht unbedingt ausreichende um einzuschätzen, ob es zusammenpasst.

ich nehme halt nur Elektroniklot mit dem enthaltenen Flussmittel und Litze crimpe ich nach Möglichkeit ;-)
 

kalle123

User
Genau darum gings ihm doch. Flussmittel sind immer ätzend. Die sollen schliesslich das blanke Metall freilegen. Aber Elektronik- / Kupferlitzentaugliche (Kolophonium) nur bei Löttemperatur.

Da war nur der Kringel drum und dazu "Hmmmm".

Mein Vater hat in den 50er noch mit Kupferspitze im Kohleofen und Salmiakstein daneben gelötet.

Nur heute geht bei Elektrik/Elektronik Lötwasser/Lötfett nicht. Und nicht nur wegen der Litze. Der Schei... zieht dir auch Richtung Kontakte, Platine etc. Kannst du nicht kontrollieren ...
 
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