Ein Zagi in Voll-GFK im Positivbau

Middle

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Vielleicht inspiriert es ja jemanden sich auch mal im GFK-Positivbau zu probieren. Ist einfacher als erwartet.
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Wie es dazu kam: Bei meinem ersten selbst gebauten Zagi (damals war ich noch Schüler) war vor allem eines wichtig: Die Unzerstörbarkeit. Und so wurde natürlich alles verstärkt was nur verstärkt werden konnte, inklusive extrastabiler Ohren. Mein Vater nannte das die Bomber-Edition. Geflogen ist er, die schweren Ohren haben aber die Rollrate so weit herab gesetzt, dass die erste Rolle (trotz eigentlich ausreichend Höhe) mit einem Einschlag im Akker im Rückenflug endete. Dank der stabilen Bauweise hat der Zagi das aber weitgehend unbeschadet überlebt. Aber es war klar: So ganz optimal ist das Konzept nicht.

Über die Jahre hat mich dieser Flieger nie losgelassen, er ist einfach perfekt zum Rumheizen bei schlechtem, sehr schlechtem und nicht fliegbarem Wetter. Und wenn das Wetter doch besser ist geht er auch in der Thermik.

Unzählige gebaute (und geflogene) Zagis später kann ich festhalten: Das wichtigste ist nicht die Unzerstörbarkeit, sondern
a) Dass mein Zag schneller ist als der von meinem Vater :-)
b) Leichtbau (< 300g) sichert viel Speed bei erstaunlicher Thermikleistung

Inspiriert von den F3K-Bauvideos von Jan Henning (Dafür muss ich an dieser Stelle nochmal Danke sagen) habe ich mich dann an meinem ersten Zagi mit GFK-Oberfläche probiert um
a) Das mal auszuprobieren
b) Evtl. noch ein paar Gramm leichter zu werden (25g/m^2 Glas ist leichter als Tape)
c) Evtl. für einen stärkeren Motor noch stabiler zu werden
Bis auf c) hat das auch gut geklappt (Abfluggewicht 260g). Dank stärkerem Motor (RS1606 an 3s, ca. 250W Leistung) hat sich der Zagi aber in der Luft zerlegt (Ein Holmsteg hätte geholfen ...) Da hilft nur einem Version 2, mit Holmsteg.

Mein neuester Zagi wird nun mit knapp 700W befeuert (T-Motor F40 an 4s) (und ist damit natürlich deutlich schneller als der von meinem Vater, der sich noch mit 250W senkrecht beschleunigend nach oben hungert). Das Profil ist dank des geringen Gewichts fast egal (Die Aerodynamik-Experten mögen mir verzeihen), ich verwende das HS525. Aufgedickte Profile für mehr Stabilität braucht es dank Holm (und Holmsteg) nicht mehr, da kann ein dünnes Profil für etwas extra-Speed nicht schaden.

Und hier noch ein paar Baustufenfotos (von einem anderen Zagi, der hat noch separat laminierte Ruder):
Kern mit Mittelrippe und Crashdraht für die Nase. Mittig Aufgeschnitten für den Holmsteg.
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Auf die Nasenleiste 25g/m^2 Glasgewebe aufgeklebt (mit Transferklebeband). Auch der Holmsteg besteht aus aufgeklebtem Glasgewebe.
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Und auch die Servos sind schon eingeklebt (mit Überkreuzanlenkung)
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Lackierte Mylarfolien, schon mit Glasgewebe und Holm aufgebracht.
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Folien auf dem Kern aufgelegt und mit Tesafilm fixiert.
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Im Vakuumsack (max. 0,2 bar Unterdruck, sonst wird der Kern verformt)
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kioto

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Hallo,
Schöner Nuri. Wo läßt du den Akku?
Gruß Werner
 

Middle

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Hallo Werner,
den Akku kann man auf dem ersten Foto sehen. Ich habe für den Akku einfach einen Schacht in das Styropor geschnitten (direkt vor dem Holm). Befestigt ist der Akku mit einem (schwarzen) Klettband (einmal längs um den Akku gewickelt und im Akkuschacht festgeklebt).

Viele Grüße,
Malte
 
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