Eine Autobatterie / Bleiakku voll laden, geht das?

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... inwieweit eine Autobatterie heutzutage vom Bordnetz entkoppelt wird, und ob es da vielleicht sogar schon DC-DC-Wandler für Glühlampen ...

... ...das mit der Säuredurchmischung mit erhöhter Spannung mag zwar funktionieren ...
Jou - gerade "das" ist ja meine Sorge und Hinweis zur 14,8V - im KFZ wird nach meiner Erfahrung nie zufiel investiert - und ein DC-DC auf Niveau 13,8V wäre mir neu! :rolleyes:

Nur mal so laut gedacht "Säuredurchmischung" ... früher/anno ... und, die Ladetechnik war mal auf einem sehr primitiven, aber erstaunlich "erfrischenden" Niveau - und - diese
Geräte stehen heute noch zu Hauf herum. Da wurden die Netztrafos mit speziellen U-/I-(oder seltener) E-Kernen (Luftspalt) versehen um einen "Vorwiderstand" (Ladestromreglung)
zu haben , weiter wurden extra nur Brückengleichrichter ohne zusätzliche Siebung eingesetzt. Dessen mittlere Spannung pegelte sich auf ~12VDC ein aber die Spannungsspitzen
"Us" gingen eben um den Faktor (Sinushalbwelle) Wurzel 2 (1,414...) höher - eben die Spitzenspannung (datt machte immer aus: 12VDC * 1,414= ~17VDC!!!) aus.
(mit ein Grund warum diese alten Gurken heute noch so geliebt sind ... Motto: die Pb- sind einfach voll(er)/frischer wirkend geladen ... :D )
Mit anderen Worten, einen "10ms Refresh" hatten die "damals" immer erhalten - und exakt "das" machen unsere Lader nicht, die laden mit reinsten Gleichstrom
zu Hauf meist nur bis 13,8V hoch gestreichelt.

... ich gehe nachher mal zu den KFZ-Ausbildungswerkstätten und erfahre einen hoffentlich >30J Zeitsprung! ;)
 
früher/anno ... ... wurden extra nur Brückengleichrichter ohne zusätzliche Siebung eingesetzt

Jau, ich erinnere mich an die besagten Blechkisten aus meiner Kindheit ;) ....vielleicht diente da ja sogar die Stromanzeige als Strombegrenzung?! ;)

(mit ein Grund warum diese alten Gurken heute noch so geliebt sind ... Motto: die Pb- sind einfach voll(er)/frischer wirkend geladen ... :D )
Mit anderen Worten, einen "10ms Refresh" hatten die "damals" immer erhalten - und exakt "das" machen unsere Lader nicht, die laden mit reinsten Gleichstrom
zu Hauf meist nur bis 13,8V hoch gestreichelt.

Ich hatte ehrlich gesagt dazu nie irgendwelche Tests gemacht, welche Ladeart, welchen EInfluss auf den Innenwiderstand hatte. Meine 100Ah-Hawker hatte ich immer mit dem 60A-Netzteil, auf 14,2V eingestellt geladen (na gut, das war eher ne Art Schockladung ;) ) ...aber seit dem LiFePo-Zeitalter hat auch dieser ausgedient.
Wenn man mal auf die Zyklenfestigkeit zurückrechnet, ist jeder Bleiakku im Vergleich zu LiFePo in der Regel sowieso viel zu teuer (also für unsere Anwendungen als Spannungsquelle) (aber das nur so nebenbei ...weil andere "Baustelle")

Gruß Dieter
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
So, bin mal "drüben" bei den KFZ'lern gewesen, hab'n frisches Käffchen bekommen und los ging's ...
Ich versuche das mal hier zusammen zu fassen, wie es an mich rüber kam.

Tatsächlich, heutige (meist die "etwas" hochpreisigeren) Fahrzeuge nutzen eine extra BMS die mit der Bordelektronik
vernetzt ist. Diese BMS sind teilw. (Kollege war sich nicht sicher wie weit?) auch einstell-/programmierbar auf die verwendeten
Pb-Typen! Hier ist es tatsächlich so, dass die dann die spezielleren Pb-Batterien (z.B. AGM oder Calcium-Silver) nach einer
angepassten (u.a. erweiterten) VTCO-Methode laden. Diese neuen Ladekennlinien - für mich der Übergang und Ladesschlusssp.
bei CC zu CV - wird dann den Eigenschaften der Batterie gerechter, abhängig vom Ladezustand-Temperatur und Materialpaarungen. ;)
Dabei kann die Pb-Klemmenspannung, je nach Außentemperatur, bis zu 17,5V betragen! :eek:
Ob bis dahin gepulst wird ist nicht bekannt, wird aber auch nicht ausgeschlossen. Auch ist die BMS dann so intelligent, dass
z.B. die Start-Stop Automatik u.a. ganz gezielt die Temperatur und Ladezustand des Akkus auswertet und entsprechend handelt!
... das verunsicherte auch viele Autofahrer bei Minustemperaturen ... Natürlich ist es heute sowieso ein Problem, da ständig Elektronik
im Standby mitläuft - siehe Funkschlüssel. Entsprechend der Batterietechnologie sind dann die neuen Unterspannungsgrenzen mit
angepasst.

Dieser "Überspannung" wird mit den (fast schon überall vorhandenen) DC-DC Wandlern entgegen gewirkt, da die jetzt schon integriert
sind. Bestes Beispiel: Xenon bzw. LED Technik, diese Leuchtmittel funktionieren gar nicht ohne einen geregelten Strom und die gesamte
Armaturenelektronik ja sowieso schon. In den Anfangsjahren durch einen "einfachen" Spannungsregler, heute etwas moderner, mit
DC-DC Wandlern.
Überhaupt ist die gesamte Elektronik (s. Motor-Steuergerät) im Fahrzeug kaum noch von der (absoluten Pb-Spannung) "Überspannung"
betroffen (... was ich nicht bedacht hatte!
rolleyes.gif
) , weil jedes Gerät gezielte eigene DC-DC Wandler integriert hat, so dass hier i.G kein
zusätzlicher Aufwand nötig ist.
In Fahrzeugen mit Standard-Beleuchtung und einem günstigerem Preissegment, wird dieser Aufwand noch nicht betrieben. Hier wird
rigoros nur bis max. 14,4V als "Universalspannung" geladen... bzw. mit der Erregerwicklung der LiMa gesteuert.

Was noch offen ist, in Schlagworten: Ladeprogramme - automatisches Erkennen der Typen - Temperaturerfassung - Impuls-CC-CV...?
Aber, es ist i.G schon fast tot; die Lithiumtechnik liegt in den Schubladen und steht i.G auch schon in den Startlöchern. ... muss nur die
Batterieindustrie ihr Ja-Wort geben. :rolleyes:
 
Danke Gerd für dein Nachbohren! Sehr interessant! Bislang dachte ich ja auch, dass möglichst gespart wird, wo nur gespart werden kann und ein DC-DC nur in nem Elektroauto zu finden ist. Aber wenn sich Ingenieure mal austoben (dürfen) .... ;)

17,5V :eek: ...naja, dann ist's ja nicht mehr soooo weit hin zu den 48V-Bordnetzsystem (soweit ich weiß, war das letztlich der Masterplan für die Zukunft ...macht ja auch Sinn, der dann geringereren notwendigen Kabelquerschnitte).

Was noch offen ist, in Schlagworten: Ladeprogramme - automatisches Erkennen der Typen - Temperaturerfassung - Impuls-CC-CV...?
Aber, es ist i.G schon fast tot; die Lithiumtechnik liegt in den Schubladen und steht i.G auch schon in den Startlöchern. ... muss nur die
Batterieindustrie ihr Ja-Wort geben.
Wird wohl momentan (noch) eine Preisfrage sein ...da ist so ein Bleiklotz halt immer noch "erste Wahl"

Gruß Dieter
 

FamZim

User
Mahlzeit

Da sind ja einige Erkentnisse die gleichzeitig auch Zugeständnisse sind, heraus gekommen.
Vielen Dank für diese Aufklärung.
Ein Problem habe ich aber mit der Säureschichtung die für mich DER schwarze Peter ist, der immer dann Schuld ist, wenn man nicht weiter weiß.
Bei Gehl und Fließ-Akkus sowieso nicht möglich, und in allen anderen, meiner Meinung nach auch nicht.

In unserer Kupferschloßerei wurde mit Säuge gebeitzt, in 150 Litter Becken.
Das wurde vor Ort angemischt, mit Schutzkleidung.
Und erst das Wasser und dann die Säure, da es sonst zum spritzen neigt.

Auch alle Apotheker geben das ganz dringlich weiter , erst das Wasser dann die Säure , sonst passiert das Ungeheure.

Wasser in konzentrierte Säure zu gießen, fürt zu einer agressiefen Schnelldurchmischung, innerhalb weniger Sekunden, und ist mit Wärmeentwicklung verbunden (die 150 L waren immer "fast heiß" hinterher).
Aber im Akku sind 30 % Unterschiet angeblich normal ????
Ich frage mich auch wo die denn herkommen soll.
Auf ganzer Plattenhöhe wird parallel, beim Endladen Säure in den Platten gebunden und nicht nur oben .
Das findet auch nicht nur an der sichtbaren Außenseite statt, sondern inerhalb der, je ein paar mm dicken, Platte.
Dadurch ist diese Schichtung "In" der Platte bis es ausgeglichen ist.
Das geht auch nicht mit Sprudler,wie oft gemacht wird, sondern nur mit eigener Gasung, die in der Platte die Säure raus und rein drückt.
Gelernt hab ich auch das sich Säureakkus bis etwa 60 % Ladung fast ohne Gasung laden lassen, nur ein paar kleine Bläschen.
Und danach mit ständig steigender Spannungslage die Gasung zunimmt.
Zu starke Gasung drückt aber auch die aktiefe Masse aus den Platten, was dann zu Bleischlamm wird, also nicht übertreiben.

Das Billiglader immer schon eine Pulsladung gemacht haben, wurde oben auch erklärt, und den Strom gesenkt haben sie auch dabei.
Das wurde dann erst abgeschaft, und dann wieder als neuste Errungenschaft eingefürt und verkauft.
Glauben tue ich denen erst mal gar nichts , das müssen sie nachweisen, und nicht Diplomatisch verschleiern und umschreiben .

Und dann kommt heraus das die Superakkus eine noch höhere Spannung brauchen um die Ladung auf zu nehmen ???
Ich denke es ist vollkommen egal wie kompliziert das Ladegerät ist, es geht nur Strom rein und wieder raus in den Akku.

Gruß Aloys.
 
Aloys, ich kann da auch nur rätselraten, worin die Ursache der Säuredichteunterschiede liegt. Könnte mir aber durchaus vorstellen, dass es daran liebt, dass im Zuge der Entladung die Säuredichtedichte abnimmt, sprich die Säure zwischen den Platten ein Bestreben hat, aufzusteigen. Über den Platten gibt es ja eine Überhöung des Säurestands und wenn zwischen den Platten Säure aufsteigt, heißt das im Umkehrschluss, dass die Säure der oberen Schicht absinkt ...das kann Sie aber nicht zwischen den Platten (weil wegen der austeigenden Säure) sondern sie wird den Weg am Rande des Plattenpakets (da wo kein Ladungsausgleich entsteht) suchen und finden ....so könnte ich mir vorstellen, dass dann am Entladeende am Boden eine höhere Säuredichte herrscht als es oben der Fall ist.
Versucht man nun die dann (tief)entladene Batterie zu laden, fließt letztlich ein geringerer Strom als es möglich wäre, wenn gleichmäßige Durchmischung herrschen würde. Und da, wie du schon geschrieben hast, in den ersten 2/3 der Ladung kaum Bläschenbildung stattfindet, die für eine Durchmischung (durch das Aufsteigen der Bläschen) sorgen könnte, kann man den "Bodensatz" nur mittels überhöhter Ladespannung zur Bläschenbildung anregen.

So jedenfalls mein Theorie ...ob es dann tatsächlich so ist, bleibt ungewiss.

Gruß Dieter
 

FamZim

User
Hallo

Meine Säuretheorie sagt, das sie innerhalb eines Gefässes immer " und sofort " eine überall gleiche Dichte anstrebt.
Dazu geht sie notfals über Leichen.
Sie geht auch bei Früchten durch die Schale um Wasser einzulagern und bringt sie dadurch zum Platzen.
Das sich da etwas unten absetzen soll ist kaum zu glauben, das ist nur neutraler Bleischlamm.
Und Akkus arbeiten mit einer Dichte zwischen 1,10 und 1,28 g/cm³, und ein fast lehrer Akku startet auch den Motor noch.
Das ist für mich -- Geschäft mit der Angst --

Gruß Aloys.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... und ein fast lehrer Akku startet auch den Motor noch.
... das sage mal den "gelben Engeln"! ;):p:D

Sorry Aloys, aber das für mich der "flachste" Spruch zu den Akkus den ich bisher gelesen habe,
da dieser Zustand NUR einer von vielen ist der DAS gewährleisten könnte ... oder eben nicht!;)

... und bitte, lasse die Berufsgruppe da raus ... (Lehrer = leerer?):D:D
 

FamZim

User
Hallo

Na ich meinte schon einen leeren Akku und keine Berufsgruppe ;)

Aber " früher " wurden die " Käfer " und andere Autos natürlich auch, noch mit 6 V Akku geliefert und gestartet.
Da gab es schon mal ein morgentliches Orgelkonzert bei etwas Kälte und auch sonst, so ein paar Minuten lang, bis der Akku hörbar schlapp wurde, das meine ich mit leerem Akku.
Und der Motor sprang dann erst an !!!! mit Ruhepausen für den Akku.
Der erholte sich in Pausen !! wie geht das denn, da hab ich noch nie etwas drüber gelesen.

Meine Überzeugung ist deshalb das das ein Umladen in den Platten ermöglicht, von innen nach aussen, so wie auch die Säureschichtung inerhalb der Platten geschiet.
Dabei wird auch ein teil der Ladung verbraucht die bei Hochstromentladung die entnehmbare Kapazität reduziert, das hat auch noch niemant erklärt.
Nach dem Motto das ist eben so !!

Gruß Aloys.
 
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