Er kam, sah.......

….. und siegte nicht.
Ich wollte 2016 unbedingt am Wettbewerb der UNI Rostock teilnehmen. http://www.paperboat.de/
Ich hatte früh Kontakt mit dem Team und bekam die erforderlichen Antriebskomponenten geschickt.
Mein Wunschprojekt eines 3d verleimtes Papierbmodellbootes ging, konstruktionsbedingt, richtig in die Hose. Eine Teilnahme am Wettbewerb war für mich Pflicht. Eine Neukonstruktion fiel aus Zeitgründen aus. Deshalb wurden etwa 25 Jahre alte GFK Teile (Rumpfunterschale, Deck und Deckel) eines FSR ECO Bootes aus der Versenkung geholt und sah darin meine Rettung.

07-1 Plam B.jpg

Für das was ich realisieren wollte, war das Boot
- Zu groß
- Zu stabil
- Zu schwer. Startgewicht etwa 340 g, also 50 g mehr als mein Papierboot.
Daher war mir klar, dass ein Sieg unrealistisch ist. So verlegte ich den Schwerpunkt auf Modellbau/optische Gestaltung und meldete mich an.

01a-0 Bootsständer.jpg
Schnell war der Modellname „Rennschnecke“ fest (sieht aus wie Renner, fährt wie Schnecke)


Erschwerend war, dass ich ungünstige Trainingsbedingungen (eher keine realen) hatte.
Dementsprechend war der Testlauf im Strömungskanal eine Katastrophe. Das Boot fuhr Rechtskurve und fuhr etwa 10 m nach der Startlinie mit Wandkontakt bis zur zweiten Lichtschranke. (Beton kann selbst GFK Teile abschleifen). Der Wertungslauf war zwar etwas besser, aber nicht wunschgemäß. Ich hatte den Batterieblock etwas nach Links verlagert und Ruder minimal auf Links gestellt. Es fuhr schwächer nach links, prallte einmal von der Betonwand ab und kam mit Betonkontakt ins Ziel.
Erschienen sind in der Schiffbau Versuchsanstalt Rostock 40 Modellboote. Mehrere Boote erkannte ich anhand der Bilder von 2015 wieder. Ich hatte mit mehr und mehr neuen Booten gerechnet. Anhand der Modelle betrachteten mehrere Teilnehmer den Wettbewerb wohl als Spaß Veranstaltung. Analog Badewannenrennen. Darin vielleicht begründet, dass von 40 Booten nur 29 das Ziel erreichten (eins ist sogar unter gegangen).
Bei dem finanziellen technischen und personellen Aufwand des Veranstalters sahen ich das einige Teilnehmer und ich anders.
Ich sah langsame aber schön geradeaus laufende Boote. Ebenso schnelle, die Schwierigkeiten mit Kurs halten hatten. Zur Bauausführung möchte ich mich nicht auslassen, da ich zu wenig Hintergrundwissen habe. Vielleicht werden auch Bilder von den 2016 er Booten auf der HP erscheinen.
Meine Anmeldeprozedur verlief deutlich länger als bei den anderen Booten. Ursache war mein elektronischer Zeitschalter, der viele Fragen und Erklärungen brachte.
Auf dem Boot brachte ich eine 9 als Startnummer an. Ich hätte mich gefreut, wenn ich unter den ersten 9 platziert wäre.
Ach Ja: Ergebnis 2016
Ulli
 

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Ich hätte mich gefreut, wenn ich unter den ersten 9 platziert wäre.
Ach Ja: Ergebnis 2016
Ulli

Ich weiss gar nicht was Du hast, 3.Platz ist doch gut, und von der Zeit her nur knapp dahinter.

Darf man auch einen Katamaran bauen? Irgendwie würde ich mir damit einen guten Geradeauslauf
und Schnelligkeit versprechen, oder sehe ich das falsch?

Gruß Andreas
 
Ich weiss gar nicht was Du hast, 3.Platz ist doch gut, und von der Zeit her nur knapp dahinter.
Ich bin viel mehr als zufrieden damit. Eigentlich hätte ich ein Smily setzen müssen. Die aufgebrachte Startnummer war mein Wunschplatz. Ich plante Zeiten um 20 sec.. Nach den Testläufen auf dem See rechnete ich 16-18 sec. Speziell der letzte Testlauf brachte böse Gewissheit. Nach etwa 15 sec. (Stoppuhr war am Mann) befreite sich das Boot mit 23,8 m Angelschnur im Schlepp von der Halterung. Somit kannte ich eine genauere Wegstrecke. Gut, dass ich den Zeitschalter drin hatte. So blieb das Boot frei sichtbar auf dem See und konnte geborgen werden (bekam vom Anglerverein ein Ruderboot geliehen). Ich hätte nicht geglaubt, dass 20 m 0,06 mm Angelschnur die Geschwindigkeit so mindern können.

Darf man auch einen Katamaran bauen? Irgendwie würde ich mir damit einen guten Geradeauslauf
und Schnelligkeit versprechen, oder sehe ich das falsch?

Gruß Andreas

Es gibt nur drei Bauvorschriften
a) es sind die gelieferten Antriebskomponenten unverändert zu verwenden. (R6 Batterien werden vor Wettbewerbbeginn ausgehändigt)
b) Freibord min. 50 mm
c) Anbringen einer "Flagge" mit vorgegebenen Maßen für die Lichtschrankenunterbrechung.

Alles Weitere ist völlig freigestellt.
- Materialien
- Technologien
- Bauausführungen
- Konstruktionen

Es gab vom Renner über das Siegerboot als klassischer Schiffsmodell, mit Motor versehene Styroporboote bis hin zur Flaschen-/recyclingbooten die vielfältigsten Formen. Leider konnte ich ein Dreipunktboot (Vorne zwei Schwimmer an Auslegern und einen Rumpf, habe kein Foto davon) nicht fahren sehen. Das war ein zukünftiger Gadanke von mir gewesen.

Katamaran:
Der Gedanke Geradeausfahrt zu erreichen ist richtig. Aber das alleine führt nicht zum Sieg. (Das langsamste Boot fuhr am Besten geradeaus).
Wer sich die Fahrzeiten an sieht, wird feststellen, dass alle unter 15 sec. die Verdrängerfahrt verlassen haben mussten. Die "Torbedo" hat bei 80 cm Rumpflänge und etwa 500 g als klassicher Verdränger vermutlich sein Limit erreicht.

Übrigens:
Teilnehmen kann jeder. Ein Teilnehmer kam aus Köln angereist. Wer nicht anreisen kann/will, musste bis zum 22.04. sein Modell fahrbereit zum Paperboatteam schicken und wurde von denen auf Kurs gesetzt.
2016 waren die Antriebssätze schon rel. früh vergeben.

Fazit für mich?
Ich hatte mich zu sehr darauf konzentriert, den Kurs mittels Ruder einzustellen. Als das Boot auf dem See schön geradeaus lief, war ich zufrieden. Zu Hause stellte ich fest, dass das Ruder deutlich auf Linkskurve stand. Ich lies es. Zum Testlauf hatte ich neue Batterien eingebaut und dabei vermutlich sie an anderer Position montiert. Daraus resultierte vermutlich die Rechtskurve. Das Boot reagiert auf Gewichtstrimm quer zum Boot empfindlicher als vermutet.
Ich muss eine fixe Batterieposition vorsehen.

Ulli
 
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