Finishing Balsamodell mit GFK und Lack ?

Relaxr

User
Moin - ich plane zZ das Finishen meiner Mig 15 UTI (RBC) aus Balsa. Da es insgesamt (Gespräche/Forum/Netz) sehr viele widersprüchliche Meinungen gibt zunächst mein aktueller Plan:

-> Rohbau schleifen, spachteln, dann 2x mit Schnellschleifgrund streichen und leicht nachschmirgeln, glätten

-> belegen des Rumpfes mit 80g/m2 GFK Köper, Flächen mit 50 g/m2 Leinwand mit 2k-Epoxy 24h (nehme nun bewusst Epoxy, wg. Härte), dann besäumen, dann vorsichtig anschleifen, nicht durchschleifen, glätten

-> wie am besten, komfortabelsten (Zeit und Aufwand minimieren...) danach die Oberflächen glatt bekommen, die Gewebestrukturen abdecken, um Lackieren zu können? Könnte nochmaliges Abspachteln von Fehlstellen und nachfolgendes Spritzfillern (Dose) gehen? Gibt es einen leichten, rel. dick auftragenden, gut zu schleifenden Sprühfüller? Oder könnte man so etwas gar Streichen/Rollen? Geruchsarm wäre mir sehr lieb. Habe keine Spritzanlage! Wichtig: gute Füllung, rel. leicht, stabil und flott schleifbar.

-> da der Flieger ein nicht 100% spiegelglattes Finish haben soll (etwas "rustikal" sieht mE bei Warbirds besser aus, vor allem sahen viele Migs wirklich rel. verbeult/verranzt aus) würde ich gerne am Schluss mit wasserbasiertem Lack (Signalrot oben/Grau-Blau unten) möglichst Rollen (Schaumstoffwalze) und dann ein paar Panellines (Bleistift/Graphit) und Dekors aufbringen und dann abschließend matt klarlackieren.

Mir ist es nicht wichtig eine Güte wie ein Positivurmodell hinzubekommen, sondern eher eine solide, stilechte Optik mit einem "nicht ganz perfekten" Warbirdcharakter. Ich hoffe, ihr verstehjt, was ich meine....Und der Aufwand und "Mief" soll sich in Grenzen halten. Bin nicht der Typ, der kleine Fehler zigmal nachspachtelt und nachschleift.

Würde mich über Vorschläge freuen.

Gruss Markus
 
-> belegen des Rumpfes mit 80g/m2 GFK Köper, Flächen mit 50 g/m2 Leinwand mit 2k-Epoxy 24h (nehme nun bewusst Epoxy, wg. Härte), dann besäumen, dann vorsichtig anschleifen, nicht durchschleifen, glätten

da nehmen aber viele auch den Clou Porenfüller anstelle von Epoxy. Das wird leichter und soll sich besser schleifen lassen.

Zum Thema Sprühdose, 1K und Wasserfarben habe ich eine feste Anti-Meinung. Wenn es nicht gut aussehen soll, kann man auf Sprühen vermutlich verzichten. 1K Farben sind für mich aber trotzdem gestorben.

Stefan
 

Relaxr

User
Hi Stefan, Epoxy auf Gewebe wird deutlich härter und steifer als PU (Parkettlack), da ich kein Fahrwerk habe, muss der Rumpf mögl. stabil/steif werden (Landungen).

Meinst du ein 2k-Sprühfiller aus der Dose und 2k-Farben aus der Dose sind hier besser? Habe sowas noch nie benutzt, scheint aber zu funtionieren, was man so liest? Die Endfarben sollen auf jeden Fall einen eher matten, feinen Touch haben, auf keinen Fall glänzen oder gar spiegeln.

Gruss Markus
 
Mit 2K-Dosen kenne ich mich nicht aus. Nach zu vielen Ausfällen, bin ich einfach nur von 1K Farben geheilt. Selbst innerhalb mancher Serien vertragen sich die Farben nicht untereinander.

Den einheitlich matten Effekt könnte man auch mit mattem Klarlack hinbekommen. Da kennen sich die Jetflieger sicherlich gut aus.

Stefan
 

Relaxr

User
...bin ich einfach nur von 1K Farben geheilt. Selbst innerhalb mancher Serien vertragen sich die Farben nicht untereinander.

Da kennen sich die Jetflieger sicherlich gut aus.

Stefan

Ja das kenne ich auch mit den Farben, von wegen Verträglichkeit. Wenn sich nur mal ein Jetflieger zu Tips bzgl. meiner Anfrage hinreissen liesse....:D
 

Peter2

User
Hallo Markus
Ich habe den Balsa Rumpf eines Verbrenner Trainers mit 140 cm Spannweite mit 49 g/m^2 Leinwand belegt, Epoxy dazu stark mit Spiritus verdünnt (Vorbehandlung mit Schnellschliffgrund/Porenfüller, wie Du bereits geschrieben hast.
Das Füllen der Struktur habe ich mittels Epoxy angedickt mit Talkum Pulver und einer ausgedienten Bankkarte bewerkstelligt. Das wenige Nachschleifen geht prima.
Ich hole mir den 2K-Lack aus einem Malergeschäft im Ort. Die Mischen mir jeden gewünschten Farbton und Mattierung an. Diesen streiche ich mit einem breiten Feehaarpinsel.
Viel Erfolg !
Peter
 

Relaxr

User
Hallo Peter - Danke für die Infos! Habe gerade mal Talkum bestellt, ja das soll ja gut mit Harz schleifbar sein. Was mir noch durch den Kopf geht: kann denn das Gewebe auf dem Schnellschleifgrund halten, weil der wird ja richtig glatt. Ich werde dann nochmals mit 240er (oder gröber?) anschleifen. Mit welcher Körnung schleifst du vor dem Laminieren?
Muss auch mal bei nem Farbenhändler anfragen, was er empfehlen würde, welche Endlacke/Klarlacke zum Sprühen oder Streichen, Rollen.

Gruss Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
Was mir noch durch den Kopf geht: kann denn das Gewebe auf dem Schnellschleifgrund halten, weil der wird ja richtig glatt. Ich werde dann nochmals mit 240er (oder gröber?) anschleifen. Mit welcher Körnung schleifst du vor dem Laminieren?

Ich bin zwar nicht gefragt, aber ein 240er Schliff ist für die Haftung von Epoxy ideal.
 

Relaxr

User
Hi Stefan - Danke! Offenbar verzahnt das Epoxy auch auf recht glatten Flächen. Ich wollte unmittelbar vor dem Beglasen nochmals mit 240 anschleifen und entstauben. Sollte ich das Harz vorher noch mit Alkohohl oä verdünnen, oder kann ich mit R&G L 24h direkt drauf laminieren? Ich will einfach so viel Info wie möglich bekommen, da ich selten so was mache und nicht die Mig verhunzen will. Ich werde meine Ergebnisse hier reinstellen, so dass der Fred auch ein Ergebnis hat.
Gruss+Dank bisher an alle, Markus


PS: wieso bist du nicht gefragt Stefan ?
 

Gideon

Vereinsmitglied
Verdünnen würde ich mit IPA. HT 2 wäre nochmals deutlich niedrigviskoser, für den Fall, dass Du sowieso noch einkaufen musst
 

Peter2

User
Beglasen

Beglasen

Hallo Markus
Das Schleifen hatte ich vergessen zu erwähnen. Ja. 240er geht ganz gut.
Ich verwende zu den meisten Arbeiten mein Standard Epoxy (Harz L und Härter L).
Du kannst das Harzgemisch stark verdünnen, so dass von der Konsistenz eine fast wässrige Lösung entsteht. So zieht es ganz toll ins Gewebe ein und Du sparst Gewicht.
LG
Peter
 

Peter2

User
Musterstück

Musterstück

Hallo Markus
Wie wäre es die Technik zunächst mal an einem Musterstück zu probieren bevor Du Dich an Dein Modell machst ? Sollte dabei Etwas nicht zu Deiner Zufriedenheit funktionieren, so wäre es nur eine Übung.
Gruß
Peter
 
Frage an die Experten: warum erst mit Porenfüller grundieren und nicht gleich mit verdünntem Epoxy? Ich würde so wenig verschiedene Produkte wie möglich verwenden.
 

Relaxr

User
Hallo - (ich antworte mal als Nicht-Experte) Hans der Porenfüller, Schnellschleifgrund soll das massive Einziehen von Harz ins Holz (=Gewicht) minimieren, quasi als Sperrgrund. Da davon nur (Nitro)Zellulose auf dem Holz (auch viel Zellulose drin...) verbleibt, sollte es zu keinen Unverträglichkeiten kommen...

Ja, ich werde Vortests mit Harz und PU sowie Feintests mit Harz machen, das macht Sinn. Noch eine Frage, wieviel IPA in % Vol/Vol kann ich etwa beimischen ohne die Laminatstruktur/Stabilität zu gefährden? Evtl. werde ich das Harz auch auf ca. 30° C anwärmen, dann wird es auch sehr dünn und fluide. Ich werde zunächst die Kreditkarten Abziehmethode oder falls besser eine Schaumstoffwalze zum Aufbringen der Gewebe nehmen und ggf. Harzseen mit Kleenex wegtupfen. Danach wird mehrmals hauchdünn mit Harz/Talkum (etwa Vol. 1:1) abgezogen, geschliffen, um die Gewebestruktur abzudecken.

Gruss Markus
 

Gideon

Vereinsmitglied
Noch eine Frage, wieviel IPA in % Vol/Vol kann ich etwa beimischen ohne die Laminatstruktur/Stabilität zu gefährden?

Isopropanol ist leichtflüchtig, so dass hier Zugabemengen bis zu 50 % keinerlei Probleme bereiten, da es bereits verdunstet, bevor das Harz geliert. Bitte nicht erwärmen und gleichzeitig verdünnen!
 

Peter2

User
Meine DMFV-Karte vom letzten Jahr oder ähnliches benutze ich nur zum späteren Spachteln des mit Talkum angedickt Epoxy. Damit bringst Du nicht unnötig Material auf, welches Du sonst später wieder abschleifen musst.
Zum Verkleben des Gewebes mit dem vorbehandelten Holz reicht ein normales Borstenpinsel. Du wirst sehen wie das Gewebe das stark verdünnte Harz quasi aufsaugt. So kommt es zu keinen Seen, die Du nachher erst wieder abtupfen musst.
Die ganze Methode funktioniert wirklich viel einfacher als Du denkst. Probiere es an einem Musterteil aus.
Viele Grüße
Peter
 
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Relaxr

User
Hi Peter - ich sehe das eh rel. unkritisch, will halt ordentlich arbeiten. Habe zuvor bereits mit unverdünntem Epoxy 50er und 80er Gewebe auf Schaum und Holz aufgebracht, allerdings recht "satt", dh gewichtsmässig sicher nicht gerade sparsam. Bei einer Gesamtfläche der Mig von ca. 0,9m2 erwarte ich "sparsam" bestenfalls + 100gr (Gewebe+Harz). Wenn es + 120gr werden werde ich auch damit leben können. Der Rohbau wiegt bisher keine 700gr. Ich dachte immer, wenn das Gewebe nicht dunkel und feucht aufliegt, hält das nicht. Laut vielen Quellen reicht jedoch wohl wenns auf Holz hellbraun und eher "trocken" aussieht. Ich werde zunächst sparsam arbeiten (Harzgewicht + Gewebegewicht = 1:1), falls ich Zweifel habe, werde ich mit etwas Harz nachrollen. Und den Spachtel werde ich, wie du sagst, sehr sparsam aufziehen/aufdrücken, um mir die wirklich lästige Schleiferei zu sparen. Ich habe schnell gesundheitliche Probleme mit Schleifstäuben, bin wohl auch auf Balsastaub allergisch, da läuft mir die Nase und ich Niese rum. Daher schleife ich grössere Flächen nur noch draussen, mit Staubmaske. Fürs Laminieren habe ich mir ne Halbmaske mit Lösemittel/Harzverarbeitungsfilter geholt. Diese Arbeiten starte ich erst, wenn meine Erkältung weg ist, mit besagten Schutzmassnahmen.

Gruss Markus
 
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