Flächenstützen für Flugmodelle beweglich - klappbar - wie ?

[frijo12]

Hallo, ich habe u.a. eine Taylorcraft 2.222 mm von Flight Model ( hier im thread seit 2013 auch beschrieben unter Taylorcraft 2.222 mm von Staufenbiel).

Mein Thema ( Problem) : wie kann ich die Flächenstützen an den Flächen beweglich bzw. " klappbar " machen, so dass sie an den Flächen dranbleiben ohne gewaltig abzustehen ( Lagerungs- und Transportproblem) und die Streben damit quasi " flachgelegt " werden können, so dass ich sie nicht jedes Mal entweder wieder an- und abmontieren muss ??

Ich meine, ich hätte bei dem einen oder anderen Hersteller von Hochdeckern mit FLächenstützen, z.B. bei Horizon etc. schon einmal gesehen, dass es dafür wohl intelligente Lösungen mit einem Kunststoff- bzw. Metallteil gibt, das auf der Unterseite der Flächen dort fest montiert ist und in das dann - beweglich bzw. klappbar - die Flächenstreben " eingehängt/ angehängt oder angeschraubt werden und sich dann für die Lagerung bzw. den Transport einfach flach auf die Flächen klappen lassen. Ich finde im Zubehörhandel nichts Derartiges ?

Kann mir da jemand helfen bzw. einen Tip / Rat geben, wie man das am besten und einfachsten hinbekommt oder wo es solche Teile dafür gibt ?

Fritz

 

[Peter2]

Hallo Fritz

Ich kann Dir leider nicht die genaue Bezeichnung oder einen Lieferanten nennen.

Ich habe lediglich ein paar Bilder von der serienmäßigen Ausführung an meiner Burda Piper von VQ mit 270 cm Spannweite.

Gesamtbild:



Scharnier:



Halterung des Stahldrahtes:



Liebe Grüße aus Erfurt,
Peter

 

[frijo12]

Hallo Peter,

das sind doch schon mal - auf beiden Seiten - gute Ideen, wie man es machen kann.

Vielen Dank dafür !

Ich denke, dass man dafür nicht unbedingt eine technisch perfekte Lösung von irgend einem Hersteller braucht, sondern daß ich das so - oder so ähnlich- sicher auch mit " Bordmitteln" aus dem großen Zubehörfundus hinbekommen kann.

Ich bin es einfach leid, die Flächenstützen immer wieder ab- und anzuschrauben.

Nochmal danke.

Fritz

 

[Peter2]

Ja Fritz, immer schrauben ist suboptimal.
So kann man einfach die Enden des U-förmigen Stahldrahtes aus den Laschen ziehen und die Streben anklappen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Tüfteln.
Das bekommst Du sicher hin !
Liebe Grüße,
Peter

 

[Sebastian St.]

Hallo Fritz,

eventuell ein Kugelwinkelgelenk wenn es für die Taylorcraft nicht zu klobig wird:

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[Northwoodhornets]

Mach's wie es bei bei vielen ARF Modellen gelöst ist: ein U-Profil verkehrt an der Flächenunterseite verschraubt, wo die Strebe mittels Bolzen oder Schrauben befestigt wird. Du brauchst nur einen Anlenkkopf mit Öse an der Strebe montieren. Kleine Skizze im Anhang...

Hangar 9 z.B. hat diese als Ersatzteile für die diversen Hochdecker.

 

[frijo12]

Hallo Peter, Sebastian und Chris,

die Antwort von mir kommt spät, aber dafür mit Bildern von meinen -auch aus Euren Vorschlägen gespeisten - Ideen zur Umsetzung.

Chris, das was Du da beschrieben und auch so schön bebildert hast, war auch meine erste Idee. Ich habe bei Horizon jedoch kein solches U-Profil als Ersatzteil für die Befestigung von Flächenstreben gefunden. Dein Vorschlag, Sebastian, dürfte wirklich für die " zarte " Taylorcraft ein wenig zu brutal sein.

Mein Problem war ja auch, dass ich auch die Flächenstreben komplett neu anfertigen musste, weil der Hersteller " Flight Model " in China seinen Baukästen der Taylorcraft jetzt nur noch absolut nicht praxistaugliche Flächenstreben beifügt ( für jede Seite ein Holzteil und eine Art dünne "Gardinenstange" aus Metall, die beide übereinander am Rumpf befestigt werden sollen. ) Das geht nur mit kräftigem Quetschen der Gardinenstange und sieht furchtbar aus. Die schönen Flächenstreben auf dem Baukastenbildern ( s. Bild anbei ) sind nicht mehr lieferbar ( auch die waren allerdings nicht beweglich bzw. kippbar ).

Die FLächenstreben selbst habe ich aus Kiefernleisten 12 x 4 mm angepasst und dabei die Kanten ein wenig gerundet. Auf der Seite der Flächen habe ich mir aus 1,5 mm Stahldraht kleine " Ösen " ( s. Bild ) gebogen. Dadurch habe ich dann jeweils eine Lasche aus dünnem Messingband gebogen und die mit einer Schraube an den Kiefernleisten befestigt. An der runden Seite der Ösen habe ich dann noch zwei Unterlegscheiben M 3 angelötet, damit die M 3 Befestigungschrauben an der Fläche fest sitzen. Diese Befestigungschrauben werden am Flügel in Einschlagmuttern M 3 festgezogen. Damit ist dann die ganze Strebe klappbar und muss nun nur noch mit einer M 3 -Rändelmutter unten am Rumpf befestigt werden.

Für die " mittleren " kleinen Flügelstützen habe ich zwischen die langen Strebenteile aus Kiefer ein kleines Querstück aus Balsa geklebt und daran ein Messingrohr mit 2 mm Innendurchmesser geklebt ( beide Klebestellen vorerst nur mit Sekundenkleber ). Durch das Rohr habe ich dann einen Eisendraht geschoben und zweimal rechtwinklig gebogen. Die unteren Enden des Drahtes werden dann nur noch leicht zusammengedrückt und " rasten " dann in " Plastiknasen" ein, die durch zwei M 3 Schrauben am Flügel befestigt sind. Dafür musste ich - durch die Öffnungen der Querruderabdeckungen - unter das dortige Balsaholz eine kleine Leiste mit M 3 Einschlagmuttern kleben.

Ergebnis : eine klappbare Flügelstützenbefestigung, die auf der Flügelunterseite fest montiert wird. Auf dem Platz müssen dann nur noch die Eisendrähte leicht zusammengedrückt werden, damit sie in die " Plastiknasen " an Flügel Rän einrasten und am Rumpf wird das ganze dann nur noch mit einer M 3 -Rändelmutter gesichert. Alles recht viel Bastelkram, was ja auch Spass macht ! Funktioniert dann aber auch. Und alles aus " Bordmitteln" angefertigt. Jetzt müssen die Messingdrähte nur noch mit etwas Stabilit besser am Holz befestigt werden und das ganze wird dann noch mit Folie bespannt bzw. weiß lackiert. Fertig.

So, nun noch ein paar Bilder, aus denen man die Details ersehen kann.

Nochmal vielen Dank für Eure Mithilfe !

Gruß


Fritz

 

[Northwoodhornets]

Das U-Profil kannst Du Dir im Baumarkt als Meterware kaufen und mit der Säge zu Hause zurechtschneiden.
Aber viele Wege führen nach Rom, das ist das tolle an unserem Hobby.

 

[Racerbuk]

Die Frage ist ja auch immer : ist die Strebe tragend oder nicht..?! Wenn sie tragend ist, dann verbietet sich so eine Lösung mit Blechstreifen etc. ! Kommt auch ganz aufs Gewicht an des Fliegers und dessen Flächenbelastung. Pauschal zu sagen : das funktioniert so , wäre kontraproduktiv.
Ideal für tragende Streben ist eine Mischung aus Scharnier an der Flächenunterseite und einer Verschraubung/Splint auf der Rumpfseite. ( bei den schrägen Streben). Bei den senkrechten Stützstreben kann ganz gut mit einer Steckung gearbeitet werden, da diese hauptsächlich den Druck im Rückenflug abfangen sollen.
Grüsse Günter

 

[Northwoodhornets]

Also bei der genannten Taylorcraft ist ein Steckungsrohr eingebaut, da sind die Streben nur als Zierde montiert

 

[Peter2]

Bei meiner Burda Piper (VQ Modell), 270 cm Spannweite, Abfluggewicht gut 7 kg) ist auch ein Alu Steckungsrohr verbaut.
Sie fliegt auch ohne Streben problemlos. Mit Streben sieht's halt vorbildgetreuer aus.
Liebe Grüße aus Erfurt,
Peter

 

[Sebastian St.]

Also bei der genannten Taylorcraft ist ein Steckungsrohr eingebaut, da sind die Streben nur als Zierde montiert

Das bedeutet aber nicht automatisch das die Streben nicht mittragen sind. Hab kürzlich jemand mit der TC getroffen der sie seit Jahren fliegt und der meinte dass die Streben mittragen sind.

 

[Peter2]

@Fritz
Hast Du Federstahldraht verwendet ?
Auf dem Bild siehr es nach verzinktem Eisendraht aus.
Anstatt Stabilit würde ich Uhu Plus oder Epoxy mit etwas Fasern verwenden, da das Messingröhrchen teilweise auf Zug belastet wird. Aufrauhen und Entfetten zuvor ist Dir sicher geläufig.
Ferner schlage ich vor das Röhrchen im Bereich der Längsstreben zusätzlich mit dünnem Bindedraht o. ä. mechnisch zu sichern.

Bei meiner Piper ist es herstellerseitig so gelöst:



Liebe Grüße aus Erfurt,
Peter

 

[Schroeder66]

Das bedeutet aber nicht automatisch das die Streben nicht mittragen sind. Hab kürzlich jemand mit der TC getroffen der sie seit Jahren fliegt und der meinte dass die Streben mittragen sind.

Die hat ja auch kein Steckungsrohr, da dieses durch dir Streben überflüssig ist;-) Also: Die Streben nehmen die Kräfte völlig auf.
LG Kristian

 

[Sebastian St.]

Die hat ja auch kein Steckungsrohr, da dieses durch dir Streben überflüssig ist;-) Also: Die Streben nehmen die Kräfte völlig auf.
LG Kristian

TC steht hier für Taylorcraft und nicht für Toni Clark

 

[Racerbuk]

Das bedeutet aber nicht automatisch das die Streben nicht mittragen sind. Hab kürzlich jemand mit der TC getroffen der sie seit Jahren fliegt und der meinte dass die Streben mittragen sind.

Bei der Toni Clark Piper sind AUSSCHLIESSLICH die Streben tragend da sie keine Steckung hat.
Grüsse Günter

Edit: mein Vorredner war schneller....

 

[Sebastian St.]

Edit: mein Vorredner war schneller....

Und der hat wie Du TC für Toni Clark Piper gedeutet, die ich nie erwähnt habe, nochmal :

TC steht hier für Taylorcraft

 

[Schroeder66]

Oki, Abkürzungen sind manchmal nicht so klar wie es "alte" Modellbauer erwarten. Wobei es trotzdem gilt: Hosenträger oder Gürtel. Beides zusammen ist eher eine ungünstige Konstruktion weil unnötig schwer.
LG Kristian

 

[frijo12]

Hallo Leute,

ich lese ja mit Interesse Eure weiteren Beiträge zu klappbaren Streben.

Also, die von mir für die Taylorcraft gebauten halten nach den heutigen Flugerprobungen alle Flugfiguren auch bei sehr starker Beanspruchung locker aus, obwohl ich die Querstreben und das darauf befestigte dünne Messingrohr -wie von mir weiter oben erwähnt und in Bildern gezeigt - bislang nur mit Sekundenkleber gesichert hatte. Werde diese Teile dann aber - vorsichtshalber - doch noch mit ein wenig Stabilit Express sichern. Dieser Kleber hat sich bei vielen meiner Bastelarbeiten bestens bewährt. Er verbindet sowohl Metall mit Metall und Holz oder auch nur Holz, da wo Holzleim auf kleinen Stellen nicht hält, wunderbar und läßt sich mit dem kleinen beigefügten " Spachtel " auch gut und dünn verteilen. Ist allerdings auch nicht ganz billig. Eine 80 g Packung mit Kleber und Härterpulver kostet so um die 15 EUR.

Auch an den Flächenenden, dort wo die Hauptstreben befestigt sind, wackelt oder gar verschiebt sich gar nichts. Ich hatte an die kleinen Rundungen in den " ösen " aus 1,5 mm Stahldraht ja noch oben und unten zwei M -3 Scheiben angelötet. Damit haben die dort zur Befestigung durchgesteckten M-3 Schrauben keinerlei Spiel. Der Streifen aus Messingblech liegt auch ganz eng an dem Holz der Hauptstreben an, so dass sich die gerade noch gut "flach legen " lassen. Auch dort keinerlei Spiel.
Ganz stabil wird das ganze dann noch durch die Querstreben mit dem dadurch gezogenen und 2 -Mal eckig gebogenen Eisendraht. Den, und kein Stahldraht, habe ich deswegen genommen, weil ich dann später bei Bedarf leicht den Eisendraht abkneifen und ggf. erneuern kann. Bei Stahldraht wäre das an den Seiten des Messingrohres schwerer möglich. Außerdem " federt " der Eisendraht auf die Länge von oben bis unten ohne Probleme beim Einhängen auf den Querstreben.

Ergebnis also heute zu meiner großen Zufriedenheit beim Aufbau und im Flug getestet. Der Aufbau ist jetzt ganz easy : die Stahldrahtenden in die kleinen " Nupsies " an der Flügelunterseite einklicken und dann nur noch die Flügelstreben am Rumpf mit einer Rändelschrauben festdrehen . Kein Werkzeug erforderlich.

Ein paar Bilder von meiner Taylorcraft auf unserem Platz in Borstel- Hohenraden heute Vormittag. War leider nur alleine da, so dass kein Video gemacht werden konnte.

Gruß

Fritz

 

[frijo12]

p.s.

Die Taylorcraft fliegt sich übrigens ganz klasse ! ( Wie schon zig-fach in dem thread dazu hier unter " Taylorcraft von Staufenbiel 2222 mm " seit nun mehr fast 10 Jahren von diversen Usern beschrieben ).

Habe meine - wie von unserem Experten in Sachen E-Flug- Andi - ( " frankenandi" ) in diesem thread empfohlen - mit einem Joker J 5060-7 V 3 an 6 S mit 375 KV und einer 17 x 10 Aeronaut Cam Carbon und 80 A Regler von Hobbywing Flyfun A V 5 ausgerüstet. Akkus sind 6 S 4.500 mA Red Power Super light mit nur 575 g. Für "normales rumcruisen" reicht Halbgas oder etwas weniger locker aus. Mit einigen Vollgaspassagen geht die Tylorcraft damit aber auch eine ganze Strecke senkrecht hoch- wenn man will und nach 7 Minuten Flug haben die Akkus eine Restkapazität von ca. 45 %. Liegt sicher auch an dem sehr geringen Gewicht von bei mir komplett ausgerüstet und vorne (wegen des leichten Akkus ) noch knapp 100 g Blei am Motorspant befestigt ca. 4,4 KG bei einer Spannweite von immerhin 2,22 m. Start und Landung sind ein Genuss : langsam anfahren mit knapp Halgbas, dann beschleunigen - dabei keinerlei Ausbrechtendenzen - und dann mit Vollgas nach ca. 30-40 m sanftes Abheben. Höhenruder nur beim ersten Anfahren voll gezogen, dann reicht ein kleiner Ausschlag zum Abheben. Keinerlei Kopfstandproblem . Landen ebenso leicht mit Gas knapp über " Leerlauf" , leicht Ziehen und ganz sanftes Aufsetzen !

Die Kiste ist aus meiner Sicht absolut empfehlenswert.

Gruß

Fritz