Fuchsjagd, Just-for-Fun-Combat

Wilf

User
... Wilfried, wollen wir einen allgemeinen Just-for-Fun-Combat-Thread aufmachen ? Dann kann das hier beim VooDoo bleiben.
Roger.

Fuchsjäger haben ja einige Besonderheiten, die nicht modellspezifisch, sondern innerhalb ihrer Art verbreitet sind.
Da wär' zum Beispiel schon einmal der hier:
Hier ein kleines Motivationsbild von einem AP15 in einem Combat (Post ganz oben )
 
Hallo !

Ich zeig mal ei n paar Sachen :
Falls man ein F2D Modell ergattert hat, muss ja der Motor da irgendwie ran. Da gibt es normalerweise gekröpfte Alu-Motorträger :

IMG_20211031_160133~2.jpg


Die passen aber nicht bei den meisten "normalen" Motoren, da die Lochabstände nicht hinhauen und der Schalldämpfer evtl. Probleme macht.
Ich mache da denn Leisten aus Alu U Profil. Vorn, wo der Motor sitzt klebe ich irgendein druckfestes Material Passgenau zwischen die Schenkel, damit das Profil von den Motorschrauben nicht zugezogen wird. Das ist meist Holz oder Kunststoff.

IMG_20211031_160122~2.jpg


Anpassen kann man die Weite gut, in dem man die Träger unterlegt. da braucht man was relativ gutes, ich nehme meist GFK-Platte oder Metallstreifen.

Das wars erstmal zu den Motorträger-Leisten.
 
Ja, dann zum Tank :
Wenn es wirklich eng rum soll macht eigentlich alles ausser die Bladder-Tanks nicht mehr so richtig mit. Am besten geht es noch mit Auspuffdruck und nicht zu großem Venturi.
Die Bladder kann man aber nur relativ schlecht besorgen, im Laden gibts die nicht, kann man in der Ukraine bestellen oder auf Wettbewerben in Bitterfeld oder Sebnitz direkt den Piloten abkaufen.

Ich habe mal eine Anleitung für kleine Bladder geschrieben :


Die Konstruktion kann man auf die benötigte Größe anpassen, wobei mir Lothar mal gesagt hatte, dass sie früher Hochstartgummi und die 5,5mm Diabolos verwendet haben. Das geht also vermutlich auch genau so ganz gut für die größeren Volumen. Ich würde die dann aber komplett in einen Luftballon packen, damit der Sprit, falls der Schlauch reißt, nicht das Modell von innen einsaut..

Viele Grüße,
Sebastian
 

Wilf

User
Wie man hört, soll der Kraftstoffdruck aus so einem Blasentank sehr gleichmäßig sein. Allenfalls nimmt der Druck gegen Ende tendenziell noch etwas zu.

In der Bedienung ist er das reinste Teufelszeug:
  • Zum Betanken pumpt man den Schlauch mit einer Spritze auf. Dann zieht man die Spritleitung von der Spritze ab und steckt sie beim Düsenstock an. Eine herrliche Gelegenheit, die ganze Tankfüllung in die Gegend zu verspritzen.
  • Starten muss man mit einer Klemme auf dem Kraftstoffschlauch, die man erst, wenn der Motor läuft, entfernt. Für jemanden, der schon froh ist, wenn er den Motor überhaupt zum Laufen bekommt, ist eine abgeklemmte Spritleitung natürlich nicht hilfreich.
 
Wilfried, da gibts aber eigentlich einen Beschlag, womit man den Schlauch nach dem Tanken abklemmen kann. Wenn wieder Licht ist, mach ich mal ein Foto. Ansonsten ist es gar nicht so schwer, man muss ja nur den Motor auf einem Prime anlaufen lassen und dann schnell die Leitung freigeben. Ich drücke dazu mit dem Daumen der Hand, die das Modell hält den Schlauch zu. Die Düsennadel muss auch bei geschlossenem Zustand dicht sein. Dann kann man mit dem Daumen den Schlauch abklemmen und danach die Klammer lösen. Dann Venturi nach unten, Daumen hoch und Nadel so weit auf dass zwei Tropfen pro Sekunde aus dem Venturi tropfen. Daumen wieder auf den Schlauch, Venturi nach oben und dann Daumen zwei Sekunden hoch zum Primen. Daumen wieder runter, paar mal am Prop drehen umd wieder umdrehen. Wenn man merkt, dass der sprit im Zylinder ist Kerzenklemme ran und anwerfen. Wenn er dann hochtourt muss man nur den Daumen heben, schon ist er da. Beim Einregulieren muss man etwas aufpassen, da der Motor nicht mehr selbst saugt gibt es manchmal die Situation, dass bei zu magerem Motor die Drehzahl Pumpt, da der Motor so lange bei niegriger Drehzahl dümpelt, bis genug Sprit im Kurbelgehäuse ist, dann dreht er schlagartig hoch bis der Sprit wieder alle ist, dass dan so im drei Sekunden Takt. Da muss man die Düsennadel am besten nur mit einem Finger bewegen und die Hand auf dem Modell abstützen, sonst haut man sich schnell den Prop in die Finger, weil das Modell in diesem Zustand schwer definiert festzuhalten ist.

Klingt aber alles schwieriger als es im Endeffekt ist.

Was mich bei dem Betanken eher nervt ist, wenn man eine zu alte Spritze benutzt, wo der Kolben schon etwas abgenutzt ist. Dann hauts einem nämlich den Sprit nach hinten raus, wenn man die Spritze etwas verkantet.
 
Ach so, was auch noch immer gut ist sind Silikonschläuche über dem Venturi.
Man schlägt ja doch ab und an ein, der Schlauch verschließt dann die Ansaugöffnung, damit nicht so viel Sand in den Motor schlägt. Bei einem meiner ersten Flüge mit einem "scharfen" F2D habe ich auch das Modell versenkt, der Sand war trotz nur 4mm einlass bis in den Schalldämpfer gedrückt worden.
Leider geben das nicht alle Venturigeometrien her, da noch einen Schlauch drüber zu bekommen..
 

Wilf

User
Servus Sebastian,
..., man muss ja nur den Motor auf einem Prime anlaufen lassen und dann schnell die Leitung freigeben. ...
Wie war das noch mal mit "Nippel durch die Lasche ziehen ..."
Ohne so einen Spezialtank wird man bei einem Fuchsjagdbewerb kein Leiberl reißen, schon klar.

Jetzt heißt das Thema aber "Just for Fun Combat". Da will ich es mit einem annähernd normalen Fesselflugtank versuchen. Deinem Beitrag #4 folgend hat der Venturi vom AP15 so an die 4 mm und reichlich Auspuffdruck ist auch da. Mit dem Rest muss der Motor, der ja in Wirklichkeit nur ein AP12 ist, selber klar kommen.

Das Modell, mit dem ich beginnen werde, ist für die F2 Mini-Combat-Klasse gebaut worden und damit auch eine Nummer kleiner als das ausgewachsene F2D-Modell dahinter:

DSC01149 (2).JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne so einen Spezialtank wird man bei einem Fuchsjagdbewerb kein Leiberl reißen, schon klar.

Hallo Wilfried !

Ich wollte nur mal die Möglichkeit aufzeigen, wie man mit lokal erhältlichem Material einen Blasentank aufbauen könnte.
So ein normaler Auspuffdrucktank geht ja auch, wenns nicht zu schnell wird.
Bei meinem "Blitzkrieg" und beim "Voodoo" flieg ich ja auch mit Auspuffdruck.
Insbesondere beim Voodoo ist es schon erstaunlich, wie gut das geht.
Die Combats nutzen vermutlich keinen Schalldämpferdruck, weil die lange Zeit keinen hatten :)

Viele Grüße,
Sebastian
 

Wilf

User
Generalüberholung

Der auf Ebay erbeutete Mini-Combat war von jemanden aufgebaut worden, der gewusst hat, was er tut.
Aus Neugier habe ich ihn trotzdem abgehäutet, um seine inneren Werte kennen zu lernen.

Überraschend war für mich die Steuersegmentgeometrie mit einer Hebellänge (Abstand der Steuerdrähte) von nur 45 mm, entsprechend einer Schubstangenuntersetzung von 1,7:1. Damit stehen am Steuergriff nur ganz kurze Wege zur Verfügung, was im Combat-Umfeld möglicherweise ausdrücklich erwünscht ist.
Damit der Mini Fuchsjäger nicht gar zu fickrig wird, habe ich das Original durch den längstmöglichen Steuerhebel (60 mm Lochabstand) ersetzt. Die Schubstangenuntersetzung beträgt jetzt 2,3:1. Der Schubstangenweg wurde beibehalten und entspricht dem Originalmaß.

DSC03414.JPG

Weil der AP15 den Auspuff in FIRE-Anordnung nach hinten raus und gegenüber dem originalen OS 10 geringfügig andere Einschraubmaße hat, war im Schnauzenbereich ein größerer Umbau angesagt:

DSC03422 (2).JPG

Die ganze Steueranlage ist auffallend robust aufgebaut, sodass selbst bei Feindkontakt ein Mindestmaß an Steuerbarkeit erhalten bleibt und gleichzeitg das Ruderblatt schnell ausgetauscht werden kann. Leider war ein Plastiklager an der Höhenruderlagerung gebrochen.

Ich habe die originale Lagerung, so gut es mit vorhandenen Mitteln ging, nachgebaut. Der Ruderausschlag ist combattypisch gering und beträgt + 12°.
Das ist auch wieder so eine seltsame Geschichte: Mir unerklärlich, wie ein Fuchsjagdmodell so sehr ums Eck wetzen kann, wenn es doch nicht einmal ein richtiges Höhenruder und ganz wenig Ruderausschlag hat.

IMG_1436.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das ist schon interessant, wie wendig die sind trotz der kleinen Ausschläge..
Ach so, zum Segment : Wenn das GFK ist, würd ich die Bohrungen für die Leadouts lieber noch mal ausbuchsen, die Litze ist sonst schnell durch. Das geht echt schneller, als man erwarten würde.
Viele Grüße,
Sebastian
 
Hallo.

Wenn ich das Segment in der Vergrößerung ansehe, dann sind die Löcher für die Steuerdrähte mit Metall ausgebuchst, oder?

An dem mit klarer Folie bespannten Modell kann man einen Aufkleber von YUVENKO erkennen. Ich denke, daß beide Modelle aus dieser Quelle stammen, die Bauweise spricht auch sehr dafür. Yuvenko baut diese Combatmodelle in sehr großen Serien und beliefert auf WM und EM sehr viele Teilnehmer. Seine Modelle sind preiswert (NICHT billig!!) und qualitativ durchaus hochwertig, sofern man bei einem solchen "Verlustgerät" von "Qualität" sprechen kann.
Nur so zum Spaß und für "Anfängerschulung" fliege ich seit vielen, vielen Jahren 3 Yuvenko-Modelle. Natürlich total "degeneriert", kleine Ausschläge, kürzerer Abstand der Leinen und den Schwerpunkt weit nach vorne (Motor 2 cm mehr nach vorne montiert). Selbst so beschnitten sind die für mich immer noch mehr als genug wendig.

Gruß
Willi
 

Wilf

User
Wenn ich das Segment in der Vergrößerung ansehe, dann sind die Löcher für die Steuerdrähte mit Metall ausgebuchst, oder?
Ja.
Nur so zum Spaß und für "Anfängerschulung" fliege ich seit vielen, vielen Jahren 3 Yuvenko-Modelle. Natürlich total "degeneriert", kleine Ausschläge, kürzerer Abstand der Leinen und den Schwerpunkt weit nach vorne (Motor 2 cm mehr nach vorne montiert). Selbst so beschnitten sind die für mich immer noch mehr als genug wendig.
Das größere Modell ist ein altes Yuvenko-Schlachtross, das bei mir sein Gnadenbrot verdienen soll. Ob sein Leben im neuen Stall leichter sein wird??? (Noch weiß er nichts von den finsteren Plänen, ihn als Grundgerüst für einen Teosawki zu missbrauchen.)


Normalerweise nimmt man für Anfänger und zum Jedermann-Fliegen ein mittleres Kunstflugmodell. Deshalb war ich überrascht, erstmals einen Fuchsjäger, bestückt mit dem 1,8er Speedy, in dieser Funktion zu sehen.
Wie ich deinem Beitrag entnehme, hat man anderswo genau die selben Überlegungen angestellt.

Tatsächlich schlägt sich ein F2Dler auf diesem Feld ja durchaus wacker: Wenn er einmal eingelocht wird, übersteht er das meistens ohne Schaden. Und beim Zusehen ist das Fliegen kein wirres Herumgefetze, sondern man kann durchaus verfolgen, was da abgeht.

Normalerweise sind F2D-Wettbewerbsmaschinen nervöse Rennpferde, um die der unerfahrene Fesselflieger besser einen großen Bogen macht. Der Yuvenko + 1,8er Speedy war der Anlass, dass ich so ein Fuchsjagdmodell gerne einmal selber haben und ausprobieren wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wilfried !
Vor den Modellen braucht man keine Angst haben, die fliegen sich sehr harmlos. Man kann den Speed ja über den Prop einstellen. Wenn die Nurflügel langsam sind wundere ich mich immer, wie gut die sich eigentlich fliegen lassen.
Das ist definitiv für Einsteiger geeignet.
Ich werde die Tage auch mal noch einen Yuvenko mit Big Block ausstatten, mal um zu sehen, wie leise man die bekommt. Irgend ein LA 25 oder so mit 10x4 Prop.

Viele Grüße,
Sebastian
 

Wilf

User
... Man kann den Speed ja über den Prop einstellen. ...
Für den AP15 dachte ich an eine Scimitar 7x5.
Für einen FP15 wäre die Sc 7x5 zu leicht. Der überdreht damit und ist schon am absteigenden Ast der Leistungskurve.
Der AP15 hat aber zwei Kugellager und müsste mit der Drehzahl besser zurecht kommen.

Könnte eine Sc 7x5 passen oder soll ich in Richtung 7x4 gehen?? 🤔
 
Hallo Wilfried,
die sollten beide gehen. Die 7x4 zieht in den Ecken sicher besser durch, vom Tempo nehmen die sich aber vermutlich nichts.

Grüße !
 

Wilf

User
Servus Sebastian,
... Ich werde die Tage auch mal noch einen Yuvenko mit Big Block ausstatten, mal um zu sehen, wie leise man die bekommt. Irgend ein LA 25 oder so mit 10x4 Prop. ...
Ein Combatmotor samt Auspufftüte wiegt 125 g.
Wenn du beim LA25 einen E-3020 (groß, schwer & gut) dranschraubst, wirst du bei einer Motormasse von 260 g landen. Das ist gut das doppelte von dem, wofür das Modell ursprünglich vorgesehen war.
Die Tragfläche wird es aushalten, aber wie kommst du mit dem Schwerpunkt hin?
 
Der Kommt ein bisschen nach vorn. Ist aber halb so schlimm, entweder Trimmgewicht oder Ruderhorn etwas weiter innen einhängen, wenn überhaupt.
Soll auch ein Einsteigermodell für die Kids werden.

Grüße !
 

Wilf

User
Und der Fun?

Sodala; der Minicombat wäre reisebereit:
IMG_1458.jpg


Die Schwerpunktwiegung hat eine eine Schwerpunktlage von 16% der mittleren geometrischen Flächentiefe gezeigt. Der Schwerpunkt liegt 1,5 cm außerhalb der Motorzugachse.

IMG_1453.jpg


Bei der Wiegung kommt Freude auf: Gesamtmasse 380 g (!) incl. Luftschraube & Alles.
Wenn ich mich nicht verrechnet/vermessen habe, ergibt das eine Flächenbelastung von 19,9 g/dm² bei einem Tragflächeninhalt von 20,1 dm². Ein Wert der selbst einen Thermiksegler schmücken würde!

IMG_1457.jpg

Ein kleines Gimmick habe ich mir trotz aller Gewichtsgeizerei erlaubt: Ein Sporn aus GFK schützt diesmal nicht die Düsennadel, sondern das Auspuff-Endrohr:

IMG_1461.jpg

Schade nur, dass ich den Minicobat bei mir nicht fliegen kann: Ohne eine zweite Person als Starthelfer und ohne Wiesenuntergrund als Landefläche geht da nix. Das Fliegen mit diesem Modell wird daher auf spezielle Gegebenheiten begrenzt bleiben.
 
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