Hallo Onki,
es ist ja schön für dich das du jedes Modell in einem Online Bericht zeigst und deine Versicherung sich damit zufrieden gibt. Hier betreiben wir Aircombat und da ist das mit den Modellen ein ständiges kommen und gehen, sei es durch Crash oder weil wir wieder mal was neues ausprobieren. Ich crashe eigentlich sehr wenig, bin aber wohl Neuheiten süchtig, so haben sich bei mir gut 240 Modelle angesammelt, kg- weise Motoren und Regler in den Schubladen, würdest du alle meine Akkus auf einmal anheben wollen, würdest du dir wohl einen Bruch heben. Ich bin ständig auch außerhalb des Aircombat an irgend welchen Modellen am fummeln mit Spannweiten von 30cm bis 5m, dem entsprechend habe ich da Holz, GFK, Kleber, Schräubchen, Luftschrauben, Mitnehmer, Adapter. Hand- und Elektrowerkzeuge, ich weis schon nicht mehr wie viele Schleifwerkzeuge usw. Es ist für einen Versicherer nicht immer ganz überschaubar und für einen der da keine Kenne von hat auch nicht so leicht im Wert zu schätzen. Man kann ja nicht jedes mal wenn man was neu kauft beim Versicherer sich melden und angeben oder wenn mal was kaputt geht streichen lassen, also geht es eh immer um einen nicht genau zu definierenden Wert und da muß man halt einen Versicherer finden der das mitmacht und dann sagt: OK, wir versichern die Werkstatt, das Lager oder wie es sonst genannt wird im Hausrat für die Summe XY mit und das möglichst zum Wiederbeschaffungswert als Neuware. Am sichersten, aus meiner Sicht, ist es wenn da wirklich einer von der Versicherung heraus kommt, ein Gutachter oder so einer in der Art, der es einschätzt und dann eine Summe festlegt. Auch muß der Mann ein Gefahrenpotenzial festlegen, also ob es sicher ist oder on man der Vollchaot ist und nur hofft das es immer gut geht, sprich alles vernünftig gelagert ist und nicht das Farblager direkt neben dem Schweißgerät ist, denn nur so gibt es auch später mal bei einem eventuellen Schaden keine all zu dummen Fragen, bzw. Begründungen warum nicht gezahlt werden soll oder warum man für sein 10.000€ Modell nur 1.000€ erstattet bekommt und die Eigenbauten nur zum Materialwert von 20€ abgerechnet werden. Ich hatte noch Glück bei dem Brand, denn es ist nur wenig kpl. verbrannt und fast alles nur beschädigt worden durch die Rauchgase, aber glaube mir das Zeug möchtest du noch nicht mal geschenkt haben, somit war es für die Gutachter noch sichtbar und einschätzbar, wäre dem nicht so gewesen und alles wäre bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, hätte ich wohl ziemlich dumm da gestanden. Auch wenn der Brandermittler kommt und die Asche durchwühlt, dann sollte man echt wissen was da gelegen hat, denn die befragen einen zu jedem gefundenen Teil was irgend wie verdächtig aussieht und einen zum Brandstifter machen könnte, sei es aus Unachtsamkeit oder mutwillig. Auch eine beliebte Frage bei den Gutachtern ist ob man die Modelle auch verkauft und wenn ob mit oder ohne Gewinn oder ob man die Modelle baut um sie zu verkaufen...... oh oh, ja keine falsche Antwort geben..... sonst wird einem ein Gewerbe unterstellt und das hat dann nix mehr mit Hausrat zu tun und die Versicherung muß nicht mehr zahlen. Und ja ich verkaufe auch Modelle, aber ohne ein Gewinnbestreben und an Modellbaufreunde als Freund zu Freund Geschäft, es kommt aber auch vor das ich sie einfach verschenke.... ok, das ist selten. Hat man nur seine 5 oder 10 Modelle und bastelt in einem kleinen Kämmerlein hat man wohl nicht die Probleme und das dürften wohl die meisten so machen, ich kenne aber dutzende von Leuten die richtig viel Kram haben und auch mehr als nur eine 6m² Werkstatt, bei denen wird es dann richtig Interessant wenn es mal zu Schadenfall kommt, den ich echt keinem wünsche. Denn selbst wenn man alles ersetzt bekommen würde, was wohl eher selten ist, dauert es Jahre bis man sich eine Werkstatt solcher Größe wieder aufgebaut hat, sich darin zu recht findet und die Modelle die man über die Jahre lieb gewonnen hatte ersetzt hat, das bauen von den Dingern geht ja auch nicht mal eben so. Also mir blutet jeden Tag noch das Herz wenn ich in meine Werkstatt gehe, die im Moment nur einem leeren Rohbau gleicht und ist an meinen Modellen, die den Brand überlebt haben auch nur eine Kleinigkeit zu reparieren geht es nicht, denn das Zeug dazu ist entweder schon entsorgt oder in Kisten und Kästen Meter hoch aufgetürmt weg geräumt um der Renovierungstruppe die Arbeit zu ermöglichen. Auch wenn du deine Modell mit Video's dokumentierst, stehen da Preisschilder dran, zeigt dein Video die kpl. Bauzeit und Werkzeuge, Hilfsmittel und Vorrichtungen, ich glaube nicht. Von daher hilft es dir im Schadensfall nur ein ganz kleines bisschen, denn Versicherungen wollen immer eine Gesamtsumme für alles, Zeit, ein bisschen Kleber hiervon und davon, etwas Farbe in verschiedenen Fabtönen, ein paar Schräubchen und Brettchen in dem Holz und eines aus einem anderen, die Spritzpistole mit der Menge Verdünnung gereinigt, den verschlissenen Bohrer, das Schleifpapier usw. Hab mal vor Jahren ein Modell nach Versicherungsstandpunkt ausgerechnet, war eine F16 von Schreiner mit 1,2m Spannweite. Für das eigentliche Modell und die RC Komponenten, wie Servos, Impeller mit Motor und Regler habe ich um die 1000€ bezahlt, wenn du damit zufrieden bist ok, dann bist du durch mit der Schadensaufstellung. Aber da fehlt dann alles was du so noch zum bau des Modelles gebraucht hast, denn ich bin auf eine Gesamtsumme von 2500€ gekommen die es mich kosten würde dieses Modell erneut so zu bauen, ohne Arbeitszeit, die du auch ansetzen kannst. Dann die Frage ob du es überhaupt noch bekommen könntest, da das Modell oder einige Teile davon nicht mehr gebaut werden. Dann kommen die vergleichbaren Sachen ins Spiel, denn keine Versicherung zahlt dir z.B. für ein altes Robbe RS200 die damals geforderten 40€ (80DM), sowas gibt es Heute in jedem China Shop in besserer Qualität günstiger. Also wer alten Kram sammelt sollte auf jeden Fall einen Gutachter im Vorfeld hinzu ziehen, sonst bekommt er für den "alten Plunder" ein paar Euro die man als Abfindung oder Trostpflaster zählen kann. Also wer nur einen Vertrag unterschreibt und meint das reicht ...... hm ..... also wer ernsthaft sein Zeug versichern will, muß sich auch ernsthaft damit beschäftigen und ohne eine in Augenscheinnahme der Versicherung vor Abschluß des Vertrages geht es in meinen Augen gar nicht, sonst finden die einen Grund einen mit sehr wenig abzuspeisen. Ich habe gut 50% ersetzt bekommen weil ich sie in einer Zusatzklausel habe versichern lassen, hätte ich die nicht gehabt, hätte ich nur knapp 15% ersetzt bekommen, denn der Rest wurde dem Modellbau zugeordnet und dazu zählen leider nicht nur Modelle sondern auch das Zubehör. Zum Hausrat dazu gezählt werden dann nur Tisch, Stuhl, Schrank, Regal, das eine oder andere Werkzeug(Hand oder Maschine) ..... Ende.
Gruß, Daniel