Yeti
User
Moin zusammen!
Da solche Diskussionen immer wieder auftauchen, möchte ich mal eine eigene Diskussion darüber losbrechen (ich hoffe, ich weiß, was ich tue ).
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir sind ja alle einig, dass das beste Boot nichts nutzt, wenn man nicht segeln kann. Darum soll es hier aber mal nicht gehen, sondern nur um die technische Seite: Um das mögliche Potential, das ein perfekter Segler aus einer IOM-Yacht herausholen könnte.
Man liest ja immer wieder die Meinung, dass sich die IOM-Klasse von der eigentlichen Idee entfernt und sich zu einer High-Tech-Klasse entwickelt, in der die Boote mittlerweile zum Teil an die Preise von M-Booten herankommen und dass der Selbstbauer eigentlich keine Chance mehr hat, mit einem Eigenbau mitzuhalten. Ist das tatsächlich so? Ich glaube es nicht und es lassen sich sicherlich Beispiele finden, wo Selbstbauten ganz vorne mitsegeln. Aber warum dann überhaupt die Aufregung?
Der Rumpf: Da die Mindestverdrängung 4kg beträgt und der Ballastanteil auf 2,5kg beschränkt ist, macht extremer Leichtbau keinen Sinn. 500g CfK sind auch nicht leichter als 500g GfK. Und ich bin mir absolut sicher, dass es kein Problem ist mit Balsaholz auf Spanten und GfK-Beschichtung eine absolut konkurrenzfähige Rumpfschale zu bauen, die völlig im Gewichtsrahmen liegt. Warum sollte man dann CfK-Rümpfe verbieten? Der Unterschied in den reinen Materialkosten für eine Rumpfschale liegt meines Erachtens bei höchstens 25,- EUR zwischen GfK und CfK. Trotzdem würde eine Freigabe von CfK sicherlich die Preise in die Höhe treiben. Ganz einfach deshalb, weil auf einmal jeder sowas haben wollte im festen Glauben daran, dass man mit einer gleichschweren GfK-Rumpfschale chancenlos hinterhersegelt
Kielflosse: Hier ist CfK erlaubt und hier bringt es auch was: Der Trend geht zu sehr dünnen Profilen, die in Holz- oder GfK-Bauweise nicht mehr steif genug werden. Aber auch hier sind es wieder nicht die Materialkosten, die für die hohen Preise verantwortlich sind, sondern die erforderliche Bauweise und die Sorgfalt, mit der eine CfK-Flosse gebaut werden muss, damit sie auch wirklich einen Vorteil bringt und nicht nur schwarz ist. Der von Thomas im Nachbarthread erwähnte Vorschlag, eine Mindestdicke für die Flosse vorzuschreiben, hätte auch hier CfK eigentlich überflüssig gemacht.
Das waren erstmal nur zwei Punkte, sicherlich gibt es noch viel mehr. Ich bin mal auf eure Meinungen gespannt. Aber nochmal die Bitte: Es soll hier mal bei den technischen Aspekten bleiben und nicht wieder auf die Skipperfrage zurückkommen. Also wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des Selbstbauers erreicht (der genausogut segelt wie sein Kollege mit dem fertig gekauften High-Tech-Boot)?
Gruß Christian
Da solche Diskussionen immer wieder auftauchen, möchte ich mal eine eigene Diskussion darüber losbrechen (ich hoffe, ich weiß, was ich tue ).
Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir sind ja alle einig, dass das beste Boot nichts nutzt, wenn man nicht segeln kann. Darum soll es hier aber mal nicht gehen, sondern nur um die technische Seite: Um das mögliche Potential, das ein perfekter Segler aus einer IOM-Yacht herausholen könnte.
Man liest ja immer wieder die Meinung, dass sich die IOM-Klasse von der eigentlichen Idee entfernt und sich zu einer High-Tech-Klasse entwickelt, in der die Boote mittlerweile zum Teil an die Preise von M-Booten herankommen und dass der Selbstbauer eigentlich keine Chance mehr hat, mit einem Eigenbau mitzuhalten. Ist das tatsächlich so? Ich glaube es nicht und es lassen sich sicherlich Beispiele finden, wo Selbstbauten ganz vorne mitsegeln. Aber warum dann überhaupt die Aufregung?
Der Rumpf: Da die Mindestverdrängung 4kg beträgt und der Ballastanteil auf 2,5kg beschränkt ist, macht extremer Leichtbau keinen Sinn. 500g CfK sind auch nicht leichter als 500g GfK. Und ich bin mir absolut sicher, dass es kein Problem ist mit Balsaholz auf Spanten und GfK-Beschichtung eine absolut konkurrenzfähige Rumpfschale zu bauen, die völlig im Gewichtsrahmen liegt. Warum sollte man dann CfK-Rümpfe verbieten? Der Unterschied in den reinen Materialkosten für eine Rumpfschale liegt meines Erachtens bei höchstens 25,- EUR zwischen GfK und CfK. Trotzdem würde eine Freigabe von CfK sicherlich die Preise in die Höhe treiben. Ganz einfach deshalb, weil auf einmal jeder sowas haben wollte im festen Glauben daran, dass man mit einer gleichschweren GfK-Rumpfschale chancenlos hinterhersegelt
Kielflosse: Hier ist CfK erlaubt und hier bringt es auch was: Der Trend geht zu sehr dünnen Profilen, die in Holz- oder GfK-Bauweise nicht mehr steif genug werden. Aber auch hier sind es wieder nicht die Materialkosten, die für die hohen Preise verantwortlich sind, sondern die erforderliche Bauweise und die Sorgfalt, mit der eine CfK-Flosse gebaut werden muss, damit sie auch wirklich einen Vorteil bringt und nicht nur schwarz ist. Der von Thomas im Nachbarthread erwähnte Vorschlag, eine Mindestdicke für die Flosse vorzuschreiben, hätte auch hier CfK eigentlich überflüssig gemacht.
Das waren erstmal nur zwei Punkte, sicherlich gibt es noch viel mehr. Ich bin mal auf eure Meinungen gespannt. Aber nochmal die Bitte: Es soll hier mal bei den technischen Aspekten bleiben und nicht wieder auf die Skipperfrage zurückkommen. Also wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des Selbstbauers erreicht (der genausogut segelt wie sein Kollege mit dem fertig gekauften High-Tech-Boot)?
Gruß Christian