JB-180, Leistungsverlust im Flug, Auswärtslandung - warum??

Hi Jungs,
Ich würde gerne folgendes ungewöhnliches Verhalten einer JB-180 in meiner Viperjet mit euch analysieren.
Nach einem reibungslosen Flug, mit ca 20% Restkraftstoff: Fahrwerk raus und im Begriff Klappen zu setzen....
Der Jet kam mir auffällig langsam vor, und ich gab Schub...Die Turbine reagierte ÜBERHAUPT NICHT, selbst der Stick auf 100% brachte keinen Schub mehr.
Das ungewöhnliche war aber, dass es kein Absteller war, sondern gefühlt ein lineares runterregeln des Triebwerks, bis unter die minimale Fluggeschwindigkeit. Es gab keine auffallenden Geräusche, nur normales Betriebsgeräusch.
Es kam zur Auswärtslandung, die von ein paar Schrammen abgesehen, glimpflich ausgegangen ist.

Einige Minuten später zurück am Platz versuchte ich herauszufinden was passiert war.
Die Kraftstoffleitungen waren blasenfrei, Restkraftstoff vorhanden. Filter nicht verunreinigt. Fehlermeldung: LOW RPM.
Der erneute Start verlief absolut reibungslos, sofort normale Gasannahme,... kein Hinweis auf ein Problem.

Ich habe daraufhin die Logfiles ausgewertet, und würde den Fall gerne mit euch gemeinsam "brainstormen".
Was die logfiles klar belegen: der Stick wurde bis auf 100% gefahren, aber der Flowmeter bestätigte weiterhin konstant sinkenden Durchfluss. So wie es aussieht, kam die Stickbewegung niemals an der Pumpe als Spannung an.

Was sagen die Fakten:
Generelle Ursachen, die einen Leistungsverlust zur Folge haben könnten wären:

1)Verlegtes Kraftstoffsystem,2) Vakuum im Tank, 3)Luftblasen in der Kraftstoffleitung,4) leere ECU Batterie,5) Ausfall des RC Systems (Failsafe),6) Pumpe blockiert und letztlich: 7) absichtliches runterregeln durch die ECU.

1) auszuschließen, da der Start wenige Minuten später ca 650 ml Durchfluss belegte
2) unwahrscheinlich, da sich das Vakuum langsam aufbauen würde, also auch schon zuvor sichtbar gewesen sein müsste. Einer Reaktion auf Vollgas wäre vermutlich dennoch sichtbar gewesen. Was sollte die Tankentlüftung verlegen? Die ist immer offen
3) Kein Indiz dafür, Sichtprüfung negativ, nachfolgender Start würde "husten"
4) auszuschließen, mehrere Starts waren danach möglich
5) unwahrscheinlich, denn der Jet war unter Kontrolle. Auch das Gas Signalkabel war fest, und der folgende Start ohne Veränderung symptomfrei.
6) möglich, ähnlich Punkt 2) aber dann wäre der 100% Schub vermutlich dennoch nicht spurlos am Flow vorüber gegangen, es sei denn, die Hornet III hätte schon vorher bei ca 15% Schub ihre 4V zulässige Pumpenspannung ausgenutzt, was aber auch nicht plausibel ist, da kurz zuvor der Zusammenhang zw. Stick und Flow noch da war. Ein Dauertest der Pumpe steht noch an.
7) der für mich schlüssigste Grund, aber dazu kenne ich die Hornet 3 zu wenig, vielleicht weiß jmnd von euch mehr:
Wäre es möglich, dass die Hornet einen Failsafemodus hat, wenn sie etwa kein plausibles Signal vom Drehzahlsensor oder Temperatursensor bekommt, dass sie dann langsam runterfährt?


Bin sehr gespannt auf eure Ideen.

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Behotec1 ist der Flug, ab ca 44 ist die Divergenz zw Stick unf Flow zu sehen.
Behotec 2: Der Lauf danach. alles wieder ok
 

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Zuletzt bearbeitet:
Hast Du auch die Temperatur mit aufgezeichnet?

Wir hatten einmal ein ähnliches Problem an einer B100F. Auf dem Boden und in den ersten Flugminuten lief die Turbine einwandfrei.
Dann nahm sie plötzlich kein Gas mehr an. Nach der Landung Turbine ausgemacht und neu gestartet. Alles ging wieder.
Beim nächsten Flug das gleiche Spiel. Danach eingeschickt zu Aeroworks. Sie sagten es ist alles ok. Beim nächsten Flug der gleiche Fehler.
Danach trat der Fehler dann endlich einmal auf dem Boden auf. Die Turbine nahm kein Gas an. Die Temperatur war sehr hoch und der Konus glühte. Davon haben wir ein Video gemacht und dieses mit zu Aeroworks geschickt.
Dann haben sie den Fehler gefunden. Der Einspritzring hinten in der Turbine war teilweise je nach Temperatur undicht. Somit kam der Sprit an der falschen Stelle raus und die Turbine konnte nicht mehr laufen.

Wenn Du alles andere ausschließen kannst wäre das vielleicht eine Möglichkeit.

MfG
Karsten
 
War die ECU im Auto HC-Modus? (Werte für das Notlaufverhalten)
Das braucht man wenn ein Sensor ausfällt.
Ist der X-Faktor jedoch zu niedrig eingestellt kommt die ECU nur sehr langsam oder gar nicht in diesen Modus. Die Folge: kein Notlaufverhalten.

Gruß
Marcel
 
Danke. Das würde aber bedingen, dass die ECU bei zu hoher Temp kein Gas mehr zulässt, um weiteren Anstieg zu verhindern. Die Frage ist, ob sich die Hornet III so verhält, bzw so programmiert ist. Leider ist sie ein Relikt out of Service........Temp wurde nicht geloggt.
 
Schau auch nach dem Starten, wenn sie auf Leerlauf läuft hinten in den Schubkonus, ob alles Brennersticks vorhanden sind. Bei meiner war es mal so, dass ein paar fehlten. Weiters war bei mir das hintere Leitsystem defekt. Die JB 200 lief auch normal, nur mit sehr reduziertem Schub
Vielleicht hilft dir das ja
LG Jürgen
 
War die ECU im Auto HC-Modus? (Werte für das Notlaufverhalten)
Das braucht man wenn ein Sensor ausfällt.
Ist der X-Faktor jedoch zu niedrig eingestellt kommt die ECU nur sehr langsam oder gar nicht in diesen Modus. Die Folge: kein Notlaufverhalten.

Gruß
Marcel
Ich habe bemerkt, dass Auto HC doch einige (viele) Sekunden Vollgas benötigt, um sich vorsichtig an die maximale Drehzahl heranzutasten. Gut möglich, dass der Vollgastest vor Start zu kurz dafür war. Dennoch müsste es sich dann um ein bekanntes Verhalten einer Hornet 3 gehandelt haben, die mit diversen Situationen eben so umgeht. Das konnte bisher leider noch niemand bestätigen oder dementieren.
 
Schau auch nach dem Starten, wenn sie auf Leerlauf läuft hinten in den Schubkonus, ob alles Brennersticks vorhanden sind. Bei meiner war es mal so, dass ein paar fehlten. Weiters war bei mir das hintere Leitsystem defekt. Die JB 200 lief auch normal, nur mit sehr reduziertem Schub
Vielleicht hilft dir das ja
LG Jürgen
Sie hat sehr wenige Stunden drauf, mechanisch scheint sie ok zu sein, aber ich kann das gerne beim nächsten Lauf checken, denke aber, dass sich defekte Sticks auch anders bemerkbar machen,... und danach nicht gleich wieder ok sind, wie bei mir
 
Oder Du fängst erst einmal einfach an. Wechsel doch erst einmal das Filzpendel. Ein teilweise zugesetztes kann auch solche Fehler verursachen.
Das hatte neulich erst ein anderer Kollege von mir.

MfG
Karsten
 

TobiC170

User
Hmm, irgendwie sagt mein Bauch: Pumpe.

Warum komme ich drauf:
Die Tage erst hatten wir ein Phänomen, dass die Turbine mit Diesel 117.000 erreicht und mit Kero 123.500. Nenndrehzahl 124.000.

Mehrere Tests ergaben eine bei Diesel maximale Pumpenspannung von 9.9V (!). Bei Kero lag sie deutlich niedriger, bei 7-8 V.

Beim Diesel merkte man der Pumpe an, dass sie richtig arbeiten muss und sogar schnell heiss wurde.
Wenn sie heiss wurde, ist immer weniger Drehzahl erreicht worden. Vermutlich weil die Passungen der Pumpenräder durch Ausdehnung immer enger wurden.

Könnte es nicht sein, dass deine Pumpe irgendwann im Laufe des Fluges heiss läuft und sukzessive die Pump-Leistung und damit verbunden die Drehzahl nachlässt? Dafür sprechen würde, dass sie nach der Bergung wieder einwandfrei lief.

Mal als weiteren Ansatz...
 
Hmm, irgendwie sagt mein Bauch: Pumpe.

Warum komme ich drauf:
Die Tage erst hatten wir ein Phänomen, dass die Turbine mit Diesel 117.000 erreicht und mit Kero 123.500. Nenndrehzahl 124.000.

Mehrere Tests ergaben eine bei Diesel maximale Pumpenspannung von 9.9V (!). Bei Kero lag sie deutlich niedriger, bei 7-8 V.

Beim Diesel merkte man der Pumpe an, dass sie richtig arbeiten muss und sogar schnell heiss wurde.
Wenn sie heiss wurde, ist immer weniger Drehzahl erreicht worden. Vermutlich weil die Passungen der Pumpenräder durch Ausdehnung immer enger wurden.

Könnte es nicht sein, dass deine Pumpe irgendwann im Laufe des Fluges heiss läuft und sukzessive die Pump-Leistung und damit verbunden die Drehzahl nachlässt? Dafür sprechen würde, dass sie nach der Bergung wieder einwandfrei lief.

Mal als weiteren Ansatz...
Wäre eine Möglichkeit...aber nur wenn die ECU dann schon an ihrer 4V Grenze angestanden wäre, die sie eigentlich für Vollgas benötigt hätte. Dagegen spricht,dass sie eine halbe Minute früher noch 650ml geschafft hat (log). Das Problem müsste schlagartig aufgetreten sein. Ein Dauertest der Pumpe sollte den Verdacht bestätigen oder erhärten.
 

PB

User
War die ECU im Auto HC-Modus? (Werte für das Notlaufverhalten)
Das braucht man wenn ein Sensor ausfällt.
Ist der X-Faktor jedoch zu niedrig eingestellt kommt die ECU nur sehr langsam oder gar nicht in diesen Modus. Die Folge: kein Notlaufverhalten.

Gruß
Marcel
Hallo Marcel,
was ist der X-Faktor, bzw. welchen Wert sollte er haben und wo finde ich ihn?
VG Philip
 

x78587

User
Mehrere Tests ergaben eine bei Diesel maximale Pumpenspannung von 9.9V (!). Bei Kero lag sie deutlich niedriger, bei 7-8 V.

liegt an der Viskosität, Diesel ist "dicker" als Kero und braucht daher mehr Kraft für die selbe Fördermenge. Das ist aber auch von der Temperatur abhängig, bei 30° im Sommer tut sich eine Pumpe leichter als wenn es nur 10°C hat. Dafür geht im Winter mehr in den Tank;)

Diesel: kinematisch 2 bis 4,5mm²/s bei 40°C
Jet A1 ohne Schmieröl: 1,3 bis 2,5mm²/s bei 20°C


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Hallo Marcel,
was ist der X-Faktor, bzw. welchen Wert sollte er haben und wo finde ich ihn?
VG Philip
Hallo Philip,
Ist der X-Faktor zu niedrig, ist beim ersten Gas geben die Vollast Drehzahl zu langsam angefahren. Ist der Faktor zu hoch, kommt es zum überschwingen der Drehzahl.
Der Auto HC Modus wird erst nach erreichen der korrekten Vollast Drehzahl gespeichert.
Den X-Faktor findest Du im Expertenmeue "9.6"

Gruß Marcel
 
Nochmal zum X Faktor:
Wenn die Turbine gestartet wird, läuft sie hoch bis 60.000 und geht dann zurück zur Lehrlaufdrehzahl. Hierbei hat die ECU die Pumpenspannung der Lehrlaufdrehzahl ermittelt. Mit einer Formel (X Faktor) wird dann die Vollgasspannung errechnet.(Steht im Display der ECU Unit).
Diese Vollgasspannung der Pumpe wird beim ersten Gas geben direkt angefahren!
Wenn der X Faktor zu hoch ist, ist die errechnete Vollgasspannung (Vollgas-Drehzahl) auch zu hoch, und umgekehrt.
Wenn der X Faktor passt hat das Triebwerk binnen 2-5 Sekunden den Auto HC Modus, und alle Werte für den Notlauf gespeichert.

Gruß Marcel
 
Gibt es hierzu was neues zur Fehleranalyse ?


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Ich weiß bisher nur was es nicht ist....Habe das gesamte Tanksystem neu aufgebaut und dem Jet ein Vspeak verpasst um, falls es wieder passiert mehr Daten zu haben...Wegen Kaltwetter bzw Warmduscherpilot gabs bisher noch keinen weiteren Flug. Sobald es was neues gibt, werde ich euch berichten
 
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