Löthülsen auf Stahldraht löten

Hallo da mich das Theme doch sehr beschäftigt und ich meine 2,80 m PUP in der Luft nicht platzen sehen möchte, habe ich am WE einen kleinen versuchsaufbau vorbereitet.

Eine dicke Dachlatte mit Kiteleinen Schlaufe, daran einen Gefrästen Alu-Gabelkopf mit M3 Löthülse, darin eingeklebt mit Loctite 3090 ein 2 mm Edelstahlseil ca. 100mm Seil und wieder Löthülse mit Kleber und Alu-Gabelkopf….. Daran befestigt hatte ich, Schritt für Schritt geweichte (Stahlplatten) bei 44Kg hat der Kleber nachgegeben.
Auch mit UHU Endfest 300 waren nicht mehr als 46Kg zu erreichen.
Es wurde alles angeraut und entfettet, die Aushärtung der Kleber lag über 30 Std.

Jetzt wäre halt interessant, welche Kräfte treten bei so einem Modell was ja Steifigkeit und Festigkeit zum Großenteil aus seiner Verspannung bezieht auf ?
Ich werde das Ganze nochmal mit löten ausprobieren .

Mir ist bewusst das so ein versuchsaufbau nicht der Realität entspricht, Temperatur, Wind Vibrationen durch Motor und Schwankende Belastung, auch die Alterung sind nicht zu unterschätzen.
Also ich gehe davon aus, dass du mit deiner PUP weder Hardcore-3D noch Speed-Wettbewerbe fliegen wirst. Dann gehe ich mal davon aus, dass du Standard-Servos mit so 10 bis 15kg Stellkraft einbauen wirst, die effektiven Kräfte an den Rudern werden da deutlich drunter bleiben. Wenn deine Seil-Verklebung also 44kg bzw 46kg aushält, vor was hast du dann noch Angst? Bei vielleicht 48kg bricht der Alu-Gabelkopf selber und wahrscheinlich schon bei 30kg bekommst du schöne Grüße vom Servo-Getriebe oder Ruderhebel. Zum Vergleich: bei meiner 3,2m Swift habe ich ein 32kg Brushless Servo auf Seite mit Stahlseil mit 35kg linearere Tragkraft. Die effektive Tragkraft bei den Verbindungen (Crimp-Schlaufe) wird maximal 70% davon erreichen. Und das Ding ist vollgasfest...
 
@WundererM mir geht es eigentlich weniger um die Servo Anlenkung, es geht mir mehr um die Flächenverspannung beim Doppeldeker.
Bei einen Looping und einem Gewicht von rund 17Kg kommen da denke ich einige Kräfte zusammnen.
Servos Savox SB-2290 SG Bruschless verbaut. Ich bin der Meinug bei einem Moki 180 sollte mann nicht am Servo sparen aber das steht auf einem anderen Zettel und ist nicht das Thema.
Die Seile für Anlenkung sind gepresst.
 
Sorry, ich dachte es geht um die Seilanlenkung des Seitenruders. Dann verlinke ich doch mal das hier:

daraus frei zitiert:

Zur Zulassung:
bei > 25kg sind +/- 8g gefordert, Lastversuch ist entsprechend der Auftriebsverteilung oder einem Ersatzgewicht.
(Details kann man bei DAEC nachblättern.)

Im Flug:
Bei einer Kurve mit 60° Schräglage erreicht man 2g.
Ein weich geflogenes Looping hat im unteren Teil des Abfangbogens ca. 3g,
wenn man das Looping aggressiv fliegt werden es gegen 5 - 7g.
Im Kunstflug mit dem Jet sind 9g schon recht viel.

Also ich gehe davon aus, dass du eher scale fliegst mit mal nen weitläufigen Looping oder ner Steilkurve. Lastvielfache wird also mit maximal 6 reichen, wenn du "auf Nummer sicher gehen willst" dimensionirst du auf Lastvielfache +-8 wie bei der Zulassung. Für dein angepeiltes Fluggewicht von 17kg kommt also eine Spitzenlast von rund 136kg zusammen, die die Struktur aushalten muss. Die gesamte Struktur wohlgemerkt! Angenommen der Holm ist richtig dimensioniert und die restlichen statischen Bauelemente entsprechend ausgelegt, sollte die Verspannung nicht mehr als 30% der Kräfte aufnehmen müssen. Da liegst du dann wieder bei 44,8kg. Das aber auch auf die Spannpunkte verteilt. Wenn du also pro Flächenseite zwei Seile Überkreuz hast, sollten theoretisch pro Seil nie mehr als ca 22kg Zugkraft anliegen.
So mal als Milchmädchenrechnung...
 
Moin in die Runde!
@WundererM das ist mal sehr informativ! Besten Dank für die Ausführungen..... wieder was gelernt.

Ich habe gestern nochmal die Zeit genutzt und einen versuchsaufbau gemach. Die Frage war für mich, was hält nach der ganzen Klebegeschichte ein verlötetes seil ? Gesagt getan…aufbau wie schon oben beschrieben.

Mit dem Ergebnis das bei rund 80Kg und einer Zeit von ca. 86 Minuten die Kiteleine gerissen ist, die verlöteten stellen waren ohne Längung oder sonstiges.

Ich finde, das kleben eine feine und saubere Sache ist, Nachteil ich kann nicht prüfen wie viel Kleber noch in der Löthülse verbleibt nachdem ich das Seil rein gesteckt habe. Es drückt doch einiges raus wenn ich in die Löthülse gebe und das Seil benetze. Die Seile die es nach der Belastungsprobe aus der Hülse gezogen hat, waren zumindest ordentlich benetzt.

Daher, es heißt ja auch Löthülse, bleibe ich beim Löten, durch die Kapillarwirkung zieht das Zinn richtig ein und kann sich spaltfüllend ordentlich verteilen.
Das ausprobieren welche Technik hält welche Belastung aus, war für mich persönlich aussagekräftig und auch sehr interessant.
 
Danke dir auch! Durch solche Tests haben auch wir was davon und wissen beim nächsten Projekt, was wieviel aushält. 👍👏👏
 
Hi !
Danke für die Tests.
Hast du zufällig noch Loctite 2701 oder Fügen-Welle-Nabe da ? Das hält meiner Erfahrung nach besser als eine Weichlötung, besser als Epoxi sowieso
Viele Grüße,
Sebastian
 
Hi !
Danke für die Tests.
Hast du zufällig noch Loctite 2701 oder Fügen-Welle-Nabe da ? Das hält meiner Erfahrung nach besser als eine Weichlötung, besser als Epoxi sowieso
Viele Grüße,
Sebastian
Nein leider habe ich kein 2701da ... das kleben besser hält als Löten davon war ich auch sehr überzeugt...
Aber die tests waren dann doch sehr ernüchternt. Motiviert hat mich eigentlich ein Loctite Klebelehrgang bei uns auf Arbeit.
Anwendung und reinigung wurden strengstens eingehalten.
Und die Waage die ich zum messen eingesetzt hab ist auch sehr genau...
 
Hallo !
Ich hatte keine gewichte gemessen bei meinem Test mit dem 2701, da ist dann einfach der Gabelkopf irgendwann kaputt gegangen.. (das war aber kein gefräster)
Anhand anderer (vergleichender) Bruchtests bin ich dann zu dem schluss gekommen, dass die verbindung mit dem 2701 fester sein muss als eine Weichlötung aber schwächer als hartlöten..

Grüße !
 
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