Mein Ersteindruck zur MC-28
Mein Ersteindruck zur MC-28
Hallo,
bin nun seit gestern Abend auch Besitzer einer MC-28. Ich komme von einer MC-22, welche die letzten 14 Jahre bei mir guten Dienst geleistet hat, anfangs noch mit 35 MHz, zuletzt dann umgerüstet auf Spektrum. Nun ist also eine MC-28 der Nachfolger geworden und ich möchte meine ersten Eindrücke schildern. Gekauft habe ich das Komplettset mit GR-18, Koffer, Aufhängung etc.
Zuerst einmal gefällt mir die Sache mit dem Koffer bei Graupner immer wieder sehr gut. So ein Sender, der immerhin ein paar hundert Euro kostet, gehört zum Transport und zur Aufbewahrung ordentlich verstaut. Das ist hier möglich.
Beim ersten Kontakt nach dem Rausnehmen aus dem Koffer fällt mir der gute haptische Eindruck auf. Das Gehäuse macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck, bis auf die Handauflagen. Diese sind aus einem Kunststoff, der einen recht billigen Eindruck macht. Alles in Allem aber ok.
Leider lässt sich das Gehäuse nicht mehr ganz so leicht öffnen wie bei den früheren Modellen der MC-22 Ära. Es müssen insgesamt 11! Schrauben gelöst (5 Gehäuseschrauben und je 3 pro Handauflage) sowie der Akku entfernt werden. Gut, so oft öffnet man das Gehäuse nicht mehr, der Akku hat ja nun einen gut zugänglichen Schacht. Ich musste aber erst einmal die Ratsche für den nicht neuttralisierenden Knüppel einstellen, ab Werk sind alle Knüppel auf neutralisierend eingestellt. Funktioniert hat das gut, dauert halt ein wenig länger durch die Schrauberei.
Das Nächste was mir auffällt ist, dass die Bügel für die Senderaufhängung zum Transport im Koffer immer wieder entfernt werden müssen. Früher konnte man diese anklappen und sie blieben somit am Sender. Die Anbringung ist zwar gut gelöst und das Dran- und Abbauen geht recht schnell und einfach, aber hoffentlich hält diese Mechanik das auch die nächsten 10 oder 20 Jahre aus, mal sehen. Auch ist die Aufhängung recht stark nach vorne geneigt und ragt so über den Sender. Je nach Steuer-Situation (z. B. Knüppel ganz zum Körper ziehen), stößt man schon einmal mit der Hand an die Aufhängung (zumindest ich). Das ist zwar kein großes Problem, aber trotzdem etwas unschön.
Geladen werden kann entweder der Akku direkt, welcher dazu ausgebaut werden muss, oder über die USB-Schnittstelle mit einem handelsüblichen USB-Lader bis max. 2A. Der Sender kann dabei auch eingeschaltet sein, was ich recht vorteilhaft finde, denn somit kann man sich z. B. eine Powerbank in die Tasche stecken und noch eine Runde fliegen, falls es mal eng wird mit dem Ladezustand.
Nach dem Laden wird eingeschaltet und es leuchten mich 2 hintergrundbeleuchtete Displays an. Hier sind wir gleich bei meinem nächsten Kritikpunkt: Die Größe und Auflösung der Displays ist in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß. Da ist man im täglichen Leben schon ganz Anderes gewohnt, erst recht bei Produkten, welche preislich in diesen Regionen angesiedelt sind. Nicht falsch verstehen, sie erfüllen ihren Zweck, sind durch die Beleuchtung gut ablesbar und stellen alle Informationen dar, die man braucht. Aber gerade die grafische Darstellung der Telemtrie leidet schon recht deutlich unter der geringen Größe und Auflösung. Da hilft es auch nicht viel, wenn ich ein Smartphone per eingebautem Bluetooth anbinden kann und die HOTT Telemtrie-App (gut gemacht!) darauf laufen lasse. Wozu habe ich 2 Displays im Sender, wenn ich dann noch ein Dritttes brauche?
Zur Programmierung (ich fliege Fläche und Hubschrauber) kann ich noch nicht allzu viel sagen. Das Programmierhandbuch muss man sich leider von der Graupner Homepage runterladen und es wurde ja hier im Thread auch schon verlinkt. Klar, so ist es immer auf dem neuesten Stand und kann an Software-Updates angepasst werden. Auf der anderen Seite habe ich beim Programmieren aber gerne ein Buch neben dem Sender liegen, da bin ich vielleicht etwas altbacken
. Insbesondere, da die Fülle von Funktionen fast schon unüberschaubar ist. Da gibt es nichts, was nicht möglich ist. Ein paar Highlights für mich (bedenkt: Ich komme von einer MC-22, keine HOTT, sondern die Urversion noch ohne S): Schalter und Kanäle völlig frei zuordenbar, eigene Benennung der Flugphasen (die nicht zu verändernden Phasenbezeichnungen haben mich früher immer genervt), eingebauter Kanalsequenzer (super für Einziehfahrwerke mit Klappen oder Segler mit Klapptriebwerk etc.) und natürlich das ganze Thema Telemetrie, welches für mich ganz neu ist.
Ein bißchen seltsam finde ich, dass man zwar einen Besitzernamen eingeben kann, dieser dann aber nirgens mehr auftaucht. Oder habe ich die Anzeige des Besitzernamens nur noch nicht gefunden?
Als ich mich dann ein wenig mit dem dazugehörigen Empfänger GR-18 3GX, 3A, Vario beschäftigt habe, bin ich auf den nächsten großen Pluspunkt gestoßen: Der vollen Integration externer (und natürlich kompatibler) Geräte in die Software des Senders. Der GR-18 hat ja ein Flybarless-System integriert und dieses kann ich komplett am Sender konfigurieren. Das ist einfach Top! Kein Mitschleppen von Laptop mehr, keine fummeligen Handy-Apps, kein Zählen von Pieptönen oder Blinksignalen, hier kann alles bequem und komfortabel über den Sender eingestellt werden. Und das Beste ist: Natürlich kann ich auch Parameter auf Geber des Senders legen und diese dann während des Fluges ändern, z. B. zum Anpassen der Kreiselempfindlichkeit Heli. Auch kann ich unterschiedliche Flugphasen mit unterschiedlichen Einstellungen belegen. So etwas hat lange gefehlt. Bei den Graupner Drehzahlreglern soll dies auch möglich sein, inkl. einer Telemtrie zu Drehzahl, Stromverbrauch etc. ohne Zusatzsensoren. Ich muss sagen: Diese Funktionalitäten waren einer der Hauptgründe, warum ich wieder auf Graupner gesetzt habe. Meines Wissens nach bietet das zur Zeit kein anderer Hersteller, oder?
Soviel zu meinen ersten Eindrücken. Insgesamt bin ich sehr zufrieden und freue mich auf die ersten Einsätze mit dem Sender.
Grüße
Markus