mit Lipos im Winter segeln

Baloo

User
Hallo zusammen,
zu Heiz- bzw. Wärmekoffer und Lipopflege im Winter habe ich hier schon einiges gelesen. Und ich überlege, mir demnächst einen solchen Wärmekoffer zuzulegen.

Bei einem Motormodell mit 6 Minuten Motorlaufzeit in Teil- und Volllast dürfte dann Fliegen im Winter grundsätzlich unproblematisch sein.

Jetzt aber meine Fragen, für die ich noch keine Antwort gefunden habe:
Ich segle auch im Winter gerne und gehe zukünftig mit den im Koffer vorgewärmten Lipos auf den Platz. Lufttemperatur 5 - 10 Grad. Modell aufgebaut, Akku rein, 20 sec. Motorlaufzeit, ca. 7 Minuten segeln - dann wieder 20 sec. Motor an .... usw. Die Kapazität reicht im Sommer für 9 Steigflüge.
  • Bereits nach dem ersten Steigflug müsste der Akku aber doch schon wieder abgekühlt sein - deutlich unter 18 Grad?
  • Wie oft kann ich unter diesen Bedingungen bei vorgewärmten Akku den Motor wieder einschalten, ohne den Akku nachhaltig zu Lasten der Lebensdauer zu überlasten?
  • Oder sollten die Akkus nach jedem Flug gewechselt und wieder aufgewärmt werden?
Gruß Bernhard
 

justme

User
Ich habe hierzu alle Belüftungsschlitze mit Tesafilm zugeklebt. Zusätzlich kannst Du den Akku noch in eine Lage dünnen Schaumstoff einwickeln. Ab und mal den Motor starten sollte genug Eigenwärme produzieren. Je nach Modellgröße ist ja vielleicht noch Platz für einen Temperatursensor.

Wenn Du einen Heizkoffer kaufen möchtest, melde Dich gerne per PN. Ich verkaufe Dir meinen. Bestzustand, alles in Ordnung.
 

steve

User
Hallo Bernhard,
probiere so einen Flug-Zyklus evtl. erst mal im Stand aus. Dabei dann die Temp. des Lipos "überwachen". Es reicht ja, wenn er am Ende der Laufzeit handwarm ist, also so um 25-30° hat. Kleine Lipos kühlen auch schneller aus, als die dicken Lipos.

Den Lipo im Flug gut einzupacken und die Lüftung abzuschalten ist auch sehr gut. Es gibt diese Iso-Schaumschläuche für die Warmwasserleitungen. Wenn dafür kein Platz ist: Es gibt auch so nette bunte Schaumtaschen für Handys etc. in den Media-Märkten. Da sollte etwas passendes dabei sein.
Dann kann man ihn auch vorher etwas höher anheizen.

VG
 
Hi Bernhard,

das läßt sich so global ohne mehr Infos nicht wirklich beantworten, da sind zu viele Parameter offen:
  • Was für ein Segler ist es denn?
  • Wie groß/schwer ist denn der Akku?
  • Wie warm ist er denn zu Beginn?
Bei einem hinreichend großen (und damit auch schweren) Akku und einer Vorwärmtemperatur von sagen wir mal 42° würde ich mir weniger bis gar keine Sorgen machen. Bei einem kleinen Akku im gut gelüfteten Holzmodell (E-RES) wäre die Sache schon kitzliger.

Aber bei der von dir vorgegebenen Temperatur (5 bis 10°) kannst du es doch jetzt selber probieren. Lad ein Akku, wärme es im Koffer an, leg es in den Kühlschrank und miss alle 10 Minuten die Temperatur, da siehst du doch wie schnell er abkühlt. Im realen Betrieb wird er, je nachdem wie gut die Lüftung in dem Modell ist, etwas schneller abkühlen. Wieviel schneller hängt von der Größe der Kühlöffnungen und dem Flugstil ab.
Man kann das ganze dann auch noch etwas sicherer betreiben in dem man einfach einen Temperaturfühler auf das Akku macht und sich die Temperatur via Telemetrie übertragen läßt.

Aber ganz ehrlich, bei 5 bis 10° mache ich mir da weniger Sorgen. Ich bin letzten Herbst/Winter meinen Delphin von Aer-O-Tec geflogen. Die Akkus kamen „aus der Hosentasche“ und ich hab halt die Akkus nicht so leergeflogen wie im Sommer. Den AKurs hat es nix ausgemacht, da war eher der Pilot das begrenzende Element.

Viele Grüße
Peter
 

Farkas

User
Es gibt auch so nette bunte Schaumtaschen für Handys etc. in den Media-Märkten.
Dann kann man ihn auch vorher etwas höher anheizen.


Andere Materialmöglichkeit sind diese dünnen Styropor mit Alufolie beschichteten
Gefriertaschen,im Supermarkt an den Gefriertruhen.
Oder die Autofrontscheibenschutzgefriermatten,-auch nix anderes........

Vorteil ist das passgenaue Zuschneiden auf die individuelle Größe des Energieriegels.
Auch baut das Material sehr dünn......wenig Platzbedarf.....
Wenn man sich eine passgenaue Tasche schnitzt,hält diese die Temp. (Vorheizen vorausgesetzt)
erstaunlich lange.




Gruß,Andi.
 

aue

User
Hallo Bernhard,

wichtig ist, dass du den Akku "sanfter" behandelst. Die Kapazität sinkt bei niedriger Temperatur, das wirst du wissen. Und die Entladeleistung sollte bei kälteren Akkus auch niedriger sein, weil die ansonsten leiden und auch Schaden nehmen können. Deshalb ist es immer gut, zu wissen, wie viel Ampere zieht der Motor max. und wie ist die Entladerate des Akkus. Evtl. im Winter nicht mit Vollgas fliegen.
 

Thoemse

User
Beim Elektrosegeln sehe ich bei "normalen" Antrieben nicht so das Problem. Hotliner, Jets usw bzw Anwendungen mit hoher Beanspruchung sind da problematischer wobei bei diesen die Lipos dafür auch nicht auskühlen.

Wenn möglich würde ich im Winter die Belastung des Lipos niedrig halten indem ich möglichst keine hohen Spannungsspitzen abrufe, die der Lipo dann nicht liefern kann. Solange du den Lipo nicht überforderst, nimmt er auch keinen Schaden, zumindest ist das meine Erfahrung.
 

Baloo

User
Hi Bernhard,
das läßt sich so global ohne mehr Infos nicht wirklich beantworten, da sind zu viele Parameter offen:
  • Was für ein Segler ist es denn?
  • Wie groß/schwer ist denn der Akku?
  • Wie warm ist er denn zu Beginn?
  • Es geht um folgende Segler:
1. Funray von MPX - da mache ich mir wegen des Elapors wenig Sorgen.
2. ION NEO von Freudenthaler - der hat keine Lüftungsöffnungen, aber auch keinen Platz für eine zusätzliche Isolierung am Lipo.
3. Vitesse von Staufenbiel - da bekomme ich einen Schutz um das Akku hin.

  • Folgende Akkus verwende ich bei
Segler 1. und 2: jeweils 3S - SLS 3000 30/60C und 3200 20/40C
Segler 3: 4S SLS 3000 APL +45C
Die Stromaufnahme beträgt bei allen drei Modellen ca. 50 A.

  • Wenn ich einen Wärmekoffer kaufe beträgt die Anfangstemperatur wohl 35 Grad.

Aber bei der von dir vorgegebenen Temperatur (5 bis 10°) kannst du es doch jetzt selber probieren. Lad ein Akku, wärme es im Koffer an, leg es in den Kühlschrank und miss alle 10 Minuten die Temperatur, da siehst du doch wie schnell er abkühlt. Im realen Betrieb wird er, je nachdem wie gut die Lüftung in dem Modell ist, etwas schneller abkühlen. Wieviel schneller hängt von der Größe der Kühlöffnungen und dem Flugstil ab.

Diesen Versuch habe ich heute mit der Heizung durchgeführt. 4S Lipo ca. 30 Minuten auf die Heizung gelegt - Temperatur = 44 Grad
Nach 6 Minuten im Kühlschrank bei 7 Grad hatte der Akku noch 20,4 Grad - nach weiteren 4 Minuten noch 19,8 Grad.
Gemessen an allen Seiten mit einem Infrarotthermometer.

Bei einem hinreichend großen (und damit auch schweren) Akku und einer Vorwärmtemperatur von sagen wir mal 42° würde ich mir weniger bis gar keine Sorgen machen. Bei einem kleinen Akku im gut gelüfteten Holzmodell (E-RES) wäre die Sache schon kitzliger.

Die Idee mit den Schaumtaschen finde ich gut und werde ich ausprobieren.
Funray und ION NEO benötigen zum Start nicht die volle Leistungen, da beide senkrecht steigen. Dann dauert der Steigflug halt ein paar Sekunden länger.
Die Vitesse benötigt für ihre 3 kg doch etwas mehr Power. Sie bekommt demnächst einen neuen Motor, der auf mehr Schub ausgerichtet sein wird. Die Stromaufnahme muss ich erst noch messen.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen, die mir jetzt schon mal weitergeholfen haben. Einen Wärmekoffer werde ich mir zulegen.

Gruß Bernhard
 

s.nase

User
Ich fliege im Winter Quadrocopter, und da kann man keine Lüftungslöcher verschließen. Eigentlich muß man nur dafür sorgen, das keine kalte Luft über den Akku streichen kann, ohne das die Isolierung Kältebrücken zum Akku hat. Am besten funktioniert das, indem man den Lipo in dünnem Moosgummi einschlägt. Dazu wickel ich das LipoPack mit DoppelseitigenKlebeband ein, und lege darum ne 1mm Moosgummiplatte aus dem BastelLaden drum. Kannst natürlich auch dickeres Moosgummi verwenden, aber das ist eigendlich nicht nötig. Durch das doppelseitige Teppichklebeband kann man den Wintermantel auch problemlos im Sommer wieder abnehmen.

Wärmekoffer hab ich noch nie verwenden müssen, solange der so isolierte Akku mit Zimmertemperatur an den Copter kommt. Wenn der Akku handliche genug ist, reichen meine Hosentaschen zum vorwärmen aus.
 

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Thoemse

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Ich fliege im Winter Quadrocopter, und da kann man keine Lüftungslöcher verschließen. Eigentlich muß man nur dafür sorgen, das keine kalte Luft über den Akku streichen kann, ohne das die Isolierung Kältebrücken zum Akku hat. Am besten funktioniert das, indem man den Lipo in dünnem Moosgummi einschlägt. Dazu wickel ich das LipoPack mit DoppelseitigenKlebeband ein, und lege darum ne 1mm Moosgummiplatte aus dem BastelLaden drum. Kannst natürlich auch dickeres Moosgummi verwenden, aber das ist eigendlich nicht nötig. Durch das doppelseitige Teppichklebeband kann man den Wintermantel auch problemlos im Sommer wieder abnehmen.

Wärmekoffer hab ich noch nie verwenden müssen, solange der so isolierte Akku mit Zimmertemperatur an den Copter kommt. Wenn der Akku handliche genug ist, reichen meine Hosentaschen zum vorwärmen aus.
Der Quadcopter zieht aber recht viel Ampere. Da bleibt der Lipo alleine dadurch warm. Das habe ich bei meinen Helis auch. Im Segler ligt keie Dauerlast an.
Die oben genannten Segler sollten aber kein Problem sein. Soo viel ziehen die nicht und man muss ja auch nicht immer Vollgas geben.

Wenn das jetzt ein 15kg FES Segler mit 5m SW gewesen wäre, wäre das was anderes. Da liegen dann schon recht hohe Amperezahlen an. Aber auch hier benötigt man den vollen Schub eigentlich nur beim Bodenstart.
 
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