(nicht ganz) Anfänger E-Segler

Hallo,

ich interessiere mich schon länger für einen E-Segler, habe auch schon etliche Stunden am Easy-Glider Simulator verbracht.

Ein Freund hat die Eachine Mini-Mustang P-51 (https://www.banggood.com/Eachine-Min...r_warehouse=CN). Ich bin sie beim 2. Akku-Pack im "Mittleren" Modus geflogen, mit Start, Landung, 3-Achs-Steuerung und Loopings. Ich habe sie mir gleich bestellt. Mein Traum Vom E-Segler ist jetzt wieder hochgekommen.

Der Preis für das Setup um den Easyglider 4 hat mich immer abgeschreckt. Doch durch Banggood oder Hobbyking scheint es ja auch deutlich günstigere E-Segler zu geben.

Ich frage mich:
  1. Was kann ich (kapazitätsmäßig) fliegen?
  2. Was brauche ich?
  3. Welche Fernbedienung?
Danke + Lg, Willi
 
Hi Willi,

ich kann nur etwas zum Volantex Phoenix V2 und dem EasyGlider 4 schreiben.
Den Volantex Phoenix V2 hab ich für nen Bekannten einfliegen dürfen/sollen. Der Rumpf von dem Flieger ist aus irgendeinem Plastik und erinnert irgendwie an einen Joghurtbecher. Der dürfte nach einer missglückten Landung Schrott sein ...
Für die Klappen müßtest du theoretisch noch zusätzliche Servos kaufen und dann natürlich auch ne 7-Kanal Fernsteuerung, in der Praxis kann man sich die Ansteuerung aber sparen! Irgendeinen realen Einfluss der Klappen auf das Flugverhalten konnte ich damals nicht feststellen und für Butterfly beim Landen sind sie einfach zu klein und haben zu wenig Ausschlag nach unten, da müßte man noch viel basteln ...
in der Luft wäre das Modell nicht besser oder schlechter wie der EasyGlider, vorausgesetzt die Servos würden was taugen. Mein Bekannter mußte 2 der Servos austauschen weil die Rückstellgebauigkeit einfach grotig war. Danach flog das Ding ganz passabel, zwar etwas „weicher“ als der EasyGlider aber nicht bedeutend schlechter.

Der EasyGlider 4 ist im Gegensatz zum Volantex Phoenix V2 deutlich einsteigerfreundlicher, man kann ihn einfach besser reparieren, was ja bei einem Anfänger ein echter Vorteil ist. Meine Empfehlung geht also deutlich in Richtung EasyGlider, auch wenn er in der Erstanschaffung teurer ist, da man ihn aber besser reparieren kann ist er auf Dauer wohl preiswerter.

Bei dem Sender müßte man vielleicht mal schauen ob er die entsprechende Konformitätserklärung für den Betrieb in der EU hat.
Über den Sinn/Unsinn eines „Varios“ für „8€“ dass nur den Liftdruck und die Temperatur misst und dann im Sender hoffentlich eine ausgereifte Software daraus ein Variosignal generiert will ich mal nix schreiben ;-)

Falls es preiswert sein soll/muss und man niemand mit Erfahrung hat der einem helfen kann, würde ich entweder zu einem EasyGlider RTF oder EasyStar RTF Set raten. Das wird zwar etwas teurer als die zusammengesuchten Sachen „vom Chinesen“, der Frust weil „irgendwas“ nicht geht ist aber in der Regel deutlich geringer, das Set ist in sich stimmiger.

Viele Grüße
Peter
 
Hi Willi,

den Ranger 1600 hatte ich noch nicht in der Hand, aber in der Beschreibung steht etwas von „plastic fuselage“. Ich vermute mal, er hat also auch so einen „Joghur-Becher-Rumpf“. So was gabs bei Robbe und Carrera vor 30(?) Jahren bei Flugmodellen. Solche Rümpfe sind „im Falle des Falles“ extrem schwer zu reparieren.

Mein Lehrer/Schüler EasyStar hat in seinen gut 15 Jahren schon duzende Crashes hinnehmen müssen. Wenn was passiert ist wurde es auf dem Modellflugplatz mit Tape „notrepariert“, dann zu Hause über Wasserdampf entbeult und mit Sekundenkleber oder PU-Kleber zusammengeklebt.
Ob man so etwas mit den Plastikrümpfen auch hinbekommt ...

Die Multiplex-Modelle sind in der Anschaffung sicher teurer, aber ihre Reparaturfreundlichkeit nach den unvermeidlichen Crashes machen sie dann wieder preiswert.

Just my 2 Cents
Peter
 
Aus meiner Erfahrung sind weder der Solius noch der Heron für einen absoluten Anfänger geeignet. Beide Modell fliegen längst nicht so eigenstabil wie EasyStar und EasyGlider. Außerdem sind sie deutlich schneller.

Peter
 

Malanger

User
Auch ich habe vor nicht ganz 2 Jahren mit Elektrosegelflug begonnen. Nun bin ich fortgeschrittener Anfänger und crashe nur noch im "Notfall". Will heissen; manchmal werde ich etwas waghalsig und versuche Loopings so nah wie möglich an der Hangkante zu fliegen. Rummms. Jedoch im Grossen und Ganzen komme ich mit den Fliegern nun klar und repariere seltener als das ich fliegen gehe.
Begonnen hatte ich mit MPX Easyglider 4.
Definitiv ein sehr guter E-Segler für Anfänger wie ich es eben auch war. Ich flog fast jeden Tag und hatte mehrere Akkusätze um viel fliegen zu können.
Es ging aber auch viel zu Bruch. Vieles konnte mit Zakki (Sekundenkleber für Schaumwaffeln) und Paketklebeband repariert werden. Von den Easyglidern hatte ich 3 Stück. (!!!) Ich bereue keinen einzelnen Kauf. Toller Flieger der vieles mitmacht. Einzig die etwas schwachen Servos habe ich jeweils durch bessere Metallgetriebeservos von Hitec ersetzt. Die halten auch kreative Landevarianten aus.

Die Schaumteile von MPX sind von einer dichten und guten Qualität. Sind sehr robust und gut reparierbar. Trotzdem bleibt es Schaum. Mit der Zeit bekommen alle Schaumflieger kleine Dellen und Kratzer durch Bodenkontakt beim Landen. Nasenleisten bekommen von harten Gräsern und Büschen Dellen. Das kann man verhindern, indem man bereits vor dem allerersten Flug die Rumpfunterseite und Nasenleisten mit transparentem dickem Tape schützt und so die Schäden abwendet.

Zu den Volantex kann ich ebenfalls etwas beitragen. Ich hatte den Phoenix 2000, den Pheonix 2400 und auch die ASW 28 des selben Herstellers.
Die günstigen Preise haben mich angelockt. Zudem hatte ich mir erhofft, etwas schnellere Segler als der Easyglider ins Haus zu holen. Das trifft bei den Phoenix zu. Nicht jedoch bei der ASW 28 von Volantex.

Die Hinweise dass der Rumpf aus Joghurtbecherplaste sein soll, kann ich teilen. Jedoch muss ich sagen, gerade beim 2400er, den ich ebenfalls viel geflogen habe und damals im Winter auf harten Wiesen gelandet bin, hat dieser Rumpf bei weitem weniger Schäden eingesammelt als jeder Easyglider.
Das Joghurtbechermaterial steckt schon einiges weg. Das Material ist fast unzerbrechlich und lässt sich bei Bedarf auch gut kleben.
Hingegen sind die Flächen der Volantex grottig. Die Tragflächensteckungen klappern ohne Ende. Die Servos sind unterste Qualität und die Klappenscharniere leiern schnell aus, so das sie mit Tape repariert werden müssen. Das Schaummaterial ist weniger dicht als dieses von Multiplex.
Reparieren geht mit Zakki oder Tape.

Meine Ansichten und Eindrücke:

Volantex ASW 28
- Hübsch anzusehen, fast vorbildgetreu
- Sehr gemütlich fliegender Segler. Würde ich wieder kaufen und einem Anfänger auch empfehlen. Jedoch ist der Segler mit 2600mm Spannweite kein kleiner Segler mehr und braucht beim Fliegen auch etwas grössere Kreise. (ist weniger wendig)
- Anlenkungsmaterial typisch Asiatisch / günstig / billig, teilweise auch unbrauchbar
- Landeklappen unnötig und ohne grosse Wirkung (Braucht man als Anfänger eh nicht. Man hat andere Sorgen als noch Klappen im richtigen Moment ausfahren. Glaub mir.)

Volantex Phoenix 2000
- Futuristisches Design
- Fliegt sich wunderbar und unkritisch. Würde ich wieder kaufen und einem Anfänger empfehlen.
- Anlenkungsmaterial typisch Asiatisch / günstig / billig, teilweise auch unbrauchbar
- Landeklappen haben hier etwas mehr Wirkung. Ich habe diese genutzt um das Bremsen zu üben.

Volantex Phoenix 2400
- Futuristisches Design
- Fliegt sich wunderbar. Ist sogar bei etwas auffrischendem Wind fliegbar. (ich habe den sogar aufbalastiert und bei stärkerer Brise eingesetzt. Ich konnte damals aber schon ein wenig fliegen und war nicht mehr ganz Anfänger. Rest wie Phoenix 2000.

Multiplex Easyglider4
- cooles Design wie ich finde
- einfach zu fliegen
- einfacher zu reparieren weil weniger Kleinteile als bei Volantex
- Tausch der Servos bei der RTF Variante etwas aufwändig. Die Servos sind von Haus aus verklebt. Um die Servos bei einem Defekt ersetzen zu können, müssen diese mit Messer und sonstigen Waffen aus der Verklebung heraus getrennt werden.
- Da wären geschraubte Halterungen besser. Aber man kann nicht alles haben.

Solius und Heron sind für Anfänger nicht geeignet. Da bin ich mit Peter einig.
 

Malanger

User
Noch ein Tip.

Beim Kauf der Fernsteuerung daran denken, dass ein Produkt gewählt wird, das mit einem Simulator kompatibel ist.
Übe mit einem Simulator das fliegen! Nirgends lernst du schneller und vor allem günstiger (ohne Real Life Crash) die Reaktionen der Knüppel kennen. Natürlich ersetzt es keine Minute auf der Wiese... Mein gordischer Knoten war; wenn das Modell auf mich zu fliegt!
Jetzt heisst es umdenken und die Quer und Seitenruder andersrum bedienen. Links ist Rechts und umgekehrt. DAS war am Anfang echt der Brüller wie oft ich in brenzligen Situationen planlos geknüppelt habe.
 
Hi Malanger,

mal ne dumme Frage:
Womit hast du den Rumpf denn geklebt? Sekundenkleber und EpoxyHarz haben bei meinem Bekannten zu keiner sicheren und länger haltenden Verklebung geführt. Er hat dann immer StabilitExpress und Tape verwendet.
So ganz trivial scheint das mit dem Kleben nicht zu sein, zumindest bei seinem Ranger waren die „Servobrettchen“ mit dem Rumpf verschraubt. Aber vielleicht haben die das Material inzwischen ja geändert.

Viele Grüße
Peter
 
Wow! Malanger, danke für dein Feedback! Das ist echt spitze!

Ich weiß noch nicht was ich mache, bin hin und hergerissen zwischen (ändert sich quasi täglich):
  • Ich kauf mir gleich einen und
  • ich warte noch ein bissl ab und fliege zunächst noch weiter mit dem Simulator und dann mit der P51-Mustang.
Lg, Willi
 
Kleine Anmerkung zum Phoenix 2000 den es derzeit nur noch als BK, sprich Rumpf und Tragflächen bei HK gibt und komplett bei banggood. Ich habe diesen Segler jetzt 5 Jahre geflogen, zum Vergleich, andere Modelle sind arthobby Evolution und Spirit von Staufenbiel und etliche andere. Der Rumpf des Phoenix steckt einiges weg, so leicht bekommt man den nicht kaputt. So schlecht sind die Servos (die HK Servos halten im direkten Vergleich zu den Servos in einem Heron sehr viel länger 5 - noch nicht defekt- zu 1 Jahr) und Anlenkungen auch nicht. Bei mir war alles Original und der Phoenix fliegt damit sehr gut.

Ich hatte ihn zum einstellen vor einiger Zeit im Urlaub mit und ein sehr erfahrener Pilot hat ihn geflogen und war überrascht wie dieser sehr günstige Segler fliegt. Ich kann nichts zum Nachfolger Phoenix 2 sagen, dessen Flächensteckung ist völlig anders. Der Rumpf des Phoenix lässt sich nur schwer kleben, das war bei mir auch nur an der "Naht" vorne mal nötig und hielt.
Für mich war der Phoenix nach Easystar das perfekte Aufsteigermodel und ich habe ihn immer gerne geflogen, gerade auch zum testen von neuem Gelände/Hang, wo ich mich mit dem Evo noch nicht getraut hatte.
Zum Phoenix gibt es viele Videos in YT die zeigen, dass der Flieger auch bei viel Wind geflogen werden kann.
viele Grüße

Michael
 
Hallo Leute,
für die die in einem ähnlichem Dilemma wie ich stecken:

Ich habe mir den Volantex Ranger 1600 bei Hobbyking geholt. Bin ihn jetzt den 3. Tag geflogen. Nach der Unterstützung von ein paar Kollegen im lokalen Modellbauclub fliegt er super (Tipps zum Start und Unterstützung mit der Trimmung).

Ich habe ihn zuvor alleine erst nach 3 Totalabstürzen beim Start in die Luft bekommen, weil ich mit 2/3 Gas anstatt Vollgas gestartet bin. Hier machte sich der "Pusher" Antrieb bezahlt! Würde ich "jedem" Anfänger empfehlen.

Der Segler lässt sich von mir gut unter Kontrolle halten. Ich hatte bisher keine Angst, dass er mir ausser Kontrolle gerät. Ich kann schon Loopings und Rollen fliegen.

Lg, Willi
 

softail

User
moin,

bei uns ist der phönix 2400 sehr beliebt. ich habe direkt einen 4s antrieb von hobbyking eingebaut, geht damit super. die klappen haben in der tat eine recht eingeschränkte funktion. aber, bedenkt man den pnp preis von um 120,-€ (banggood), kann man damit in der „schmuddeligen“ jahreszeit viel spaß haben.

gruß
ulli
 
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