Hallo Stefan,
2) Habe das Taxi komplett 2x mit Porenfüller gestrichen. Mit den Stellen die mir missfallen waren die unzureichend geschliffenen Läufer, Stöße bzw. die falten im Flies gemeint.
Spannlack lässt sich einigermaßen schleifen, wenn's geht vorzugsweise nass wegen des Gschmieris. Auch in SPL eingebettetes Japanpapier/Seide/Vlies/Koverall/Holzfussel/<dermeistesonstigeKram> lässt sich beschleifen. Und sieht dann "kaputt" aus. Nochmals nitrolackieren (mit oder ohne Talkum drin), nochmal schleifen, nochmal lackieren -> weg! ;-)
Den Spruch mit dem aufdeckenden Lack kenn' ich aus einem Lackierbuch für Nichtlackierer, die auch zu was kommen wollen. Das habbich vor rund 30a bei meinen Moppeds gebraucht. Ein anderer Ausdruck darin war "Lack
aufbau" = der optische Eindruck (und die mechanische Widerbostigkeit, der Rostschutz usw.) ist nur so gut, wie's die Vorarbeit liefert.
3) [..] Geplant war bespannen,1x Spannlack trans., 2x Spannlack weiß, abkleben blau & schwarz lackieren
Alternativ: nur einmal Spannlack weiß, dann Alkyfix weiß, usw.... was aber irgendwie keinen Sinn macht, dann hätte ich mir den weißen Spannlack sparen können.
Die o.e. Falten und deren Beseitigung hätte die Anzahl der Lackschichten eventuell anders nötig. Wobei es letztendlich nicht soo wichtig ist, wieviele
Gesamtschichten Du übers ganze Flugi verteilst. Der verknödelte Randbogen braucht mehrfache Zuwendung, aber das flache Vlies kaum. Das spannst du ja thermisch und "konservierst" diese Spannung nur mit e weng Spannlack. Auch ist der Taxiflügel selbst schon stabil genug, er braucht keine Hilfe der Bespannung, wenn du nicht gerade 800 Wellenwätter auf Deine Rossi- oder Dooling-Wellenverlängerung wuchten willst ;-) Ob das weiße Pigment im Spann- oder im Alkyfix ist, macht keinen Unterschied, das ist in beiden Fällen Titanweiß von Bäder-Lacke. Es sollte halt möglichst gleichmäßig aufgetragen sein, in fleckig schaut's aus, als ob eines der acht Biere gestern abend schlecht gewesen wäre. Drum hier wieder ein Tip aus dem o.e. Lackierbuch: mehrere dünne Lackschichten vermeiden Läufer. Wenn man es übers Herz bringt, daß der Untergrund die ersten Male noch sichtbar ist. Das wird schon. Man kann eigentlich auch alle Lacke nach einer nur kurzen Ablüftzeit erneut
dünn überspritzen, wenn die Lackbeschreibung das nicht ausdrücklich verbietet. Bei Autolacken ist das grundsätzlich möglich. Zumindest zu der Zeit, als ich meine Gilera, Guzzi und's Gepann gespritzt hatte. (Das ist schon ein paar Tage her, und mir schwant schlimmes bezüglich aktueller Lackverabeitungsvorschriften. Als VW die Acryl-Wasserlacke eingeführt hatte, sahen die Gölfe & Co aus der näheren Nähe betrachtet überhaupt nicht so aus, wie ich mir das für meine Schüsseln vorstellte.)
4) In punkto Festigkeit stehen die Holzschwimmer ganz vorn. Natürlich viel aufwendiger, aber das ist es mir wert. Ich könnte die Schwimmer
natürlich auch mit Kunstharzlack spritzen, dann sind auch diese 100% Dicht. Aber auch so habe ich keine Bedenken.
MÖÖP!
Von außen dicht kannst Du versuchen, eine Zeitlang wird das sicher klappen. Im Frühling scheint die Sonne drauf, die Luft im Schwimmer wird je nach dessen Farbe 50-80°C auf der Wiese stehend bekommen. Dann setzt Du ihn ins Wasser - brrr, wird das recht schnell auf z.B. 15° abgekühlt. Die Luft im Schwimmer ist nicht völlig abgeschlossen wie in einer Apollo-Raumkapsel, denn sonst wäre sich der Schwimmer im Sommer eine Wurscht wie ein Schwimmdelphin, im Winter hätte er eingezogene Backen wie ein toter Regenwurm, der's ned schnell genug über die Straße geschafft hat. Nun schaust Du in die
Wiki und staunst über den Unterschied des Wassergehalts bei 15° und bei 70°. Und überlegst Dir, wo das Wasser herkommt und wo es hingeht. Und was der Sinn seines Daseins ist ...
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BTW: das sind so meine Gedanken, wenn ich von den Holzhändlern höre, das Balsa derzeit teuer ist, weil es für die Rotorflügel der ganzen Windkraftwerke in der Nordsee als Distanzmaterial des Laminats gebraucht wird. Für deren Strom zahlen wir gerade mehr, weil es nicht genug Leitungen gibt, den dort wegzuschaffen. Das kam für die Planer vermutlich genauso unerwartet, wie der erste Schneefall jedes Jahr für die Autofahrer.
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Depronschwimmer werden durch die Bewitterung durch's Kondenswasser nicht meßbar in ihrer durchschnittliche Lebensdauer beeinflusst. Das gilt für GFK-Schwimmer ebenfalls, solange sie keine Kohlefaserverstärkung haben.
Und ich denke, daß Du bei Deiner Nutzung des Taxis auch kein Lebensdauerproblem bekommen wirst ..
Geschichtlich wertvoll ist das Schlagwort. Ich habe das ganze Modell mit den Materialien (bzw vergleichbaren) gebaut, die es auch zur damaligen Zeit gab.
.. insofern geht das in Ordnung.
BTW 2: die Schwimmer mit dem damals neuartigen Styropor[TM by Bayer] wurden mit Balsa beplankt, seiden- oder papierbespannt und zulackiert (Quelle: Biesterfelds Styrobuch und Hegikatalog MK 8, ich weiß nicht, ob die im MK 3 auch schon drin waren). Da fiel zumindest das Kondenswasserproblem einigermaßen weg. Der Gedanke dahinter war aber eher der schnelle Bau. Die Taxischwimmer haben schon recht viele Spanten, die Hegischwimmer an der Auster Aiglet Trainer hatte man vergleichsweise eins - zwei - fix neu gebaut, wenn sie durch die die Ufersteine arg verrammelt waren.
Interessant sind die Gewichtsangaben nach dem trocknen der Lacke, hört sich im ersten Augenblick nicht viel an. Wenn man aber sieht wieviel Farbe auf so ein Modell kommt, dann...........
Ein Flugzeug muß nicht immer so leicht wie möglich sein. Beim Motorflieger ja: leichter ist schneller, kommt mit kleinerer Motorleistung/spritverbrauch zu gleichen Flugleistungen und kann mehr Last tragen. Oder man nimmt doch einen größeren Motor/dickeren Akku ;-) Beim Segelflugzeug ist das Gewicht der Antrieb. Es gibt seit einigen Jahrzehnten Profile, die den Vorteil der höheren Re-Zahl bei höherer Geschwindigkeit in bessere Steig- und Gleitzahlen umsetzen.
Aber man sollte wissen, wo das Gewicht herkommt. Denn bei einem Amigo sind 100g mehr kein Vorteil.
servus,
Patrick