Nurflügelprogramm überarbeitet

Hallo Thomas,

danke für dein Lob.

Ja , das Aero-Programme schreiben ist wirklich eine Lebensaufgabe und alles ohne Abi und Studium .

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Es würde mich aber mal interessieren auf welcher Art Rückmeldungen Du überhaupt entscheidest ob Deine Änderungen nun erfolgreich (bzw. richtig) waren oder nicht.
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Also als erstes steht ja mal das Programm da und die Kollegen arbeiten damit.
Es werden dann Modelle gebaut und wenn fertig wird die Theorie mit der Praxis verglichen , auf dem Modellflugplatzt.

Wenn es dabei zu Differenzen kommt , wird vielleicht hier im Forum ein Beitrag aufgemacht und eine wilde Diskussion nimmt seinen Anfang.
Ursachenforschung , Erfahrung und Vorschläge zu Verbesserung , Vermutungen .
Das ist an sich ja auch schon eine Rückmeldung und aus all den Beiträgen kann dann eventuell eine Idee entstehen , die man Testweise programmiert.
Solche Testversionen werden natürlich nicht gleich veröffentlicht , sondern an Kollegen verteilt , die sehr aktiv Modellbau betreiben und Ahnung haben.
Jetzt geht das warten auf Rückmeldungen los .
Dabei gibt es beide Arten von Rückmeldungen , wie Du geschrieben hast:
1) Die Gefühlsmäßigen (sieht irgendwie besser aus, oder kommt scheinbar besser hin) .
2) Aber auch die Profi-Lösung , soweit das im Modellflug , ohne Windkanal möglich ist (z.B. Datenlogger mit Staurohr) .
Schön wäre dann noch , wenn ich davon auch Wind bekäme , ich bin nicht jeden Tag im RC-Network unterwegs , und stoße dann eher durch Zufall auf das Thema.
Eine kurze E-Mail-Info wäre da schon gut (Hallo Frank schau da mal rein) .

Das Beispiel mit der FLZ_Vortex-XFoil-Anbindung für die bessere Profil-Nickmomenten-Erfassung wäre so eine wünschenswerter Fall gewesen.
Hier ging es ja um die Schwerpunktlagen (speziell bei Nurflügeln) , weil die Programme da etwas daneben lagen (meist zu weit vorne) .
Also Ursache wurde dann das Profil-Nickmoment ausgemacht , in den Programmen wird das Reibungsfreie Nickmoment genommen (Thin-Airfoil-Theorie) und XFoil liefert eine bessere Aussage mit Reibungseinfluss bei verschiedenen Re-Zahlen.
Da hat es aber fast komplett an den Rückmeldungen gefehlt , so das ich es dann irgendwann verworfen habe.

Im nachhinein habe ich aber (durch Hinweise hier im RC-Network) mitbekommen , das diese Testversion erfolgreich eingesetzt wird und die Schwerpunktlagen sehr gut berechnet.

Schitt , Schitt :
1) Die Versionen der letzte 10 Jahre haben diese Funktion nicht mehr drin , habe dann einfach mit der Km-langen Wunschliste weitergemacht.
2) Dann habe das FLZ_Vortex auch zwischendurch auf meine neue Entwicklungsumgebung (Lazarus) portiert , dabei gab es auch so manche Änderung.
3) Und viele andere Änderungen gemacht , so das das damalige Konzept (mit dem XFoil) leider nicht mehr einfach wieder eingebaut werden kann.
Das müsste man nun fast komplett neu angehen , wieder mit Vorab-Testversionen , boa.

Ein anderes Beispiel , wo es erheblich besser gelaufen ist.
Thema: Einfluss eines Rumpfes auf die Auftriebsverteilung und Schwerpunkt .
Beim Nuri-Treffen 2018 (Am Abend in der Kneipe) hatte Florian Rösch einen Wunsch für das FLZ-Vortex geäußert.
Rümpfe kann man im FLZ_Vortex ja nicht richtig gut simulieren , das ran gefrickel mit zusätzlichen Flächen oder Einbau von Zwischensegmenten hat nicht wirklich gut funktioniert.
Er wollte eine Funktion , wo man an bestimmten Stellen des Flügels (z.B. am Flügel-Rumpfübergang) den Auftrieb künstlich verändern kann .
Irgendwie per Hand , ohne einen Wissenschaftlichen Hintergrund .
Da habe ich dann überlegt und mich gefragt , wie man so etwas einfach und vor allen wo im Programmcode einbauen könnte.

Nach dem Essen kam mir dann eine Idee , super einfach und recht schnell zu programmieren , ohne die eigentlichen Vortex-Lattice-Routinen zu ändern.
Das Vortex-Lattice basiert ja auf einer Panelgeometrie mit vielen kleinen Panels , einem tragenden Wirbel auf jeder Panel-t/4-Linie , verbindende Wirbel an den Panelrändern (links und rechts).
Und SUPERWICHTIG , einem Aufpunkt (Kontrollpunkt) am 3/4-Punkt eines jeden Panels .
Dieser Aufpunkt an der richtigen Stelle sorgt dann dafür , das die Thin-Airfoil-Theorie funktioniert und vernünftige Werte liefert.

Ich hatte einige Zeit zuvor mal mit der Aufpunkt-Position herumgespielt und nach vorne oder hinten verschoben.
Ergebnis , bei gleichem Anstellwinkel ergeben sich durch verschieben unterschiedliche Auftriebe .

Genau die Funktion , die Florian braucht , einfach das Vortex-Lattice-Verfahren passig biegen .

Ich habe dann im Programm eine Eingabemöglichkeit geschaffen , um an bestimmten Segmenten (z.B. da wo es eine Flügel-Rumpfüberlappung gibt) alle Panelaufpunkte zu verschieben.

Die Grundlage für Florian war nun geschaffen.

War halt nur noch rauszufinden , welche Aufpunktposition vernünftige Werte liefert.

Er hat dann durch Messflüge (Datenlogger mit Staurohr) , Rückrechnungen , Vergleiche , eine neue Position für den Aufpunkt an den Überlappungsstellen gefunden.
Diese lag an den betroffenen Stellen bei 50% der Paneltiefe , dadurch ergibt sich dann ein Auftriebseinbruch an der Position des Rumpfes.

Wenn man die Aufpunktposition noch weiter nach vorne legt , z.B. sehr nahe an die t/4-Linie (25,1% z.B.) , kann man den Auftriebs bis nahe 0 herunterschieben.
Eventuell mal interessant für Störklappen (Schempp-Hirth), müsste mal jemand am realen Modell ausprobieren und mit den Rechnungen vergleichen.
Direkt 25% darf man aber nicht eingeben , dann ergeben sich unendlich große induzierte Werte am Aufpunkt und das Prog stürzt ab.

Diese Funktion wurde mittlerweile auch bei Schwanzfliegern erfolgreich getestet.
Ein Kollege hat z.B. seine Lockheed P-38 damit gerechnet.
Diese hat ja zwei Heckausleger und einen zentralen Rumpf , also 3 Rumpf-Flügel-Überlappungen , wo man die neue Funktion benutzen kann.
Es wurde dann im FLZ_Vortex nur der Hauptflügel und das HLW gezeichnet und an allen 3 Stellen , wo Rumpf und Ausleger den Hauptflügel kreuzen die Panelposition auf 50% gesetzt.
Dadurch ergeben sich dann am Hauptflügel drei Auftriebseinbrüche .
Das Modell wurde gebaut und alles passte auf Anhieb , wie berechnet.

Seit dem ist die neue Funktion im FLZ_Vortex verfügbar , die ganze Aktion hat eine paar Wochen gedauert mit Rückmeldungen.

Gruß

Frank
 
Hallo Frank,
vielen Dank für Deine ausführlichen Darlegungen.

Ich will ja nicht nerven aber möchte trotzdem nochmal nachbohren da mich das Thema interessiert - ich will es nur korrekt verstehen.
Ich habe verstanden daß es -wie von Dir o.g.- zweierlei Rückmeldungen gibt, die zweite tatsächlich mit irgendwelchen DataLogger Messungen
aus denen dann Rückschlüsse gezogen werden. Bei dem Thema xFoil wurden dann von Kollegen mittels DataLog irgendwie Rückschlüsse auf die Schwerpunktslage gezogen. Interessant wäre zu wissen welche phys. Größen dazu benutzt wurden. Ich nehme an auf jeden Fall Stauduck, vielleicht irgendwelche GPS Daten, Höhe und auch Servoaktivitäten ?

Bei Deinem 2. Beispiel der Funktion auf Florians Anregung- ich nenne sie der Einfachheit halber mal Florian-Feature- wurde ebenso auf solche o.g. Messungen zurückgegriffen nehme ich an. Hier ging es dann um eine verbesserte SP-Lage und Ca- Verteilung. (Letztlich auch eine verbesserte Cm Kurve). Der Ansatz war hier bei ausgewählten Panelbereichen den Aufpunkt (nach vorne zu) verschieben um wieder aus solcherlei Messungen und "Rückrechnungen" eine verbesserte SP-Lage ermitteln zu können. All das jedoch ohne jegliche theoretische Basis bzw. Rechtfertigung.

Mit der Rechtfertigung bzw. Vermutung daß der SP "genauer" ermittelt wurde zieht man dann wiederum den Schluss, daß dann auch die korrigierte Ca und Cm -Verteilung eine bessere sein müsste und ebenfalls der SP genauer ist ? ....und damit letzlich Deine Überlegungen zu den Berechnungsanpassungen auch korrekt und gerechtfertigt sind. Also quasi eine Art halbempirisches Vorgehen.

Korrekt ?

Gruß Thomas
 

UweH

User
Hallo Thomas,

bei Brettnurflügeln lässt sich die hinterst mögliche Schwerpunktlage auf wenige zehntel Millimeter genau erfliegen. Bestimmt man durch Flugmessungen die Neutralpunktlage, dann kann man mit der Schwerpunktlage das Stabilitätsmaß der hintersten Schwerpunktlage sehr genau ermitteln. Dieses Stabilitätsmaß liegt bei modernen Brettern in der Regel zwischen 3,5 und 4 %. Mit diesen Werten kann man dann die Genauigkeit des Programms bei der Ermittlung der Schwerpunktlage überprüfen.
Dabei wird man fest stellen dass im Programm Nurflügel bei geraden Brettnurflügeln die simulierte Schwerpunktlage mit der Einstellung 31 Wirbel um wenige Millimeter von der erflogenen Schwerpunktlage abweicht, mit mehr Wirbeln wird es dann immer ungenauer.
Beim FLZ_Vortex passt die simulierte Schwerpunktlage fast immer mit einer Genauigkeit von <1 mm genau zu der erflogenen.
Dabei passt aber die simulierte Nullstellung des Höhenruders mit den Profilmomenten aus der Thin Airfoil Theorie (TAT-Werte) gar nicht mit der erflogenen Nullstellung des Höhenruders für den gleichen cA => Fluggeschwindigkeit überein, weder im Nurflügel noch im FLZ_Vortex.
Die TAT-Werte ergeben für die Nullstellung einen geringeren notwendigen Höhenruderausschlag nach oben als die Flugerprobung erfordert.

Verwendet man die Profilmomentenwerte aus dem XFoil ist man bei der Rudernullstellung schon so nah an der Realität dass man an die Grenzen der Meßgenauigkeit kommen kann.

Ich hatte Frank folgende Infos zu zwei Brettnurflügel aus Formen geschickt die ich mit seinen Programmen entwickelt, geflogen und dann mit den erflogenen Werten nachsimuliert habe:


TB-Minirock ( https://www.thermik-board.de/viewtopic.php?f=27&t=953&start=530 )
Erflogener Schwerpunkt 257 mm = Vortex-Stabilitätsmaß 3,96 %
CA mit X-Foil-Momenten bei ncrit 7,0 und Ruder im Strak : 0,274
CA mit TAT-Momenten und Ruder im Strak: 0,395
Den Minirock kann ich bei 33 g/dm² Flächenbelastung meistens nicht mit Rudern im Strak fliegen, sie müssen im Normalflug leicht hoch stehen, ich schätze den CA mit Rudern im Strak auf knapp unter 0,2. Damit ist die TAT-Rechnung vollkommen daneben, die ncrit-Rechnung leicht höher als der geflogene CA, aber viel näher an der Realität.

Miniray ( https://www.thermik-board.de/viewtopic.php?f=27&t=1670 )
Erflogener Schwerpunkt 173 mm = Vortex-Stabilitätsmaß 3,61 %
Dabei stehen im Normalflug die Ruder gemessen 1,55 ° hoch
CA mit X-Foil-Momenten bei ncrit 8,0 und Ruder -1,55 : 0,212
CA mit TAT-Momenten und Ruder -1,55: 0,47
Auch der Miniray hat bei den erflogenen Werten etwa 33 g/dm² Flächenbelastung.
Dieses Mal dürfte die ncrit-Rechnung den CA etwas zu niedrig sehen, die TAT-Rechnung ist wieder komplett daneben.

Die Ermittlung der optimalen Schwerpunktlage und dazugehörigen Rudernullstellung ist bei Nurflügeln für die Leistungsoptimierung extrem wichtig weil man damit den Auslegungspunkt einstellt, für den über Schränkung und Profil-S-Schlag die cA-Verteilung, Zirkulationsverteilung und die Strakprofile optimiert werden. Bei Leitwerkern kann man das gebaute Modell über die EWD und Schwerpunktlage noch etwas nachregulieren, bei Nurflügeln sind Profilierung und Schränkung schon im Entwurf möglichst genau festzulegen weil man sie am gebauten Modell nicht mehr verändern kann.
Bei geschränkten Pfeilen kommt noch dazu dass sich die Zirkulationsverteilung mit dem cA-Wert / Anstellwinkel verändert und sich der Auslegungs-cA mit dem Schwerpunkt verändert. Man kann eine Auslegung die beim Handling etwas unpassend geraten ist durch vorverlegen des simulierten Schwerpunkts im tatsächlichen Flug braver oder gutmütiger machen, versaut aber dabei die optimale Zirkulationsverteilung weil man die Höhenruder zum Ausgleich mehr anstellen muss.
Mit einer genauen Simulation kann man Handling und Flugleistung zusammen optimieren.

Zu Infos über die experimentelle Ermittlung der Neutralpunktlage empfehle ich z.B. diesen Thread, aber zu den Meßreihen der AK-X gibt es hier bei RCN noch mehr Lesestoff: https://www.rc-network.de/threads/u...theorie-und-praxis.318112/page-9#post-5054541

Gruß,

Uwe.
 
Hallo ,

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#22
mittels Daten-Log irgendwie Rückschlüsse auf die Schwerpunktslage gezogen.
Interessant wäre zu wissen welche phys. Größen dazu benutzt wurden.
Ich nehme an auf jeden Fall Stauduck, vielleicht irgendwelche GPS Daten, Höhe und auch Servoaktivitäten ?

Also quasi eine Art halbempirisches Vorgehen. Korrekt ?
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Im Prinzip ja , wir müssen halt das nehmen , was im Modellflug (ohne Windkanal) möglich ist.
GPS-Daten braucht man glaube ich nicht.
Servo-Aktivitäten eigentlich auch nicht.

Für die Staudruckmessung und Auswertung der Logdaten (möge man mir verzeihen , wenn ich hier jetzt Blödsinn rede) braucht man
1) Wetterdaten (Luftdruck , Temperatur)
2) Vom Modell die Masse , die Auftriebsfläche , genaue Messung des Schwerpunktes am Modell

Die Staudruckmessungen sollten dann möglichst bei gleichen Wetterbedingungen und zu gleichen Uhrzeiten (Morgens , Abends) gemacht werden.
Und das Modell sollte bereits gut fliegen , damit man nicht ständig am Knüppel rumfummeln muss.
Dann Modell starten und bei der Messung die Klappen im Strak halten und dann laufen lassen .
Dann Schwerpunkt leicht ändern und das Spiel von vorne.

Die Logdaten , dann mit Schwerpunktangabe , Luftdruck , Temperatur und sonstigen verfügbaren Daten auf den Laptop speichern.
Die Staudruck-Logdaten liefern uns dann die Geschwindigkeit (passig zum eingestellten Schwerpunkt) .
Daraus kann man dann mit den Modelldaten (Modellmasse , Auftriebsfläche , eingestellter Schwerpunkt ), das Gesamt-Ca und den Gesamt-Nickmomentenbeiwerte zurückrechnen.

Und danach dann mit der Simulationssoftware vergleichen .
In der Software fixieren wir dann den Schwerpunkt und machen die Rechnung .
Die berechnete Geschwindigkeit sollte nun halbwegs zur Geschwindigkeit aus den Logdaten passen.

Bei Abweichungen muss man nun schauen , woran es in der Software hapert.
Fix sind ja Masse, Auftriebsfläche , eingestellter Schwerpunkt , die Flügelgeometrie und die Luftdichte können wir auch einstellen (gewonnen aus den Wetterdaten zur Zeit der Messung).
Was übrig bleibt ist der Nickmomenten-Haushalt des Nurflügels.
Und da bleibt eigentlich auch nur das Profil-Nickmoment übrig, welches ja speziell bei Nurflügeln große Auswirkung hat.

Im Nurflügelprogramm kann man das Profilbeiwerte nicht ändern , da wird immer die TAT benutzt.

Im FLZ-Vortex aber schon , man kann die TAT-Beiwerte (alfa0 und cm0) für jedes Profil per Hand überschreiben.
Das muss man dann aber bei jedem Rechendurchgang immer und immer neu machen und sich so mühsam rantasten .
Die Re-Zahl bedingten Profilbeiwerte kann man sich entweder aus Windkanalmessungen herausprüseln oder halt mit XFoil rechnen.

Um diesen mühsame Weg (per Handeingabe) zu umgehen hatte ich damals die Sonderversion des FLZ-Vortex mit XFoil-Anbindung gebaut.
Für jedes benutzte Profil wurde da eine RE-CM0-Datei angelegt (mit XFoil vorberechnet) , in der dann cm0 für die Re-Zahlen 0 bis 1.000.000 bei verschiedenen NCRIT (Turbulenzgrad) abgelegt wird.
Während FLZ_Vortex rechnet wird die Skelettlinie der Profilschnitte dann immer zur aktuellen Re-Zahl angepasst , das TAT-cm0 wird dann nicht mehr benutzt.

Diese Anbindung hat es dann ja nicht in die öffentliche FLZ-Version geschafft .

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#23 UWE
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Hallo Uwe ,
vielen Dank für die erneute Auffrischung .

Ich denke mal , meine nächste Aufgabe wird sein , die XFoil-Anbindung RE-CM0 erneut anzugehen und dann in die aktuelle FLZ_Vortex-Lazarus-Version einzubauen .
Und dann mit Hilfe von dir und ein paar anderen Kollegen rund zu machen , damit das Coole nicht wieder verschütt geht.

Gruß

Frank
 

UweH

User
Ich denke mal , meine nächste Aufgabe wird sein , die XFoil-Anbindung RE-CM0 erneut anzugehen und dann in die aktuelle FLZ_Vortex-Lazarus-Version einzubauen .
Und dann mit Hilfe von dir und ein paar anderen Kollegen rund zu machen , damit das Coole nicht wieder verschütt geht.


Hallo Frank,

bei der Nurflügelberechnung im FLZ_Vortex bedeuten die X-Foil-Momente eine große Steigerung der Auslegungsgenauigkeit.
Bei der Betaversion läuft die Simulation leider oft nicht zuverlässig durch und man bekommt oftmals trotz langer Rechenzeit mit vielen Iterationen keine Konvergenz. Mit kleinen Tricks wie z.B. Änderung des Klappenausschlags um wenige Zehntel Grad kann man manchmal etwas nachhelfen, manchmal hilft es bei fehlender Konvergenz auch erst noch mal mit den TAT-Momenten zu rechnen und dann wieder mit den XFoil-Momenten, aber eine zuverlässige Regel habe ich gegen die Bocksprünge noch nicht gefunden.
Für mich wäre die Funktion schon rund wenn sie zuverlässig laufen würde, aber wenn ich sonstwie helfen kann und das bei mir ins Hobby-Zeitfenster passt unterstütze ich gerne.

Gruß,

Uwe.
 

husi

User
Hallo Frank,

vor einigen Jahren hatte ich dir ja mal mein Programm gegeben, wie ich Batchweise die XFoil-Daten ermittle um sie dann in einem zweiten Schritt in eine Datenbank ziehe.
XFoil_Batch.png

Kommst du jetzt am Wochenende zu dem NF-Treffen?
Mich würde es auch freuen, wenn du das Thema noch einmal angehen würdest.

Viele Grüße
Mirko
 
Hallo Frank & Uwe,

erstmal Danke für Eure Erläuterungen.

Ich finde es schon erstaunlich, daß sich dei SP Lage offenbar bis in den mm Bereich hinein bestimmen läßt ! So genau hätte ich das nicht erwartet - Cool 😀

Dabei wird man fest stellen dass im Programm Nurflügel bei geraden Brettnurflügeln die simulierte Schwerpunktlage mit der Einstellung 31 Wirbel um wenige Millimeter von der erflogenen Schwerpunktlage abweicht, mit mehr Wirbeln wird es dann immer ungenauer.

Meine Erwartungshaltung wäre daß bei wachsender Wirbelzahl sich die SP Lage (wenigstens über einen weiten Bereich) stabilisiert.
Das klingt für mich danach daß hier irgendetwas nicht sauber konvergiert.
So etwas kann immer unterschiedliche Ursachen haben. Was mir dazu spontan einfällt sind 3 häufige Ursachen :
a) systemische Fehler, b) Rundungsfehler oder c) Umsetzungsfehler (es gibt noch mehr)

c) will ich mal ausschließen
b) würde ich im ersten Schritt eigentlich auch ausschließen da 31 "Diskretisierungen" ja auch noch nicht so wirklich viel sind.
Bliebe ein theoret. / systemischer Fehler ?

Das bleiben ohne genauere Detailkenntnisse aber alles Mutmaßungen. Für mich ist dies trotzdem ein "seltsames" Verhalten.

@ Frank :
Die Motivation XFoil einzubinden ist wohl eine genauere Cm Kurve mit Re als Parameter.
Ist das nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen ? Der Aufwand erscheint mir nicht unerheblich.
Vielleicht hast du aber auch alles in der "Schublade" und der Aufwand für die Anbindung ist inzwischen doch nicht mehr so hoch.
Ob das Ignorieren der Ca Kurven aus XFoil und dann das "Reinpacken" der Cm Werte die richtige Vorgehensweise ist halte ich für zumindest für fraglich, schließlich hängt alles miteinander zusammen. Letzlich wäre das ein Mix aus 2 unterschiedlichen theoretischen Ansätzen.
Dennoch könnte es aber einen Versuch wert sein, falls sich am Ende herausstellt, daß sich das Gesamtergebnis im FLZ-Vortex nachweisbar verbessern lässt.

XFoil wird zwar vielfach gelobt und gilt wohl immer noch als DIE Referenz bei vielen Modellbauern. XFLR5 ist im Kern letztlich ja auch ein XFoil mit einer moderneren Oberfläche. Aber ich habe auch gehört, daß es gerade bei Widerstands- und Momentenberechnungen auch nicht so ganz unproblematisch sein soll, genaueres dazu kann ich allerdings auch nicht sagen.

Gruß
Thomas
 

UweH

User
Die Motivation XFoil einzubinden ist wohl eine genauere Cm Kurve mit Re als Parameter.
Ist das nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen ?


Hallo Thomas,

das ist nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, siehe meine zwei Beispielmodelle in Post #23, die Ergebnisse mit den TAT-Momenten sind indiskutabel daneben und nur mit Erfahrungswert-Korrekturen weiter zu verwenden.
In der Beta-Version des FLZ_Vortex mit der X-Foil-Routine für die Profilmomente funktioniert das bereits seit 11 Jahren zu meiner vollen Zufriedenheit, nur leider nicht immer.......

Gruß,

Uwe.
 

Chrima

User
Hallo Zusammen

Hatte zufällig jemand schon Mal das selbe Problem ?
Liegt nicht am Programm, sondern an meiner Kiste hier.
Hab aber keine Ahnung was an meinem Computer möglicherweise geändert hat...
:confused:

Jemand eine Idee ?

Grüsse
Christian


Ranis.jpg
 
Hallo Christian,

meine Einschätzung ist, daß es zu 95% nicht an deinem Rechner liegt.
Tritt das Problem (bei gleichen Eingaben) denn immer wieder auf oder war es ein sporadisches ?

Gruß
Thomas
 

Chrima

User
Hi Thomas

Es kommt auch heute wieder die genau gleiche "Zahl" ...11920929...

Eigentlich funktionniert scheinbar das Meiste, nur Knickstellen löschen in alten files oder erstellen geht nicht mehr.

Habe neulich die Festplatte "optimiert", ob das was gekillt hat.(?)

Gruss
Christian


RanisErr.jpgRanisErr2.jpg
 

UweH

User
Hallo Christian,

das Problem habe ich auch ab und zu, konnte aber nie raus finden was es verursacht. Mit leichter Variation der Geometrieparameter und Neueingabe :( des Flügels ging es meistens wieder.
Vor ein paar Jahren hatte christianka6cr bei Thermik-Board das Problem auch und hat sich damit erfolgreich an Frank Ranis gewandt, ich finde die Beiträge aber irgendwie nicht mehr. Schreib doch mal den Frank an, soweit ich weiß kennt er das Problem und hat vielleicht eine schnelle Lösung dafür in der Schublade.

Gruß,

Uwe.
 
Hi Christian,

ich kann mir nicht vorstellen, daß das auch nur das Geringste mit deiner Platte oder gar mit deinem PC zu tun haben sollte.
Schon gar nicht wenn bei der gleichen Eingabeprozedur immer die gleiche Fehlermeldung erscheint.
Ich gehe mal davon aus, daß dem so ist ?

Die Fehlermeldung '1,5 ist kein gültiger Gleitkommawert' sieht für mich eher nach einem Programmfehler aus.
Das ist natürlich eine unsinnige Fehlermeldung.

Handelt es sich um ein abgespeichertes File, das Du von der Platte lädst oder sind das Eingaben bei Neuerstellung einer Datei ?
Falls ja solltest Du vielleicht alles nochmal neu erstellen und beobachten ob die gleiche Fehlermeldung an dieser Stelle wieder kommt.
Falls dann KEINE Fehlermeldung mehr erscheint könnte es tatsächlich mit einer korrupten Datei zu tun haben.
Falls ja, würde ich auf meine Vermutung oben tippen.

Vielleicht sollte der Frank dazu mal was sagen, oder auch andere die mehr Erfahrung mit dem Programm haben als ich.

Gruß
Thomas
 

Chrima

User
Danke Euch

Denke ich habe alle Tests schon durch inkl. Neuinstallation. Passiert mit dem "alten" Nurflügel und mit dem Neuen. Mit alten Files und Neuen.

Im Moment arbeite ich eben auf einem anderen Rechner, d.h. nur für das Erstellen der Knickstellen, der Rest geht ja.

Wenns nicht irgendwann plötzlich vielleicht wieder geht, hak ich dann mal bei Frank nach.

Danke und Grüsse
Christian
 
 
Hallo Christian,

ich vermute mal ein ',' , '.' Problem bei der Umwandlung des Eingabetextes in eine Fließkommazahl.
Kannst Du das auf deinem Problem-Rechner bitte mal probieren , also anstelle eines ',' einen '.' verwenden.

Dann wäre noch interessant , welche Ländereinstellung auf dem Problem-Rechner eingestellt ist .
Und welche Ländereinstellung hat der Rechner , wo es funktioniert ?
Hier bei beiden Rechnern auch mal nach dem Dezimaltrennzeichen schauen .

Im Nurflügel-Programm fange ich eigentlich die Zeichen Komma ',' und Punkt '.' ab und wandele diese passend um.
Habe aber gesehen , das auch noch weitere Dezimaltrennzeichen gibt .

Nicht , das da ein Dezimaltrennzeichen verwendet wird , was ich gar nicht auf dem Zettel hatte.

Gruß

Frank
 

Chrima

User
Danke für Eure Hilfe.

Mir ist nicht bewusst, dass ich da einmal etwas geändert hätte. Sind ja beides keine neuen Rechner.
Tatsächlich fand ich aber einen Unterschied zwischen den beiden Rechner;
Die Region
- Deutsch (Deutschland)
- Deutsch (Schweiz)

Und tatsächlich ändert dies erneut die Komma, Punkt, Dezimalstellen-Regel...

Also entweder auf Deutsch (Deutschland) stellen,
oder bei Deutsch (Schweiz) in den "weitere Einstellungen" manuell anpassen.

Also tatsächlich die alte bekannte Geschichte. Ist mir jetzt natürlich peinlich... :eek:

Aber Ende gut, alles gut ! :D


Grüsse und nochmals Danke Allen und sorry fürs "Kopf zerbrechen"

Christian

Region.jpgRanis.jpg
 
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