PIKus - - - Baudoku eines vorbildähnlichen Seglers im Eigenbau

Milan

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Danke für das Lob und das mithirnen Christoph.

Meine Flächen presse ich immer im Vakuumsack.

Eine Beschreibung über das wie und warum kommt natürlich auch noch....

Deine Bedenken hatte ich in der Vergangenheit auch schon.
In (meiner) der Praxis ist es aber noch nicht vorgekommen das der 5mm x 5mm große Kabelkanal sich im Vakuum mit Harz vollgesaugt hat - bisher ist es immer im Glasgewebe und auf dem Furnier geblieben.

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Hier noch ein wenig Dekadenz beim Bauen:

STK240202-1.jpg


Das Messingrohr musste halt am Steckungsende noch irgendwie verschlossen werden........... 🤓

LG Harry
 
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Milan

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Der Tragflächenholm

Aufgebaut wird dieser aus einer Kombination von C-Roving-Gurten und einem GfK-beschichteten Steg aus Styrodur.

Aus einer beidseitig mit 163er Gf-Gewebe beschichteten Styrodurplatte säge ich die Stege mit der Kreissäge (!) ab.

Bleibt nur noch die Entscheidung, in welchem Baustadium dieser in den Flügel eingepasst werden soll.

Vorab in den Styroporrohling oder erst später, nachdem die Tragfläche bereits halbseitig beplankt ist?

Beide Versionen haben ihre Vorteile.

Ich wähle Erstere – die finde ich eleganter und frisst insgesamt wahrscheinlich weniger Harz (überflüssiges Gewicht) ohne dabei besondere Kunstgriffe vollziehen zu müssen.

Aus den Flächenkernen muss für den Holm, dieser wird 5mm breit sein, ein Styrostreifen in zwei Schnitten herausgetrennt werden.

Die unteren Flügelschalen sind mit den Markierungen für Position des Holms versehen.

Schale und Schneidedraht werden zueinander ausgerichtet, der Flügelkern aufgelegt und mit mehreren Gewichten gesichert/fixiert.

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Der Heißdraht wird von den seitlich am Bautisch angeklammerten Aluleisten geführt.

Unter leichter nach oben gerichteter Vorspannung wird das Netzgerät eingeschaltet und das Styro aufwärts durchschnitten.

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Hier die vorbereiteten Stege die im nächsten Schritt mit wenig Harz an/in die Styrokerne geklebt werden.

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Die notwendige Steghöhe errechnet sich aus der jeweiligen Profilhöhe des Styrokerns abzüglich des Platzbedarfs für die harzgetränkten C-Rovings.

Die Stirnfläche eines trockenen Roving beträgt etwa 1,5 mm².

Ein harzgetränkter Roving, rate ich einfach mal, hat 1,75mm².

Im Bereich der Tragflächenwurzel sind es beispielsweise 28 Stück (14 oben/14 unten) die auf den Steg laminiert werden.

Der Platzbedarf beträgt also 28 x 1,75 mm² = 49 mm²

Bei einer Holmbreite von 5mm nehmen sie bei 49mm²/ 5mm = 9,8mm Bauhöhe in Anspruch, die beim Anfertigen des Steges berücksichtigt werden muss.

Dem angerührten 60 Min – Harz zum Ankleben habe ich reichlich Glasbubbles und etwas Tixo beigemischt.

Zahnstocher werden durch die vorgebohrten und mit Harz bestrichenen Stege soweit eingesteckt, bis ein sicherer Halt gegen Verrutschen gegeben ist.

Verbleibende Überstände werden abgezwickt.

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Die mit Harz eingestrichenen Teile werden zusammen geschoben, fixiert und während dem Durchhärten vorsichtshalber mit ein paar Gewichten beschwert.

Der Steg wäre dann eingebaut, fehlen nur noch die Gurte um aus beiden einen Holm entstehen zu lassen.

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Bevor die einzelnen Rovings in den Kanal eingeharzt werden, teste ich mit trockenem Material ob dieser tatsächlich groß genug ist, die jeweils erforderliche Anzahl aufnehmen zu können.

Ein wenig Nacharbeit war leider erforderlich – aber lieber Material abtragen als auftragen.

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Die Rovings tränke ich einzeln und lege die auch einzeln auf den Steg auf.

Auf dem Bautisch ist breites Kreppband als Unterlage zum Tränken der Rovings aufgeklebt.

Der Rovingstrang wird zum Einharzen mit zwei schweren Gewichten in Position gehalten – anschliessend gestreckt eingelegt und abgeschnitten.

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So, dieser etwas monotone Arbeitsschritt ist dann auch erledigt.

Ich kann es kaum fassen das in diesem 400cm Flügel ganze 33 Meter C-Rovings eingebaut sind..

Das Nivellieren der Holmgurte und der Flächensteckung mit zäh fliessenden Baumwollfasern/Glasbubble-Harz beenden diesen Bauabschnitt.

Die Mumpe wird mit dem zuvor per Hitze leicht verbogenen Kunststoffrohr auf dem Holm abgezogen.


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Die werdenden Flügel dürfen jetzt einmal probesitzen.

Mir gefällt`s - das macht ordentlich Lust auf`s Weiterbauen!

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wird fortgesetzt..............
 
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Milan

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Beplankungsmaterial vorbereiten

Die Entscheidung, welches Beplankungsmaterial zum Einsatz kommt, ist immer ein Kompromiss.

Das angenehm zu verarbeitende Balsaholz mit seiner geringen Dichte ist vergleichsweise leicht, aber im unbehandelten Zustand nicht druckfest.

Die Flügeloberfläche ist daher hoch empfindlich.

Selbst eine Beschichtung mit Glasgewebe/Harz/Spachtel schafft da nicht wirklich Abhilfe.

Das Gewicht nimmt dann zwangsläufig zu und der Zeitaufwand hierfür ist echt heftig.


Furnier, in diesem Fall Abachi, hat eine höhere Dichte, ist daher schwerer als Balsa.

Es ist aber beim fertigen Flügel viel robuster und strapazierfähiger.

Außerdem bekommt man das in sehr komfortablen, großen Abmessungen (50cm x 4500cm) zu kaufen.

Im Vergleich zu Balsaholz ist es dabei deutlich preisgünstiger.


Abachi verwende ich für den Tragflächenbau sehr gerne – ein paar Besonderheiten bei der Verarbeitung sollte man beachten, dann hat man später super Sandwichflächen in den Händen.

Für Tragflächen habe ich 1,0mm dickes Material, für die Leitwerke setze ich 0,8mm starkes Abachi ein.

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Die Fasern des Holzes sind in Längsrichtung sehr biegsam!

Was nicht so prickelnd ist - Abachi ist leider spröde.

Es reißt gerne längs zwischen den Fasern ein und das kann beim Hantieren schnell zum Ärgernis werden.

Kreppband, auf der Außenseite des Furniers aufgeklebt, vermindert während der Bauphase die Gefahr des Einreißen des Holzes an Wurzel,- und Endrippe.


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Auf der Baupappe/Schablone sind die Positionen der Gewebelagen aufgezeichnet und mit einem kleinen Bohrer Markierungspunkte gesetzt.

Jetzt ist es ein Leichtes mit der Schablone diese Punkte präzise auf das Furnier zu übertragen.


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Abachi-Furnier ist stark saugend.

Wird Klebeharz auf rohes Furnier gerollt, versickert es auf Nimmerwiedersehen bis tief ins Holz hinein, ohne das irgend ein Vorteil entsteht – im Gegenteil, das Gesamtgewicht nimmt unnötig zu.

Dabei soll ja das Epoxydharz lediglich das Holz mit dem Gewebe/Flügelkern (Styro) verkleben!

Und deswegen wird die Klebeseite des Furniers mit einer Sperrschicht versehen.


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Die Schnellschleifgrundierung rolle ich großzügig auf das Furnier – beim Trocknen verdunstet ein Großteil vom Lack, soll heißen, da bleibt nicht viel vom Eigengewicht übrig.

Die Lösungsmitteldämpfe von diesem Zeug dürfen bei gekippten Fenstern über Nacht das Weite suchen.

Die Grundierung nach dem Durchhärten nicht schleifen, die raue Oberfläche ist ein super Haftgrund für das Epoxydharz.

Bevor es nun mit dem Aufpressen des Furniers auf den Styrokern losgehen kann, klebe ich mit doppelseitigen Tape eine Trennfolie (tranparenter Müllsack) auf die Furnieraussenseite.


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Gewebe vorbereiten/zuschneiden

Das 61 g/m² Aramidgewebe Leinwand | HP-P60A wird entlang der Scharnierlinie der Ruder laminiert.

Das 200 g/m² Carbongewebe Köper | HP-T200C verstärkt den Bereich Wurzelrippe/Stützrippe.

104 g/m² Glasfasergewebe "Finish" Köper | HP-T100EF kommt vollflächig unter die Beplankung.

Abachi verklebe ich nur in Kombination mit einem Gewebe.

Diese Maßnahme verhindert spätere Verzüge des Flügels und Rissbildung auf der Furnieroberfläche.


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Die Gewebe sind nun für die Weiterverarbeitung fertig zugeschnitten.

Das Glasgewebe bedeckt die gesamte Halbspannweite – damit es sich beim Verarbeiten nicht unnötig verzieht hab` ich es behutsam aufgerollt.

Unmittelbar vor dem Laminieren wird es auf dem Furnier vorsichtig wieder abgewickelt.

Die Kohlefaserzuschnitte sind an den Rändern mit Krepp beklebt – dann franst das beim Hantieren nicht so blöde aus.


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Jetzt geht es ans Flächen „Pressen“

Furnier, Flächenkern und Styrodeckel sind fix und fertig vorbereitet.


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Hier eine einfache aber sehr wirksame Bauhilfe.

Die drei Korkklötze dienen als Anschlag für den Styrodeckel und dem Furnier entlang der Endleiste.

Styrodeckel und das zuvor passgenau zugeschnittene Furnier schliessen bündig ab.

Ein Verrutschen des Styroporsandwich (Holz/Styro) ist damit ausgeschlossen.


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Das erste Harzansatz (jeweils 26g) wird angerührt und mit Aufschäummittel vermischt.

Das schäumende Harz kriecht bis in die kleinsten Ritzen und schafft eine perfekte Verklebung.


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Bilder die das Laminieren dokumentieren gibt es nicht – ich hatte keine Lust auf ein klebriges Mobiltelefon....

Die Gewebe werden, bis auf das CfK, direkt auf dem Furnier laminiert.

Das Cfk harze ich zwischen zwei Folien und scheide sie dann aus.

Eine Folienseite ziehe ich ab und zirkel das nasse Gewebe auf das Holz. Danach ziehe ich die zweite „Trägerfolie“ einfach ab.


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Und schon ist die erste Tragfläche im Vakuumsack.

Und weil ich zwei Vakuumpumpen habe......

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sind beide Tragflächen bei 0,2.....0,25 bar eingetütet....

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Jetzt habe ich 24h Baupause!



…....wird fortgesetzt​
 

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Milan

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Ruderscharnier und Rudersteg

Die Tragflächenunterseiten sind jetzt furniert.

Nun kümmere ich mich um die Ruderstege und Ruderscharniere.

Obwohl sich viele angelernte Bautechniken über die Jahre bewährt haben, probiere ich gerne auch einmal Neues aus, so auch diese Mal.

In der Vergangenheit habe ich die Ruder vom fertigen Rohbauflügel abgetrennt, die offenen Stirnseiten entsprechend abgeschrägt und mit Balsaholz „verkastet“.

Genervt hat mich schon immer, die QR/WK in irgend einer Form (Tesa, Folie oder Silikon) wieder mit dem Flügel verbinden zu müssen.

Beim letzten Projekt habe ich dann zum ersten Mal die Ruder mit Gewebe angeschlagen, die Verkastung aber immer noch noch im Nachgang mit angeklebten Balsa umgesetzt.

Auf der Suche nach einer einfacheren Lösung hat mich ein Blick rüber zur Fakultät der Voll-GfK/CfK-Schalen-Tragflächen-Bauer angeregt, deren Vorgehensweise zum Teil in die Styro/Abachi-Bauweise zu übertragen.

Die Scharniere baue ich mit diagonal geschnittenem Kevlargewebe , das verdoppelt (!) die Zahl der beweglichen Fasern im Scharnier.

Die Stege entstehen aus einer leichten Baumwollflocken/Bubbles-Mumpe im Verhältnis in 1:6

Ob sich das bewährt? Ich probiere das jetzt einfach aus.


Und so sieht das im Prinzip aus:

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Nun der praktische Teil.

Mit scharfer Klinge und stumpfer Spitze wird das Styro geschnitten.

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Mit einem Stechbeitel lässt sich das Styropor bequem aushebeln.

Die am Schleifbock geschärfte Klinge des zweckentfremdeten Schraubendrehers ist genau so breit wie der Stegkanal, nämlich 3mm!

Die Bubble-Mumpe, sehr zähfliessend eingestellt, füllt die entstandenen Kanäle in Gänze aus.

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Einen Tag später.

Das Styro zwischen den ausgehärteten Stegen lässt sich erwartungsgemäß leicht entfernen.

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Die „Intro“ - Nasenleiste

Die traditionelle Bauweise einer Holz-Nasenleiste ist aufwändig und zeitraubend.

Nach dem Pressen muss das überstehende Beplankungsmaterial in gerader Linie und winkelig geschliffen werden um eine 4-Kant-Leiste anleimen zu können.

Und dann wartet das aufwändige Hobeln und Schleifen............

Das geht auch einen Tick eleganter und weniger(?) zeitintensiv.

Ich integriere Cfk-Rovings als Bestandteil der Nasenleiste.

Raum dafür findet sich zwischen oberer und unterer Beplankung.

Es muss also ein wenig Styropor entfernt werden.

Erst mit der Klinge das Styro durchritzen und dann abtragen.

Die vorab getränkten CfK-Stränge werden anschließend eingelegt und angetupft.

Die Rovings und die obere Beplankung werden nass in nass verklebt!


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Hier die auf dem Abachi-Furnier laminierten Gewebe:

Im Bereich der Servoschächte ist das Glasgewebe aufgedoppelt.

Möglichen Abzeichnungen auf der Außenseite der Beplankung kann man so vorbeugen.

Das leicht aufschäumende Harz lässt die mit Glas belegten Flächen weißlich schimmern.

Dort wo später die Ruderhörner eingeklebt (oder geschraubt) werden, nehme ich das Styropor aus und fülle den Hohlraum mit einer Baumwollflocken-Mumpe wieder auf.


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So, das ist das letzte Mal das ich das Innenleben dieses Flügels sehe – das Furnier wird jetzt aufgelegt und ausgerichtet.

Nun kommt noch der Styrodeckel drauf und das „Sandwich“ wird mit Krepp fixiert, dann geht’s direkt und für mindestens 12h in den Vakuumsack.......


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Der Vakuumsack

Ich hab mir vor ewigen Zeiten eine dicke Folie (Dampfsperre) aus dem Baumarkt besorgt und daraus einen Vakuumsack mit reichlich Übergröße gebaut.

Mittig im Vakuumsack habe ich einen Vakuum-Anschluss positioniert.

Das Verschweißen der offenen Seiten erfolgt bei mir mit einer Heißluftpistole, siehe Prinzip-Skizze.

Die offene Stirnseite vom Sack wird beim Vakuumieren nur aufgerollt – nicht verklebt, silikoniert oder sonst was!!


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Tragflächen verschleifen

Die nun fertig beplankten Flügel habe ich einige Tage lang in der warmen Werkstatt durchhärten lassen.

Als erste Schleifarbeit nehme ich mir die Nasenleiste vor.

An wenigen Stellen musste ich vorab Mikroballon-Mumpe in hohle Stellen zwischen oberer und unterer Beplankung hinein spachteln.

Beim nächsten Mal werde ich präventiv vorab mehr „Material“ verarbeiten.....

Zum Verschleifen von Tragflächen benutze ich stets lange Schleiflatten.

Beim Einsatz achte ich penibel darauf, nie „auf der Stelle“ zu schleifen und NUR diagonal zur Flugrichtung – also nie nach vorn und wieder zurück.


Hier eine Skizze wie meine Tragflächen-Endleiste nach dem Pressen, also vor dem Verschleifen, aussieht:


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Die Styropor-Schneiderippe der Profiloberseite habe ich so zugeschliffen, das später beim Pressen das obere Furnier exakt der unteren Beplankung folgt.

Diese Maßnahme bringt eine entscheidende Arbeitserleichterung – es muss nur die Oberseite der Endleiste in Form geschliffen werden.

Die konkave Unterseite benötigt keinen Schliff und passt ohne weitere Bearbeitung perfekt.

Der gesamte Flügel wird nun mit einem biegsamen Lineal auf Unebenheiten überprüft, lokalisierte Stellen mit diesem grandiosen "Alleskönner" abgespachtelt und einen Tag später geschliffen.

Tipp: mit ein paar Tropfen Wasser lässt sich die Spachtelmasse schön cremig einstellen.


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…....wird fortgesetzt
 

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funkle95

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Schaut super aus!!

Mir ist nur aufgefallen dass dein Aramidgewebe fürs Scharnier von der ausgezeichneten Scharnierlinie nach aussen geht??

Sollte das nicht genau in der Achse von der Scharnierlinie verlaufen? Oder ist deine Linie, die man auf dem Abachi sieht, nicht die Scharnierlinie?

Sg simon
 

Milan

User
Hallo Simon.
Danke für deine positive Reaktion 👍
Auf dem Holz sieht man nur eine Hilfslinie zum Ausrichten des Kevlargewebes.
Die Scharnierlinie verläuft weiter hinten, Richtung Endleiste.
 

DRit

User
Hallo Milan,
sehr schöner Bericht, mit sehr guten Ideen, vielen Dank fürs teilen.
Gruss Dieter
 

Milan

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Ruderklappen gangbar machen

Die Scharnierlinien und Positionen der Ruderspalte werden Mithilfe der Baupappe/Schablone exakt auf den Flügel übertragen.

Im ersten Schritt werden mit der Eisensäge die Klappenenden bis zur Scharnierlinie eingesägt.

Da in diesem Bereich unter der Beplankung Mumpe statt Styro ist, muss später kein Holz zur Verkastung angeklebt und verschliffen werden.

Die (später offenen) Ruderspalte werden mit dem Cuttermesser ausgeschnitten.

Damit ein leichtgängiges Scharnier entstehen kann, muss das Kevlargewebe freigelegt werden.

Entlang der Scharnierlinie hab ich das Furnier zunächst mit einer Japansäge (Low Budget) vorgeritzt.


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Mit dem Eisensägenblatt geht es dann stufenweise bis zum Gewebe hinunter.

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Während dessen prüfe ich immer wieder das Ruder auf bereits mögliche Beweglichkeit.

Da ja das Kevlargewebe mit Harz getränkt ist, ist das entstehende „Gelenk“ anfangs sehr steif und muss behutsam durch häufiges auf und ab Biegen leichtgängig gemacht werden.

Die Sorge, das sich bei diesem Akt das Gewebe vom Furnier wieder ablöst, hat sich aber nicht bestätigt.

Aber; aus meinem Vorhaben die Ruder mit spaltabdeckenden Einlauflippen zu versehen wird leider nix.

Ich habe die Abstände zwischen den Mumpe-Stegen einfach zu gering ausgelegt, da fehlt es nun an ausreichendem Platz.

Hmm, wieder was gelernt; dann halt beim nächsten Mal..


Operation gelungen: Die Klappen lassen sich nun mit geringer Energie in die gewünschten Endausschläge bewegen.


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Auch wenn hier keiner danach fragt: Die Flügel bekommen keine Störklappen!

Störklappen sind schon Klasse – diese sind im Einsatz in ihrer Wirkung sehr gut dosierbar und beim Einfahren liefert das Flügelprofil sofort wieder Auftrieb, d.h., kurz vor dem Aufsetzen eingefahren, erfolgt kein Durchsacken.

Ganz anders bei einer kombinierten Wölb,-/ Bremsklappe – wenn die im Landeanflug wieder eingefahren wird, sackt die Fuhre wg. spontan fehlendem Auftrieb zur Fahrtaufnahme spürbar durch und der Flug endet möglicherweise noch vor dem Landefeld.

Dennoch überwiegen für mich die grandiosen aerodynamischen Vorteile von Wölbklappen!



Tragflächenservos einbauen und Anlenkungen herstellen


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…....wird fortgesetzt
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Probier mal beim einfahren des butterfly dies sequenziell zu machen. Also zuerst die Querruder nach unten und zeitverzögert die wlb nach oben. Vielleicht hilft das…
 

Milan

User
Interessanter Ansatz - das werde ich ausprobieren 🤔
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Aber; aus meinem Vorhaben die Ruder mit spaltabdeckenden Einlauflippen zu versehen wird leider nix.

Ich habe die Abstände zwischen den Mumpe-Stegen einfach zu gering ausgelegt, da fehlt es nun an ausreichendem Platz

Das ist natürlich sehr schade......

Damit das nicht passiert drucke ich mir für alle relevanten Profiltiefen die Schnitte und skizziere das 1:1 wie am Foto. Somit kann man alles herausmessen und mit den notwendigen Toleranzen versehen.
Gerade bei dickeren Profilen und tieferen Klappen glaubt man ja gar, nicht vielviel Platz da notwendig ist.

Trotzdem - schöner Baubericht. Wünsch dir weiterhin viel Erfolg. :cool:



20240324_105305.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau so wie Rudi mache ich das auch.

Wenn man präzise arbeitet, kann man die Schaenierlinie 2mm vor den Klappensteg legen. Bei diesem Modell hier würde ich 15mm Abstand zwischen den Stegen an der Wurzel und 10mm am Ende des Querruders nehmen. Dann klappt das mit der Dichtlippe.
IMG_0314.jpeg


Manchmal lege ich noch einen Streifen Biax extra bis ans Scharnier um eine steife Scharnierlinie zu bekommen.
 

Milan

User
Wenn ich Depperle vor dem Beplanken der Oberseite Markierungsbohrungen zwischen den Stegen hindurch in die untere Beplankung gesetzt hätte, ja dann .....
 

Milan

User
WK-Servoschacht

Bei industriell hergestellten Styro/Abachi – Tragflächen sind die Servoschächte in der Regel kreisrund ausgeführt.

Das hat nix mit technisch sinnvoll, sondern mit produktionstechnisch einfach zu tun.

Ausser, das dass hässlich aussieht, macht das nur die Zubehörlieferanten glücklich, denn die verhökern all zu gern ihre „Servorahmen“ jeglicher Coleur, die ihrerseits irgendwie in diese Löcher/Schächte eingeklebt werden müssen.

Als Selberbauer ist eine Kauflösung jedoch ein no go!

Mir ist wichtig das der Ausschnitt für einen Servoschacht so klein wie irgend möglich ausfällt und die „Rudermaschine“ zuverlässig fixiert ist.

In meiner Restekiste finden sich alle Materialien die für die Servobefestigung benötigt werden.

Die Befestigungslaschen der WK-Servos (mit ihren vier Ösen) mussten leider den baulichen Erfordernissen angepasst werden..

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Die verschraubte Befestigungseinheit wird am Bandschleifer auf Maß geschliffen....


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…. und flächig auf die freigelegte, bereits beim Pressen doppelt beglaste Beplankung, aufgeklebt.

Gut zu sehen ist der zufällig :) entlang der Servohalterung führende Kabelkanal.




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Das Einkleben der Ruderhörner und die Überkreuz - Anlenkung der WK werde ich erst nach dem Folieren der Tragflächen ausführen.

Die Ruderhörner säge/schleife ich mir aus einer Novotex – Platte heraus.

Bohrungen in diesem Material schlagen nie aus und sind irgendwie „selbstschmierend“.

Um das Ruderhorn exakt winkelig und den Anlenkungspunkt positionsgenau in das Ruder einkleben zu können, hab ich eine simple Einbaulehre angefertigt:

240404-QR1.jpg
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.....
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QR-Servoschacht

Hier geht es sehr eng zu, das 13mm dicke Servo schließt später bündig mit der Beplankungsaussenseite ab.

Die Servo-Befestigungslaschen haben in dieser Einbausituation keine Funktion, würden nur den Schacht sinnlos vergrößern, also weg damit...


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Die Servos werden mit sehr wenig Harz auf eine 0,7mm dünne GfK Platte geklebt.

Diese wird später mit den Buchenholzdübeln verschraubt.

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Auch hier erfolgt das Einkleben der Ruderhörner und das Bauen des QR - Gestänges erst nach dem Folieren der Tragflächen..



....wird fortgesetzt​
 

Milan

User
Tragflächen folieren

Über das ultimative farbliche Design eines Modell-Segelflugzeugs lässt sich sachlich nicht diskutieren.


Der Luftfahrthistoriker wird beim Originalnachbau belehrend auf Vorbildgetreue pochen.

Der Zweck-Junkie wird vollkommen schmerzfrei jeden farblichen Alptraum für eine optimale Sichtbarkeit seines Fliegers Realität werden lassen.

Und ich versuche einen Weg zwischen elegant (aber langweilig) und zweckmäßig bunt (eher unästhetisch, geschmackfrei) zu finden.


Bisher habe ich meine Flügel mit Oracover bespannt.

Die ist aber unverschämt teuer geworden und so habe ich nach Alternativen Ausschau gehalten - und gefunden.

Beim letzten Projekt habe ich Oracal 751C Selbstklebefolie ausprobiert und bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen.

Ihre Verarbeitung ist aber gegenüber normaler „Bügelfolie“ eine vollkommen andere:
  • klebt permanent und gnadenlos​
  • nur mit einem Filsrakel wirklich einfach, schnell und faltenfrei zu Verarbeiten​
  • kein Schrumpfen beim Zuführen von Wärme, sondern ein Weiten und daher nicht für Rippenflächen geeignet​
  • dreidimensionale Verformung, speziell am Randbogen, leider nur bedingt(?) möglich​
  • etwas frickelig beim Zuschnitt gerader Kanten​
  • das zu beklebende Furnier muss mit Schnellschleifgrundierung versiegelt und geglättet sein​

Die Folienzuschnitte unbedingt mit sehr großzügigen Übermaß (in der Breite) versehen.

Warum?

Durch das zweidimensionale Rakeln verlässt die Folie gerne die direkte, gerade Linie in Spannweitenrichtung, da ist nur reichlicher Überstand für Nasen,- und Endleiste die Rettung!


Im ersten Schritt foliere ich alle sichtbaren Spalte aus – das ist fummelig und dauert ziemlich lange.

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Die Flügelunterseite wird als erstes beklebt.

Mit dem Rakel folge ich synchron in etwa 10cm Abstand dem abzuziehenden Wachspapier(?) – so entstehen garantiert keine Falten oder Luftblasen.

Direkt an der Nasen,- und Endleiste wird der Folienüberstand senkrecht mit einer scharfen Klinge abgeschnitten.

Im Anschluss werden Korkklötze mit Krepp auf die fertiggestellte Unterseite geklebt.

Die halten beim Folieren der Flügeloberseite überstehende, offene Klebeflächen vom Bautisch fern.

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Jetzt wird die Flügeloberseite beklebt.

Zu Beginn wird das Wachspapier(?) ein Stück abgezogen und die Folie frei Hand an die Wurzelrippe geheftet – ab jetzt wird aber nur noch das Rakel benutzt!

Das Wachspapier wird langsam, Stück für Stück, weiter abgezogen und die Folie zeitgleich aufgerakelt.


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Eine (harzversiegelte) Kieferleiste wird bündig am Folienüberstand angeheftet.

Nun ist es möglich einen glatten, geraden Abschnitt der überstehenden Folie an Nasen,- und Endleiste hin zu bekommen.


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Nach dem Schnitt wird die Leiste gefühlvoll abgezogen und die Folie endgültig angerakelt.


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Und so sieht das noch nicht ganz fertige Ergebnis schon einmal aus:

Die Miniwinglets sind per Airbrush mit 2k-Lack verschönt.

Mit Harzmumpe werden die jetzt mit dem Flügel fest verklebt.

Im Laufe der nächsten Zeit setze ich noch ein paar farbliche Akzente...


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HR bauen

Der prinzipielle Aufbau eines HR in Sandwichbauweise gleicht dem einer Tragfläche über weite Strecken.

Deswegen beschreibe ich nur noch Besonderheiten.


240426H-1.jpg





…....wird fortgesetzt​
 
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