Pilatus B4 - Ein Rumpfrettungsversuch

[jurgen]

Es geht weiter. Nicht alles so wie geplant.

Die Erstellung der Haube ging voran. Erst ein Überzug mit Epoxy und dünner Glasfaser. Sieht aus wie ein Megaeis am Stiel. Der Stiel ist zum Anfassen beim Primern.


Dann nach endlosem primern, spachteln, schleifen sah es so aus


Dann die PET Flasche (Sprite) zugeschnitten, und verkantet/verspannt


Und dann Wärme drauf ... und Katastrophe

Die Noppen haben sich nicht glattgezogen sondern in die Form gepresst, das PET ist bei weitem nicht soweit geschrumpft wie erwartet und alles war verklebt, sodass ein Teil des Finishs am PET hängen blieb.
Das ganze hat bei meiner Haube für den Cirrus hervorragend funktioniert. Wieder was gelernt: PET Flasche ist nicht gleich PET Flasche.
Es war wohl auch zum grossen Teil meine Übereifrigkeit. Die letzte Schicht Primer war gerade mal 3 Stunden alt. Das ganze sollte wohl ein paar Tage durchtrocknen bevor man da mit der Wärme dran geht.
Die Form wird wieder hergestellt und für den nächsten Versuch nehme ich eine grüne Sprite Flasche wie beim Cirrus - da haben sich die Noppen glattgezogen.

Gleich kommt mehr ...

 

[jurgen]

Hier ein paar Fortschritte am Rumpf.

Wie haben ein Servobrettchen. Das klebe ich aber erst ein wenn der Motor eingebaut ist.


Dann habe ich überlegt wie das Höhenruder bei Beibehaltung des vorhandenen Bowdenrohrs anzulenken ist.
Ich habe es dann so kompliziert wie möglich gemacht.
Auf ein Ms-Röhrchen Ø2/1,2mm habe ich ein M2 Gewinde geschnitten, dann das Gewindestück auf ein 1,2mm Stahlseil geklebt (das hält, ich habe mich fast drangehängt) und dann einen Mini Kugelkopf aus einem Kleinheli draufgeschraubt.


Den Kugelkopf habe ich mit einen 6mm Rundholz im HR verklebt.


Beim Motoreinbau gehe ich jetzt doch zur Nase-ab mit Spinner Version. Ich habe mal bei Aeronaut in der Spinnerabteilung gestöbert und ein 36mm Spinner passt recht gut.
Da ich ab Mitte der Woche einen DE Besuch antrete werde ich mir den Spinner mitbringen.
Deshalb kommt jetzt auch nicht mehr viel von mir bis Anfang September.

Bis dann
Jurgen

 

[Martin Greiner]

Es geht weiter. Nicht alles so wie geplant.

Die Erstellung der Haube ging voran. Erst ein Überzug mit Epoxy und dünner Glasfaser. Sieht aus wie ein Megaeis am Stiel. Der Stiel ist zum Anfassen beim Primern.
Anhang anzeigen 12253633

Dann nach endlosem primern, spachteln, schleifen sah es so aus
Anhang anzeigen 12253635 Anhang anzeigen 12253638

Dann die PET Flasche (Sprite) zugeschnitten, und verkantet/verspannt
Anhang anzeigen 12253640

Und dann Wärme drauf ... und Katastrophe
Anhang anzeigen 12253641
Die Noppen haben sich nicht glattgezogen sondern in die Form gepresst, das PET ist bei weitem nicht soweit geschrumpft wie erwartet und alles war verklebt, sodass ein Teil des Finishs am PET hängen blieb.
Das ganze hat bei meiner Haube für den Cirrus hervorragend funktioniert. Wieder was gelernt: PET Flasche ist nicht gleich PET Flasche.
Es war wohl auch zum grossen Teil meine Übereifrigkeit. Die letzte Schicht Primer war gerade mal 3 Stunden alt. Das ganze sollte wohl ein paar Tage durchtrocknen bevor man da mit der Wärme dran geht.
Die Form wird wieder hergestellt und für den nächsten Versuch nehme ich eine grüne Sprite Flasche wie beim Cirrus - da haben sich die Noppen glattgezogen.

Gleich kommt mehr ...

Das war eigentlich absehbar.
Wenig Stabilität am Formteil und viel Stabilität in der Flasche (denn die Noppen versteifen.
Hättest du eine glatte (und dünne) Flasche genommen hätte es vielleicht noch geklappt...
Also bitte - wenn schon, dann nehmt möglichst glatte Flaschen, keine Noppen, besser auch wenig Rillen, etc.

 

[jurgen]

Hallo, jetzt geht es auch hier weiter.

Es gab eine Unterbrechung weil mir ein ganz dickes Projekt dazwischen kam.


Aber jetzt wieder zum Pilatus.
Die Idee mit der geschrupften PET Flasche habe ich aufgegeben und mich entschlossen doch die Tiefzieh Anlage aufzubauen. Das ist immer ein rechter Zirkus, einschlieslich die Bewilligung zur Benutzung des Backofens zu beantragen, zu begründen und dann eventuell zu erhalten.
Damit sich das Ganze auch lohnt habe ich noch schnell eine Form für die Kabine meines Dandy gemacht. Die muss auch erneuert werden.



So konnte ich auch die Ausnutzung der 30x40cm meiner Tiefziehplattform etwas optimieren.

Gruss Jurgen

 

[jurgen]

Um die Motorbefestigung zu machen war etwas Geduld nötig weil der Rumpf nicht rund ist und der Motor wegen Sturz nicht genau mittig liegt.
Nach 5 Teststücken aus Balsa und einem aus Karton passte es dann. Man sieht es kaum, aber die Befestigungslöcher liegen alle verschieden.



Passt recht gut. Schon geklebt.



Mit der Spinnerbefestigung zum Aushärten des Epoxy am Rumpf zentriert.



Gruss Jurgen

 

[jurgen]

Jetzt ohne Klebeband, ... und mit Farbe.
Ist nicht absolut die Rumpfform, geht aber.


Sympatischer Nebeneffekt des nicht-runden Rumpfs: unten gibt´s einen Kühllufteinlass.


Die Kabine ist noch nicht geklebt. Ich suche noch nach einem Pilot. Nix Scale, mehr in Richtung Minions, Simpsons, o.ä.


Gruss Jurgen

 

[jurgen]

Ich habe den Rat von Klaus befolgt und noch von unten eine kleine (zu klein?) Abstüzung des Steckungsrohrs eingebaut.


Fast nicht zu sehen.


Eventuell sollte es am Samstag mit dem Fliegen klappen.

Gruss Jurgen

 

[jurgen]

Hallo,

Am Samstag war er fertig. Ist recht akzeptabel geworden.
Gewicht mit einem 2200er 3S Lipo 826 Gramm, auch akzeptabel.


Aber fliegen tut er nicht gut, bzw. gar nicht.
Der erste Versuch ging direkt ins Gras, als hätte ich voll gedrückt. Dann ist er 3 Mal halbwegs geflogen, aber mit extrem agressiven Reaktionen auf Höhe und QR. Ich konnte aber meistens irgendwie einen Volleinschlag vermeiden.
Der letzte Flug war dann mit Einschlag.
Der Innenraum ist total Chaos und ein paar Gelcoatteilchen sind an der Kabineneinfassung abgesplittert.
Beide Flügel haben es ohne nennenswerte Schäden weggesteckt.


Der Akku ist nach vorne gesaust, hat das Servobrettchen mitgenommen und dann den Haubenboden rausgehauen. Aber ausser den Abplatzungen ist der Rumpf intakt. Auch die Befestigungswand des Motors hat gehalten.

Keine Ahnung was da los war/ist.

Dem Empfäger teste ich nächstes WE in einem anderen Modell. Anscheined funktioniert noch alles.
Irgendwie habe ich die EWD im Verdacht. Da habe ich nichts gecheckt oder gemessen und blind auf die Vorgabe des Rumpfs vertraut.

Oder kann es sein dass das T-Leitwerk manchmal mehr oder weniger vom Luftstrom des Props angeströmt wird?

Gruss Jurgen

 

[Martin Greiner]

Naja, eine B4 ist naturgemäß anfällig um die Querachse.
Kurzer Hebel eben. Dazu etwas Spiel oder ungenaues Rückstellen und schon fliegt das sehr unschön.
Schwerpunkt (Rücklage) und negative EWD würden das auch nicht gerade verbessern.

 

[Claus Eckert]

Hallo Jürgen,

eine B4 kann ein paar Zicken entwickeln. Z.B. Strömmungsabriss am zugespitzten Außenflügel. Schön wenn man das zum Trudeln leicht provozieren kann. Schlecht wenn es in der letzten Kurve beim Landeanflug passiert.

Doch die EWD sollte vor dem Erstflug stimmen. Meine Flieger werden alle mit dem Excel-Sheet ausgemessen, welches Eckart Müller hier beschreibt. Der Link zum Download ist im Artikel.

Ich hoffe der „zweite Erstflug“ wird erfolgreich.

 

[jurgen]

Danke für die Komentare.

An die lange Schnauze und das kurze Heck hatte ich auch schon gedacht.
Aber es ist wohl die EWD. Habe es mal mit

 

[jurgen]

Hallo
Da ist gestern was schiefgelaufen und die Hälfte des Beitrags nicht mitgekommen.

Habe mal 2 Röhrchen mit Gummibändern unter Fläche und HLW gespannt und es ist offensichtlich dass wir einen negativen Winkel haben.
Hier das Foto das dazugehört.

Es zeigt zwar nicht die Profilsehne der Tragfläche, aber der Flügel ist so dünn dass es nicht viel Unterschied machen wird.
Nur interessehalber werde ich die Daten mal messen und in das Programm von Eckard Müller eingeben. Damit kann ich auch gleich bestimmen wie viel ich am HLW unterlegen muss. Ich peile mal 2° an.

Zum Glück ist das HLW nicht geklebt sondern geschaubt und es ist kein Problem den Winkel zu korrigieren.

Gruss Jurgen

 

[Eisvogel]

es ist offensichtlich dass wir einen negativen Winkel haben.

finde nicht, daß das offensichtlich ist.
Wenn man das Bild genauer anschaut, dann sieht man, daß die Leiste am HLW nicht mit den Nulllinie übereinstimmt. Am Flügel sowieso nicht, da die Mitte Nasenleiste immer (bei typischen Seglerprofilen) höher liegt, als die Endleiste, sieht man auch im Bild in post 9.

Ich tippe auf SP und fehlende Schränkung an den Außenflügeln.

Die HR-Anlenkung schaut mir auch so aus als würde sie einer genauen Rückstellung eher entgegenwirken.

 

[jurgen]

Hallo Eisvogel, Die Nulllinie am HLW ist schon korrekt. Was du siehst ist wahrscheinlich ein optischer Effekt der von der Deltaform des HLW kommt. Und dass es bei der Tragfläche nicht die Profilsehne ist hatte ich ja schon geschrieben.

Deshalb habe ich mal gemessen und die Daten in Eckhard Müllers Programm eingegeben.

Fast 4° negativ.
Dann habe ich das HLW unterlegt bis ich auf rund 2° positiv kam.

Also muss ich etwas weniger als 8mm unterlegen.
Werde das mal machen und dann erneut versuchen.

Gruss Jurgen

P.S. Warum sieht man die PDFs nicht direkt als Bild?