Pulsstrahltriebwerk Hobby 1957 läuft nur mit Druckluft

Hallo,

ich bin Pauline und habe mir ein Pulsstrahltriebwerk in der Ausblidung zur Industriemechanikerin gebaut.
Der Bauplan stammt aus dem Magazin der Technik (Hobby) von 1957, Dezember.
Besten Gewissens habe ich Maßtreue und Toleranzen aus den Zeichnungen eingehalten. Lediglich beim Stahlrohr habe ich kein V4A verwendet und die Materialstärke erhöht (2,5mm). Dies ermöglichte mir das M60x1,5 Gewinde auch direkt in die Brennkammer zu schneiden. Das Gewicht war mir egal, da es nur stationär betrieben werden soll.
Des weiteren habe ich den Startvorsatz verändert, da der vorgegebene Winkel die Luftdüse zum starten deutlich vor den Vergaser zeigen lässt.
Flatterventile: Record Metallfolie V2A 0,15 und Federstahlblech (wie laut Zeichnung) mit 0,18mm probiert. Die Blumenform habe ich mir mit Solidworks konstruiert und unter großen Zeitaufwand mit einem Bohrschleifer ausgearbeitet.
Mein aktuelles Problem sieht wie folgt aus.
Dir Turbine startet mit einer Wunderkerze sofort ohne Probleme. Ich höre und spüre aber sofort das der entstehende Druck nicht ausreicht um das Flatterventil selbstständig aufzureißen. So fern ich die Druckluft Pistole angelegt lasse arbeitet das Triebwerk weiter, erwärmt sich aber auch nicht bis zum kirschroten Glühen. Wenn ich den statischen Druck erhöhe (Messingtank mit ca. 250ccm) ca. 30mm über dem Vergasermittelpunkt schiebe, wird das Triebwerk unwesentlich lauter. In dieser Einstellung kann ich es nicht starten, da das Gemisch zu Fett ist. Der Vergaser hat 4 Bohrungen mit 0,7mm Durchmesser.

Als Treibstoff diente Spezial-Benzin, Reinigungsbenzin, Feuerzeugbenzin. quasi Leichtbenzin.
Leider bin ich mittlerweile etwas ratlos, selbst die nähte habe ich von Innen mit einem fingerschleifer sauber geglättet.
Ich hoffe ihr habt Verständnis das ich Bilder erst heut Abend schicken kann, da ich aktuell über mein Handy schreibe.

Vielen lieben Dank, Pauline
 
Servus Pauline,
find ich prima was Du in der Lehre bastelst. Hab ich damals auch gemacht, hatte allerdings erstmal keinen Bauplan, wesahlb sich der erste erfolgreiche Lauf etwas hin zog... :rolleyes: Aber ich hab viel draus gelernt.
Bei Dir scheint es so zu sein, dass der Vergaser zu wenig Unterdruck aufbaut, also z.B. Position der Düse. Du kannst mit einem Industriestaub-/-wassersauger experimentieren, wo Du sie für besten Unterdruck am günstigsten positionierst. Ein Tipp, der mich schon ein Leben lang begleitet: Bevor Du was im Plan veränderst, glaube nie, der Konstrukteur habe sich nichts bei seiner Konstruktion gedacht...

Andere Ursache ist möglicherweise aber auch der Brennstoff. Mein alter Juwel-Benzinkocher kann mit Waschbenzin, Leichtbenzin, usw. auch nix anfangen, der rußt dann bloß, brennt aber nicht gescheit...
Bin gespannt auf die Fotos.

Einen Tipp zum Bau von Flatterventilen hab ich neulich hier gepostet:
http://www.youtube.com/watch?v=jEnNMTMZadw
Gruß
Hans
 
Hallo Pauline,

genau das gleiche Teil habe ich während eines Praktikums auch mal gebaut. Als Treibstoff hatte ich mir damals Äther besorgt, denke aber das das mit dem Leichtbenzin genauso funktionieren sollte. Meines lief damals ohne Probleme. Könnte mir vorstellen das es am Flatterventil liegt. Meine Ventile habe ich mir damals aus VA gestanzt, Dicke muß ich nachsehen. Müsste eigentlich noch eines da sein, kann dir auch gerne zum probieren zukommen lassen.

Grüße,
Georg
 
image.jpgimage.jpg

Kann das Flatterventil auch zu leicht gehen? Teilweise spritzt Sprit vorn aus der Düse.

Danke euch beiden.
 
Hallo Pauline,

genau das gleiche Teil habe ich während eines Praktikums auch mal gebaut. Als Treibstoff hatte ich mir damals Äther besorgt, denke aber das das mit dem Leichtbenzin genauso funktionieren sollte. Meines lief damals ohne Probleme. Könnte mir vorstellen das es am Flatterventil liegt. Meine Ventile habe ich mir damals aus VA gestanzt, Dicke muß ich nachsehen. Müsste eigentlich noch eines da sein, kann dir auch gerne zum probieren zukommen lassen.

Grüße,
Georg

Mir wäre schon total viel geholfen, wenn du mir mal die Maße des Flatterventils übermitteln könntest bitte. Ich habe bislang alle experimentell hergestellt.
 
Mal eine ganz einfache Frage, hat dein Tank eine Belüftung? Oder entsteht da unter umständen ein Unterdruck und der Sprit kann nicht richtig nachfließen/angesaugt werden?
 
Ja der Sprit tropft auch aus der Düse, wenn ich den Tank überhöhe. Ich habe jetzt die planfläche an der Ventilplatte vergrößert damit sich das Flatterventil etwas schwerer öffnet.
 
tropft oder fließt???
 
Genau, und das würd ich mal testen. Wenn Du das Triebwerk anbläst, muss der Sprit im Schlauch bis zur Düse steigen, auch wenn der Tank wesentlich tiefer als 5mm unter Austritt steht.
Tut er das nicht, ist entweder was mit der Vergaserkonstruktion nicht in Ordnung, oder mit der Blaserei stimmt was nicht. Nimmst Du eine Druckluftpistole oder einen Laubbläser zum Starten?

Ich hab noch diverse Bauanleitungen irgendwo im Archiv vergraben, die kann ich mal raussuchen. Da stehen auch Materialstärken von Flatterventilen drin.

Gruß
Hans
 
Eine ganz elementare Frage, wenn ich das Triebwerk anblase mit der Druckluftpistole öffnen sich die Ventile kaum sichtbar aber es Folgen laute Zündungen. Stelle ich das Ventil sehr weich ein, so gibt es nur ein "kleines Brummen"

Leider halten sich die lauten Zündungen nicht lange.
Ich würde morgen einmal alles ohne meine Drossel betreiben und den Tank genau positionieren. Hätte diesbezüglich jemand eine Empfehlungen für eine fein justierbare benzinfeste Drossel? Eventuell ist der Druck ja auch zu hoch beim starten und das Gemisch wird sofort zu Fett und der Motor geht aus.

Viel mehr kann ich nicht verändern, das Testen geht bei 0 Grad und reichlich Wind ganz schön auf die gute Laune!
 
Hallo auch,
ich hatte mehr Erfolg beim Anblasen, wenn ich keine Drucklufpistole, sondern was "flächigeres" verwendet hab. Der vielgerühmte Laubbläser könnte eine Lösung sein.
Zum Feinenstellen der Benzinmenge ist sowas wie bei den Modellmotoren vernünftig, also eine schlank konische Düsennadel.
Leider bin ich für solche Details mangels ausreichender Pulsotriebwerkspraxis der falsche Ansprechpartner. Hier im Forum tummelt sich doch eine relativ große Pulsogemeinde, oder?


Gruß
Hans
 
Guten Abend,

wir (ich und mein Freund, der Initiator des Projekts) Danken Ganz herzlich allen Helfern zu unserem Projekt.

Das Triebwerk läuft nun ohne weiteres und zündet sofort, Dank dem entscheidenden Detail von Avoracer.

Ich habe die Vergaserdüse neu gefertigt und nach den Anweisungen des netten Helfers optimiert.

Wenn jemand Interesse hat kann ich die Düse vermessen und die "korrekten" Maße hochladen.
 
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