ICE für Styrocutter vom Portal- bzw. Seilwindentyp
ICE für Styrocutter vom Portal- bzw. Seilwindentyp
Es muss immer die Vollschrittleistung des verwendeten Steppers für N eingegeben werden. Schrittmotoren, die im Modellbaubereich eingesetzt werden(5-30€), haben in dieser Kategorie in der Regel eine Auflösung von 1.8°, d.h. eine Umdrehung(360°) ergibt damit N=360°/1.8°=200steps. Es gibt selbstverständlich leistungsfähigere Stepper, die aber ihren Preis haben!!
Die Spindel eines Portalcutters bewegt sich bei einer Stepper Umdrehung um die Vorschubstrecke lvor und erreicht damit die Schrittdichte n=N⁄lvor [steps/mm] bzw. Schrittauflösung ∆L=1/n [mm⁄step], d.h. bei einer 3 mm-Spindel n=200/3 steps/mm. Dieser Wert muss in die Geometrie-Datei eingetragen werden. Alles andere wird aus diesen Daten errechnet. Eine Seilmaschine würde formal einer 20 mm-Spindel, also n=10 steps/mm entsprechen. Die dazu gehörenden räumlichen Auflösungen betragen ΔL=3/200mm/step bzw. ΔL=1/10mm/step. Die zweifelsfrei höhere Genauigkeit der Portalmaschine im Vergleich zur Seilmaschine wird aber mit einem erheblich größeren Datenvolumen erkauft, dass im Falle einer 3 mm-Spindel um den Faktor ≈ 7 steigt.
Natürlich muss man noch mitteilen, in welchem Stepper-Regime gearbeitet werden soll. Mit einer Mikroschrittsteuerung lässt sich die Feinpositionierung erhöhen, da eine Halbschritt Ansteuerung die doppelte bzw. eine 1/8 Ansteuerung eine 8fache Schrittzahl erzeugt, dafür aber auch doppelt bzw. 8mal so viele Daten benötigt. Ein 1/16 Microschritt fällt bereits in den Toleranzbereich der oben genannten Motorenkategorie; jede höhere Microschrittauflösung als 1/8 ist bei "normalen" Motoren somit nur noch "nice to have" oder anders ausgedrückt, unsinnig.
Die Herausforderung einer Portalmaschine ist nicht die Mathematik. Die ist verglichen zur Seilmaschine eher trivial, da es sich um eine simple Bewegung im euklidischen Raum handelt im Gegensatz zur Seilmaschine(deren Mathematik hat aber nichts mit einer „Parametrisierung“ oder was auch immer damit gemeint sein soll zu tun).
Die Herausforderung ist hier das hohe Datenaufkommen, das in Echtzeit in einer zeitkritischen Anwendung abgearbeitet werden muss, was die Steuerkarte bewerkstelligt und das kann man von einer 5€-Karte nicht verlangen. Selbstverständlich gibt es Steuerkarten am Markt mit entsprechenden Leistungsparametern, die aber sehr, sehr teuer sind. Eine Steuerkarte, die unseren Anforderungen bei moderatem Preis genügt, ist die MDLCNC. Und genau mit dieser realisierten Klasse von Leistungsparametern kann ICE sehr gut umgehen. Dies heißt nicht, dass es auch mit anderen Karten klappen könnte (etwa die, die in einer Bastelkiste herumliegen oder irgendwelche anderen). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich für weitere Anpassungen Zeit aufwenden könnte, wenn doch, dann müsste es sehr gute Argumente geben. Wenn es schon eine Portalmaschine sein soll(ca. 350€), ist nicht zu verstehen, warum diese dann mit einer 5€-Karte betrieben werden muss.
Erfahrungsgemäß laufen die genannten Motoren und die MDLCNC mit der Mikroschritteinstellung 1/8 am ruhigsten und erzeugen kaum Vibrationen, was sich auf die Schneidequalität direkt sehr positiv auswirkt(siehe ausführliche Erläuterungen im Manual).
Gruß Heino