...und wenn man das Ruder beidseitig anlenkt, wie oben beschrieben, dann kommt auf das Servo nur noch ein Drehmoment exakt um die Drehachse, und überhaupt kein Schub mehr. Den Scharnieren ergeht es ähnlich. Ein guter Grund mehr für die doppelte Anlenkung.
Das nächste mal würde ich ja auch längere Servohebel und Ruderhörner nehmen, bei diesem SUDAN waren aber die Bowdenzugröhrchen schon fest eingeklebt, daher ist es jetzt, wie es ist. In meinem Fall ist also der Servohebel so kurz wie möglich (Abstand der Röhrchen), das Ruderhorn so lang wie möglich (also notwendigerweise etwa genau so lang wie der Servohebel, um fast 2x45° Ausschlag zu bekommen). Ganz im Sinne von Helmut.
Um die Stellkraft noch weiter zu erhöhen und zugleich das Spiel weiter zu verringern, könnte man jetzt nur noch das Servo über 100% ausschlagen lassen, und im gleichen Verhältnis die Ruderhörner verlängern. So dass zB. das Servo 60° dreht, um das Ruder 45° zu bewegen. Leider machen Servobewegungen, die deutlich über 45° liegen, kaum mehr Sinn, weil man immer näher an den geometrischen Totpunkt (wer da im Unterricht gerade nicht auf dem Klo war: Stichwort cosinus-Nulldurchgang) kommt, also pro Winkelgrad Bewegung immer weniger lineare Bewegung am Gestänge erzeugt. Und gleichzeitig der effektive Hebelarm am Ruder immer kleiner (also wieder Spiel-anfälliger) wird. Bis zum völligen Stillstand bei 90° Servoausschlag. So lassen sich Einziehfahrwerke gut verriegeln, aber keine Ruder mehr vernünftig steuern...
Deshalb ist es das Wichtigste, dass das Servo seinen vollen Weg drehen kann; die Hebellängen ergeben sich dann
a) aus der maximal vetretbaren (optisch oder baulich) Länge des Ruderhornes. Das Ruderhorn wird nur gekürzt, wenn sonst der Servohebel zu lang werden würde (und z.B. nicht mehr in den Rumpf passt).
oder b) aus der minimal erforderlichen Länge des Servohebels, der z.B. noch aus der Tragfläche herausschauen soll.
Diese Regel gilt doppelt, wenn man kombinierte Quer- und Höhenruder steuert (Elevons), sonst wird das Spiel auf den (relativ kleinen) Höhenruder-Ausschlägen ganz schnell unfliegbar.