SuperTigre ST.56/ST.60 Oldtimertuning

Ja, cool, bin gespannt.

Große Frage ist ja, ob der Motor durch die flachen Zeiten breitbandig genug ist, um in der Luft noch einen Zahn zuzulegen. Wenn du am Boden Drosseln kannst und es 30 SEK dauert bis er heiss wird könnte man tatsächlich hinterher noch die kurze Länge probieren, in der Luft hast du ja die ca. 11000 für die 420.

Das Risiko ist natürlich hoch :D

Grüße !

P.S.: Die 10500 so genau zu treffen ist gut gewesen. Ich werd nun mal die Schallgeschwindigkeit auf 440 m/s korrigieren, dan kommts auf ca. 432mm länge raus. Dann können wir in dem Drehzahlbereich genauer rechnen. (ist ja ein Schätzwert, den man beim vorliegen von Daten immer genauer Rückrechnen kann)

P.P.S: mit der Korrigierten Schallgeschwindigkeit komme ich bei 420mm ca. bei 10800 raus, das sollte drin sein, 11000 sind damit schon nur noch 413mm. Das kann aber besser werden, wenn der Dämpfer warm wird (was er ja wird). Also wenns irgendwie geht die 420mm auch testen. oder 425, die 430 kommen mir intuitiv schon etwas lang vor. Erbsenzählen (5mm) ist bei den flachen zeiten meineserachtens leider notwendig..
 
@Andreas: Diese Ringe (Zylinderkopfdichtung?), haben das alle Motoren aus dieser Zeit?
 

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Hallo

Alle Motoren aus dieser Zeit haben diese Aluringe.
Beim anziehen pressen die Ringe sich so zusammen
das sie beim demontieren kaum abfallen.
Stellenweise muss man mit einer Messerklinge nachhelfen.

Fahre ich Motoren mit höheren Nitroanteilen muss ich durch unterlegen weitere Ringe
dieser Art die Kompression zurück nehmen.

Der Webra Glowstar aus den 60er hatte diese Ringe nicht hier fungierte eine
graphitierte Dichtung als Kopfdichtung. Da war der Kopf aber anders gearbeitet.


Gruß Bernd
 
Hallo

Alle Motoren aus dieser Zeit haben diese Aluringe.
Beim anziehen pressen die Ringe sich so zusammen
das sie beim demontieren kaum abfallen.
........


Gruß Bernd

und weil diese Ringe beim ersten Anziehen gepresst, also Material verdichtet wird, sollten diese Ringe kein zweites mal benutzt werden,

mögliche auftretende Problem:
lockere und undichte Zylinderköpfe ...
 
Hallo Leute,
ich grabe mal diesen alten Thread hier wieder aus, weil ich aktuell etwas berichten möchte, was am besten hier her passt:
heute ist mein neuestes ebay-Schnäppchen geliefert worden. Ein SuperTigre ST 56V. Inzwischen ist es das 6. Exemplar meiner Familie.

ST56-6revo.jpg ST56-6livo.jpg

In einem anderen Thread vergleiche ich gerade alle meine 56er miteinander im Flugtest mit Expansionsdämpfer und altem RC Vergaser, um einen Basisdatensatz zu erhalten:


Der neue Motor (mo6) wurde als nicht geprüft, aber in gutem Zustand angeboten. Da im Text kein Hinweis auf den fehlenden Mitnehmer gemacht wurde, habe ich das Angebot nur nach rein sichtbarem bewertet. Da der Verkäufer mit fast allem handelt, setzte ich bei ihm totale Unkenntnis und keinen Betrugsversuch voraus. Das Angebot hatte nun allerdings einen Vergaser, den ich noch nicht kannte. Den wollte ich mal untersuchen.

DSC05065.JPG DSC05063.JPG DSC05064.JPG

Entsprechend fiel meine Offerte aus: € 11,-! Deal! So weit war das schon mal einfach, und für den Preis wäre schon die Summe der Ersatzteile o.k. Bei der ersten Betrachtung fiel die gebürstete Oberfläche auf. Das sieht hübsch aus, ist aber genau so wenig original wie glasperlgestrahlt. Das Gewinde auf der Kurbelwelle war sehr schwergänging, da mussten erst ein paar Gewindespitzen wieder in Form gedrückt werden.

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Der noch vorhandene Klemmkonus war korrodiert und durch Absturz schräg unrund. Unten um UT herum war er sehr leichtgängig, aber ab Mitte Hub fing er an zu klemmen – stärker als ein neuer ABC-Motor. Also erstmal den Kopf herunter und die Rundheit der Buchse vermessen: längs 22,89, quer 23,02! Da war wohl ein Grobschmied mit der Zange dran. Die Spiegelungen der Chromoberfläche innen zeigt sogar begrenzte Beulen an – was für Honks! Kaum Laufspuren und schon hinüber.
Beim ST60 ist eine kleine Unrundheit nicht so schlimm, weil die Buchse auch oben vom Alugehäuse eingespannt wird. Der ST56 hat aber im Alu die oberen 8mm einen leicht größeren Durchmesser, kann also die Buchse nicht rund drücken. Gegen Beulen hilft nur noch austauschen.
Der Zylinderkopf hat einen Brennraum mit Quetschkante.

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Das ist jetzt schon der 2. meiner 56er Motoren mit diesem Feature. Das spricht doch dafür, dass SuperTigre das vielleicht doch so gebaut hat...


Nach dem Warmausklopfen der Laufbuchse konnte zum Glück sehr einfach der Kolbenbolzen gezogen werden. Gut gereinigt ist der Motor ja. Dieser Bolzen stammt übrigens nicht aus einem ST 56. Zu geringer Innendurchmesser, abgeknabberte Enden, keine Alupilze. Damit wäre die Buchse sowieso bald hin gewesen.

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Kolben und Pleuel sind noch gut, der Kolbenring ist sogar neu! Damit hat sich der Kaufpreis gerechnet, auch wenn der Motor an sich Schrott ist. Die Kugellager sehen ziemlich blau aus???, außerdem rauschen sie beim schnellen drehen.

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Die Kurbelwelle ließ sich ohne Erwärmen leicht ausschieben. Um das hintere Lager von der Welle zu ziehen, reichte Hitze aber nicht aus. Da brauchte es schon einen Abzieher. Das hatte ich so noch nicht.
Jetzt haben wir alles Fehlende aus dem Fundus gezogen: Lager, Kolben, Bolzen, Buchse, Mitnehmer, Konus. Nur noch zusammenbauen, 6 Körnerpunkte einschlagen, einbauen, testen.

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Fazit: es war kein Fehlkauf, aber auch nur, weil der Preis so gering war. Für einen guten, geprüften und getesteten 56er kann man auch mal 80-100 Euronen hinlegen, für einen schachtelneuen gern das Doppelte. Vorsicht bei teueren Angeboten, die bergen immer Gefahren.

Demnächst muss er zeigen, was er im Flugzeug kann.
Beste Grüße
Andreas
 
Hallo Andreas,
Glückwunsch zum Schnäppchen. Wobei m.E. das wertvollste an dem Motor der Vergaser ist.
Im Heft 19 von "Hobby" 1967 wurde ein ähnlicher Vergaser am ST G60 beschrieben - 2 Vergaser in einem. Der ist also entsprechend alt.
G60-RV-Ring.jpgG60-RV-Text.jpg
Bin gespannt auf den Test.
LG, Harald
 
Hallo Harald,
stimmt! Diese Variante mit dem schrägen Leerlaufventuri gab es ja auch noch.

DSC05082.JPG

Nur die ganz oben abgebildete, ohne Extraventuri, nur mit einer LLLuftbohrung, der mit der 2. Düsennadel Sprit beigemischt wird, kannte ich noch nicht.
Und dann gibt es noch diese hier:

DSC05080.JPG

DSC05081.JPG DSC05079.JPG

So einen Vergaser hatte ich 1972 schon mal an einem G40RV.

Doppelregistervergaser 🥰 , wie 1977 auf dem CiH-Motor in meinem Opel GT😍

Elektrolurche werden das nie verstehen...
Andreas
 
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