EPO und viel Glasmatte
EPO und viel Glasmatte
Über das RC-Network Forum bin ich auf den Windrider Swift aufmerksam geworden. Nun hat also der Windrider Fox einen großen Bruder, das hat mich neugierig gemacht, schließlich fliegt der Kleine auch recht ordentlich.
Der Windrider Swift kommt mit wunderbar glatten Oberflächen von Rumpf und Flächen aus dem Karton. Letztlich ist es aber trotzdem eine "Schaumwaffel", die erfahrungsgemäß nicht lange so schön bleibt. Mit Tape habe ich aber in der Vergangenheit nicht die besten Erfahrungen gemacht. Häufig wird der Kleber spröde oder schmierig. Also dachte ich mir, dass GFK-Matte und 24 Stunden Epoxy eine echte Alternative ist.
Zuerst habe ich aber bei der Höhenruderauflage des Rumpfes ein Stück Holz mit 4 mm Gewindebuchse eingelassen, so bleibt das Höhenruder abnehmbar.
Beim Höhenruder darf die Anlenkung "untersetzt" sein, also wirksamer Hebel am Servo kürzer als am Ruder. Bei allen anderen Servos habe ich beide Hebelarme ungefähr gleich lang. Der kurze Draht zur Anlenkung des Seitenruders muss eingehängt werden, bevor man das Ruderhorn einklebt. Oder eben eine eigene Anlenkung bauen, die dann auch justierbar ist.
Die Flächen des Swift habe ich auf den vorderen 2/3 oben mit 25 gr GFK Matte beklebt, minimal überschliffen und mit Mattlack versehen. So bilden sich keine Dellen, wenn man die Flächen mal kräftiger anfasst und vor allem leistet das GFK einen guten Beitrag zur Steifigkeit. An den Flächenenden ist (bis auf das Querruder), die volle Flächentiefe mit GFK eingepackt, was zusammen mit einer GFK-verstärkten Abschlussleiste hoffentlich auch mal einen Dreher bei der Landung abfängt, ohne dass die Schaumstoff-Fetzen fliegen. Auch die Querruderunterseite hat eine Lage 25 gr GFK. Da hätte ich aber besser die schwerere Qualität sein sollen und auch die Oberseite eingepackt, es ist noch ziemlich labbrig. Das Arbeiten mit GFK auf EPO ist übrigens absolut problemlos, man sollte nur alles überschüssige Epoxy-Harz mit viel Küchenpapier abnehmen, denn beim Abschleifen eines Tropfens entsteht nur mehr Delle drumherum... Nur auf der ganz glatten Oberfläche fallen die ausgehärteten Tropfen ab. Klebeflächen also vorher anrauen!
Auch der Rumpf ist unter der Kabine und dahinter links und rechts bis unter die Tragflächen mit etwas kräftigerer GFK-Matte gehärtet. Das stabilisiert diesen Bereich viel besser als eingelegte Kohlestäbchen, mit denen ich bei anderen Modellen experimentiert habe. Der Boden der Kabine ist wunderbar eben. Mit zwei eingeklebten Sperrholzbrettchen haben der Empfänger und der Akku eine stabile Auflage.
Der Klarsicht-Kunststoff der Kabinenhaube, dessen Unterteil und der Rumpf sitzen wunderbar passgenau. Ich bin begeistert von der Qualität, die Windrider hier liefert. Nur beim Einstecken der Flächen in den Rumpf war die Passung "zu knirsch". Ich habe eine "Lasche" mit Schleifpapier etwas dünner geraspelt, die Oberfläche mit Sekundenkleber gehärtet und feingeschliffen, jetzt passt es "saugend".
Bei der Konfiguration ohne Einziehfahrwerk und Störklappen und der gezeigten Platzierung des Empfängerakkus braucht es minimal zusätzlichen Ballast an der Bugspitze, das abflugfertige Gewicht ist knapp über 1.000 Gramm. Da macht sich wohl das GFK bemerkbar. Bei starkem Wind will ich mit einer 8 mm Kohlesteckung experimentieren, in die ein 6 mm Rundstahl eingeklebt ist. Dazu später mehr.
Auch wenn das Wetter heute überhaupt nichts für Hangsegler war (Hochnebel, kaum Wind), habe ich mal einen ersten Start versucht. Also praktisch gleich in den Landeanflug geworfen. Beeindruckend, wie ruhig der Swift durch die Luft gleitet, auf die Ruder reagiert, wie weit er mit einem solchen Wurf kommt. Jetzt freue ich mich auf die ersten längeren Flüge am Hang.