Tipps für erstes selbstgebautes Flugzeug für Anfänger

Hallo zusammen.

Ich möchte ein Flugzeug mit elektrischem Antrieb bauen. Ich bin noch am Anfang was die Fliegerei angeht, übe aber und bin auch in einem Verein, wo ich Helikopter und Multikopter fliege.
Meine Modellbauerfahrungen beschränken sich bis jetzt auf nichtfunktionale Modelle und einen größeren Quadrocopter in Holzbauweise, wobei ich einige fertige Komponenten verwendet habe.
Ich kenne mich gut mit Computern aus, relativ brauchbar mit Elektronik (kann einfach Schaltungen erstellen und zusammenlöten) und bin handwerklich auch ganz gut. Ich habe aber keine
echte Werkstatt und nur Standardwerkzeug, also z.B. keine Drehbank oder CNC-Fräse und solche Dinge.

Was das Fliegen angeht, würde ich gerne was harmlos/langsam fliegendes bauen, das aber auf jeden Fall über Querruder verfügen muss und sich auch wie ein echtes Flugzeug fliegt. Ein kompletter
Bausatz interessiert mich nicht so sonderlich. Das Ergebnis darf ruhig primitiv sein, mir geht es mehr um den Spaß und die Erfahrungen dabei.
Was meint ihr, ist da das beste Startprojekt? Einfach ein Depronplatten zusammenkleben und schauen ob es fliegt? ;)
 
wenn Dein Englisch passabel ist schau Dir mal Experimental Airlines auf Youtube an. Eds Baumethoden sind eine gute Inspiration wenns um einen Flieger geht, der einfach und spassig sein soll.

Mit Klebeband, Depron, und ein paar Komponenten kannst Du schon einiges bauen was auch ein paar Crashes gut wegsteckt. Und das Erfolgserlebnis wenns fliegt ist natürlich ungleich höher als bei einem Bausatz:

http://www.youtube.com/channel/UClkL_Hmktyh9R_FzwSPjXmA
 

Pirelli

User
Hi,


also die Idee mit einem Schocky aus Depron anzufangen halte ich erstmal für recht gut.
Schnelles Erfolgserlebnis und sehr Crash resistent.

Schau dir dieses Vid an. Du wirst lange nicht so gut fliegen können wie der Kollege hier,
aber du kannst erstmal normalen Rundflug unnd später auch Kunstflug damit üben.

https://www.youtube.com/watch?v=aBGXrnYvZYU

Der Einstieg in die Fliegerei mit einem solchen Modell ist auch mal recht preisgünstig.
Eine Combo bekommst du unter 150 Euro (ohne Funke und Empfänger)

http://www.rc-network.de/forum/content.php/342-„Yak55-Sport“-von-Pichler„Yak55-Sport“-von-Pichler

Ich fliege das Teil selber und habe viel spass damit, da du auch mal Sachen probierst die du dich mit einem höherwertigen Modell aus Angst vor Bruch nicht traust.


Grüße


Uli

und viel Spass beim suchen. Es musss ja nicht das selbe Fliegerchen sein, aber so in etwa....
 

Relaxr

User
Hi - ich würde nen klassischen Motorhochdecker bauen, so was a la Piper, Cessna und Co. Das geht aus 3mm Depron in Kastenbauweise und Flügeln a la Jomari mit ca. 80cm Spannweite und nem kleinen Antrieb auf 2 Zellen wunderbar. Einfach zu Bauen, Robust und gutmütig zu fliegen. Du brauchst eine Schneidmatte, Depron, UHU-Poor, Stahllineale und gute (!) Cuttermesser und immer schön flach, mit guten Klingen schneiden. Den Plan müsste es irgendwo geben. Da gibt es knuffige Eigenbauten. Sowas kann man an zwei Tagen planen, schneiden, kleben und montieren. Natürlich geht der Schockie noch schneller - aber die Piper ist (mE) schicker ;)
 
Schau dir den Wing Wing Z-84 an der kostet nur 39$ und ist fast unzerstörbar, mit dem habe ich geübt und Spass gehabt.
Der kann Segeln sowie auch zügig fliegen, und etliche male abgestürzt ohne folgen einfach wieder in die Luft werfen und weiterfliegen.

Ausserdem brauchst du noch die Elektronik kostet nicht die Welt.
- Servos TG9 oder HXT900 reicht da vollkommen
- 20A Regler
- ~ 50g Motor
- Lipo
- UHU Por
- Empfänger und Sender

Hatte noch den U Can Fly am Anfang mit Fahrwerk, der ist auch super leicht zu fliegen und zu landen, aber der ist nicht resistent gegen abstürze.

Jeder hatte mir damals den Easystar geraten, aber ich wollte keine lahme gurke ich wollte von Anfang an schnell. Da ist mir so ein Delta Modell wie der Wing Z-84 genau der richtige gewesen. Der kann langsam sowohl auch schnell fliegen, und ist immer Flugbereit wo andere Flieger immer erst nachhause mussten um Sie zu reparieren, konnte der Wing immer.

Gruß
Oliver
 
Der ist sicherlich ganz nett, nur hätte ich gerne einen Flieger mit der vollen Steuerung (Höhen-, Seiten- und Querruder). Ich brauche das als Training für den Heliflug. Außerdem würde ich das Teil gerne komplett selber bauen, auch wenn so ein Bausatz sicherlich sehr günstig ist. Geht mir aber auch um das Sammeln von Erfahrungen beim Bau und der Konstruktion...und Spaß macht mir sowas auch.
 
Der ist sicherlich ganz nett, nur hätte ich gerne einen Flieger mit der vollen Steuerung (Höhen-, Seiten- und Querruder). Ich brauche das als Training für den Heliflug. Außerdem würde ich das Teil gerne komplett selber bauen, auch wenn so ein Bausatz sicherlich sehr günstig ist. Geht mir aber auch um das Sammeln von Erfahrungen beim Bau und der Konstruktion...und Spaß macht mir sowas auch.
Ich werde Dir sicher nicht das Flächenfliegen madig machen, aber versprich Dir nicht allzuviel Trainingseffekt davon fürs Helifliegen. Ist halt schon etwas komplett anderes.


Wenn Du Lust auf (nicht allzuviel) Abenteuer hast: Bau eine Rechteckfläche mit ca 1.5 m Spannweite , 18..20 cm Flächentiefe und einem Profil à la Clark Y (Gerade Unterseite, Nase ziemlich rund. Querruder über die ganze Spannweite mit 15.. 20 % Flächentiefe. Leichte V-Form (ca. 2% pro Seite; darf aber als Schulterdecker auch gerade sein. Mit V-Form ist das Flugbild aber auch besser einzuschätzen.)
Einfacher rechteckiger Kastenrumpf. Fläche obendraufgeschraubt. Aussenläufer vornedran, ca. 200W / kg Fluggewicht. HLW mit 15 -20% der Flügelfläche. Hebelarm (Holm zu Holm) ca. 60..65 cm) Seitenleitwerk so, dass es gut aussieht. EWD 0° zur geraden Unterseite sollte passen. SP auf 1/3 der Flächentiefe und einfliegen gehen.

Fliegt. Und Du kannst sagen "habe ich selbst gemacht!"
 
Danke.

Den Magnum habe ich auch schon genauer angeschaut. Nur würde ich den tatsächlich kaufen, also nur den Schaumstoffbausatz, da der billiger ist, als die Kosten für die Einzelteile.
Aber sowas in der Richtung wird es schon werden denke ich. Sollte erstmal nicht zu kompliziert werden, da ich sowas noch nie gebaut habe.

Das man Fläche nicht 100% auf Heli übertragen kann, ist mir klar. Aber es hilft einem Anfänger schon bei Lageerkennung, Kurvenflug, Reaktionsfähigkeit,usw.. Ich konnte nach ein paar Stunden Fläche im Simulator
auch mit dem Heli eine brauchbare Kurve fliegen und habe mich weniger verknüppelt als noch ganz am Anfang. Beim Heli kommt halt noch dazu, dass keine Achse stabil ist, bzw. alle Achsen gleich agil, so dass man schneller als bei Fläche ins Straucheln kommt.

Na ja, mal sehen. 4 Servos sind schon bestellt, Funke ist vorhanden, Empfänger, Lipos und diverser anderer Kram auch. Wobei ich wohl einen Empfänger neu kaufen werden, da der andere in einem Quadrocopter steckt, den ich nicht schlachten will (gerade fertig geworden).
 
Jau! Kann man wirklich fast beliebig groß bauen.
Mein einziges "Problem" mit diesem sicherlich sehr gutem Flieger...ich finde den so hässlich ;) Ich bin irgendwie ein wenig "scalig" drauf. Ich mag einfach gut
aussehende Modelle. Ist natürlich für einen Anfänger total unsinnig, da solche Modelle total zerbröseln, wenn man sie erdet, aber ist halt so ein Bauchsache.
Aber realistisch gesehen, ist so ein Teil sicherlich ein guter Einstieg. Bis jetzt habe ich erst einen echten Crash mit Folgen auf dem Konto, ein Blade 200 QX-Quadrocopter.
Den musste ich komplett in einen Ersatzframe transplantieren, der aber weit mehr abkönnen dürfte (CFK, Alu). Aber ich merke auch, dass ich mit den ganz kleinen
Modellen locker und auch besser unterwegs bin, als mit den großen oder gar mit bel. Teile im Sim.. Daher ist so ein Ding sicherlich gut, um entspannt ein wenig
zu üben. 2-3 Arbeitsstunden und ca. 100 € (von denen sich meistens nur 30 Euro zerstören lassen) sind halt nicht so ein Ding, wie ein Teil mit 30 Arbeitsstunden und 500 € drin.

Ich schwanke aktuell noch zwischen 3 Dingen: einem Acro Magnum als puren Bausatz ohne alles, einem Bixler-Motorsegler und einem absoluten Selbstbauflieger Marke "Sowas soll fliegen?!". Letzteres wäre sicherlich die schwerste Geburt, aber mit dem größten Lerneffekt. Ersteres wäre bestimmt die sichere Seite. Der Bixler und vergleichbare Modelle sind aber das,
was für mich irgendwie den Kompromis zwischen geringstem Aufwand und größter Leidenschaft darstellt. Aber ich habe wirklich keine Ahnung, daher frage ich ja ;)
 

Flunz

User
Muss gerade mal meinen Unmut raus lassen:

Was das Fliegen angeht, (...) und sich auch wie ein echtes Flugzeug fliegt.

Alleine diese Aussage schließt doch schon diesen ganzen von Euch vorgeschlagenen Schaum-DRECK aus! Wenn ich unsere (Anfänger-)Buben sehe, die mit ihrem Depron-Krempel von einem Abriss in den nächsten fallen und sich hinterher freuen, dass sie nur eine halbe Flasche Beli-Rotz brauchen wird mir übel! im nächsten Schritt werden dann idiotensichere Dinge wie Amigo oder Charter in den Dreck gehauen, weil´s plötzlich doch Physik zu geben scheint!?
Und ich bezweifle, dass man mit Depron, UHU-Poor und Cutter-Messer IRGENDWAS handwerklich erlernt.

Ich würde einen klassischen Hochdecker bauen, Charter, Telemaster, ... Das braucht auch keine High-Tech-Werkstatt, handwerklich einfach aber "anspruchsvoll" und man hat hinterher ein "Flugzeug", das auch fliegt wie eines.
Ob als Bausatz, oder nach Plan, oder komplett in Eigenleistung ist dabei egal, das ist Geschmackssache.

Kopfschüttelnd,
Jonas
 

Kyrill

User
???

???

Lieber Jonas,
ich denke einen Krieg um die Baumaterialien brauchen wir hier nicht lostreten. Das ist der Sache nicht förderlich. Tatsache ist, dass ich wenn ich selber bauen möchte eine Schaumwaffel schneller und günstiger in die Luft bekomme. Und das auch noch mit dem von dir verteufelten Effekt, dass ich das Zeugs schneller wieder leimen kann und schon wieder in der Luft habe.
Ein Anfänger macht, egal ob mit oder ohne Sim-Erfahrung , Fehler und auch Bruch. Das ist völlig normal. Daraus lernt man. Ich bin nur der Meinung dass man diese Frustphase schneller und leichter mit einer Schaumwaffel überlebt. Wenn es im Kopf "klick" gemacht hat und die Finger sich ohne groß zu überlegen bewegen, kann man immer noch Modelle mit größerem Zeitaufwand bauen und in die Luft bringen. Für mich war dieser schnelle Erfolg immer sehr motivierend und Missgeschicke haben die Hobbykasse dann weniger belastet. Aber da hat wie du ja schon ausgedrückt hast jeder seine eigenen Meinung.
Für mich hat Schaum sehr wohl eine Berechtigung im Modellflug nicht nur zur Verpackung. Und ich habe von "5 aus einem Brett" über "Amigo" Taxi und Co trotzdem zum Schaum gefunden und seit dem nicht ein "Lagerfeuer" mehr am Flugplatz veranstalten müssen.
Auch bei Schaumwaffeln kann man sich weiterentwickeln von der geraden Platte zur profilierten Fläche. Und dabei lerne ich schon mal das Kerne schneiden für die erste Styro-Balsa Fläche. Deshalb sage ich: Jedem das Seine.
Es kann nicht richtig sein diesen Glaubenskrieg immer wieder neu anzufachen. Hauptsache ist doch der Spaß bei dem Hobby das an Vielfältigkeit seines gleichen sucht.
 

Asmodix

User
http://jk-modellflug.de.tl

Da werden tolle Methoden zum Rumpfbau und insbesondere zum Flächenbau mit Depron gezeigt.

Ich hab mir auf die Weise 'ne 1,4m "Piper" gebaut, die mit 2s gut fliegt und mit 3s hovert, etc.

Wobei an der Kritik, dass das nichts mit "richtigem" Fliegen zu tun hat, schon was dran ist. Aber zum Einstieg in Bau und Flächenflug ist es gut.

Gruß, Martin
 
Man kann ja auch schwerere, vollständig ausgestaltete Modelle aus Schaumstoffen bauen, daher sehe ich da jetzt nicht so eine klare Grenze. Ist sicherlich noch was anderes, als wenn ich hunderte von Spanten aus Balsa zusammenleime, aber es gibt ja auch Zwischendinger, also Holz + Schaumstoff + X, die auch sehr filigran sind.

So 100% Anfänger bin ich ja auch nicht mehr. Ich fliege Quadrocopter und habe jetzt mit Helis im Verein angefangen. Großartig sicher bin ich dabei aber noch nicht, so dass Abstürze durchaus drin sind. Ich bin aber auch nicht mehr so am Anfang, dass ich einen Flieger gleich nach dem Start in den Rasen drücken würde. Meine Ambition ist es halt das Fliegen wirklich zu lernen. Spaß muss das am Anfang nicht unbedingt machen ;) Meine ersten Flüge mit Quadrocoptern ohne Selflevel und Schnickschnack waren eher unangenehm, da ich ziemlich Muffensausen hatte und die Kleinstmodelle gehen dabei immer noch regelmäßig unplanmäßig zu Boden, da sie sehr hibbelig im Vergleich zu größeren Modellen sind. Also ist der Anspruch weniger "Fun-Flieger" mit dem man am Propeller hängend durch die Halle dröhnen kann, sondern schon das volle Programm. Dabei darf es aber ruhig
erstmal langsam zugehen...so gut sind meine Reflexe nicht mehr und meine Lernfähigkeit ist auch nicht mehr auf der Höhe der Zeit (wenn ich mir meinen Sohn, 6 J., dagegen anschaue). Also leichter und damit langsamer Flieger ja, mittelgroß (> 1m, <2m) auch okay, Flugbild Marke Pacman aber nicht ;) Ist sicherlich spaßig und vielleicht kann man damit auch Kunstflug ein wenig üben, aber ich will erstmal nur korrekt geflogene Achten mit Querrudereinsatz üben. Start und Landung finde ich übrigens auch wichtig, weswegen ich fast schon zu einem Modell mit Fahrwerk tendieren würde.
 

Kyrill

User
Also zur Flugfähigkeit meiner Acro-Magnums kann ich nur sagen dass sie nicht 3D fähig sind. Dazu sind sie alle zu schwer bzw. zu kraftlos motorisiert. Selbst mein kleiner für die Halle wiegt mit Beleuchtung 380 Gramm (bei max 400 g Standschub). Der geht dafür aber auch super draußen sogar bei Wind und macht das normale Kunstflugprogramm. Landeanflug so ca 20 Meter um den Anflugwinkel gut einzuteilen. Der große hat 3,5 Kilo (bei 3,7 Kilo Standschub) und da fliegst du schon mal so 100 Meter weit weg um aus 20 Metern gleichmäßig mit Schleppgas reinzukommen. Da merkt man deutlich das 10-fache Gewicht des großen. Dafür kann er schöne gleichmäßige Loopings mit 50 Meter Durchmesser und messert von einem Ende zum anderen über den Platz. Und das trotz der hässlichen Löcher im Rumpf...:D
Also baue das wozu du Spass hast und berichte von deinen Versuchen. Ich lerne gerne noch was draus... Und mir ist es egal aus welchem Material du baust.

Das Fahrwerk sollte dabei auf alle Fälle verstärkt werden. Am besten mit Glasfaserstäben und nicht mit Kohlefaser. Glas passt besser zu dem elastischen Schaum. Hinten reicht ein beweglicher Schleppsporn aus. Außerdem ist das starre Fahrwerk auch ganz gut zu sehen um die Fluglage zu erkennen.
 
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