Weil ich ja immer dazu neige, die Dinge überzukomplexisieren (uff was für ein deutsch), wollte ich es diesmal viel besser machen. Die Aufgabe war ja ganz simpel: Zwei Rohrgerüste miteinander verbinden. Also habe ich ein paar Bleistiftskizzen gemacht, Pappschablonen geschnitten, probiert, gemacht getan, und die Lust verloren, weil ichs so nicht hinkriegte.
In der Zwischenzeit hatte ich ein kleines Schiffchen gebaut (John Smiths Shallop, ein Holzbausatz aus Kiev), einen neuen Segler (Insight F3J -> rentnertauglich) gebaut und eingeflogen, Heinzens Cessna 182 gepritzt, und einen autonom fliegenden 450er Heli gebaut (wow ungeheuer spannend), und immer noch keine Idee, wie ich die Verbindung hinkriegen sollte.
Das mit den Pappen war ein Flop und zwar der erste in einer unendlichen Reihe von Fehlschlägen.
... Und das war so:
Ich beschloss, die Teile ordentlich zu zeichnen und auszudrucken (neudeutsch "fast prototyping"). Sah auch im Drucker gut aus, aber erst beim vierten Versuch konnte ich die Fahrwerksplatte zwischen die Rohre schieben. Als das endlich geschafft war, dachte ich so für mich: Warum alles nochmal in Metall machen, Teile bisschen dicker drucken, damit es stabil wird, hmmm.
Nach weiteren 4 Druckversuchen (mittelfast Prototyping), hatte ich eine Version, die zumindest funktionell war. Aber ich konnte es nicht ansehen, das PLA ist relativ weich, schlimmer noch, unter Last verformt es sich plastisch. So ging es nicht.
Und so wanderten ca. 20 gedruckte Teile unwiederbringlich in die Tonne, und die vielen Zeichnungen im CAD ebenfalls. Alles auf Null (neudeutsch "slow prototyping"), nennt man das wohl.
Inzwischen war die Grundeinstellung des Helis gelaufen - mehr als kontrollierte Rutscher am Boden wollten wir ihm und uns noch nicht zumuten - , Heinzens Cessna wurde fertig, ein paar Kräuter gesät, einige Ärzte wohlhabender gemacht, was man eben so tut wenn man nix zu tun hat.
Aber manchmal hat so eine Pause auch etwas Gutes. Es dauerte keine Tag, da war alles zur Zufriedenheit duchkonstruiert. Und jetzt endlich ein paar Bilder.
Was die Sache so verzwickt machte, waren die unendlich vielen Rohre, von denen immer mindestens eins im Weg war, und zugegeben meine Vorgabe, daß die Chose demontierbar sein muß. Es ist aber erschreckend einfach geworden: 1 Stahlblech von 0,5mm Stärke mit der Gondel verlötet und den Holmen verschraubt, eine 6mm Aluminiumplatte als Fahrwerksbasis, zwei Fixierungen und eine Abstützung aus 10mm Alu.
Es sieht so einfach aus, ich muss mich schämen dass ich daran so lange erfolglos herumgemacht habe. Aber jetzt muss ich in den Keller die Teile fräsen und feilen.
Und weg....
PeterKa