Urmodell mit Metall (Alu) belegen?

Hallo Zusammen,

ich baue gerade an einem Urmodell für eine FW190 und würde beim Urmodell der Tragfläche gerne mal die Beplankung mit Aluminium realisieren.
Die Beschichtung z. B. mit Lithoblechen oder aber auch Aluminiumfolien wurde ja schon an den verschiedensten Stellen behandelt und beschrieben.

Dennoch wäre ich für konkrete Tipps bzw. Erfahrungsberichte, wie es praktikabel oder möglichst einfach geht, sehr dankbar!
Lithographieblech aufgetragen mit Sprühklebeber scheint ja z. B. ein bewährtes Verfahren zu sein. Hier kann man später auch die Niet-Imitationen schön einprägen.
Wo bekommt man dieses Blech (0,2-0,3mm stark?) in ausreichender Menge?
Ich habe leider keine Druckerei in der Nähe und auch keinen Kontakt zu einer solchen.
Hat eventuell jemand ausreichend Material gebunkert und würde sich gegen einen angemessenen finanziellen Ausgleich von einem Teil trennen?
Oder ist selbstklebende Aluminiumfolie die bessere Wahl? Welche Folie muss man dann nehmen (Stärke, Hersteller, Bezugsquelle)?

Bin für jeden Tipp und Unterstützung mit praxisbezug dankbar.

Gruss
 
Definiere doch bitte mal genauer was du mit Urmodell meinst.
Willst du vom Urmodell später ein Negativ erstellen und dann GFK-Teile abformen,was dann korrekt gemeint wäre.
Oder siehst du das Urmodell als Rohbau und möchtest die Flächen dann mit Alu beplanken ?
Das sind zwei völlig verschieden Baustellen.
Es gibt selbstklebende,etwas dickere Alufolie die sich in engen Grenzen auch sphärisch aufbringen lässt.
Kostet so um die 100 Euro pro qm und du hast nur einen Versuch.
Horst
 
Hallo Horst,

Urmodell ist in dem Sinne tatsächlich die Fläche die abgeformt werden soll (Negativform & anschließend voll Gfk Fläche mit Oberfläche)
Das Urmodell ist eine geschnittene Styrofläche mit 3mm Balsa-beplankung. Diese wird noch komplett mit 49gr. Glas belegt und dann gefüllert und geschliffen. Auf diese druckfeste Oberfläche soll dann die Alu-beplankung aufgebracht werden.

Gruss Tim
 
Aaah ha..also so wie ich dachte.
Nur....Nieten dann in das Alu eindrücken geht in die falsche Richtung.
Vom Positiv machst du ja eine Negativform.In dieser werden dann die Bauteile laminiert.
Dann sind deine Nieten oben drauf statt eingedrückt.
Ich hatte seinerzeit mit SiSt-Modellbau zu tun der die GFK Fockes gemacht hat.
Hier wurden die Positivformen mit weichem Walzblei beplankt,weil Gewicht keine Rolle spielt.
Das Walzblei lässt sich sehr einfach in Form bringen und die Details wie Nieten und Stösse erstellen.
Wer die SiSt-Fockes kennt,wird mir Recht geben das die Flieger in Detailierung kaum noch zu überbieten waren.
Mit Alu wirst du dich m.M.n. bei sphärisch gewöbten Teilen schwer tun.Und davon hat auch deine Fläche jede Menge.
Aber wie auch immer...egal wie man es macht,der Aufwand ist enorm hoch.

Horst
 
Zuletzt bearbeitet:

mannikla

User
Hallo Tim, ich kann dir zum Testen, gegen Porto Erstattung, ein oder 2 DIN A4 große Stücke zuschicken.
Viel mehr hab ich leider nicht mehr.
Gruss Klaus
 
Hallo Nico,

danke für den Link. Das ist genau das was ich vorhabe - besten Dank. werde ich mir genau ansehen.

Danke für das Angebot Klaus, sehr nett.
Habe allerdings schon ein Muster da und mit dem auch schon rumprobiert. Jetzt brauche ich tatsächlich etwas mehr von dem Litho-Blech.

Hallo Horst,

ist das Walzblei den ungiftig? Ich habe da etwas bedanken was den Werkstoff angeht. Und das mit den Nieten verstehe ich nicht.
Ich drücke Nieten z. B. mit einem angespitzten Röhrchen in die Oberfläche des Urmodells. Dort habe ich dan eine ringförmige Vertiefung (Senknietenkopf-Imitation).
In der Negativform ist die Niete dann gegen die Oberfläche erhaben und am fertigen Gfk-Abzug wieder vertieft.
Oder habe ich da einen Denkfehler drin??? Kann eigentlich nicht. Habe ich so mit anderen Urmodellen schon umgesetzt.
Z. B. Motorhaube für Corsair. Da war das Urmodell allerdings aus hochfestem Ureol 3-D gefräst.
Sau ge.... Zeug und Verfahren. Kann man nur nicht bezahlen.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

Lithobleche bekommt man bei Druckereien oder bei Schrotthändlern die das Zeug abholen.
Das Beplanken ist eigentlich nur Arbeit. Sphärische Formen gehen ganz genau so. Man muss Bleche nur genau wie beim Original schneiden. Und wenn es notwendig ist, lässt sich das Lithoblech auch in Form drücken. Dazu habe ich einen runden Holzstab der an einer Seite rund geschliffen ist. Damit kann ich das dünne Blech mit entsprechender Unterlage gut in Form drücken.

Bei den Nieten gibt es einen Trick.
Ich habe auf eine Holzplatte kleine Nägel versenkt. Also eine Gerade gezeichnet, Löcher gebohrt und die kleinen Nägel darin versenkt. Da schauen dann nur noch die kleinen Köpfe heraus. Dann legt man das zugeschnittene Lithoblech seitenverkehrt auf und rollt mit einer festen Gummiwalze ein paar Mal auf die Nagelköpfe. Diese drücken sich ins Blech und man hat eine gerade Linie Nieten.

Die Kopfgröße sollte von der Größe zum Massstab passen.
Mit etwas Geschick kann man auch nur Teile der Kopfreihe verwenden.

Für Bögen wird das etwas schwieriger. Da braucht man ein paar Vorlagen. Oder man verwendet eine Art Drückstift.
Verkleben auf dem Urmodell mit 3M77 hat sich bei mir bewährt.

Wenn ich morgen in der Werkstatt bin und es nicht vergesse, mache ich ein paar Bilder.
 
Hallo Klaus,

besten Dank für die Beschreibung. Ich kann folgen. Die Idee mit dem Nagelbrett finde ich Top! Das probiere ich auf jeden Fall.

Bisher habe ich Urmodell immer nur auf einer dickeren Schicht Füller (Blechstöße waren mit dünnem Tape abgeklebt/modelliert),
mit der (Lötkolben-Messingspitzen-Einbrenntechnik) gemacht. Das sah teilweise auch schon gut aus.
Allerdings war es mir meistens von der reinen Oberfläche zu "glatt" und nicht Warbird-like.
Daher jetzt die Überlegung mit Blech zu arbeiten. Wenn du ein paar Beispielbilder einstellen würdest, sage ich schon mal VIELEN DANK!
 
Hallo Sebastian,

auch dir danke für den Tipp. Folie (selbstklebend) wäre tatsächlich mein Plan B, wenn ich an das Litho-Blech echt nicht ran komme.
Ob ich dann die verwende weiss ich allerdings nicht. Da gibt es ja auch hier einige Alternativen. Ob die viel schlechter sind???

Gruss Tim
 
Hallo Tim,
sieh dir mal vielleicht meine Bauberichte von der P-47 und von der Bonanza v35 an.
Vielleicht helfen die ja?
Unter Offset -Platten findet man Lito-Bleche .

Grüße
Robert
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hier die versprochenen Bilder:

Das wird die Oberseite für ein etwas groß geratenes Flugboot. Also hier nur für das Heck…

Alles einzelne Lithobleche gebogen und mit dem Nagelbrett “genietet. Die Teile werden dann mit 3M77 auf das Urmodell geklebt.
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Ringe mit einem Andrücker einzeln genietet. Der Holzstempel ist um die Bleche zu biegen oder auch spährisch zu verformen. Das geht in gewissem Maß ganz gut.
985B2F6B-CDD0-43B2-A4A7-1FA185E7817F.jpeg

Leider etwas angestaubt. So sieht das auf dem Urmodell aus.

2CFCAC8C-FE3E-4DF0-B38C-B86FD2A9C484.jpeg

Das „Nietenbrett“ ist vom 3M77 Sprühkleber etwas versaut. Bevor es weiter geht ist eine Reinigung mit Spiritus notwendig.
Da legt man entsprechend die Bleche auf und rollt mit einer harten Gummiwalze drüber.
8C48C9D1-F81A-468A-B86C-2E0D46FFDF2A.jpeg
 
Dort habe ich dan eine ringförmige Vertiefung (Senknietenkopf-Imitation).
In der Negativform ist die Niete dann gegen die Oberfläche erhaben und am fertigen Gfk-Abzug wieder vertieft.
...und das ist genau richtig gedacht!

Ein Senkkopfniet hinterlässt im Blech eher eine konkave Einwölbung.
Um den Niet selbst sieht man nur einen kleinen Ring.
Das liegt daran, dass die Senkung im Blech eingewarzt wird (Blech wird kegelförmig nach innen gewölbt).
Daher ist der Rand der Senkung leicht rund und der ietkopf ist am Rand nicht messerscharf.
Auf diese Weise entsteht der charakteristische Ring zwischen der Senkung (Beginn des Radius) und dem Rand des Nietkopfes, der nur bis zur planen Kegelfläche bündig anliegt.

Soweit die Theorie - Am Besten machst Du also mit einem angespitzten Röhrchen ein Werkzeug, das im Urmodell diesen Kranz imitiert.
Als Bonus erhält das Blech auch eine ganz leichte Verspannung, was den Echtblechcharakter nochmals unterstreicht.

Beste Grüße,
Martin
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Um Senkniete wirklich " Schale" nachzubilden müsste man nur einen dünnen runden Aufkleber dem Nietkopfdurchmesser entsprechend aufkleben und Überlackierer, da Senkkopfniete entweder mit der Oberfläche abschließen müssen oder bis max 0,1mm überstehen dürfen, ein Senkniet das im Blech verschwindet ist nicht erlaubt. Bleche werden nur dann gewarzt wenn sie zu dünn für eine Senkung sind und dann wird das darunterliegende Blech gesenkt um die Warzung aufzunehmen, wird aber bei Blechen in der Außenhaut kaum relevant sein da so dünne Bleche dort nahezu nicht eingesetzt werden
 
Das mit der Folie ergibt dann aber wieder den Effekt, dass der Überstand nicht passt. Foliendicke 0,1-0,2mm: Rechne einfach mal hoch bei 1:5 wäre das im Original 0,5-1mm.
Abgesehen, dass ich das auch bei mehreren 1000 Stück nicht für allzu praktisch finde 😀
 
Das mit der Folie ergibt dann aber wieder den Effekt, dass der Überstand nicht passt. Foliendicke 0,1-0,2mm: Rechne einfach mal hoch bei 1:5 wäre das im Original 0,5-1mm.
Abgesehen, dass ich das auch bei mehreren 1000 Stück nicht für allzu praktisch finde 😀
wir lassen beim Plottservice die Nieten aus dünner Klebefolie schneiden. gleich im richtigen Abstand auf ca 55cm Länge (Rollenbreite).
mit Transferfolie lassen sie sich dann leicht auf das Urmodell übertragen. Schnell und exakt.
 
Ich möchte hier erst mal DANKE sagen. Für Eure Tipps, Anregungen Bilder und die freundliche Unterstüzung.
Ich denke ich werde mir jetzt irgendwo Litho oder Offsetblech, sowie die selbstklebende Alu-Folie besorgen.
Dann wird exemplarisch an Mustern rumprobiert.🙄Favoritisiert wird immer noch die "Blechlösung"
Ich denke man muss erst mal ausloten was einem besser liegt, bzw. womit man am besten und schnellsten zu einem brauchbaren Ergebnis kommt.
Wenn es dann noch gefällt - gut.
 

Griffon

User
Hallo Tim
Meine Tempest Urformen Tragfläche Schaum/0,4mmSperrholz, Rumpf Gfk habe ich mit Lipoblech beklebt. Das Lipoblech genau nach den Beplankunsblechen vom Original ausgeschnitten. Dann die Nietenreihen angezeichnet und anschliessend mit zugeschliffenen Messingröhrchen (je nach versch. Grössen) eingedrückt. Damit das schön gleichmässig wurde, habe ich auf einer Holz/Papierunterlage mit einem Stück Lindenholz die Nietenreihen zurückgedrückt. Dort wo Die Beplankung sphärisch sind müssen die Blechteile sorgfältig ausgeglüht werden. Der Vorgang muss halt wiederholt werde, das das Alublech durch das bearbeiten wieder hart wird. Anschliessend wurden die Blechteile mit Kontaktkleber aufgeklebt.
Die Idee das Blech aufzukleben und erst dann Nietenreihen einzudrücken wird nicht gleichmässig werden, da z.B. Balsaholz als Untergrund viel zu weich ist.

Interessante und halt Zeitaufwendige Arbeit. Aber das Resultat ist einmalig!

Schöne Grüsse und viel Spass
René

#012 Baubilder 13. März 2006.jpg#084 Baubilder 7. Juni 06.jpgBaubilder 24.2.07 010.jpg
 
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