Hallo,
ja, trochoidal / wirbelfräsen in einem Durchgang hilft da enorm.
Hauptproblem bei den allermeisten Hobbymaschinen ist dass die Spindeldrehzahlen viel zu hoch für Edelstahl sind und / oder der erreichbare Vorschub einfach nicht zur Drehzahl passt. Bei konventionellem Nutfräsen bedeutet das dann dass der Fräser regelrecht verglüht, bei Wirbelfräsen ist nur das eintauchen kritisch (ggf. vorbohren und seitlich anfahren), danach geht es recht unproblematisch, je nach Stabilität der Maschine aber auch nur sehr gemächlich weiter.
Meine konkreten Versuche in Edelstahl liegen ein paar Jahre zurück, aber so irgendwas um Minimaldrehzahl (8000 bei der damaligen Spindel) unter 0,5% Wirbelvorschub und einer geringen bis moderaten Vorschubgeschwindigkeit dürfte es gewesen sein.
Anderes Problem bei Blech: Vibrationen. Der oben verlinkte Fräser passt sehr gut zu Edelstahl, hat aber durch den Nutdrall auch die Neigung Blech zu rupfen und in starke Vibration zu versetzen solange es nicht gut z.B. per Vakuumtisch oder großflächigem Klebebandeinsatz niedergehalten wird. Das mögen die Fräser dann nicht sonderlich. Mir fällt jetzt leider der Name nicht ein, es gibt allerdings spezielle Fräser im Schaltschrankbau die keinen bzw. leicht negativen Drall haben um das Problem zu vermeiden.
Gescheite Flüssigkeitskühlung fällt bei den meisten Hobbymaschinen leider auch weg, aber das Blech vor Bearbeitung großzügig mit Gewindeschneidöl einpinseln hilft enorm. Und es hat eine Vorwarnfunktion: sobald es anfängt zu dampfen nähert man sich einem Problem und sollte die Parameter konservativer wählen.
Mal 1 Teil fräsen wenn man Zeit hat und 1 oder 2 Fehlschlänge mit gebrochenen Fräsern einkalkuliert geht schon, auch wenn die Maschine eher nicht dafür gedacht ist. Ansonsten ist wirklich lasern, wasserstrahlschneiden oder eine geeignete Maschine anzuraten.
Christian