Wie seidenmatten 2-K Klarlack ohne Übergang beilackieren?

Baste

User
Hallo,

ich möchte ein paar kleinere Blessuren an einer Tragfläche aus Gfk ausbessern und stehe vor einem Problem bezüglich des Beilackierens.

Das Modell ist mit 1-K Basisfarben auf Acrylbasis (RAL 9016, verkehrsweiß sowie dunkelblau FS15052) lackiert und anschließend mit 2-K Klarlack versiegelt. Der Klarlack wurde dabei aus glänzenden und matten Anteil zu einem etwa seidenmatten Glanzton gemischt, dessen Mischverhältnis ich kenne. Es handelt sich um Farben von Tailormadedecals (Lesonal).

Wie funktioniert eine Beilackierung mit seidenmatten Glanzton? Benötige ich auch hier eine Beispritzverdünnung? Kann bzw. muss der Übergang von der reparierten Stelle zum alten Klarlack poliert werden oder erzeuge ich dadurch glänzende Bereiche?

Über Tipps und Tricks würde ich mich sehr freuen. :)

Viele Grüße
Baste
 
Hallo Baste,
eine Beispritzverdünung brauchst Du damit ein Harmonischer übergang zustandekommt.( dabei wird die Oberflächen spannung des Lacks herabgesetzt und man kann keinen übergang sehen)
Von Lesonal gibt es einen Mattierungs zusatz mit dem der glanzgrad bzw die Mattigkeit eingestellt werden kann.
Mischverhältnis genau beachten, probe lakieren.
Mfg
Karl
 

Baste

User
Vielen Dank euch beiden für die Tipps!

Ich habe mit dem Klarlack Versuche bezüglich des Glanzgrad gemacht. Das Mischungsverhältnis der Erstlackierung passt hier sehr gut. Ich war hierbei etwas skeptisch, da ich die beiden Klarlacke aufgrund des Alters mit zusätzlicher Verdünnung versehen musste.

Ich habe eine Beispritzverdünnung (Mipa 2K-Löser) besorgt. Hiermit habe ich allerdings noch keine Versuche gemacht.

Da das Modell mit Nieten und Blechstößen versehen ist, habe ich derzeit geplant die Lackkante des Klarlacks in diesen Bereich zu legen. Hier könnte der Wechsel von alter zu neuer Lackierung am wenigsten auffallen. Die reparierte Stellen will ich mit Basislack nur mit der Airbrushpistole (Düse 0,5 mm) punktuell ausbessern und im folgenden den 2K Klarlack ebenfalls mit der kleinen Airbrush auftragen. Laut Datenblatt soll direkt im Anschluss die Beispritzverdünnung aufgebracht werden. Ich denke es ist sinnvoll den Klarlack hier wenigstens kurz anlüften zu lassen um Läufer zu vermeiden? Wie weit sollte ich die Beispritzverdünnung in etwa zum alten Klarlack überlappen lassen?

Anbei noch ein paar Bilder vom Geschehen:

IMG_20200925_195758.jpg

Flügeloberseite mit Landeklappe: Die Landeklappe könnte ich durchaus komplett mit Klarlack überziehen.

IMG_20200925_195834.jpg

Detail an der Flügeloberseite: Die untere Panelline würde ich scharf abkleben.

IMG_20200925_195903.jpg
IMG_20200925_195544.jpg

Flügelunterseite: Die Landeklappe will ich bis zum roten Streifen komplett weiß lackieren.


Viele Grüße
Baste
 
Hallo Baste
Den roten streifen gut abdecken und alles gut reinigen evtl. mit Siliconentferner abreiben.
Ich würde den Flügel aufstellen (senkrecht) und den Lack sehr dünnflüssig halten.
Ein dünnflüssiger Lack läuft nicht, mehrere zarte schichten spritzen bis das Ergebnis passt.
Zeit spielt da keine Rolle.
Ich habe einen ASW 15 Rumpf mit meiner Sata jet mini mit 0,8 Düse und ca. 3,5 bar fast 2 Stunden lackiert das Ergebnis war fantastisch und dabei wenig gewichts Zunahme .

Bei der Beispritzverdünung wirst Du sofort sehen wie sich der Rand auflöst und wie weit geschsprizt werden muß.
Nicht zulange warten noch dem Klarlack auftrag
Es sollte angenehm warm sein bei der lackierung . FLÜGEL UND Luft.
Ein probeteil wäre auch nicht schlecht.
Viel Erfolg
Karl
 

Baste

User
Hallo Karl,

danke für deine Ausführung. Ich hab ein Probeteil lackiert und dabei festgestellt, dass der neu gespritzte Klarlack durch das Aufbringen der Beispritzverdünnung seinen Glanzgrad ändert und somit fleckig wird. Ich habe probehalber auf das Versuchsstück an einer Stelle bewusst zu viel Beispritzverdünnung zugegeben. Diese Stelle wurde deutlich matter als der Rest. Aber auch die anderen Stellen sind variieren je nach Menge der Beispritzverdünnung im Glanzgrad.

Ich habe auf die Beispritzverdünnung nun verzichtet und an den Blechstößen mit Vertiefung scharf abgeklebt. Die weiteren Übergänge habe ich nicht scharf abgeklebt sondern mit einem erhabenen Schaumstoff. Dadurch habe ich einen sehr kurzen Farbübergang von etwa 2 mm erreicht, der genau auf der Nietenreihe liegt. Dies ist kaum sichtbar und ich bin mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.

Unterschätzt habe ich jedoch, dass die etwa 10 Jahre alte, weiße Lackierung insbesondere auf der Flügelunterseite relativ stark vergilbt ist. Ich hätte den Weißton hier anpassen müssen. Das berücksichtige ich dann bei der nächsten Reperatur :rolleyes:

Viele Grüße
Baste
 
Hallo Baste
Das war jetzt eine große Herausforderung bei der ordentlich mitgedacht werden musste, und Du hast es geschafft.
Das der Farbton nicht mehr ganz passt ist vielleicht noch zu verbessern, lege das Teil über den Winter mit der
neulakierten Seite so hin das das viele Tageslicht drauf fällt.
Könnte was bringen
Karl
 
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