Schon? Gehört "Work" zum Leben? Kommen wir auf die Welt und es ist von Gott gegeben, dass wir uns krumm machen? Natürlich nicht für uns, sondern für Andere (Firmenvorstände, Banken, Poliziker usw.)? Dass wir von Klein auf konditioniert werden strikt nach eine Uhr zu ticken, immer pünktlich, immer fleißig sonst gibs Haue? Ist es von der Natur so gewollt, dass wir die halbe Kindheit in einem muffigen Raum sitzen und Dinge eingehämmert bekommen die uns großteils nicht interessieren und die wir später nie wieder brauchen? Dass man als Kind schon von Einrichtung zu Einrichtung geschoben wird weil die Eltern nie Zeit haben da sie auf "Work" sind? Dass man kaum erwachsen, selbst in diese "Work" gesteckt wird wo man dann immer wieder Sachen tun muss, die einem extrem nerven mit und für Leute die man nicht mag? Dass man dann selber keine Zeit für seine Kinder und den Partner mehr hat und sich in den zwei Wochen Urlaub beim "extrem-Erholen" nur mehr streitet? Ist das im eisernen Gesetz des Universums in Stein gemeißelt?
Und wofür? Für ein Gehalt was Monat für Monat an Wert verliert während Andere sich die Taschen vollstopfen? Für ein Auto dass nicht mal mir gehört (Leasing), wo ich nur mehr Strafzettel bekommen und mit Fahrverbote zugepflastert werde? Für Urlaub wo ich nach Stunden im Stau wie eine Ölsardine liege und direkt reingedrückt bekomme, dass ich zur armen Unterschicht der "Worker" gehöre? Für ein Haus dass ich bis zur Rente abstottere und das in der zwischenzeit von der Politik schon wieder kalt enteignet wird? Für eine Rente die, bis ich sie erhalte, so wenig wert sein wird, dass ich sowieso betteln gehen muss?
Ich denke, jeder muss seinen Weg finden, mit dem er glücklich wird. Ich habe glücklicherweise eine guten Arbeitgeber gefunden, der verstanden hat dass Leute, denen es gut geht, von sich aus motoviert sind, arbeite in Teilzeit und habe somit jetzt die Zeit mit meinen Kindern wo sie mich brauchen. Ich habe nach der Arbeit noch genug Power im Haushalt mitzuhelfen und auch mal für meine Frau da zu sein. Und auch nach der Arbeitswoche bin ich nicht so ausgeschliffen, dass ich dringen einen Urlaub notwendig hätte. Dafür bedanke ich mich, dass ich am Montag mit Freude und ein Lächeln in die Firma komme und gerne wieder richtig anpacke.
Das eben diese "work-life-balance" keine Selbstverständlichkeit ist zeigt die Tatsache, dass es 20 Jahre gedauert hat, diesen Job zu finden. Weil immer noch 80% von "Human-Ressources" sprechen und die Mitarbeiter genau gleich behandeln wie das Material. Bzw. teilweise der Stapler immer noch wertvoller ist als der Staplerfahrer.
Eine Weisheit meines Großvaters: Auf dem Sterbebett hat sich bis heute selten einer beschwert, dass er zu wenig gearbeitet hätte.