Work-Life-Balance

Gast_74695

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Wer natürlich bei der Arbeit immer seine Work-Life-Balance in den Vordergrund rückt wird es bei der Arbeit schwieriger, stressiger haben, ..... geg. auch noch Probleme mit Kollegen.
Du setzt scheinbar die Menschen, die auf ihre Work-Life-Balance achten, mit Faulenzern gleich. Die gab es aber früher auch schon. Wenn heute ein junger Familienvater nur achtzig Prozent arbeitet, um mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, ist das oft wesentlich anstrengender wie Schichtbomben, Samstags die Fankurve verstärken und Sonntagsmittags mit dem Achtzylinder cruisen.

Und man muss sich wesentlich mehr Gedanken machen ;)
 
Klar, aber andererseits wird die Familie nur zu gern verwendet sich aus der (gerade) unbequemen Arbeit zu entfernen - soll das Problem doch ein anderer lösen. Hab ich leider oft erlebt.
Machen wir uns nichts vor, Erziehungsurlaub ist eine gerne genommene Auszeit die in den seltensten Fällen wegen des Nachwuchs nötig ist - vielmehr ist die bezahlte Auszeit einfach zu schön um sie sausen zu lassen. Im Idealfall baut man dann während der Zeit Dachfenster gegen Bezahlung ein und Kellnert Abends noch ein bisschen, damit man mal raus kommt...(nein, das hab ich nicht real erlebt :rolleyes: )

All das kommt nicht einfach so daher, muss ja irgendwie bezahlt werden.
Dass dann am Ende immer weniger übrig bleibt...eigentlich logisch. Aber das steht ja jedem zu...
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
W-L-B wird die Arbeitswelt nicht grundlegend verändern.

Wer nichts zu verkaufen hat, außer seine Arbeitskraft muss sehen, dass er mit dem "Incoming" über die Runden kommt.
Wer etwas zu verkaufen hat, wird nicht als Erstes nach W-L-B rufen, weil er das Risiko eines Verlustes nicht eingehen wird.

W-L-B ist nichts Anderes, als der Ruf nach Teilzeit-Arbeit und der Möglichkeit unbezahltem Urlaub zu nehmen. Tarifvertraglich in vielen Branchen längst geregelt.
Es hat halt nur eine trendige Bezeichnung bekommen.
Man meint besonders "hipp" zu sein, wenn man W-L-B wie eine Mantra vor sich her brummelt. ;)
 

Gast_10135

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Es hat halt nur eine trendige Bezeichnung bekommen.
Work-Life-Balance ? Nur ein modernes Wort für das o.g. erfüllte Leben !
:D 👍, .... man muss ja nicht jedem "Trend" hinterherlaufen :cool:

Erfahrung ist ein Teil der Vergütung. Mit weniger Work kommt i.d.R. nicht mehr Erfahrung daher (sicher in anderen Bereichen als der vom Arbeitgeber gewünschten) und so darf man sich nicht wundern wenn die Vergütung darunter etwas leiden kann.
👍

Du setzt scheinbar die Menschen, die auf ihre Work-Life-Balance achten, mit Faulenzern gleich. Die gab es aber früher auch schon.
Nö, ..... nur mit Faulenzern auf Zeit ;) , wobei ich damit auch kein Problem habe, ...... solange dann nicht gejammert wird wie schlecht, ...... und dann das typ. Schlagwort mit Kinderarmut fällt, ....... weil dann hab' ich einen "dicken Hals" :D
 
Es würde mich halt interessieren, wie die Altersverteilung zwischen den Anhängern eines "klassischen Arbeitsmodells" und den Anhängern eines "Work-Life-Balance-Orientierten Arbeitsmodells" so aussehen.
 
Was genau ist denn en WLB orientiertes Arbeitsmodell? Wenn man in der Woche genau gleich viele Arbeits- wie Freizeitstunden hat? Warum wird Work-Life-Balance denn immer mit Teilzeit oder weniger Arbeiten gleichgesetzt? Ich habe einen Fulltime-Job als Angestellter und meine WLB sieht für mich z. B. gut aus, weil ich z. B. arbeiten kann, wann ich will, hauptsache, die Arbeit ist zum verienbarten Termin in vereinbarter Qualität fertig. Wenn das Wetter Mittwochnachmittag um 14 Uhr perfekt zum Fliegen ist, dann lade ich meine Akkus und gehe auf den Platz. Die Arbeit mache ich dann abends fertig oder arbeite am nächsten Tag etwas länger. Ich habe eine gute WLB mit einer 40-Stunden-Woche, ohne ein Faulenzer zu sein. WLB ist für mich, wenn ich ein ausgewogenes Verhälnis zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit habe, mit dem ich zufrieden bin. BTW: Ich bin Bj. 64
 

Gast_10135

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Hallo Peter,
Wo siehst du denn die Unterschiede zwischen dem "klassischen Arbeitsmodells" vs. "Work-Life-Balance-Orientierten Arbeitsmodell" ?
 
Meine Güte Leute, was hat das mit meiner Anregung nach dem Alter der Diskutanten zu tun? Nix!

Aber wenn ihr wollt, dann aber bitte ohne den Thread zerfleddernde Diskussion!
Das klassische Modell ist das 35/40h an 5 Tagen Modell. Alles was davon abweicht fällt dann in das WLB Modell ...
Auch so Sachen wie Familienteilzeit/Erziehungsurlaub fallen dabei unter das WLB Modell.
 

Witwer

User
Das ganze Leben WLB mit 65 in Rente und dann jammern weil zu wenig Rente, dann kann wieder der was fleißig war mit seinen Steuern aushelfen !? Ich habe 45 Jahre gearbeitet davon fast 40 Jahre als Selbstständiger. Bin mit 60 Jahre in Pension gegangen, geniese meine Pension in vollen Zügen. Ich glaube ich habe nichts veräumt in meinen Leben.

Grußm Werner
 

Bosko

User
Scheinbar finden die fleißigen unter uns es nicht so gut, wenn sich die nicht so fleißigen Gedanken über ihre Ballance machen, weil sie sich sorgen, dass diese ihnen dann auf der Tasche liegen könnten. Klingt nachvollziehbar, aber auch egoistisch. Gibt's denn irgendwelche Vorschläge, diesen Konflikt einvernehmlich aufzulösen?
 
... geniese meine Pension in vollen Zügen....
Ich hoffe, du bekommst immer einen Sitzplatz ;)

Im Ernst: Ich denke, das WLB Modell ist nicht so eindeutig definiert, wie Peter das hier
... Das klassische Modell ist das 35/40h an 5 Tagen Modell. Alles was davon abweicht fällt dann in das WLB Modell ...
Auch so Sachen wie Familienteilzeit/Erziehungsurlaub fallen dabei unter das WLB Modell.
beschreibt.
Genugtuung bei der Arbeit gehört da aus meiner Sicht auch dazu. Und zu Peters Frage nach dem Alter der Diskutanten denke ich, dass verschiedene Altersstufen den Begriff auch unterschiedlich definieren: wir alten Säcke (Bj. 63) können entweder nach "mehr" streben, oder eben aufgrund von Erfahrung auch wissen, was man nicht mehr möchte. Ich z.B. möchte (nachdem ich mal GF von 3 Unternehmen war) keine Führungsverantwortung mehr. Gerne bringe ich Dinge weiter - auch mit hohem persönlichen und zeitlichen Einsatz - und betrachte dabei meinen Vollzeit-Job trotz Überstunden (die interessieren mich gar nicht) als exzellente WLB... Weil es mir Spaß macht und die Kunden zufrieden sind und sie mir das auch so direkt mitteilen.
Meine Firma hat das Geschäftsfeld, in dem ich arbeite gerade ausgegründet und ich finde es mega spannend, wieder mal ein Start Up mit zu gestalten. Ein junger Kollege (IT), der sich unter WLB anscheinend etwas anderes vorstellt als ich, wollte auch unbedingt in dieses Start Up, wurde aber zu meinem Bedauern nicht genommen - wegen seiner Arbeitseinstellung! Ich hätte ihn sehr gerne mitgenommen, nachdem wir unsere unterschiedlichen Arbeitseinstellungen "aufeinander eingeschliffen" haben. Er kann nämlich was und ich habe herausgefunden, wie ich ihn gewinnbringend im beiderseitigen Wohlfühlen einsetzen kann.
Also bitte auch hier nicht schwarz - weiß denken!
:) Dieter
 

Gast_10135

User gesperrt
Auch so Sachen wie Familienteilzeit/Erziehungsurlaub fallen dabei unter das WLB Modell.
Das sind doch nur gesetzliche Vorgaben.
Gesetze für eine Work-Life-Balance ? 🤦‍♂️
Die Work-Life-Balance muss jeder für sich selbst finden und steuern :cool:.
Jedoch fängt hier das Problem bei dem Großteil der Bevölkerung an, ..... "muss jeder für sich selbst finden und steuern" ;)
Bei dem einen fängt die Work-Life-Balance bereits mit der morgentl. Radfahrt zur Arbeit, oder die Autofahrt mit dem Sportwagen zur Arbeit, der Familie nach Feierabend, dem Kneipenbesuch, der allabendlichen Party, einem schönen beruhigem Flug mit dem RC-Modell zum Feierabend, oder einfach mit dem Spass, Freude und Erfolg an der Arbeit an.
Es ist jeder einzelne für seine Work-Life-Balance verantwortlich, ..... egal wie der Einzelne das für sich definiert. Deshalb steckt hinter diesem neumodische Begriff "Work-Life-Balance" nicht anderes als das was Mio.'s von Menschen seit Generationen praktizieren, ..... ein erfülltes Leben, ...... der eine schafft das, ..... der andere nicht, ...... that's life ;)

Um auf eure Fragen zurückzukommen,
Also bei dieser Diskussion würde mich das Alter der Diskutanten sehr interessieren ;-)
Und was sie selber so machen.
Wie wäre es wenn ihr zwei erst einmal eure Gedanken zu Papier bringen würdet was euch bewegt hat diesbzgl. nach Alter und Lebensplanung zu fragen. Ich fände es höchst Interessant zu erfahren was dazu eure Vorstellungen sind. Erst dann könnte ich entscheiden ob ich mich in Eurer Gedankenwelt wiederfinde oder nicht.
Sonst wird hier jeder etwas anderes zu seiner "Work-Life-Balance" schreiben, ..... und das bringt euch somit nicht weiter :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:

Marc25

User
Moin,

mein Vater hat mir immer einen guten Rat gegeben. Das wichtigste im Leben ist den Punkt der "Zufriedenheit" zu erreichen.
Ansonsten rennt man Dinge und Ideale hinterher und wird krank darüber!

WLB ist mit Zufriedenheit gleichzusetzen. Ist man im Leben nicht zufrieden, muss man was ändern und die Dinge angehen.

Leider sind die Ansprüche und Vorstellungen vieler so hoch, dass sie nicht mehr zufrieden zu stellen sind.
Das liegt aber auch u.a. an der Umwelt und Umfeld Werbung, Medien, züchten von Egoismus,...
Wichtig ist aus diesem Hamsterrad herauszukommen, sich nicht von anderen v.a. durch materielle Dinge beeindrucken lassen. Mir geht es z.B. am Allerwertesten vorbei welches Auto der Machbar fährt oder welche Urlaub Sie machen.
Ich gönne jedem das seine! Wer mit sich und seinem Leben zufrieden ist, hat damit auch keine Probleme!
Gruß
Marc
 
Schon? Gehört "Work" zum Leben? Kommen wir auf die Welt und es ist von Gott gegeben, dass wir uns krumm machen? Natürlich nicht für uns, sondern für Andere (Firmenvorstände, Banken, Poliziker usw.)? Dass wir von Klein auf konditioniert werden strikt nach eine Uhr zu ticken, immer pünktlich, immer fleißig sonst gibs Haue? Ist es von der Natur so gewollt, dass wir die halbe Kindheit in einem muffigen Raum sitzen und Dinge eingehämmert bekommen die uns großteils nicht interessieren und die wir später nie wieder brauchen? Dass man als Kind schon von Einrichtung zu Einrichtung geschoben wird weil die Eltern nie Zeit haben da sie auf "Work" sind? Dass man kaum erwachsen, selbst in diese "Work" gesteckt wird wo man dann immer wieder Sachen tun muss, die einem extrem nerven mit und für Leute die man nicht mag? Dass man dann selber keine Zeit für seine Kinder und den Partner mehr hat und sich in den zwei Wochen Urlaub beim "extrem-Erholen" nur mehr streitet? Ist das im eisernen Gesetz des Universums in Stein gemeißelt?
Und wofür? Für ein Gehalt was Monat für Monat an Wert verliert während Andere sich die Taschen vollstopfen? Für ein Auto dass nicht mal mir gehört (Leasing), wo ich nur mehr Strafzettel bekommen und mit Fahrverbote zugepflastert werde? Für Urlaub wo ich nach Stunden im Stau wie eine Ölsardine liege und direkt reingedrückt bekomme, dass ich zur armen Unterschicht der "Worker" gehöre? Für ein Haus dass ich bis zur Rente abstottere und das in der zwischenzeit von der Politik schon wieder kalt enteignet wird? Für eine Rente die, bis ich sie erhalte, so wenig wert sein wird, dass ich sowieso betteln gehen muss?

Ich denke, jeder muss seinen Weg finden, mit dem er glücklich wird. Ich habe glücklicherweise eine guten Arbeitgeber gefunden, der verstanden hat dass Leute, denen es gut geht, von sich aus motoviert sind, arbeite in Teilzeit und habe somit jetzt die Zeit mit meinen Kindern wo sie mich brauchen. Ich habe nach der Arbeit noch genug Power im Haushalt mitzuhelfen und auch mal für meine Frau da zu sein. Und auch nach der Arbeitswoche bin ich nicht so ausgeschliffen, dass ich dringen einen Urlaub notwendig hätte. Dafür bedanke ich mich, dass ich am Montag mit Freude und ein Lächeln in die Firma komme und gerne wieder richtig anpacke.
Das eben diese "work-life-balance" keine Selbstverständlichkeit ist zeigt die Tatsache, dass es 20 Jahre gedauert hat, diesen Job zu finden. Weil immer noch 80% von "Human-Ressources" sprechen und die Mitarbeiter genau gleich behandeln wie das Material. Bzw. teilweise der Stapler immer noch wertvoller ist als der Staplerfahrer.

Eine Weisheit meines Großvaters: Auf dem Sterbebett hat sich bis heute selten einer beschwert, dass er zu wenig gearbeitet hätte.
Viele Dank für diesen schön geschriebenen Beitrag. Er spricht mir aus der Seele.
 
Erfahrung ist ein Teil der Vergütung. Mit weniger Work kommt i.d.R. nicht mehr Erfahrung daher (sicher in anderen Bereichen als der vom Arbeitgeber gewünschten) und so darf man sich nicht wundern wenn die Vergütung darunter etwas leiden kann.
Erfahrung bringt dir in manchen Berufen leider nichts, da wird nur nach Bildungsabschluss eingestellt und bezahlt.
 
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