Yokosuka Ohka (Rohbau R.Moosbauer)

Hallo,
seit ein paar Tagen arbeite ich an meiner neuen Ohka.Das Original war ein japanisches Kamikazeflugzeug.Momentan werden gerade die Flächen beschichtet.Den Rohbau hat Robert Moosbauer schon vor Monaten und innerhalb kürzester Zeit fertig gemacht.Wie immer eine super Arbeit und sehr leicht(Danke dafür,Robert!).Grundlage waren ein paar Bilder und eine kleine 3-Seitenansicht,die ich von einem russischen Kollegen bekam.Es wird kein Scalemodell!Wir haben die Spw.vergrößert,Landeklappen "nachgerüstet" und ,ganz schlimm für Scalefans, sogar ein Fahrwerk eingebaut ;-) Die 25kg Grenze soll eingehalten werden.Als Antrieb ist eine Frank Raptor geplant.Die habe ich schon in meiner 25kg Fi 103 Reichenberg,die damit sehr gut "unterwegs"ist.Die Empfangsanlage wird von Jeti kommen,u.U eine Deutsch Weiche,JR 8911(HR,Qr,LK) und hitec 5955(SR) Servos,Tankanlage aus zwei oder drei 1,5l PET-Flaschen mit meinem Aluverschluß und auch die Druckluft fürs Fahrwerk wird in PET-Flaschen gespeichert.
Gruß
Markus
Hier ein paar Bilder von Roberts neuen Meisterwerk:
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..die Fläche wurde aus Gewichtsgründen einteilig gemacht.Transportiert wird im Anhänger oder Kastenwagen....
Die Spw.beträgt 3m.Rumpflänge ca 3,60m.
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..der Haubenklotz.Mittlerweile GFK-beschichtet,gefüllert etc. und bei Siegel Modellbau zum Tiefziehen
 
noch ein paar Bilder:
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..ich bin 1,94m groß:-)Schon ein ordentlicher Brocken....sowohl der Flieger als auch ich ;-)

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Tank- und Turbinenhalterung

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Fahrwerk und Landeklappen sind nicht scale.Einen Startwagen wie bei der Reichenberg wollte ich vermeiden...

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..nochmal die Turbinenhalterung.Das Schubrohr wird wieder seeehr lang,da wird sich Alfred Frank wieder freuen ;-)

ohkaoak (20).JPG
..absolut paßgenau ,wie bei Robert Moosbauer üblich
 
..da für mich schon berufsbedingt kein Folienfinish in Frage kommt,außerdem paßt das bei so alten Kisten überhaupt nicht,habe ich mich für ein Papierbeschichtung mit anschließender Lackierung incl."Altern" entschieden.Glücklicherweise habe ich mittlerweile "Endlosbespannpapier" und nicht mehr diese kleinen Bögen,wo man dann 1000 Stöße verschleifen muß.Höhenruder und Seitenruder sind bereits gefüllert,die Flächen fertig beschichtet .Montag werden sie in meinem Betrieb gefüllert.Dann Beplankungsstöße aufspachteln etc.
Gruß
Markus
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..der Klotz muß beim Tiefziehen einiges aushalten,deswegen dieser Aufbau

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..Beschichtung mit drei Lagen 80gr Gewebe,danach Grobspachtel,Spritzspachtel,Füllern..dazwischen immer wieder Schleifen.Viel Arbeit für eine Haube.

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......alle Holzteile werden zweimal mit Schnellschleifgrund gestrichen,dazwischen geschliffen.Da das Papier mit einem Kleister/Holzleimgemisch
aufgebracht wird,muß das Holz "imprägniert" werden.

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80%Kleister,20%Holzleim

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..das Bespannpapier wird mit einem Pumpsprüher angefeuchtet und dehnt sich dabei aus
 
..weiter gehts:
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..Papier auflegen ,nochmal mit dem Kleistergemisch drüber

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..überstehendes Papier schneide ich sofort weg
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Trocknen lassen,dann zweimal Schnellschleifgrund mit Zwischenschliff.Dieser löst den anfangs gestrichenen Schleifgrund wieder etwas an ,wodurch sich der kpl.Aufbau sehr gut verbindet


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..schleifen,schleifen,schleifen...;-) Der letzte Rest des überstehenden Papiers läßt sich sehr leicht mit Schleifpapier entfernen(einfach über die Kante fahren)

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..abstauben und füllern mit 2K Füller(erste Schicht eingefärbt als Durchschliffkontrolle)

Ist etwas mehr Arbeit als bei einer Voll-GFK-Kiste ;-)
 
Hallo Markus,

mal wieder ein tolles Projekt.
Was nicht ganz ersichtlich ist, wo die Turbine
die Luft her bekommt. Ich vermute aus der
Rumpfspitze.

Gruß Friedhelm
 
Zitat:"Was nicht ganz ersichtlich ist, wo die Turbine
die Luft her bekommt. Ich vermute aus der
Rumpfspitze."

..mal schaun.Die Raptor braucht natürlich einiges an Luft.Das Original hatte keine Turbine eingebaut und deswegen auch keine Luftöffnungen :-( Geplant waren Öffnungen unten im Rumpf,aber vielleicht fällt mir noch etwas besseres ein.Vielleicht die vordere Scheibe weglassen ...wie geschrieben ......mal schaun
Gruß
Markus
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Markus ,

kannst Du sagen , wieviel die von Dir angewante " Oberflächenveredelung " pro m² ( incl Lack ) wiegt ?
 
Hallo Markus,sieht echt prima aus. :):)Finde deine Modellauswahl auch klasse ,mal was anders.Und die Flugbomben haben es dir wohl angetan;)....Es lohnt sich immer mal zu stöbern was so alles gebaut und noch nie als Modell umgesetzt wurde.(gerade im Prototypenbereich oder Muster die nicht über die Flugerprobungsphase hinausgekommen sind..dieses Muster hatte ich so auch noch nie gesehen..
Auch finde ich es gut das du nicht unbedingt alles Scale baust(Fahrwerk etc).
sondern auf Funktionalität und einfacherere, stressfreiere Anwendung setzt.
Hatte bei meiner Kuhlmann Me auch schon mal überlegt ein Seglereinziehfahrwerk und dazu winzigen Klappstützen mit Rädern an den Flächenenden einzubauen....eben für einfacherer Starts und Landungen(gerade wenn nur Betonpiste);)leider den Plan verworfen (nu hakt das Abwurffahrwerk halt manchmal,)
Gruß Frank
 
Danke!
Ja,die alten Dinger haben es mir angetan :-) Wobei Robert schon wieder an einem neuen ,sehr modernen Jet arbeitet.Der wird nicht durch das Alter des Vorbilds sondern durch die Größe beeindrucken ;-)Aber dazu in ein paar Wochen/Monaten mehr.
Funktionalität und gute Flugeigenschaften sind mir absolut wichtig,da habe ich auch kein Problem damit zB.die Spw.zu vergrößern.Ein stressfrei zu fliegendes Modell,bei dem man nicht vor jeder Landung schwitzen muß ,ist zumindest bei mir das Ziel ;-)Dem Original soll es dabei recht nahe kommen....
Für das Finish der Ohka habe ich viel im Internet recherchiert.Aber jede sieht anders aus :-( Die eine hat tausende von Nieten ,die andere fast keine(bzw.vermutlich zugespachtelte).Die Blechstöße sind auch nicht identisch....naja,ich habs dann nach besten Wissen und Gewissen gemacht ;-) "Künstlerische Freiheit" nennt man das :-)
Gruß
Markus
PS Wenn Ihr Fragen zu Finishtechniken etc.habt,immer her damit.Freu mich darüber....wollte das Ganze eigentlich viel genauer beschreiben,aber so ein "Monolog" macht keinen Spaß.
@Frank:Ja,die Krafteier...habe ja auch ein paar ;-)Die Sache mit den Fahrwerk habe ich mittlerweile ganz gut im Griff bzw.es hakt nicht mehr.Für einen "geraden" Start hat sich der Einbau eines Kreisels auf Sporn und Seite echt bewährt....
Ich habe noch zwei 3,10m Rohbauten von Robert da,dort werden auch wieder Kreisel eingebaut.Wobei einer der Rohbauten verkauft werden soll....
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Aus dieser sehr dicken,extrem gut klebenden Steinschlagschutzfolie aus dem KFZ Bereich mache ich die Wartungsdeckel
 
..gestern war nochmal "Abspecken"angesagt.Da abzusehen ist,daß es wieder sehr nahe an die 25kg Grenze geht,habe ich mich entschlossen nochmal zur Schleifmaschine zu greifen und den Füller an den Flächen und HR-Unterseiten bis auf ein Minimum runterzuschleifen.Beim Rumpf wurden hauptsächlich die Bereiche hintern dem Schwerpunkt "erleichtert".Normalerweise schleift man nicht bis zum Papier.Allerdings bekommt diese Maschine sowieso ein sehr "gealtertes" Finish,da ist es egal.Bei einer Hochglanzlackierung wie bei meinem Airracer ginge das nicht,da würden sich Ränder etc.abzeichnen.Beim Fahrwerk kann ich nur durch den Einsatz von Kavan Light Rädern anstatt der Durbroräder 340gr sparen.
Gruß
Markus
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auch an der Flächenoberseite wurde im Bereich des Rumpfes der Füller nahezu kpl.entfernt
 
Hallo Markus wird die gesamte Oberfläche bei so sorgfältiger Füllerung (mehrere Gänge)
nicht zu glatt für ein Modell dieser Epoche?.Ich freue mich immer ,das man im Grunde bei derart Modellen direkt nach dem beschichten(Gfk z.b.)inkl.1 Füllergang ,lackieren kann und so eine schöne ungleichmäßige Oberfläche erhält...
aber ich glaube dir machen diese Arbeiten berufsbedingt einfach zu viel Spaß;);)
und "Altern" tust du ja eh noch mit Brushtechnik oder?
Gruß Frank
 
..ja,mit Sicherheit wird sie zu "schön".Allerdings war die Außenhaut der Ohkas nach meinen Wissensstand aus Metall,insofern lag vermutlich schon eine ziemlich glatte Oberfläche vor."Glatt" bedeutet jetzt nicht "gerade".Dellen bei den Nieten,Wellen bei den Spanten etc..schön mußten sie ja für einen einmaligen Einsatz auch nicht sein.Etwas wellig wird meine auch,da sich die Spanten an der Oberfläche abzeichnen.Sie ist ja relativ dünn mit Balsa beplankt.Habe auch schon überlegt die Dellen bei den Nieten mit einen Rundholz wie bei meiner Reichenberg einzudrücken.Habs dann aber bleiben lassen.Deckel,der Übergang von Rumpf zur Fläche etc.passen bei mir wahrscheinlich auch besser als beim Original,aber da kann ich nicht über meinen Schatten springen bzw.habe da was gegen ungleichmäßige oder zu große Spalte.Die Ohka ist jetzt übrigens bis auf die Kabinenhaube fertig zum Lackieren.Die macht aber richtig Stress.Gealtert wird mit der Airbrush aber auch mit schwarzen Pigmentpulver.
Gruß
Markus
PS Von Spaß machen kann man da aber nicht sprechen.Außerdem sah meine Werkstatt danach furchtbar aus.Überall Staub :-(Hätte den Füller natürlich auch in meinem Betrieb schleifen können,aber da stehst du dann alleine in der großen Halle...sehr trostlos ;-)
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..der Boden wurde aus Gewichtsgründen rausgeschnitten(-80gr).So kann man schön zur Turbine reinschaun ;-)Einen Cockpitausbau wirds leider vermutlich auch nicht geben:-( Hinterm Schwerpunkt muß an Gewicht gespart werden,wo es geht.

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..mit Weißleim gehts sehr gut
 
..gestern abend habe ich bei Alfred Frank meine neue Raptor und das Schubrohr abgeholt :-) Beides sehr beeindruckend.Das Schubrohr ist bei einem Durchmesser von 10cm 187cm lang.Damit es sich nicht zusammenzieht wurden es mit ein paar Verstärkunsgringen versehen.Da ich ein ähnliches Rohr bei der Reichenberg habe,bin ich recht zuversichtlich,daß es keinen massiven Schubverlust geben wird.Die Raptor sieht nicht nur sehr edel aus,sondern schob auf Alfreds Prüfstand 19kg bei einer sehr schnellen Gasannahme :-) Das sollte reichen...
Montag soll nun endlich lackiert werden.Bis dahin werde ich hoffentlich die Kabinenhaube fertig haben.
Gruß
Markus
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Hallo Markus.
Hab da mal noch fragen zu der Lackierung:

Ist das weiße Feinspachtel? Wie hast du den aufgetragen?
Ich hab hier ein kleines Holzteil. Würde das auch gerne so beschichten. Ich hab aber nur eine Rolle vom Abdeckpapier für den Lackierbedarf(das typische braune, nicht imprägniert). Hast du das schon einmal mit der technik aufgetragen? Kann das gehen?

Gruß Patrick
 
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