Verstärkungsfasern können ihre Funtion nur erfüllen, wenn die Matrix (das Harz) optimal an der Faser haftet.
Nun: Glas kann, so wie es abgezogen wird, nicht verarbeitet werden (spinnen, weben etc.). Es wird daher mit einer sog. Spinnschmiere behandelt und erst dann zu Fäden gesponnen und gewoben. Anschliessend wird diese Spinnschmiere, entweder chemisch oder thermisch, weggemacht und das fertige Gewebe in einem weiteren Arbeitsgang mit einem Finish versehen, eben gefinished. Das sind in der Regel Chromkomplexe wie I-550, Volan A03, FK-144,u.s.w., alles Luftfahrtzugelassene Rezepturen.
Diese Produktionsart ist aber aufwändig und für simplere Anwendungen geht man einen anderen Weg, nämlich, man nimmt als "Spinnschmiere" eine Silansosse, die einerseits ebenfalls als Spinnschmiere funktioniert und gleichzeitig auch als Haftvermittler verwendet werden kann (sog. Fadensilan). Das ergibt dann eben Gewebe mit lediglich Silanschlichte.
Schichte und Finish dürfen nicht miteinander verwechselt werden.
Die Haftung der Matrix an der Faser ist mit gefinishten Geweben doch um einiges besser und die Festigkeit eines Laminats nimmt damit natürlich ebenfalls zu.
"Silan ist ein Finish (Schlichte)" ist demzufolge nicht ganz richtig. Aepfel und Birnen sind auch nicht dasselbe, obschon beides als Obst gilt!