Flächenaufbau - Oberfläche - Frage....

Hallo Zusammen...

Ich habe meinen ersten Flügel gemacht... ja... es gibt noch viel zu lernen für mich 🤭 was ich nicht verstehe ist folgendes. Die Flügelunterseite hat viele Lunker. Es bleibt vorallem bei den Gewebekanten Harz in der Form hängen. Das Harz dass in der Form hängen bleibt fehlt natürlich dann beim Flügel.... - ich verwende das Harz von R&G L285 mit passendem Härter 285. Das Gewebe ist das Textreme 80 Gr/m2 auch von R&G. Die Form ist aus Ebaltablock 920, Der Trennwachs ist der HP-CX7.
Die Harzreste in der Form lassen sich gut mit dem Fingernagel weg drücken - das hält also in der Form eigentlich nicht gut - trotzdem hält es wohl besser in der Form wie beim Flügel🤔.
Die mit IMC-Lack gemachte Oberfläche ist gut - lediglich dass ich da ein par Bläschen zwischen Lack und Gewebe habe - woher die auch immer kommen mögen - zumal ich ein gutes Vakuum hatte. Der Stützstoff ist 1,2 mm Neocore. Aushärtezeit ist 24 h bei knapp 20°C.
Ich habe die Unterseite der Form (also die Sichtkohle-Seite) zuerst mit Harz eingepinselt - 10 min. ruhen lassen - dann das 80-er Textreme Gewebe trocken drauf gelegt und mit einer Schaumstoffwalze angedrückt - nochmals 10 min ruhen lassen - dann nochmals nass nachgerollt - dann die nächsten Lagen.... am Schluss den Stützstoff und die Innenlage - dann ab ins Vakuum....
Muss ich den Wachs wechseln? - oder das Vorgehen? oder an was kann sowas noch liegen?
lG
Markus
 

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vom aufbau hast du nichts verkehrt gemacht
ich arbeite Ähnlich jedoch mit zwei unterschieden.
Auch bei Sichtkohle wird zuvor Lackiert (Klarlack)
Als Trennmittel verwende ich PARTALL® Hi-Temp Wax das trennt pervers gut und ist Narrensicher.
Bei neue Formen Drei mal hintereinander waxen und Polieren ohne lag Wartezeiten. Zum Polieren am besten mit Polierwatte.
Danach kannst du maskieren und lackieren, wie du willst. Nur wenn beim Lackieren etwas doof gelaufen ist blos nicht mit Lösungsmittel in der Form putzen wischen. das ist dann der Tot der Form.
Gruß
Martin
 
hmmm... - beim Höhenruder hat das gut funktioniert - CX7 - dann einfach Harz vorstreichen - dann Gewebe, resp. Gelege drauf und gut ist (Foto). wie soll denn der Aufbau beim Textrem sein dass es auch so gut wird? - was meinst du mit MTI ? - und "nur" Harz ? - was den sonst noch? gelieren lassen?- Lackieren mit Klarlack? - oder Tixo ins Harz?
 

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sualk

User
Hallo Marcus,

Zu den Luftblasen im Sichtcarbon:

Klarlack als erste Schicht, wird nicht unbedingt benötigt.
Wenn du (#1) das Gewebe noch zusätzlich von der Rückseite her tränken musst, war zu wenig Harz in der Form.

Lösung:

Die Form satt mit viel Harzüberschuss einpinseln, kurz ruhen lassen, das Gewebe auflegen, anrollern und dann ca. 5-10 Minuten warten.
Wenn genug Harz in der Form war, muss das Gewebe komplett durchgetränkt sein und durch den Harzüberschuss glänzen.
Wenn genug Harz in der Form war und das Gewebe trotzdem nicht komplett durchtränkt ist, mit dem Warmluftgebläse (Föhn) leicht erwärmen. Dadurch wird das Harz dünnflüssiger und sollte spätestens dann das Gewebe durchtränken.

Zum absaugen des Harzüberschusses Toilettenpapier auflegen und mit der Hand andrücken. Ein paar Minuten warten, bis sich das Papier vollgesaugt hat.
Eventuelle mit Schaumstoffrolle nachhelfen.
Den Vorgang wiederholen, bis das Papier trocken bleibt und die Gewebeoberfläche nicht mehr glänzt.

Achtung: Das Toilettenpapiert vorsichtig und waagrecht abziehen, damit das Gewebe nicht aus der Form hochgezogen wird und sich dadurch wieder Luftblasen bilden können.

PS: Mit dem Vakuum drückst du lediglich das Laminat in die Form, aber keine Luftblasen weg. Die müssen vorher schon weg sein.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Das Ausbrechen von Harz in der Oberfläche passiert auch bei 25er Glas ohne Lack oder MTI und ist nicht zwangsläufig auf ein zu trockenes Laminat zurückzuführen. Ich denke eher an ein Zusammenspiel aus einem zu früh entformten Bauteil mit einer etwas problematischen Trennung.

War die Leitwerksform laminiert, während die Flächenform aus Blockmaterial ist?
 

sualk

User
Hallo Stefan,
zu " Bauteil mit einer etwas problematischen Trennung."
passt aber " Die Harzreste in der Form lassen sich gut mit dem Fingernagel weg drücken " nicht.
 
Auch die Höruform ist aus Ebaltablock 920. Der Flügel war vor dem Schliessen zwei, oder sogar drei Tage in der Form.... ich denke zwischenzeitlich auch dass ich zu trocken laminiert habe...
 
Aus meiner Erfahrung würde ich auch eine Problematische Trennung vermutet.
Deshalb mein vorschlag anderes Trennmittel. ich verwende Partall Hi Temp und zuerst danach dünn Klarlack in die Form.
Ich habe die Erfahrung gemacht das Lack besser trennt wie Harz.
Ich habe mir mal eine Form versaut. ich wollte nur mal eben schnell einen klaren Rumpf ziehen. habe die Form mit Canubawax von Hp eingetrennt und das Hp E55l verwendet. Rumpf und Form haben sich so innig verbunden das der Rumpf nicht ohne Zerstörung zu entfernen war und Reste ausgescharbt werden mussten woduch die Form erheblich gelitten hat.
Seit dem verwende ich für die Fertigung nur noch Partall Hi Temp und alle teile werden in der Form lackiert
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich gehe davon aus, dass Lacke eine deutlich bessere Oberflächenbenetzbarkeit haben und dadurch keine Hänger produzieren. Auch ist die Adhäsion von Epoxy größer. Bei den Leitwerken war zudem Carboweave an der Oberfläche, das eine sehr glatte Oberfläche produziert, wenig Rückstellvermögen hat und Harz einschließt, während Spread Tow-Gewebe einen höheren Anpressdruck benötigen. Im Prinzip unterscheiden sich beide kaum von ihrer Machart -stark ausgespreizte Fasern-, aber das Spread Tow ist permeabler. Der zuerst in die Form eingebrachte Harzfilm sollte zunächst gelieren und dann erst eine weitere Harzschicht appliziert werden, mit der dann die Faserlage getränkt wird.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Alle Wachse nutzen sich bei jedem Entformvorgang ab (sacrificial). Ein Teil bleibt in der Form, ein Teil auf der Bauteiloberfläche. Das genannte Wachs enthält PTFE und verlagert die Problematik nur. Microporöse Oberflächen sollten zwingend versiegelt werden, um dauerhaft eine gute Trennwirkung des Trennmittels zu gewährleisten.
 

reinika

User
Das Ausbrechen von Harz in der Oberfläche passiert auch bei 25er Glas ohne Lack oder MTI und ist nicht zwangsläufig auf ein zu trockenes Laminat zurückzuführen. Ich denke eher an ein Zusammenspiel aus einem zu früh entformten Bauteil mit einer etwas problematischen Trennung.

War die Leitwerksform laminiert, während die Flächenform aus Blockmaterial ist?
Hallo Stefan
Was ist hier mit MTI gemeint?

Merci
Reini
 
Ich gehe davon aus, dass Lacke eine deutlich bessere Oberflächenbenetzbarkeit haben und dadurch keine Hänger produzieren. Auch ist die Adhäsion von Epoxy größer. Bei den Leitwerken war zudem Carboweave an der Oberfläche, das eine sehr glatte Oberfläche produziert, wenig Rückstellvermögen hat und Harz einschließt, während Spread Tow-Gewebe einen höheren Anpressdruck benötigen. Im Prinzip unterscheiden sich beide kaum von ihrer Machart -stark ausgespreizte Fasern-, aber das Spread Tow ist permeabler. Der zuerst in die Form eingebrachte Harzfilm sollte zunächst gelieren und dann erst eine weitere Harzschicht appliziert werden, mit der dann die Faserlage getränkt wird.
Danke - ich denke so werde ich das machen.... mit dem CX7 habe ich beim Rumpf und den Leitwerken gute Erfahrungen gemacht. Die Sache mit der Vakuuminfusion ist ja verlockend und wäre wohl auch die perfekte Lösung ... müsste aber das System komplett umbauen...
 

reinika

User
Danke für den Hinweis. Sollte IMC heißen. MTI bedeutet membrane tube infusion und beschreibt das Verfahren von DD-Compound zur Vakuuminfusion.
Danke, aber mit diesen Kürzeln bin ich nicht fit.
Daher die nächste Fage: wofür steht IMC in diesem Zusammenhang? Das wird tausendfach benutzt....
 

reinika

User
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