Tragfläche Rippenbau Balsaspant?

Begrüße euch!

Ich bau gerade an einer Rippenfläche für einen Britten Norman Islander (Spw. 1100mm, Abfluggewicht vorraussichtlich 1100g)

Kann ich den Hauptholm (siehe Bild) aus 2 Balsaleisten bauen 5x5mm? Ist das stabil genug wenn ich mit 1,5mm Balsaholz vollbeblanke?

Danke mal im Vorraus!
 

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Die Vollbeplankung ist nicht unbedingt der Trick, für stabile Flächen. Wie überall kommt auch bei Tragflächen der Verbund zum tragen.
Bei Deinen Flächen ist der Verbund, eben die Stabile Kiefernleiste in Verbindung mit hochkantstehenden Balsabrettchen, zwischen den Rippen.
Oder, und dann kannst Du wieder auf die 5mm Balsaholme zurückgreifen, ein Hauptholm aus Pappelsperrholz und als Kamm aufgebaut, der unten und oben die 5mm Luft lässt.
Die Rippen bis zur Hälfte mit einem 3mm Schlitz versehen und bei dem Pappelsperrholzholm die 3mm Schlitze andersherum ausführen. Wenn die Rippen auf den Hauptholm geklebt sind, kannst Du dann die 5mm Balsaholme aufkleben.

Wie Du es vorschlägst, würde ich es auf keinen Fall machen. Das wäre mir zu schwach in der Ausfühung.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Rippenfläche

Rippenfläche

Hallo

Es geht mit dünnen Balsaholmen ich habe mal ein Fesselflugmodell gebaut mit Holmen aus 5 x 10 mm Balsa.
Wenn mich nicht alles täuscht hat die Briten Normen Islander die Motoren an der Fläche. Hier würde ich anders bauen und die Balsholme gegen Kiefernholz austauschen.Ebenso wie mein Vorredner vorgeschlagen hat eine Verkastung der Holme vorsehen. Eventuell bis an die Motorgondeln heran mit dünnen Sperrholz und ab den Gondeln mit Balsaholz.

Gruß Bernd
 
Leute, schaut die Dimensionen an. 1100 mm Spannweite. Und, doch, gerade in einem Verbund, in dem alles andere auch Balsa ist, darf man den Beitrag der Beplankung zur Festigkeit des Verbundes durchaus mitzählen.

Verkastung bis zu den Motorgondeln ist anzuraten. Weiter aussen reicht die Schubübertragung "aussenrum" über die Beplankung.


Was mir aber etwas Sorgen macht, ist die Aerodynamik der vorbildgetreu schmalen Tragfläche in dieser Grösse mit einem doch recht dicken Profil. Mach Dich darauf gefasst, dass die Islander am Aussenflügel Turbulatoren braucht, um sie zu zämen. Im Bereich der Motoren erledigt das der Propellerstrahl.
 

FamZim

User
Moin

So wie Markus schreibt ! seht die Dimensionen Leute ! das wird ein Flugpanzer wenn er alles einbaut !
Allein die Vollbeplankung reicht für ein Lastfielfaches von 20 G , mit Kieferholm und Verkastung schon 40 G ???
Was soll das den werden.
Nur Kieferholm und ohne Beplankung würde auch locker reichen, nur mit Folie oder Papier .
Dann ist die Fläche auch dünner.
Und -- Mehrmotorige haben die Gewichte in die Fläche verteilt und brauchen nicht so stabiel sein als wenn alle Gewicht im Rumpf gepackt sind. (Nur mal so zum Nachdenken ).

Gruß Aloys.
 
@ Markus:

Also die Verkastung der Balsaholme reicht meinst du.

Wegen Aerodynamik: Ist ein Clark Y Profil..... (Recht tollerant oder? dachte ich bis jetzt)
 
@ Wegen Aerodynamik: Ist ein Clark Y Profil..... (Recht tollerant oder? dachte ich bis jetzt)
Tolerant schon. Aber bei Modellflug- Re-Zahlen ist selbst das Clark Y ein Laminarprofil und man muss sich über das Abreissverhalten Gedanken machen. Bei einem so schmalen Flügel, wie du ihn da hast, kann das auch giftig werden.

Andererseits ist die Auftriebsbelastung der Islander mit den Rechteckflächen aussen ja gering, sollte also schon gehen. Ausprobieren! Wenn sie zickig ist, kannst Du immer noch Turbulatoren aufkleben.

Beim nächsten Entwurf: In der Grösse darf man das Clark y ruhig auf 8% abdünnen.
 
just my two cents

just my two cents

Hallo, ich möchte hier auch mal meinen Senf dazugeben.

1. Grundlagen

1.1 Werkstoff
-isotroper Werkstoff: besitzt in alle Raumrichtungen gleiche Eigenschaften.

-anisotroper Werkstoff: Eigenschaften abhänig von Belastungsrichtung (alle Faserverbundwerkstoffe, Holz, GFK, CFK...)

1.2 biegebeanspruchter Stab (Holmober- und untergurt)
Wird ein Stab an den Enden nach oben gebogen, so erfährt er auf der Oberseite Druckkräfte auf der Unterseite Zugkräfte. Die Verteilung der Kräfte ist werkstoffabhänig!

-isotrop: gleichgroße Druck- wie Zugkräfteverteilung.

-anisotrop (Holz): Die Fasern können höhere Zugkräfte aufnehmen als Durckkräfte.
Dies führt dazu, dass die neutrale Faser (unbelastet) sich aus der Mitte des Stabes verschiebt.
Bei Holz obere 2/3 Druckkräfte, unteres 1/3 Zugkräfte.

-iostrop UND anisotrop: die größten Kräfte laufen auf der Ober- und Unterseite!!!

-> Der Gurtquerschnitt, sollte liegend sein! Also ein Vierkant liegend einbauen, somit hat man die größten Flächen oben und unten (Kraftverteilung, -fluss).

1.2 Schubkräfte zwischen Ober- und Untergurt:
Zwischen den Gurten auftretende Kräfte (Schub) müssen abgefangen werden. Anschaulisches Beispiel: doppel T-Träger.
Da die Kräfte senkrecht laufen sollte die Faserrichtung des Holzes stehend sein.
Eine "Umleitung" der Schubkräfte über die Beplankung ist nicht möglich. Die Fasern der Beplankung liegen in Spannweitenrichtung. Die Schubkraft quer dazu!!!
Historisches Beispiel: früher waren Deltaflügel im Modellbau sehr beliebt, diese haben in der Mitte eine sehr hohe Bauhöhe. Wurde hier nicht verkastet, knickte der flügel in der Mitte. Grund: die Fasern der Rippen liegen quer zur Schubbeanspruchung, sie knikcten einfach seitlich weg.

-> stehende Verkastung, vor und hinter den Gurten. Eine Verkastung mittig zwischen den Gurten (doppel T) ist schwerer zu realisieren (Formschluss) außerdem reagieren Kleberverbingungen empfindlich auf reine Zugkräfte. Daher empfehle ich die Verkastung vorn und hinten (Kastenholm). Hier treten wieder Schubkräfte in der Verklebung auf (das können Kleber am besten). Außerdem werden die Gurte flankiert, die oberen 2/3 mit Druckkräften können nicht seitlich ausreißen/ ausweichen.

2. Belastungsfälle

2.1 generell
Im Flugzeugbau sind meist die Bodenmanöverlasten (Landen, Bremsen...) die größten Lasten auf die Flugzeugstruktur. Da gibt es sehr schöne Bilder dazu, diese sind leider geistiges Eigentum meiner Professoren oder von Airbus, das akzepiere ich und veröffentliche sei deshalb nicht. Leider, sie wären sehr anschaulich.

2.2Fahrwerk
Dieses sitzt beim Islander an den Motorgondeln. Die höchsten Kräfte werden bei der Landung auftreten. Diese muss der Flügel einleiten. Da das Hauptfahrwerk kurz hinter dem Schwerpunkt liegt, muss es den größten Anteil der Landelasten tragen (Gewicht des Rumpfes!!).

Beispiel: zwei Menschen tragen einen Balken. Tragen beide an den Enden, müssen sie die gleiche Last tragen, weil sie gleich weit vom Schwerpunkt entfernt sind. Ist Einer näher am Schwerpunkt, muss dieser mehr tragen als der Andere.)

-> große Kräfte durch Hauptfahrwerk im Flügel.

2.3 Aerodynamischelasten/ Manöverlasten
Ich gehe davon aus, dass diese nicht "dimensionierend" sind, da die Landelasten größer sind.

-> salop: "Hält der Flügel beim Landen, hält er in der Luft sowieso."

2.4 Trägheitslasten
Beim Landen wird sich ein schwerer Außenflügel stark nach unten biegen. Außerdem sind schwere Außenflügel schlecht im Flug (Richtungsstabilität etc.).
Hinzu kommt, dass die Fluglasten nach Außen hin abnehmen, also muss dort weniger stabil gebaut werden (weniger Verkastung).

-> ab den Motoren außen so leicht wie möglich!

3. Fazit
-Holmgurte: bitte mit leigendem Querschnitt und aus Hartholz, kein Balsa.
-Verkastung: bis zu den Motoren aus Sperrholz 1mm vor und hinter dem Gurt. Ab Motor 1,5mm Balsa vor und hinter dem Gurt. Äußeres Drittel des flügels nur vor dem Gurt 1,5mm.

4.Hinweis:

Das ist gewiss kein Leichtbau, aber da es sich um ein Motorflugzeug handelt und dazu noch die Fahrwerkslasten auftreten, ist die gefühlsmäßige "Auslegung" eher auf der sicheren Seite, alltagstauglich.
Das ist nur meine Ansicht, die ich versucht hab mit dem oben Stehendem zu begründen. So würde ich es machen, gewiss nich das "einzig Wahre".

Ich hoffe es war anschaulich genug, meine Absicht war es keinen Falls Leute zu verwirren oder zu verunsichern. War das der Fall, dann tut es mir leid. Ich finde eine Meinung gehört begründet, so kann man sie auch bewerten/ gewichten.

Natürlich ist das hier nicht vollkommen wissenschaftlich korrekt, zugunsten der Anschaulichkeit und weil ichs nicht besser kann.:(

So nun ist der "quik and dirty Post" zum Abschulss freigegeben.:D
Schönen Abend allerseits.
Max


Oh, ich sehe grade, dass es vollbeplankt sein soll, okay. Dann reichen wohl Balsaholme. Verkastung wie geschrieben!
Warum nun Balsa? Wie gesagt die Kräfte laufen auf den Oberflächen! In der vollflächigen Beplankung können diese sich schön verteilen.
Ich bin von der FMT Islander ausgegangen, die hat eine offene Rippenfläche. Verzeihung.
 
Okay dann muss ich nochwas abschleifen, geht ja wenns ohnehin zu dick ist.
Ich hab das Profil Clark Y sogar um 12 % verdickt, da ich dachte es sei zu dünn. Die Profillänge macht gerade mal 16,5cm. Mit +12% komm ich da auf eine Profildick von 25mm schlussendlich.
(...ist erst meine 2. Fläche die ich selbst baue. Die vorherige war eine Naca 2415. Das Profil ist auch dick und der Flieger geht super. Ist offensichtlich ein Irrglaube, dass das Clark Y auch gut geht wenns ein bisschen dicker ist.)


Also ich ändere:
= Profil wird dünner geschliffen
= Balsaspanten werden gegen Kieferleisten ersetzt (so schwer sind sie auch nicht)
= Hauptholm wird verkastet mit dünnem Sperrholz (3mm)

PS: Wenn Lust besteht mach ich ein DOKU hier im rcnetwork wie meine Islander entsteht. (Rein kommen zwei Roxxy C2830-12 mit 9x6 Latte und 4S 2000mAh, soviel sei schon mal veraten).
 
Ich habe schon einige Modelle selbst konstruiert und natürlich auch gebaut und geflogen. Berechnet habe ich da vorher nie etwas... Ich kann daher nur aus praktischer Erfahrung berichten. Meine Flächen haben auch bei 1500 mm Spannweite nur 5x5 mm Balsaholme, die ich mit 1,5 - 2 mm verkaste. Eine solche Fläche hatte ich (auch mit NACA 2415) am Tiefdecker und im Doppeldecker verbaut. Beide Modelle waren in der Luft nicht zu zerlegen. Und der DD wog 4 Kg mit einem 15-er und 20-er Viertakter bestückt.

Bei einem Modell mit 1 m Spannweite und dieser Auslegung würde ich nie auf die Idee kommen, Kiefer oder so zu verbauen. Das Teil soll doch nur fliegen und nicht zum Erschlagen von Einbrechern taugen...

Gruß Mirko
 
So solls also aussehen wenn ich euch richtig verstehe.
 

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@ fliegerassl:

Sorry hab gerade Photo hochgeloadet als du geschrieben hast. Vom Gefühl her hätte ich auch gesagt ein Balsaholm reicht aber die Aerodynamiker und Statiker sehen das anders. (Die wissen glaub ich wovon sie sprechen.)
 
Ich dachte immer:
Je dicker ein Profil desto höher der Auftrieb bei niederen Fluggechwindigkeiten. (Landeklappen machen ja das Profil im Grunde ja auch dicker...)
 
Edit.

Edit.

Sorry ich habe übersehen, dass es vollflächig beplankt wird! Da die Kräfte sich schön auf der Oberfläche verteilen können bei einer Beplankung, reicht Balsa! Pardon.
Nimm für die Verksatung Balsa außen! 3mm Spr-holz ist zu dick (innen)!

Und was zu den Statikern (mich inbegriffen) . Grau ist alle Theorie, Praxis ist durch NICHTS zu ersetzen, das lernt man als Ingenieur sehr früh. Ich orientiere mich immer an bestehenden Konstruktionen. Ein Anhaltspunkt wäre eine BN-2 vom vth-Verlag, für zwei Spedd 400. Der Plan kostet allerdings satte 14 €.

Grüße Max
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Motorgondel und Fahrwerk

Motorgondel und Fahrwerk

Hallo

Damit mal Licht in das Dunkel kommt ein Bild vom Orginal.

800px-Britten_Norman_Islander_01.jpg

Bild von der Wikipedia Seite

Eventuell könnte man auch wieder etwas abspecken wenn Geri mal schreibt welche Motoren da hinein kommen und ob er ein Fahrwerk in der Fläche vorsieht oder nicht.
Die Befestigung der Motoren muß ja auch noch berücksichtigt werden.

Nachtrag zu Max seinem Hinweis
Der genannte Bauplan war kein Beilagebauplan (englischer Plan ) und kostet heute 20 Euronen. Ich habe aber vergleichsweise mal nach Zweimotorigen gesucht.
Da gibt es die DO 228 von Jonas Kessler Spannweite 1,55m Profil Clark Y 10% Holme bestehen aus Kiefer in den Abmessungen 2 x 8mm dazwischen Hochkant in der Faserrichtung 2mm Balsa über die gesamte Fläche. Als Antrieb sind Motoren der 400 /500er Klasse vorgesehen. Die Maschine hat aber das Fahrwerk am Rumpf.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Rein kommen zwei Roxxy C2830-12 mit 9x6 Latte und 4S 2000mAh, soviel sei schon mal veraten
 
So soll sie einmal aussehen...

So soll sie einmal aussehen...

Design: So soll sie mal aussehen
 

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Fahrwerk

Fahrwerk

Also ein Fahrwerk hab ich fürs erste nicht geplant. Ich bau aber trotzdem so stabil, dass ich eins nachträglich einbauen kann.
 
Also ein Fahrwerk hab ich fürs erste nicht geplant. Ich bau aber trotzdem so stabil, dass ich eins nachträglich einbauen kann.

Das macht Sinn, denn wenn die Trägheitslasten der Motoren beim Landen nicht direkt von den Fahrwerken abgefangen werden, müssen diese über den Flügel in den Rumpf eingeleitet werden.
Also brauchst du so oder so einen steifen Innenflügel.
 
Hallo


Nachtrag zu Max seinem Hinweis
Der genannte Bauplan war kein Beilagebauplan (englischer Plan ) und kostet heute 20 Euronen. Ich habe aber vergleichsweise mal nach Zweimotorigen gesucht.
Da gibt es die DO 228 von Jonas Kessler Spannweite 1,55m Profil Clark Y 10% Holme bestehen aus Kiefer in den Abmessungen 2 x 8mm dazwischen Hochkant in der Faserrichtung 2mm Balsa über die gesamte Fläche. Als Antrieb sind Motoren der 400 /500er Klasse vorgesehen. Die Maschine hat aber das Fahrwerk am Rumpf.

Gruß Bernd

Dafür nur eine teilbeplankte Fläche, wenn ich nicht irre. Trozdem ein sehr guter Anhaltspunkt! Super Tip, goldwert. Das wäre für mich persönlich eine Konstruktion zum ableiten.

@geri: Wenn du die Rippen schon dünner schleifst, ändere doch die Holmausschnitte zu einem liegenden Querschnitt. Zwei Fliegen mit einer Klappe.
Gruß Max
 
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