So, also konsequenter Vertreter der Pessimistenfraktion MUSS ich hier einfach was dazusenfen.
Es ist klar dass es für so einen Apparat keine Bauvorschriften gibt... die Vorschriften für einen Hubschrauber (JAR-27/CS-27) würden damit niemals erfüllbar sein. Vorschriften sind aber nicht alles, zunächst muss natürlich die technische Seite geklärt sein.
Motorausfälle sind EIN Problem, das liesse sich mit nem geeigneten Gesamtrettungssystem etwas dämpfen lassen. Lediglich die kurze "Überraschungsphase" 10m -30m über Grund wäre damit nicht abzudecken. Wenn das Ding allerdings ein Rotorsystem ohne Blattverstellung hat, dann stehen wir vor ganz anderen Problemen. Bei Triebwerksausfall würde das fast sofort stehenbleiben und ggf. in ziemliche Schräglage geraten.
Hauptproblem dürfte aber dieses sein:
Das Teil ist (ohne Blattverstellung, durch Neigen des Rotorkopfes, wie sichs auf den Filmchen darstellt) nur unterhalb des Übergangsauftriebes steuerbar.
Bei Aufnahme von mehr Vorwärtsfahrt (spätestens ab 20 Knoten) würde ein starkes Aufbäumen stattfinden, was der Pilot nicht mehr aussteuern könnte.
Die Primitivlösung des "hüpfenden Mannes" halte ich ehrlichgesagt für wenig innovativ und preisverdächtig.
Kleinst-Hubschrauber gibt und gab es viele, aber warum sind sie kein alltäglicher Anblick?
Weil es bisher niemand geschafft hat, dem Gerät ausreichend Sicherheit einzuverleiben, zumindest nicht ohne die Kosten so gewaltig voranzutreiben dass es sich nicht mehr lohnt.
Wie Rotorblätter, Getriebe, Motor, Kupplung, Blattverstellung etc. funktionieren ist technisch hinlänglich bekannt, da muss man kein Lilienthal oder Einstein sein, um ein Gerät zusammenzubasteln, das des Fliegens mächtig ist. Aber die Betriebssicherheit, damit man auch die 10. Flugstunde ohne Knochenbrüche feiern kann, DAS macht 99% der Arbeit an so einem Ding aus.
Dann geht´s natürlich noch um die Piloten... mal eben so ein bischen hüpfen ist mit etwas Übung sicher drin, aber wirklich HUBSCHRAUBER fliegen will dann doch gelernt sein. Diejenigen, die´s gelernt HABEN sind aber so auf Sicherheit und Notverfahren gedrillt dass sie sich kaum einem Suizidmechanismus anvertrauen werden. Die meisten Berufs-Hubschrauberpiloten würden sich ja nur widerwillig in einen R-22 reinsetzen, und das (imho) aus guten Gründen.
So schön der Kindertraum vom Rucksackhubschrauber auch ist, er scheitert am Selbsterhaltungstrieb.
gruß
andi