Ein-Mann-Helikopter ...

Spunki

User
Vielen Dank Andi!

Ich fasse dann mal kurz zusammen:

- Bei einem Motorausfall laufen die gegenläufigen Rotoren noch kurz nach und bremsen die Fallbeschleunigung kurzfristig, gleichzeitig schießt eine Automatik den Rettungsschirm ab, durch die gegenläufige Bewegung (Hubi runter, Schirm rauf) spannen sich die Leinen relativ rasch und beim "Aufsetzen" am Boden stehen die Rotoren bereits und schlagen nicht wild um sich ...

- Mindesflughöhe (je nach Testergebnissen) sagen wir mal 10m, damit bleibt nur ein kleines "Fenster" wo das Rettungssystem nur bedingt wirkt ...

- Vorwärtsfahrt max. 40km/h (ca. 20 Knoten), wieder abhängig von den Testergebnissen (aufbäumen) ...

- Als Antriebsmotor würde ich einen der diversen Wankel-Flugmotoren für UL´s vorschlagen, klein, leicht, leistungsstark, zuverlässig aber vor allem luftfahrtzugelassen ...

- Und natürlich eine entsprechende Ausbildung, event. bei den UL´s angesiedelt ...


Grüße Spunki
 
-Motoren: Zugelassen: ja, für Drehflügler: nein.
-Vorwärtsfahrt: Du fliegst 40 km/h und bekommst eine Böhe von lumpigen 10 km/h ab und bist tot.
Die Hubschrauber-Bauvorschriften sehen (nicht umsonst) den Nachweis für Böen um 30ft/sec vor. bei einer solchen Horizontalböe blieben dann noch knapp 5km/h Reisegeschwindigkeit übrig ;) bei einer VERTIKALböe (von unten)wär das Teil aber bereits satt im Wirbelringstadium, aus dem es sich ohne Blattverstellung auch nur schwer recovern kann.
Zudem ist ein gewisser Sicherheitsabstand der v_ne von den tatsächlichen flugmechanischen Grenzen vorgeschrieben. Ach, noch was.. der Fahrtmesser eines Hubschraubers funktioniert erst bei Einsetzen des Übergangsauftriebes vernünftig... und das ist für unser Hüpfgerät schon zu schnell.
-Ausbildung: willst du ne Doppelsitzervariante für den Schulungsbetrieb erfinden? Oder a la Gleitschirm "allmählich abheben"? Das geht wohl fürs rumhopsen, nicht aber für den "Reise"flug. Lösbares Problem, sicher...
-Gesamtrettungssystem: willst du das AUTOMATISCH abfeuern bei Motorausfall? Oder auf die Reflexe des Piloten vertrauen? 10m Fallstrecke sind schnell vorbei, und der Rotor bringt nach Motorabsteller für höchstens noch 1-2 Sekunden nennenswerten Schub. Sind die Props starr angetrieben oder per Freilauf?

Technisch sind sicherlich einige dieser Probleme lösbar, aber es fahlt dann immer noch eine Zulassungsbasis.

gruß

andi
 

Spunki

User
Na dann sinds halt nur 5km/h Vorwärtsfahrt wenns sein muss, auch gut, trotzdem bequemer als zu Fuß den Berg rauf! ;)

Den Fahrtenmesser könnte man vielleicht sogar über GPS realisieren, oder über andere elektronische Hilfsmitteln die nicht die Luftströmung als Referenz heranziehen ... das wär bestimmt lösbar ...

Jawohl, den Rettungschirm würde ich neben einer manuellen Auslösung einer Automatik anvertrauen, die reagiert einfach schneller als die Reflexe des Piloten, überlegen müsste man sich nur einen sicheren "Trigger" für den Schirmausstoß, könnte z.B. ein starker Rotor-Drehzahleinbruch über die Zeit sein, auch da ließe sich bestimmt was finden ...

Zur Motorenzulassung, klar, die müsste man dann auch für "Drehflüger" zulassen, aber seien wir uns doch mal ehrlich: derartige Flugmotoren für UL´s arbeiten sehr zuverlässig ...

Ob nun der Rotor einen Freilauf besitzt oder nicht müsste man sich nochmals gründlich überlegen, beides hätte seine Vor- und Nachteile ... denkbar wäre sogar eine "Rotorbremse" im Falle des Falles ...

Wie auch immer, ich denke es würde hier in Deutschland weniger an der technischen Machbarkeit scheitern als an der Zulassung, das wär die härteste Nuss an der ganzen Sache ... aber es gibt ja auch noch andere Länder! ;)


Grüße Spunki
 
Spunki schrieb:
Na dann sinds halt nur 5km/h Vorwärtsfahrt wenns sein muss, auch gut, trotzdem bequemer als zu Fuß den Berg rauf! ;)

Unrealistisch. Das ist wirklich langsamer als vernünftiges Wandertempo.

Spunki schrieb:
Den Fahrtenmesser könnte man vielleicht sogar über GPS realisieren, oder über andere elektronische Hilfsmitteln die nicht die Luftströmung als Referenz heranziehen ... das wär bestimmt lösbar ...

GPS als primärer (und ggf. einziger?) Fahrtmesser, insbesondere bei solch engen Fahrt-Limits, ist weder technisch brauchbar noch irgendwie zulassungsfähig.. in keinem Land!


Spunki schrieb:
Jawohl, den Rettungschirm würde ich neben einer manuellen Auslösung einer Automatik anvertrauen, die reagiert einfach schneller als die Reflexe des Piloten, überlegen müsste man sich nur einen sicheren "Trigger" für den Schirmausstoß, könnte z.B. ein starker Rotor-Drehzahleinbruch über die Zeit sein, auch da ließe sich bestimmt was finden ...

Viel Spass dabei, einen solchen automatischen Auslöser a) idiotensicher zu konstruieren und b) zu zertifizieren. Die nachzuweisende Ausfallwahrscheinlichkeit beträgt <1 Ausfall pro 1000000000 Stunden.

Spunki schrieb:
Zur Motorenzulassung, klar, die müsste man dann auch für "Drehflüger" zulassen, aber seien wir uns doch mal ehrlich: derartige Flugmotoren für UL´s arbeiten sehr zuverlässig ...

Für die Kosten einer solchen Zulassung kannst du (in Deutschland) ne ganze Weile mit nem "richtigen" heli fliegen ;)
Zuverlässigkeit hin oder her.

Spunki schrieb:
Ob nun der Rotor einen Freilauf besitzt oder nicht müsste man sich nochmals gründlich überlegen, beides hätte seine Vor- und Nachteile ... denkbar wäre sogar eine "Rotorbremse" im Falle des Falles ...

Dem stimme ich zu.

Spunki schrieb:
Wie auch immer, ich denke es würde hier in Deutschland weniger an der technischen Machbarkeit scheitern als an der Zulassung, das wär die härteste Nuss an der ganzen Sache ... aber es gibt ja auch noch andere Länder! ;)

Wie schon eingangs beschrieben... technisch machbar ist das schon, wenn man bereit ist, einen sehr geringen Sicherheitsstandard anzusetzen. Dieser ist aber (wenigstens als Musterzulassung) nicht zulassbar, auch ausserhalb meines angeblich so überbürokratisierten Heimatlandes... komischerweise ist das alles, seitdem die EU via EASA das Sagen hat, alles noch VIEL bürokratischer geworden. Sind da die deutschen dran schuld ? ;)
Der Staat schreibt uns sehr genau vor, WIE wir uns umbringen dürfen!

Wie schonmal an anderer Stelle erwähnt: verkaufe 100 Stück von den Dingern, und ich garantiere dir 5 tödliche Unfälle im ersten Jahr.

gruß

andi
 

Spunki

User
Hallo Andi!

Natürlich gibts wieder mal 1.000 Gründe warum was nicht geht, neben technischen die anscheinend unüberwindbaren behördlichen, ich errinnere da nur mal wie lange es gedauert hat bis die ersten UL´s zugelassen wurden ...

Wie auch immer und wie gesagt, es gibt auch andere Länder wie Deutschland und die EU, und da geht das seltsamerweise, z.B. in Japan braucht man für den "GEN H-4" nicht mal ne Pilotenlizenz, und das ist ja genau jenes Ding über das wir hier sprechen, sogar offensichtlich ohne irgendein "Rettungssystem" ...

2.jpg

Siehe: http://www.20min.ch/auto/service/story/12481129

Ich frag mich nur wie das Ding dann die 90km/h schafft ohne sich "aufzubäumen"?

Egal!

Natürlich muss sich jeder der sich in so ein Ding hineinsetzt seinem Risiko bewußt sein, genauso wie das Freeclimbern bewußt ist, jede Wand könnte ihre letzte sein, täglich sterben bei uns in den Alpen Bergsteiger, mich wundert es nur das Euch das Klettern noch nicht verboten wurde ...

Hiermit schließe ich für mich das Thema ab, gegen "Bürokratie hoch Vorschrift" ist kein Kraut gewachsen, vielleicht sogar gut so, schafft Arbeitsplätze, zumindest in der "Verwaltung" derer, leider nicht bei innovativen Unternehmen, im Gegenteil ...


Grüße Spunki
 
Noch mal Hochhob..........

Tja, da sieht man mal wieder, wie etwas für unmöglich gehalten wird, weil man nicht in der Lage ist anders zu denken.
Thema Motorausfall:
Man nehme 4 kleine 2 Zylinder Motoren, die zusammen eine mehr als ausreichende Leistung erbringen.
Ergo 8 Zündkerzen.
Eine fällt aus, das System läuft weiter, zwar mit verminderter Leistung, aber....
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausfall wie vieler Motoren das gesamte System zum plötzlichen Stillstand bringen?
 
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