Wie definiert man den "Durchzug" eines Seglers?

Hallo zusammen,

der Threadtitel ist das Thema. Was ist der Durchzug? Viele andere Begriffe (Steigleistung, Sinkrate, was auch immer) sind ja mehr oder weniger
selbsterklärend. Aber der Durchzug.......?

Wer kann helfen?
 

shoggun

User gesperrt
Jepp, genau das verstehe ich unter Durchzug.
Nur muss man natürlich nicht immer nur runterheizen um danach möglichst die Ausgangshöhe zu erreichen. Auch ein gigantisch grosser loop, ein paar Rollen, noch einen Loop und danach immer noch genug Fahrtüberschuss um wieder ein paar meter Höhe zu machen kann als Indiz für guten Durchzug gewertet werden! :D

Gruss Mathias
 
Okay......also ist "Durchzug die Fähigkeit eines Modells Fahrt zu `speichern` und nur langsam und fast gleichbleibend abzugeben", korrekt?

Was braucht ein durchzugstarkes Modell? Gewicht? Spannweite? Ein besonderes Profil?
 

DeeSea

User
Öhm.....wie? Meinst Du Sturzflug --> geradeaus --> wieder hoch und wenn ich die gleiche Höhe erreiche hat das Modell viel Durchzug?

Kann das sein?

Physikalisch ist dies unmöglich, Höhenmeter verliert man durch dieses Manöver immer. Für guten Durchzug benötigts als wichtigsten Faktor vor allem Gewicht.
 

soec

User
Hey,

ein Segler mit einem guten "Durchzug" wandelt die potentielle Energie (z.B. Höhe vor dem Anstechen) möglichst verlustarm in kinetische Energie um und wandelt dann aufgrund von wenig Widerstand möglichst wenig kinetische Energie in Reibungsenergie etc. um.
D.h. ein Modell mit möglichst wenig Widerstand ist von Vorteil. Hat man einen Segler mit viel Gewicht auf der selben Ausgangshöhe wie einen leichteren gleichen Segler, so besitzt dieser schwere Segler eine höhere potentielle Energie. Dadurch kann er auch eine höhere kinetische Energie als ein leichterer Segler (mit dem gleichen Widerstand) erreichen.

Gruß

Stephan
 
Hallo Stephan,

das ist doch mal ein Aussage, danke.

Eine Frage sehr theoretischer Natur dann noch hinterher: angenommen ich habe 5 gleiche Flieger mit 5 Metern Spannweite, der erste wiegt 5kg, der zweite 10kg und immer so weiter bis 25 kg.

Wo und vor allem warum hört das Mehrgewicht auf ein Vorteil zu sein und den Durchzug zu erhöhen? Einfach da wo die mögliche Flächenbelastung nicht mehr ausreicht?
 

GC

User
Der Vorteil hört dort auf, wenn der Flügel bricht. ;)

Nein im Ernst, je mehr Gewicht, um so mehr Durchzug bis ...x1. Der Verlust an Energie durch den Luftwiderstand (bei gleicher Geschwindigkeit) ist relativ konstant jedoch nimmt die kinetische Energie proportional zur Masse zu. Jetzt wird das Modell durch die hohe Flächenbelastung aber schneller und der Verlust an Energie durch den Luftwiderstand wird größer. (x1): Irgendwann überwiegt diese Größe jedoch der kinetischen Energie.

Ein möglichst geringer Luftwiderstand ist also extrem wichtig. Die Grenze wird wohl in der Realität oft die mechanische Belastbarkeitsgrenze des Fliegers sein.

Andererseits verbessert eine großes Gewicht nicht unbedingt die Thermikeigenschaften des Seglers und er kommt erst gar nicht auf Höhe um seinen Durchzug zeigen zu können.
 
Öhm.....wie? Meinst Du Sturzflug --> geradeaus --> wieder hoch und wenn ich die gleiche Höhe erreiche hat das Modell viel Durchzug?

Kann das sein?

... nein, dann hast Du ein perpetuum mobile! Etwas Energie muss vernichtet werden, es fragt sich nur wie viel.
Stefan
 
... nein, dann hast Du ein perpetuum mobile! Etwas Energie muss vernichtet werden, es fragt sich nur wie viel.
Stefan

Stefan

im Idealfall (gut tragender Hang mit viel vertikaler Komponente) ist der energiezuschuss (=aufwind) hoeher als die aerodynamischen verluste.

Dies wird ganz gut mit den U- turn flugstiel der US PSS modelle belegt, welche bis zu einem Grenzbereich sich immer hoeher 'aufschaukeln' koennen.:)


Gruss
Thomas
 

jmoors

Vereinsmitglied
@Streifi: Was Du suchst, ist die richtige Kombination von Gewicht und geringem Luftwiderstand (schmaler Rumpf, kleine EWD, kleiner Anstellwinkel der Fläche) gepaart mit dem richtigen Profil und einer hohen Festigkeit. Typisch dafür sind als zahme Vertreter F3B-Flieger (3,5m Spannweite, 3,5KG Gewicht). Etwas wilder geht es mit DS-Fliegern, dem Stingray (z. B. 2,9m Spannweite, 5 - 7KG Gewicht!) als ultimatives Gerät, dem Toon und Kunstflugsegler, die z. B. mit 3,5m Spannweite >5KG Gewicht haben.

Das wichtigste für den Durchzug ist ein relativ hohes Gewicht in Kombination mit dem geringen Luftwiderstand. Damit der Flieger nicht nur einen einmaligen Durchzug Richtung Mittelerde hat :rolleyes:, brauchst Du ein entsprechendes Profil, welches bei hohen Flächenbelastungen noch gut segeln kann, z. B. RG15, FX61-128 und ähnliche. Damit der Flieger nicht auseinanderbricht, brauchst Du eine hohe Festigkeit, die wegen des notwendigen Gewichtes problemlos erreichbar sein sollte.


LG, Jürgen
 

HB-752

User
Da gehören Segler mit Durchzug hin! :D

LG, Jürgen

Moin Jürgen,

ja und nein!

Natürlich sollten sich Kunstflugsegler nicht selbst im Wege stehen, aber "wir" definieren Kunstflug etwas anders, als die "Gnadenlosbolzer" und "künstliche Schwanzverlängerer" auf Flugplätzen und Hängen.
Es sollte im Idealfall harmonisch, dem Original entsprechend aussehen...
Also nur für die anstehende(n) Figur(en) entsprechend Fahrt holen und nicht X-Meter Senkrecht und ein "Programm" abheizen bzw. wieder aufwärts gehen!

-->Will sagen, dass die Ära / Zeit der fliegenden Bleibomben vorbei ist! ;)

...Dennoch sollte man sich das ganze mal anschauen, dieses Wochenende in Eschenburg-Hirzenhain!

LG
Robert
 
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