Federkraft der Fahrwerke

Klopfer

User
Hat jemand in etwa eine Ahnung, wie hoch die Federkraft der Fahrwerke sein soll. Einige meinen, die Fahrwerke sollen am Boden halb eingefedert sein, andere meinen, sie müssen gerade einfedern und andere meinen, ein Federbein muss gerade einfedern, wenn sie das volle Modellgewicht tragen.
wie sind bei euch die Erfahrungen
 

Papa14

User
Von welchem Modellgewicht sprechen wir? Bei Dimensionen, die vor einigen Jahren noch üblich waren (1,2 bis 1,6m SPW / 2,5 - 5kg) gibts wohl weder Stoßdämpfer, noch Einfedern. Ist wohl bei den heutigen Schlachtschiffen mit 10-19,99kg wohl eher ein Thema ... :D

Also, beim Motorrad wird das Fahrwerk so abgestimmt, dass die Dämpfer ca. 25 - 30% vom Gesamt-Federweg einfedern, wenn der Fahrer im Stillstand (u.U. plus Sozius) draufsitzt. Das nennt sich dann Negativ-Federweg und wird gebraucht, damit das Fahrwerk weiter ausfahren kann, wenn es z.B. über ein Schlagloch fährt.

Hilft das?
 
Ich meine, ein Modellfahrwerk braucht jetzt nicht unbedingt viel Negativ-Federweg. Es geht ja nicht darum, möglichst angenehm und schlagfrei über den unebenen Rasen zu hoppeln. So ein Fahrwerk soll in erster Linie den Landestoss abfangen, dass der nicht in voller Härte in die Zelle geht. Und da so ein Landestoss schnell einige g erreicht würde ich das Fahrwerk eher hart auslegen. Vorspannung so, dass es unter dem Eigengewicht gerade knapp beginnt, einzufedern, klingt gut. Maximale Einfederung würde ich bei ca. 5-fachem Modellgewicht auslegen.

Gut wäre eine richtige Dämpfung, dass nicht die ganze Energie einfach zurückkommt und den Flieger springen lässt.
 
Stimme Markus voll zu.

Wenn wir ein Feder-Dämpfer-Bein haben, dann ist die Feder für den Rollkomfort zuständig, aber der Dämpfer trägt die überwiedende Hauptlast beim Landen. Somit ist eine weiche Feder Ok, und der Flieger rollt wie über Wolken.

So. Aber wir haben bei den kleineren Modellen zu 99% nur Federn, und keine Dämpfer. Wenn das stehende Modell schon leicht einfedert, so ist die Feder dann meistens VIEL zu weich, um Landestöße von mehreren g aufzunehmen. Das Bein schlägt regelmäßig durch bis zum Anschlag. Will man das verhindern, so muss die Feder allein mal mindestens 3-5 g (= 3 bis 5faches Modellgewicht) tragen, um überhaupt einen nennenswete Entlastung der Mechanik und Struktur zu erreichen. Das wiederum lässt das Modell völlig ausgefedert stehen und rollen, was viel holpriger aussieht. Und zum Springen neigt das Modell dann auch noch.
Zu allem Überflüss sind viele Fahrwerke auch noch besch*** abgestimmt, mit nicht zum mechanischen Federweg passenden Federlängen (ungeachtet der Federhärte). Typischer Fehler ist das Vorspannen weicher Federn, statt eine kurze harte Feder zu nehmen.

Reine Federbeine sind ganz arge Kompromisse. Wirklich gut wird es nur mit Feder-Dämpfer Kombis.

Claus
 
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