Haltbarkeit NiMH-Akkus

Gast_9757

User gesperrt
Wieder mal 'ne dumme Frage, aber nachdem ich in Sachen Elektroflug mit NiMH erst eine volle Saison hinter mir habe...

Ich bilde mir ein, meine Akkus pfleglich zu behandeln (erst mit 1/10C formieren, dann immer am Schulze-Computerlader unter Einstellung des richtigen Akkutyps Auto-Entladen/Laden). Dazu fette Ladekabel mit 4mm Goldstecker.

Ein Uralt-Sanyo-14-NiCd Zeller, 10 Jahre seiner Lebens nur rumgelegen, vorher auch schon mal beim Absturz kurzgeschlossen, kommt so immer noch auf exakt seine Nennkapazität.

Aber:
Ende letzter Saison für einen Graupner Peso (d.h. alles andere als ein Hochleistungsflieger) gekaufte NiMH-Akkus von Sanyo mit 3600mAh: Das Schulze-Automatikprogramm bringt inzwischen nur noch 2,8 Ah rein (bei einem Versuch mit 1C-Ladung soeben hat der Lader sogar schon bei 2,0 Ah gestreikt).

Und ein anderer Akkupack, Anfang des Jahres gekauft und bislang nur ein paarmal genutzt, Panasonic 3000 mAh, bekommt auch bei jedem Laden weniger rein, inzwischen bei 2,8 Ah.

Mache ich da was grundsätzlich falsch bei der Handhabung der Akkus? Ich denke nicht, dass ich so ein Vielflieger bin, dass ich 2x in der Saison neue Akkupacks benötigen sollte...
 

PowerEDF

User
Hallo,

Zitat von WonkotheSane:" Meine Erfahrung ist: ca 1 Saison mit NiMh".

Das wäre ne Katastrophe :( , habe dieses Jahr bei allen Fliegern
die Empfängerstromversorgung auf KAN-NIMH Zellen umgestellt.
Hoffe das die als Empfängerstromversorgung länger halten...

Gruß
Meinhard
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
das problem ist daß,die zellen nicht genügend entladen werden.
diese hochleistungs nimh zellen quitieren dies mit einem memory-effekt.
und zwar gnadenlos.
ich entlade immer auf der heimfahrt auf ~0,7v je zelle.
ideal beim laden die max kappa. festlegen. einige der neuen 4300mah
wollen auch hier nicht zu sehr gequält werden.

meine 2200 weisn je nach pflegeintensität 2170 bis 2280mah auf.

in der beschreibung des schulzeladers steht : " grungsätzlich erst entladen ! "

doch leider entläd er nur auf 1v je zelle wenn er auf nimh eingestellt ist.

gruß Andreas
 

Thommy

User †
Hallo,
elo-gustel schrieb:
...
ich entlade immer auf der heimfahrt auf ~0,7v je zelle.
...
doch leider entläd er nur auf 1v je zelle wenn er auf nimh eingestellt ist.
gruß Andreas

Diese Meinung ist doch sehr kontrovers zu der, die viele Experten vertreten (Gerd Giese, Hopf, usw.)

Eine Entladung auf 0,7V macht eigentlich auch wenig Sinn, da der NiMH-Akku wenn er auf 1V (mit geringem Entladestrom am Ende) entladen ist, keine nennenswerte Restkapazität mehr hat. Es macht also keinen Sinn ihm dem Stress auszsetzen.

Eine regelmäßige Entladung ist aber durchaus sinnvoll. Bei mir geschieht das vielleicht einmal im MOnat oder in zwei Monaten. Powercube mit 1V/Zelle und Ladestrom von 10A auf 0,5A zurückgehend. Allerdings fliege ich die Akkus dank Picolario auch im Modell recht leer.

@ Ralexx NiMH von Sanyo und Panasonic sind meiner Meinung nach nicht so der Hit. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit GP3300 und GP 2200 als FLugakku und vor allem auch als Empfängerakku. GP-Zellen sind viel robuster und alltagstauglicher als die anderen.


Wie oft benutzt Du die Akkus an einem Flugtag ?

Wie weit entlädst Du sie ?

Wann lädst Du sie wieder ?

Das sind Fragen die falsch beantwortet wesentlichen Einfluß auf die Lebensdauer haben.

Gruß
Thommy
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
hallo Tommy,
wenn man am schulze mit vollautomatic entläd,dann entläd er
einen ~8zeller bei ~8volt mit 1,2ampere..... somit ist noch recht viel drinn.
-auch Herr Hopf entläd seine zellen nach dem einsatz.
zu den gp..die 2200 und 3300 sind gut . die 4300 eher nicht. ;)

ein entladebrett...mit dioden etc wäre das optimum. :D

gruß Andreas


gruß Andreas
 

Gast_9757

User gesperrt
Ich bin nicht so einer, der über seine Flüge Buch führt, daher kann ich leider nicht genau sagen, wie oft die Akkus genutzt wurden.

Allerdings kommt es nicht so oft vor, dass ich pro Flugtag (=bei mir meist Feierabendflug) mehr als einen Flug pro Akku mache. Es geht um E-Segler, und die fliegen lang genug, und eigentlich sollte der Akku da auch nicht zu sehr gequält werden.

Entladen/Aufladen tu ich die Teile meist, wenn ich nach dem Flug wieder heimkomme (ich weiß, nicht optimal - aber dann kann ich am nächsten Tag gleich nach der Arbeit wieder los ;) ).

Beim nächsten Kauf werd' ich mich aber in der Tat an eine andere Marke halten: Ich bin schon ein wenig nach dem Preis gegangen, aber das mit dem Preis relativiert sich schnell, wenn man die Akkus nach ein paar Monaten in die Tonne treten muss (Anm: Das ist bildlich gemeint, natürlich führe ich die Akkus einer sachgerechten Entsorgung zu...).

Bzgl. der Notwendigkeit des Entladens von NiMH-Akkus im Vergleich zu NiCd-Akkus kursieren sowieso die unterschiedlichsten Thesen. Daher auch meine Frage, ob ich vielleicht völlig falsch mit den Akkus umgehe. Ich behandle sie halt eigentlich wie NiCd-Akkus.
 
Ich kann das mit dem einen Jahr Lebensdauer leider auch bestätigen, mit GP3300er Zellen.
Die wurden bei mir in einem U_Boot eingesetzt, wo sie nun wirklich nicht übermäßig hochstrombelastet werden. Trotzdem waren nach nur 5 Monaten Betrieb mit zwischendurch formieren nur noch ca. 2000 mAh vorhanden. Nach Umbau auf die Wildflyer-Methode kamen sie dann immerhin wieder auf knappe 3000 mAh.

Im Gegensatz zu diesen Zellen habe ich von meinem alten Heli noch NiCD-Akkus von 1993, die immer noch fliegbar sind, allerdings wegen erhöhtem Innenwiderstand relativ schnell abbauen. andere Zellen von 1998 sind noch topfit.

Als Empfängerstromversorgung sieht es leider nicht besser aus, einige Monate und reif für den Mülleimer.

Die einzige Ausnahme bisher sind Sanyo RC-3600-HV, die in meiner MC3030 als Senderakku schon ein ganzes Jahr lang gut durchhalten, ohne erkennbaren Kapazitätsverlust. Diesen Typ habe ich jetzt auch auf dem U-Boot anstelle der GP-Zellen im einsatz, mal sehen ob sie dort auch taugen.

Jedenfalls ist und bleibt NiMh im Großen und Ganzen Müll und ein Rückschritt gegenüber NiCd, zumindest in Sachen Langlebigkeit und Robustheit.

Gruß Gerd
 

onki

User
Hallo

Ich schließe mich an die Reihe der NiMh geplagten an. Ich habe seit stark einem Jahr einen Senderakku (Sanyo RC-3000) der mittlerweile noch stark 2.2 Ah annimmt, obwohl ich jedesmal komplett entlade (Schulze Lader bzw. ALC 8000).
Werde demnächst meinen Vorrat an NiCd auffrischen und einige Modelle wieder auf die alte Technik umrüsten, da die Selbstentladung auch geringer ist bei NiCds. Es geht halt nix über die gute, alte RC-2400er.

Gruß

Onki
 
Hmmm, verstehe die Probleme nicht die ihr habt.
Nach dem Winter lass ich die durch 3 Formierläufe gehen und die sind frisch wie am 1. Tag. Zugegeben, nach dem Winter geht normal laden nicht. Ein einziger Formierlauf hat mir beim Senderakku nur sehr wenig geholfen. Nach dem 3. war er wieder munter und das Automatikprogramm macht wieder über 3000mAh rein. Die Einschaltzeit bei häufiger Nutzung des Senders liegt bei über 10h bis zum nachladen. Ansonsten habe ich dieses Jahr alle NIMH Akkus verkauft und habe Restlos alles auf Lipos laufen. Und das nur wegen dem Gewicht. Die GP Zellen von Hopf sind in der Quälfestigkeit absolute Spitze. Ich habe mal mit der Sanyo RC 2400 NiCd eine Vergleichsmessung gemacht, beide voll und kalt. Der GP3300 Pack machte 39A der Sanyo 36A.

Gruß
Michael
 

heinzi

User
leider leider decken sich da auch meine erfahrungen. die, vor kapazität strozenden, nimh paks halten auch bei mir nicht allzu lange.

man muss sich aber mal bewusst werden, dass heute rund zwei mal so viel kapazität drinn ist, wie dies bei den guten alten sanyos (hier meine ich noch die roten 1200er die bei mir ohne irgend eine pflegliche behandlung 15 jahre hielten) noch der fall war.
heute herscht kapazitätswahn, die damals einkonstruierten sicherheitsmargen sind wohl diesem wahn geopfert worden.
desshalb ist eine selektion vermutlich immer wichtiger. selektioniert werden sollte dann aber nach kapazität, das macht vermutlich aber keiner mehr.-> zu grosser aufwand :D )
aber auch die oben erwähnte nicd zelle rc2400 kann nach meinen erfahrungen in sachen lebensdauer nicht mehr an die roten anknöpfen. meine erfahrungen sind da aber gemsicht.


wenn wir aber nun mal davon ausgehen, dass beim entladen die zellen durch umpolung und/oder tiefentladung geschädigt werden, (kaum merklich, aber stehter tropfen höhlt bekanntlich den stein) so ist entladen eigentlich genau das verkehrteste was man in sachen lebensdauer machen kann. überladen ist natürlich genau so schädlich, das bringt aber den so viel zitierten besseren druck (gemeint ist hier eine bessere spannungslage)

dann fragt es sich natürlich auch, ob hochstromzellen die richtigen zellen sind für einen sender?:D gerade diese sind von sehr unterschiedlichen selbstentladungen geprägt.


das problem ist, daß,die zellen nicht genügend entladen werden.
diese hochleistungs nimh zellen quitieren dies mit einem memory-effekt.
und zwar gnadenlos
.das, mein lieber andy ;) hat mit lebensdauer aber doch gar nichts zu tun.:confused: das "gnadenlos" ist denn auch etwas arg übertrieben.
den grund für kurze lebensdauer sehe ich eigentlich eher in der unterschiedlichen selbstentladung (die bei nimh akkus ja widerum ausgeprägter sein soll als bei nicd,) denn ein richtiger memoryeffekt lässt sich ja bekanntlich kurieren.

in der unterschiedlichen selbstentladung sehe ich ein weiterer grund weshalb man entladen im pack eigentlich tunlichst vermeiden sollte.:D (gemeint ist hier natürlich ein entladen vor jedem gebrauch.)
nun ist ein "echter"memory effekt aber in der tat "nur" durch entladen kurierbar. (scheibenwischer). wenn also schon entladen werden soll, dann aber nur nach einer formierungsladung, um eben die unterschiedliche selbstentladung zu umgehen. wenn schon "entladen nach gebrauch" dann dies unmittelbar nach dem gebrauch und nicht nach 2 wöchiger lagerfrist vor dem laden.

das sind so meine gedanken zum thema entladen. trotzdem bin auch ich von der nimh technik entäuscht worden, und dies notabene von (nicht selektierten) gp zellen:D

(ich glaube wir sollten mal über nimh balancer reden)
 

Gast_9757

User gesperrt
Hm. Es ist zwar tröstlich, dass ich nicht alleine mit dem Problem bin - aber eigentlich hätte ich eine Antwort a la "Du Trottel, behandle Deine NiMHs ordentlich, dann halten sie Jahrzehnte" fast lieber gehört :cry:

Das ist ja eher erbärmlich...

Zum Thema "unterschiedliche Selbstentladung": Da kenne ich mich nun kaum aus, aber wir hatten doch weiter oben doch den Punkt, dass zumindest der Schulze-Lader beim Entladen noch eine Art Sicherheitsreserve in den NiMHs läßt? Also sollten sie beim Entladen auch nicht kippen.
 

progo

User
Hallo,
ich kann die Schlussfolgerungen von Heinzi bestätigen.
Auch ich dachte bisher, ich hege und pflege meine Akkus (GP2200):
- Fahre sie nach dem Kauf ein (formatieren, 1/10 laden und entladen, langsam steigernd bis 1C laden und entladen)
- Quäle sie nicht bei der Entladung,
- spende ab und an eine Formatierung
- Lade nur mit ca. 1/10C, am Platz mit max. 2 A im NiMH-Program (Orbit)
- entlade nach jedem Einsatz auf 1V pro Zelle und Lade dann mit 1/10C auf 50%
- Nutze jeden Pack nur einmal an jedem Flugtag (schätze so ca. 30 Flugtage im Jahr)

Und wie wird es mir gedankt? Zumindes meine Packs kann ich nach ca. 1,5 Jahren vergessen, denn die Kapa ist von ca. 2200mAh auf etwa 1600mAh gesunken. Na prima

Hat mich natürlich gewurmt, deshalb habe ich einen Pack zerlegt (Nur Schrumpfschlauch ab) und die Spannung der Einzelzellen nach dem Gebrauch bei meinem Rest-Entladevorgang beobachtet. Und siehe da, mein 10-Zellen-Pack wird zwar toll auf 10 Volt entladen, aber die Spannungen der Einzelzellen liegen weit auseinander. Einige schwache Zellen waren nahe 0V....., andere dafür aber noch (rel. weit) oberhalb 1.2V. Und genau diese schwachen Zellen werden durch diesen Stress immer schlechter und reißen den gesamten Pack in die Tiefe mit
- Höherer Ri;
- scheinbar weniger Kapa beim messen, weil einige Zellen schon umpolen, die Spannung des Packs stark sinkt und das Ladegerät einen entladenen Pack detektiert.)

Also, wäre eine abendliche Einzelzellen-Entladung nach dem Flugeinsatz besser. Hatte mir dazu auch schon eine Schaltung und die erforderlichen Bauteile aufgeschrieben. Aber als Hobbyist reicht leider die Zeit nicht mehr dazu, zumal ich auf Lipo umgestiegen bin :-)

Viele Grüße
Joerg
 
Ich kann das nicht wirklich bestätigen, außer beim Senderakku, der etwas mehr Liebe bedurfte und auch noch gut ist. Vieleicht liegt es daran, das ich nur selektierte Zellen im Einsatz hatte. Im tiefsten innern habe ich nie so richtig dran geglaubt das die Zellen wirklich selektiert waren, aber so langsam glaube ich dran. Das waren 8er und 10Packs GP3300 P&M mit ca. 45A belastet, was natürlich wenig ist. Ein Kollege hat sie nach Test gekauft und ist damit völlig zufrieden. Drei Starts haben die pro Flugtag im Schnitt gemacht und ich bin Vielflieger. Weniger Glück hatte ich mit V-Tec LRP Team Zellen, angeblich P&M. Die brachten von Tag 1 nicht die zu erwartende Kapazität. Die habe ich auseinander gemacht und meinem Kleinen für sein ferngesteuertes Aldi Auto zusammen gelötet (Frevel, oder?:D ).
 

Thommy

User †
Hallo,
also ich bin mit meinen 3300er GP und 2200er GP sehr zufrieden, die zeigen sich sehr robust und auf jeden Fall besser als die RC2400 die ich schon hatte.
Allerdings sind meine Zellen im Pack jeweils aus einer Charge und von einem Profi gelötet. Selektiert oder pushed ist bei mir nix.
Trotzdem bin ich als Flugakku mittlerweile vollständig auf Lipos umgestiegen.
Allerdings haben da meine 3200er Kokam relativ schnell die 3000er Grenze nicht mehr erreicht.
Gruß
Thommy
 

heinzi

User
nach dem Gebrauch bei meinem Rest-Entladevorgang beobachtet. Und siehe da, mein 10-Zellen-Pack wird zwar toll auf 10 Volt entladen, aber die Spannungen der Einzelzellen liegen weit auseinander. Einige schwache Zellen waren nahe 0V
 
NiMH-Akkus

NiMH-Akkus

Hallo Elektroflieger,

direkt oder zwischen den Zeilen kann man lesen:"...meine Akkus haben nach Monaten deutlich an Kapazität verloren, obwohl ich sie regelmäßig formiert habe..."
Knackpunkt hierbei ist das "obwohl"!
Metallhydridakkus mögen es gar nicht, wenn man sie tiefentläd. Der normale Hobbynutzer, der seinen Akkupack entlädt, wie er es noch aus NiCd-Tagen gewohnt ist, ruiniert dabei seinen Pack innerhalb kürzester Zeit, weil die schwächsten Zellen innerhalb des Packs zu tief entladen werden. Um das zu verhindern, gibt es 2 Möglichkeiten:
1. Die Einzellzellentladung: Jede Zelle wird einzeln entladen bis zu einer definierten Spannungsuntergrenze, für Wettbewerbler ein Muss, für Ottonormalverbraucher aber sehr aufwendig.
2. Den Akkupack nicht vollständig entladen: Fliegen, bis die Spannung absinkt, abkühlen (lassen) und dann Laden um erneut zu fliegen, oder den Akkupack eben weglegen, wenn man nicht mehr Fliegen möchte. Diesen dann eben nicht vollständig entladenen Akkupack zeitnah vor seinem Einsatz laden und benutzen.
Akkus benutzen und nicht kaputtspielen.

MfG Axel
 

Gast_9757

User gesperrt
Nö, also von regelmäßigem Formieren habe ich jetzt nichts direkt oder zwischen den Zeilen gelesen. Das wäre mir nun auch zu zeitaufwändig ;).

Das mit dem Entladen ist aber der Punkt: Es wird oft genug empfohlen, NiMH-Akkus gelegentlich zu entladen. Und als Anwender wäre ich nun davon ausgegangen, dass es dafür keine schonender Methode gibt als das entsprechende Programm eines Computerladers.

Einzellzellenentladen - wie es scheinbar sinnvoller wäre - schließe ich aber leider für meinen Alltagsgebrauch aufgrund des Aufwandes eher aus.
 

Rotsh

User
Ahoi,

Ahoi,

ich war bis vor kurzem noch der Meinung bei der Behandlung meiner Nimh Akkus nicht den allerschlechtesten Weg zu gehen. Immer bei Gelegenheit auch gern mal die Packs vollständig entladen und auch auf Nennspannung (leer) gelagert etc.
Nun hat bei mir aber ein Umdenken eingesetzt. Bei Hopf im Forum gibts einen recht interessanten Text zur Nimh-Behandlung, welche beim genauern darüber reflektieren auch logisch ist.
Regelmäßige Kapamessungen um sich einen abzufreuen wie toll viel noch in den Akku rein geht entfallen bei mir ab jetzt vollständig, zumal die letzten 500ma (Hotliner) eh im Betrieb im Pack verbleiben (müssen) und somit nicht nutzbar sind. Ab und zu eine Formierladung, damit der Delta Peak erkannt wird und gut ist. Einmal pro Jahr dann event. eine Einzelzellentladung um dem Memory-Effekt (wenn es den denn geben sollte) vorzubeugen.

Grüße

Roger
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Achje, ein schwieriges Thema. ;)

Zunächst mal könnte ich jedem den virtuellen Hals umdrehen, der "Kapazität" schreibt, und dabei "eingeladene Kapazität" meint. Frage dazu: und was kann das Ladegerät sonst nicht? ;)

Die Crux der NiMH ist und bleibt die Selbstentladung, die nicht nur von Anfang an schon streut, sondern bei jeder kleinen Mißhandlung zunimmt. Und da bei Benutzung eines Packs zuerst die abweichenden Zellen "mißhandelt" werden, verstärkt sich der Effekt von selbst.

NiMH können fast alles, was auch NiCd kann.. aber sie sind weitaus empfindlicher gegen Überladung oder Umpolung. Keiner weiß, warum.. ist so.

Die regelmäßige Formierungsladung ist daher existenziell notwendig. Sie muß mit geringem Strom erfolgen und darf keinesfalls bei einem -dU abschalten; das bedeutet, dass in der Praxis schon eine ganze Reihe besserer Ladegeräte dafür ungeeignet sind.
Man braucht keineswegs drei Zyklen dafür, es muss nur sichergestellt sein, dass auch die letzte Zelle voll ist.

Memory-Effekt bei NiMH ist ein Märchen. Zwar steigt der Innenwiderstand, wenn sie nie richtig entladen werden, doch ist die erzwungene Entladung eines Packs zumeist erheblich schädlicher als dieser Effekt.
Einen Pack zu entladen, macht nur dann Sinn, wenn alle Zellen die gleiche Restkapazität haben. Ist das nicht der Fall, macht man ihn damit kaputt. Bei 6 oder 8 Zellen ist das Problem geringer als bei 10 oder mehr Zellen. Die Entladekurve gibt Aufschluß darüber.
Es ist müßig, darüber zu streiten, ob 1V oder 0.9V /Zelle eine sinnvolle Abschaltspannung bei der Entladung sind. Der Wert ist die rechnerische Gesamtspannung und berücksichtigt nicht, ob eine einzelne Zelle längst umgepolt ist oder nicht.

Aufgrund dieser Befindlichkeiten leben 4-Zeller Empfängerakkus und eher vorsichtig behandelte Senderakkus länger als Hochstrom-Vielzeller. Auch die Akkulution löst das Problem, weil man Einzelzellen laden/entladen und austauschen kann. In der Regel wird nämlich nicht "der Pack" schlecht, sondern es sind ein oder höchstens zwei Zellen, die dafür sorgen, dass die anderen weder richtig voll noch richtig leer werden.

Würden wir Balancer bei NiMH verwenden, gäbe es wahrscheinlich gar kein Problem. Aber um den Aufwand zu treiben, mussten erst die teuren Li-Akkus kommen.. und NiMH wird langsam zu einem Nebenschauplatz für Gestrige ;)

Grüße, Ulrich
 
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