10S Motor mit 12S betreiben, was passiert?

Guten Tag,
Ich habe einen 10S Motor mit 12S Über einen 12S HV Regler betrieben, dabei ist der Regler verbrannt.
Lag das an mir, weil ein 10S Motor nicht mit 12S betrieben werden darf?
Was passiert dabei ?
awg
Bernd
 
Watt= Spannung x Strom


Erhöhe die Spannung ohne die Luftschraube zu ändern führt zu höherem Strom und das zu mehr Watt.

Daher: Strom messen wenn solche Experimente gemacht werden und dann fragen: warum brennt mein Regler wenn ich ihn ausserhalb der Spezifikationen betreibe. Ich habe XXX Ampere bei 12 Zellen durch den Regler gejagt und wundere mich nun warum ich einen neuen kaufen soll.

Andreas
 
  • Like
Reaktionen: GC

Erdie

User
Wenn man die Schraube anpaßt, kann das schon funktionieren. Da die benötigte Leistung mit der 3. Potenz der Propellerdrehzahl wächst (oder war es sogar mehr?) wurde das System mit der (12/10)^3 - fachen Leistung belastet. Das ist ca. das 1,73-fache. Das ist natürlich fatal und geht in den meisten Fällen schief.
 
Grüße Gott zusammen
Die Ampere habe ich per Telemetrie überwacht und damit nicht den Regler überlastet.
Wie sich nach weiterer Untersuchung heraus stellte ist am Motor eine Wicklung durchgebrannt und damit der Regler.
War das nun die höhere Spannung ????
AWG
Bernd
 

kioto

User
Welche Daten hatte der Motor?

Welche Daten hatte der Motor?

Möglicherweise die Summe mehrerer Dinge.
Im Motor wurde mehr Leistung verbraucht, insgesamt höhere Leistung oder durch ungünstigere Taktverhältnisse Abstimmung mit der Schraube schlechterer Wirkungsgrad --> Wurde heißer --> Wicklungslack weicher. Höhere Drehzahl? --> Zulässige Höchstdrehzahl überschritten -> höhere G-Kräfte
Schon vorhandene Fehlstelle in der Wicklung?
Ich fürchte, Du kannst Dir was aussuchen. Spezifikation des Motors prüfen. Wenn nur für 10S zugelassen, hat das möglicherweise einen Grund.
 
hallo zusammen, danke für die unterschiedlichen Meinungen und Hinweise.
Ja, der Motor ist ein 10S Motor für 95A mit 200U/V.
Ich denke ich habe ihn länger mit 106A belastet und damit beschädigt.
Die Luftschraube kann ich schlecht anpassen, es ist eine TK für das 2:1 Getriebe, und in das Getriebe habe ich einen E-Motor eingebaut.
awg
Bernd
 
Ob 95A oder 106A wird dem Motor relativ egal sein, aber das in Zusammenhang mit 12S statt 10S bedeutet:

statt maximal 3500Watt (Watt=Spannung*Strom) hast du mal loker lässig für längere Zeit 4700Watt durch deinen Antrieb geschickt.....


Andreas
 

rkopka

User
Die Spannung als solche ist dem Motor relativ egal. Es gibt schon Grenzen. Das ist einerseits die Isolierung, deren Grenzen wir sicher nicht so schnell erreichen. Andererseits die Drehzahl, die sich bei der Spannung einstellt und auch für den Motor mechanisch begrenzt ist. Aber auch das wird man kaum erreichen und das sollte auch keine "elektrischen" Folgen haben. Die Spannung war immer schon mehr ein Richtwert für den Motor, aber keinesfalls eine absolute Grenze.

Wenn was abbrennt, ist es fast immer der Strom, teils verbunden mit einem schlechter werdenden Wirkungsgrad. Beim Regler u.U. noch lange Akkukabel, aber das trifft dann i.A. nicht den Motor.

RK
 

k_wimmer

User
Ob 95A oder 106A wird dem Motor relativ egal sein, aber das in Zusammenhang mit 12S statt 10S bedeutet:

statt maximal 3500Watt (Watt=Spannung*Strom) hast du mal loker lässig für längere Zeit 4700Watt durch deinen Antrieb geschickt.....


Andreas

Das ist schlichtweg FALSCH !
Der Strom in Verbindung mit der Wicklung macht die max. Verlustleistung am Motor.
Wenn ich hier 10% mehr Strom habe, dann habe ich 21% mehr Verlustleistung, und DAS macht dem Motor sehr wohl etwas aus.

Mit welcher Spannung der Motor betrieben wird ist schlichtweg egal.
Wenn der Motor strommäßig, drehzahltechnisch und mechanisch im zulässigen Bereich betrieben wird.
 

Paride

User gesperrt
@Bernd:
falls der BL ein SOA-Produkt ist (sind wohl die meisten), und nicht zB ein Hacker, Axi, Scorpion o.ä., wäre ich mit den Angaben zu den technischen Daten immer etwas vorsichtiger, als bei den genannten Marken (obwohl mindestens teilweise auch SOA) oder gar einem Plettenberg, Kontronik o.ä. Habe selbst mehrmals die Erfahrung gemacht, daß die Angaben bei mehr oder minder "no-name"-Produkten zumindest mir teilweise geschönt erscheinen. Anders, wenn die Werte selbst gemessen, und der Messaufbau dazu durchdacht und korrekt angelegt ist.

@Kai:
ok, das leuchtet ein. Der Unterschied zwischen "drehzahltechnisch" und "mechanisch" ist mir nicht ganz klar: meinst Du mit Ersterem die zulässige Drehzahl für die Latte und mit Letzterem Welle und Lager des BL? Deiner Logik folgend (die ich nicht bezweifle) würde das aber auch bedeuten, daß ich den Durchmesser etc des Wicklungsdrahtes oder seinen Innewiderstand bei definierter Spannung kennen müßte. Genau solche Werte lassen viele Anbieter leider in ihren Angaben weg.
 

Fox12

User
Hallo Bernd,

schreib mal dazu , wieviel Ampere der Regler verträgt. Dauerstrom und kurzzeitig.

Dann wird das durchsichtiger.

Habe auch schon Motoren mit mehr Zellen betrieben wenn der Regler das mitmacht. Aber beim 1 . laufen lassen dann die Kurve im Gaskanal angepasst. Also Zangenamperemeter an die Zuleitung von der Batterie und dann Zacken für Zacken Gas geben ... bei 10 % unter max. Dauerstrom vom Regler habe ich die Gaskurve abgespeichert. Funktioniert sehr gut. Da der Strom vor dem Regler gemessen wird.
Andere max. Werte, wie z.b. max. Motordrehzahl usw. sollten dabei berücksichtigt werden ...

Bei Telemetrie bin ich jetzt nicht ganz sicher. Aber soviel mir bekannt ist, wird da der Strom vom Motor gemessen, Verlustleistung vom Regler ist nicht berücksichtigt, deshalb können am Regler noch ein paar A mehr anliegen.

Grüße Jürgen
 

k_wimmer

User
@Bernd:
falls der BL ein SOA-Produkt ist (sind wohl die meisten), und nicht zB ein Hacker, Axi, Scorpion o.ä., wäre ich mit den Angaben zu den technischen Daten immer etwas vorsichtiger, als bei den genannten Marken (obwohl mindestens teilweise auch SOA) oder gar einem Plettenberg, Kontronik o.ä. Habe selbst mehrmals die Erfahrung gemacht, daß die Angaben bei mehr oder minder "no-name"-Produkten zumindest mir teilweise geschönt erscheinen. Anders, wenn die Werte selbst gemessen, und der Messaufbau dazu durchdacht und korrekt angelegt ist.

@Kai:
ok, das leuchtet ein. Der Unterschied zwischen "drehzahltechnisch" und "mechanisch" ist mir nicht ganz klar: meinst Du mit Ersterem die zulässige Drehzahl für die Latte und mit Letzterem Welle und Lager des BL? Deiner Logik folgend (die ich nicht bezweifle) würde das aber auch bedeuten, daß ich den Durchmesser etc des Wicklungsdrahtes oder seinen Innewiderstand bei definierter Spannung kennen müßte. Genau solche Werte lassen viele Anbieter leider in ihren Angaben weg.

Drehzahltechnisch/mechanisch meinte ich im direkten Zusammenhang.
War vielleicht nich so einfach zu erkennen :).
Die Daten von Wicklungswiderstand etc. braucht es nicht unbedingt.
Du kannst das auch direkt an der Wirkungsgradkurve festmachen.
Die geht zwar auch auf die Eingangsspannung des Systems, aber das ist auch nicht zwingend falsch,
da die Leistung ein Produkt aus Strom und Spannung ist.
Daher muss ich natürlich meine obige Aussage, dass die Eingangsspannung irrelevant ist, schon ein wenig relativieren :).
Aber prinzipiell ist die Spannung in erster Line erst mal egal.
 

k_wimmer

User
Hallo Bernd,

schreib mal dazu , wieviel Ampere der Regler verträgt. Dauerstrom und kurzzeitig.

Dann wird das durchsichtiger.

Habe auch schon Motoren mit mehr Zellen betrieben wenn der Regler das mitmacht. Aber beim 1 . laufen lassen dann die Kurve im Gaskanal angepasst. Also Zangenamperemeter an die Zuleitung von der Batterie und dann Zacken für Zacken Gas geben ... bei 10 % unter max. Dauerstrom vom Regler habe ich die Gaskurve abgespeichert. Funktioniert sehr gut. Da der Strom vor dem Regler gemessen wird.
Andere max. Werte, wie z.b. max. Motordrehzahl usw. sollten dabei berücksichtigt werden ...

Bei Telemetrie bin ich jetzt nicht ganz sicher. Aber soviel mir bekannt ist, wird da der Strom vom Motor gemessen, Verlustleistung vom Regler ist nicht berücksichtigt, deshalb können am Regler noch ein paar A mehr anliegen.

Grüße Jürgen

Hallo Jürgen,

Der Strom ist in einer Reihenschaltung immer gleich (lt. Kirchhoff)!
Der Strom vor dem Regler erhöht sich lediglich um den Strom des BEC (sofern vorhanden), da dieser parallel abgeführt wird :).
Den Eigenverbrauch des Reglers (<100mA) können wir bei den genannten Strömen getrost vernachlässigen.
Das einzige was dann eine Rolle Spielt, ist der Spannungsabfall am Regler.
Dieser, multipliziert mit dem Strom, gibt dann die Verlustleistung am Regler.
 
Das ist schlichtweg FALSCH !
Der Strom in Verbindung mit der Wicklung macht die max. Verlustleistung am Motor.
Wenn ich hier 10% mehr Strom habe, dann habe ich 21% mehr Verlustleistung, und DAS macht dem Motor sehr wohl etwas aus.

Mit welcher Spannung der Motor betrieben wird ist schlichtweg egal.
Wenn der Motor strommäßig, drehzahltechnisch und mechanisch im zulässigen Bereich betrieben wird.

Naja, ganz so einfach ist es nicht, Du berücksichtigst hier nur die ohmschen Wicklungsverluste.
Das sind aber nicht die einzigen Verluste im Motor.
Wenn Du die Spannung bei gleicher Luftschraube erhöhst, steigt auch die Drehzahl an, und damit z.B. die Reibungsverluste.
Dann gibt es da auch noch die Wirbelstromverluste durch Ummagnetisierung.

Wenn ich einen Motor bei gleicher Luftschraube mit höherer Spannung betreibe, ist es schon richtig,
die neue aufgenommene Leistung zu nehmen und über den Wirkungsgrad die Verluste zu berechnen.
Und der Zuwachs der Verluste wird dann sicher höher sein als die von Dir genannten 21%.

Die Schlussfolgerung, dass dies den Motor killen kann, ist dann natürlich umso richtiger. :D


Gruß
Reinhardt
 

k_wimmer

User
Hallo Reinhardt,
ich bin da ganz bei dir.
Wenn du aber die gleiche Luftschraube be höherer Spannung betreibst, dann steigt auch der Strom,
und die Kurve vom eta ist nicht ganz unabhängig vom Strom, wie du sicher auch weisst.
Bei höherer Spannung nd evtl. kleinerem Strom z.B. kannst du evtl. sogar ein höheres eta bei gleicher Leistung erzielen.
Das meinte ich damit, das es eigemtlich egal ist bei welcher Spannung du den Motor betreibst so lange du innerhalb der Spezifikation bleibst.
 
Hallo,

man kann davon ausgehen, dass der Motor jenseits des Wirkungsgrad-Maximums betrieben wird.
Das ist meistens der Fall bei Elektroantrieben, um den geforderten Leistungsdurchsatz zu erreichen.
Der Punkt des maximalen Wirkungsgrades wandert zwar mit zunehmender Spannung zu höheren Strömen.
Bei der vom TE gemessenen Stromerhöhung muss man aber davon ausgehen, dass der Wirkungsgrad mit
12 Zellen (möglicherweise sogar deutlich) schlechter ist wie beim Betrieb mit 10 Zellen.
Dann wäre die Erhöhung der Verlustleistung entsprechend überproportional im Vergleich mit der Erhöhung der Eingangsleistung.
Das hat sicherlich den Motor gekillt, und dann den Regler mit ins Verderben gerissen.


Gruß
Reinhardt
 

k_wimmer

User
Reinhardt,
in diesem speziellen Fall bin ich absolut bei dir.
Weitere Spezialfälle ( z.B. einen AXI an 230V) können wir gerne im anderen Unterforum bequatschen:).
Ich habe da schon einiges auf dem Tisch gehabt.
 

GC

User
Hallo Bernd,

wenn Du einen Motor mit 10S und 100A betreibst und dabei noch 80% eta hast, so sind das locker 700W, die in Wärme umgewandelt werden. Also immer gut kühlen.

Nehmen wir optimistischer Weise an, dass bei 12S der Wirkungsgrad nicht fallen würde und immer noch bein 80% liegen würde, so haben wir dann bei gleichem Prop locker 1100W Verlust am Motor, die in Wärme umgewandelt werden wollen (Schnellkochplatte am Herd).

Wenn es dem Motor zu warm wird, dann verliert er seine Fassung und zieht sich aus bzw. die Isolierung auf den Kupferdrähte, der Lack wird flüssig. Es kommt zu Wicklungsschlüssen, der Strom steigt dadurch weiter an, der Regler gibt als Notruf Rauchzeichen, der Motor ist schon in den ewigen Jagdgründen.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten