Lipo total tiefentladen , kann man den noch retten ?

fw56

User
Hallo
Hab einen 3 zeller lipo "vergessen", also lange zeit nicht geladen

Kann man den noch retten ?
Jetzt haben 2 Zellen nur noch 1,5 Volt 😩
Die 3te hat 3,7 Volt.
Sepp
 

hans5-6

User
Mit großer Wahrscheinlichkeit ja, zumindest bei mir war es so. Mit NICD Programm die beiden 1,5 V Zellen laden und unbedingt auf die Volt schauen. So ca. bis 3,5 Volt, dann normal mit dem Lipo Programm und 0.5 C aufpĂ€ppeln. So ein Akku hĂ€lt bei mir schon weitere 2 Jahre, und das im Elektro Impeller mit ca. 30 C Belastung.
Bevor du in wegschmeist, versuchs einfach. (Außer es ist schon ein alter Akku, bei dem sowieso die Jahre schon nagen.)
L.g Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man wegen 15 oder 20 Euro, die ein neuer Lipo kostet, das Risiko in Kauf nimmt, einen Flieger oder Heli zu verlieren, der ein Vielfaches kostet, dann kann man den Lipo sicher noch eine Weile verwenden.

Wenn der Lipo lange so tief entladen war, dann ist der platt. Der Ri ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sehr sehr hoch. Dadurch wird der Lipo sehr heiß und blĂ€ht sich auf unter Belastung. Das kann soweit gehen, das der platzt, oder auch Feuer fĂ€ngt.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Es ist wie es ist - technisch nicht zu vertreten wÀre ein versuchtes AufpÀppeln wo die Chemie sich schon im Zersetzungsprozess
befindet und anfĂ€ngt instabil zu werden - GERADE wenn jetzt wieder Energie von Außen - also Laden - dazu kommt! Es kann klappen,
aber es kann auch schief gehen (ich schĂ€tze 50:50) und dann steigt ein Erfahrungswert ĂŒber das eigene Portemonnaie! ;)
 
Ich habe eben erst selbst die Erfahrung gemacht, das eine Tiefentladung eine Zelle sofort schÀdigt.

Ich habe vor kurzem einen fast neuen 3S Lipo von SLS ausversehen erheblich zu weit entladen. Zehn Minuten nach der Landung hatten zwei Zellen 3,4 Volt und eine nur 3,2 Volt. Deshalb nehme ich stark an, das die Zellen vor der Landung, also noch unter Belastung, 3 Volt, oder die eine Zelle sogar darunter war (ich hatte bei dem Flug keine LipoĂŒberwachung an Bord). Jedenfalls hatte ich einiges ĂŒber 100% der aufgedruckten NennkapazitĂ€t entnommen.

Ich habe den Lipo sofort wieder auf Lagerspannung geladen. Aber die eine Zelle, die so tief runter war, zeigt mir jetzt am Junsi jedesmal einen deutlich höheren Ri, wie die beiden anderen Zellen. Und ich weiß genau, das vor dem Missgeschick alle drei Zellen absolut gleich InnenwiderstĂ€nde hatten, so wie ich das von SLS gewohnt bin.

Es ist jetzt nicht so, das der Lipo kaputt wÀre. Aber die eine Zelle ist geschÀdigt, soviel ist klar.
 
So Ă€hnlich war es bei mir. Zwei 3s 5000 in Reihe im Auto, etwas zuviel entladen (ich habe nicht sofort gemessen, aber zuhause eine Stunde spĂ€ter waren es ca. 3,5V). Mindestens eine Zelle hat seitdem einen höheren Innenwiderstand, dieser 3s Pack wird seitdem beim fahren deutlich wĂ€rmer als der andere. Der Antrieb zieht gerne 100-150A, teilweise noch mehr, das kommt gegen Entladeende ĂŒberhaupt nicht gut.
 

GC

User
Wir sind uns wohl alle einig, dass eine Tiefentladung den Zellen nicht unbedingt gut tut. Die Frage ist nur, ob der Akku fĂŒr seine Zwecke unbrauchbar ist. Es ist ein wenig so Ă€hnlich, wie das Mindesthalbarkeitsdatatum auf Lebensmitteln. Manche werfen die Lebensmittel mit Mindesthaltbarkeitsdatum am 13.9.2017 um 7 Uhr morgens weg und haben sie am 12.9.117 um 23 Uhr noch genussvoll gegessen. Aber bitte alles mit Augenmass!

Wenn ein 3S Lipo pro Zellen einen Ri von 3hm hatte und nach der Tiefentladung eine einzige Zelle 6mOhm hat, so halte ich es bei einem Entladestrom von 50A noch vertretbar. Ich checke sowieso vor jedem Laden den Innenwiderstand und wenn er sich von mal zu mal sehr stark verschlechtert, so ist das ein Alarmsignal fĂŒr mich.

Aber die Übervorsichtigen, und jetzt mache ich mich bei einigen wohl sehr unbeliebt, Mahnungen und Empfehlungen: lieber alles sofort entsorgen, halte ich persönlich fĂŒr vorauseilenden Gehorsam.

Lieber die KapazitÀt messen, als irgend etwas vermuten.

Bei Telemetrie dĂŒrfte man ohnehin auf der sicheren Seite sein.
 
Das ist schon soweit alles richtig, was du schreibst. Aber hier geht es doch darum, das ein Lipo ĂŒber einen langen Zeitraum tiefentladen irgendwo rumgelegen hat. Und da kann ich mir nicht vorstellen, das die Zellenchemie das unbeschadet ĂŒberlebt hat. Bei einer kurzeitigen zu tiefen Entladung mag das was anderes sein. Aber hier, in dem Fall bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, das der Lipo kaputt ist. Man wird den schon wieder auf 4,2 Volt aufladen können. Aber erstens werden die Zellenspannungen sofort anfangen stark auseinander zu driften, sobald der Ladevorgang beendet ist. Und der Akku wird, zumindest fĂŒr Hochstromanwendungen nicht mehr brauchbar sein, weil er unter Last sehr schnell sehr stark einbrechen und sich dabei auch stark erwĂ€rmen und aufblĂ€hen wird.
 
Also, manche der Tipps erscheinen mir schon sehr grenzwertig. Lipos wĂŒrde ich allenfalls im Freien an eine Festspannung legen, die ja auch ganz langsam stufenweise gesteigert werden kann. Strom begrenzen, kannda dann was passieren? Wie man auf die Idee kommen kann, auf ein vollkommen fremdes Programm zuzugreifen ( NiCD/NiMH ) frag ich mich.
Ich hatte mal einen Akku, da ist auch eine Zelle weggegangen. Diese habe ich hochgeladen, war aber nichts dauerhaftes. Nach ein paar Zyklen war sie tot, hab sie dem Pack entnommen.
Sepp, ganz gleich was Du machst, entweder Du schmeisst die Zelle weg oder testest safe ( bitte auch an die Umgebung denken, nicht jeder schĂ€tzt zĂŒndende Lipos unter dem Apfelbaum). Aber, einen Flieger mit diesem Akku ausstatten ist m.E. Quatsch. Was ist ein sicherer Flieger wert gegenĂŒber dem Wert eines verbrauchten Akkus.
Also, spiel nicht den Myth-Buster, denn die gehen zu sowas in einen Steinbruch.....:D
 
Wenn ein 3S Lipo pro Zellen einen Ri von 3hm hatte und nach der Tiefentladung eine einzige Zelle 6mOhm hat, so halte ich es bei einem Entladestrom von 50A noch vertretbar.

Die Erhöhung des Innenwiderstands ist das kleinste Problem,,

letzter Abschnitt:
http://www.elektroniknet.de/elektronik/power/gefaehrdungspotenzial-von-li-ionen-zellen-92479.html

Die Bildung von Dendriten bzw. dadurch verursachten internen KurzschlĂŒssen ist das Kernproblem. Das kann man auch nicht experimentell erfassen. Ein solcher Akku ist ein unkalkulierbares Risiko. Sicherlich geht es oft gut aber die generelle Empfehlung kann nur Entsorgung sein.

Stefan
 
generell kann man das nicht sagen

generell kann man das nicht sagen

hallo,

mir war ein Flieger (Graupner Elektro-Rookie)weggeflogen, er hing ĂŒber Nacht in einem Baum. der Akku (original Graupner Akku) war dann tiefentladen, jedenfalls ließ er sich nicht mehr mit dem normalen Lipo-Programm laden. Nach "puschen" mit Nimh - Programm ließ er sich wieder laden.
Der Akku tut schon seit zwei Jahren brav seinen Dienst, er ist fest und die Leistung ist gut (fĂŒr den Elektro-Rookie) und der Ri ist nicht mal sehr hoch (ich habe gleichartige Akkus die schlechter sind).
GeblÀhte Akkus werden sofort entsorgt !!!

Viele GrĂŒĂŸe Helmut
 
Ein derartiger Akku ist generell eine Gefahr. Diese Gefahr schlÀgt aber nicht generell zu.
Es ist nahezu unmöglich die Gefahr durch Messungen oder anhand Ă€ußerer Anzeichen zu erfassen.
Daher die generelle Empfehlung zur Entsorgung.

Stefan
 

Crizz

User
Man muß so etwas immer im Zusammenhang betrachten, d.h. Entladestrom und Zeitdauer.

Wird ein Antriebsakku im Betrieb tiefentladen und anschließend direkt wieder angeladen und in den zulĂ€ssige Spannungsbereich weitergeladen, bleibt dies meist mit nur sehr geringen EInbußen verbunden. Ebenso verhĂ€lt es sich bei Entladung mit sehr geringen Strömen, z.b. Modell eingelagert und vergessen den EmpfĂ€nger abzuschalten, Akku wird langsam aber permanent entladen und erreicht deutlich unter 3,0 V / Zelle. Ist die Zeitdauer nicht zu lang, kann man meist den Akku auch gefahrlos retten.

Anders jedoch, wenn ein lĂ€ngerer Zeitabschnitt zwischen der Tiefentladung (Unterschreitung der 3,0 V ) und dem Anladen liegt. Die chemische Prozesse die in der Zelle ablaufen sind irreversibel, die Zersetzung der Kathoden ist dann so weit fortgeschritten, das man den Akku zwar wieder aufgepĂ€ppelt bekĂ€me, aber die Spannung nicht mehr laststabil ist und wie bereits erwĂ€hnt der Ri drastisch ansteigt. Da verzichtet man am besten, denn die Dendritenbildung ist dann stark fortgeschritten und kann zu unliebsamen Nebeneffekten fĂŒhren.

Ich wĂŒrde solche Akkus entsorgen und die paar Euro fĂŒr einen neuen ausgeben, ist billiger als elektrisches Roulette zu spielen.....
 

Ay3.14

User
Hallo
Hab einen 3 zeller lipo "vergessen", also lange zeit nicht geladen

Kann man den noch retten ?
Jetzt haben 2 Zellen nur noch 1,5 Volt 😩
Die 3te hat 3,7 Volt.
Sepp

Hallo Sepp,

tu dir selber und deiner Umwelt den Gefallen und entsorge diesen nicht mehr brauchbaren LiPo unbedingt (vorher alle Zellen fachgerecht entladen).

Das Risiko im Zusammenhang mit dem Schaden-/NutzenverhÀltnis ist viel zu hoch, siehe dazu auch entsprechende LiPo-Versuche z.B.: https://youtu.be/9PdHCi8jQfw

Holm- und Rippenbruch
Albert
 

fw56

User
Erledigt

Erledigt

Hallo, und danke fĂŒr die Hinweise
Der lipo ist jetzt entsorgt 😕

Wenigstens das balancerkabel hab ich mir aufgehoben und einen alten hacker Akku endlich mein Standard Anschluss beschert


Dankeschön
 
Tiefentladung !!!!!!!!!

Tiefentladung !!!!!!!!!

Hallo zusammen!!!!!
Hab da auch eine Frage. Habe meinen EmpfÀngerakku vergessen auszuschalten und den Flieger lÀnger nicht mehr geflogen.
Am vergangenem WE wollte ich fliegen und da sah ich was los war. Akku zeigte absolut keine Spannung mehr an. Mit normalem Lipo Programm konnte ich nicht laden. Also weckte ich den Akku mit
einem Blindlader, sodass die Zelle 2,5V anzeigte. Anschließend ging das Lipoprogramm auch und ich lud bei den sls 3000, 2950 mAh hinein.
Sollte ich den Akku doch besser entsorgen !!??
 
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