TAO2
TAO2
Dies ist vielleicht eine gute Gelegenheit, einen angemessenen Nachruf auf meinen TAO2 zu schreiben...
Ich hatte ihn vor etlichen Jahren gekauft. Die Bauweise ist nix-Hitech, die aerodynamische Güte nicht vom allerfeinsten, aber gut genug für den Alltag. Im Verein habe ich diesen Standard auch bei anderen SMG-Modellen gesehen.
Man muss selbst ein wenig tätig werden, das Modell fällt nicht fertig aus dem Karton.
Die Fläche (2m Spannweite) war einteilig, ich habe sie nicht mit Folie sondern mit 44er Gewebe überzogen und lackiert (2b). Dadurch wurde das Ding schwer.
Im Rumpf (der auch elektrifizierbar gewesen wäre) war reichlich Platz für "Sonderzubehör" wie eine Kamera und andere Experimente. Dadurch wurde das Ding noch schwerer.
Im Verein wurde ich immer angesprochen, ich sollte mir doch was größeres ("gescheites") kaufen, aber ich habe nicht gehört.
Ich konnte das Modell fliegen. Das sagt einiges über seine Gutmütigkeit aus. Lediglich der Abriß kam "heftig", aber selten (und gottseidank fast immer weit genug oben). Mit anderen Modellen (einfach und "Mittelklasse") konnte ich immer mithalten.
Schnell wurde der TAO2 nicht, und auch ein Aussenlooping ging nur mit reichlich Anlauf - aber er ging.
Das Modell hat unglaublich viel einstecken müssen und auch eingesteckt. Wo andere Leute die Tüte holen mussten habe ich nur Dreck abgeputzt. Nach manchen "Landungen" habe ich absolut nicht verstanden, wie so ein Rumpf mit der relativ dünnen Wand das aushalten konnte (ein Grund war wohl der relativ große Durchmesser des Leitwerksträgers).
Ich glaube, ich habe mehr als 4 Leitwerke gebaut, und mindestens 10 kleinere und eine mittlere Blessuren am Rumpf ausgebessert (nicht gezählt die Reparaturen an den Einschlagmuttern für die beiden Flächenbefestigungsschrauben, die nie wirklich hielten). Einmal habe ich fast den ganzen Lack auf den Flächen ersetzt.
Aufgrund seiner Qualitäten hatte das Modell einen nicht überschätzbaren Vorteil: Es war immer flugbereit, stets dabei und konnte fast überall eingesetzt werden. Das Risiko, mit Schrott nach Hause gehen zu müssen, war stets gering.
Das Ende wurde eingeläutet, als das Modell einen ganzen Winter auf dem Hörnle verbringen musste: Das (vorletzte) Leitwerk war aufgerollt und roch ein wenig streng, die Holzspnten im Rumpf rochen auch ein wenig, hielten aber noch. Rumpf und Tragflächen waren jedoch unbeschädigt und nicht verzogen (!!). Allerdings wirkte das Modell anschließend noch schwerer...
Das tatsächliche Ende erfolgte dann abrupt, mitten in der Luft über dem Sudelfeld. Einem Dragon war die Fläche einfach nicht gewachsen.
Ich werde dem TAO2 stets ein ehrendes Andenken bewahren :'-}
Schöne Grüße,
Helmut