Testwochenende auf der Tannenalm
Testwochenende auf der Tannenalm
Ich kommere gerade von einem verlängerten Testwochenende auf der Tannenalm und hatte Zeit, den Omnikron ausführlich bei verschiedenen Bedingungen zu testen.
Der Aufbau war unkritisch, alles passte. Ich steckte das Höhenleitwerk erst kurz vor dem Erstflug zusammen, der Führungsstift klemmte an einer Seite, ich erweiterte die Führung mit einem Fräser. Das war im Nachhinein unnötig, denn der wahre Grund war dann ersichtlich: Beim Einstecken verklemmt sich der Führungsstift im Ruderhorn des Pendelleitwerks, man muss also nur mit einem Schraubenzieher das Ruderhorn nachdrücken, dann flutscht es auch so.
Mein Omnikron ist mit dem B36-56-09 1200kv von HK ausgestattet und entspricht so in etwa der Staufenbiel-Motorempfehlung. Mit 10x8" Luftschraube zieht der Motor 40A und bringt den Omnikron noch ausreichend in die Luft. Die Luftschraube hat zuviel Steigung und ein Zoll zu wenig Durchmesser, lag aber noch rum und musste daher an diesem Wochenende zum Testen herhalten. Wer den Omnikron ordentlich motorisieren möchte, sollte einen Innenläufer mit Getriebe wählen. Für mich reicht der Innenläufer, denn ich will damit Thermiktesten. Für's senkrechte Steigen habe ich etwas anderes.
Für die Montage musste ich mit einem 3300er 3S noch gute 100g Blei vorne hineintun. Verwendet man gleich einen Motor mit 280-320g, könnte evtl. kein Blei mehr notwendig sein. Trotz des Bleis halte ich den Omnikron für überhaupt nicht zu schwer, fliege ich doch einen anderen ("richtigen") F3B-Segler mit 3.5kg, dagegen ist der Omnikron ein Leichtgewicht.
Auf allen Rudern sind HGD 250 MG, entsprechend präzise lässt sich der Omnikron steuern. Beim Omnikron kommt das Seitenruder deutlich weniger zum Einsatz, als bei anderen Segelfliegern. Dank Butterfly ist der Abstieg auch aus großen Höhen möglich, sofern die Thermik nicht zu heftig ist.
Die Flugeigenschaften reichen von mittel-langsam bis schnell, er fühlt sich aber eher im mittleren/schnellen Geschwindigkeitsbereich wohl. Dies ist z.B. ein Unterschied zu einem hochwertigen F3B Modell wie die Europhia, die kann (unaufbalastiert) wesentlich langsamer unterwegs sein. Thermikfliegen ist mit dem Omnikron kein Problem (eng wird aber mit deutlich Speed gekreist), allerdings ist die Domäne ganz klar der Hangaufwind - Mibo deklariert den baugleichen Ripper sogar als F3F. Am Hang Achten fliegen macht mit dem Omnikron höllisch Spaß.
Leistungsmäßig ist mir mit dem Omnikron nichts negatives aufgefallen. Ganz im Gegenteil, die meisten auf der Tannenalm anwesenden Flieger (u.a. der Staufenbiel Falcon) waren mit dem Omnikron gut auszukurbeln. Festigkeitsmäßig gab es ebenfalls keine Probleme. Egal ob senkrecht heruntergestochen und dann digital die Wende mit voll gezogenem Höhenruder fliegen oder Landungen mit Ringelpietz sind kein Thema. Im Kunstflug macht der Omnikron Spaß, er kann Höhe sehr gut in Speed und umgekehrt umsetzen.
Fazit: Ich habe den Kauf wirklich nicht bereut.