Skywing Sbach 342 V2 – 48“ 3D Kunstflieger in Hybridbauweise von UpSideDownRc

PlanB

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Kennt Ihr das? 3D soll es fliegen, lernen soll man damit können, aber bitte kein „welkes Blatt im Wind“ Fluggefühl vermitteln, robust sollte es sein und bezahlbar muss es sein. Klassischer Kunstflug wäre natürlich auch nicht schlecht, schließlich hat ja alles mit den ersten Rollen und Loopings angefangen – also soll es auch noch präzise fliegen.
Auf der Suche nach so einem Modell sind mir schon verschiedene Exemplare unter gekommen, von denen mir auch viele sehr gut gefallen haben, aber doch nicht wirklich alles vereinen konnten.
Wenn ein teurer Holzvogel in der Luft ist, mag ich auf Augenhöhe nichts Neues probieren und die dafür gedachte Schaumwaffel bläst mir der Wind weg - und so richtig „echt“ sieht das mit einem 500g Flieger auch nicht aus.

Positiv überrascht war ich von der Skywing MXS und deshalb interessierte mich die ähnlich konstruierten Sbach 342 V2 ebenfalls. Mit etwa 10% mehr Flächeninhalt, ohne SFG`s und mit anderer Rumpf-/Flächengeometrie, dürften ihre Flugeigenschaften schon unterschiedlich sein und es besteht nicht die Gefahr, zwei Flieger mit identischem Charakter zu haben.

vollbild_01.JPG
sbach_orange_3.jpg
Quelle UpSideDownRc

Technische Daten:
- Spannweite: 1235 mm
- Rumpflänge: 1095 mm 

- Tragflächeninhalt: 33.4 dm²
- Fluggewicht: ca.1250 g
- Motorisierung: 150g Outrunner mit 800-900kv
- Akkus: 3s 2200mAh

Die gewünschte Robustheit verleiht der Sbach ihr „Kleid“ aus dem elastischen EPP, was aber eigentlich nichts Besonderes ist – EPP Flieger gibt es wie Sand am Meer. Erst die Hybridbauweise, mit einem Skelett aus CFK vierkant Profilen, auf einer Holz-Unterkonstruktion und Schaumkerne aus hartem EPS, machen die Sbach zu etwas Besonderem. Die Kombination der verschiedenen Werkstoffe ergibt eine verwindungssteife Struktur mit guter Nehmerqualität, welche außerdem ein präzises Steuern ermöglicht.

Etwa 1,2kg sind in der 48“ Klasse kein Leichtgewicht, sondern normal. Damit sollte genug Gewicht vorhanden sein, um aus der kinetischen Energie heraus eine Figur zu fliegen, oder die Sbach gewollt in einen Strömungsabriss zu bringen, ohne das Tempo dafür auf Zeitlupe verringern zu müssen. Dennoch spricht eine Flächenbelastung von nur ~38g/dm² für gute langsam Flug Eigenschaften und eine geringe Landegeschwindigkeit.

Nachdem die Eckpunkte für mich alle stimmig waren und der Forumskollege Zisko noch dieses tolle Video online gestellt hat, war meine Begeisterung vollends geweckt.


Während ein Vereinskollege mit der orange/blauen Version liebäugelt, mit der Aussage: „Die schwarz/roten hat doch jeder“ kamen für mich nur diese klassischen Farben in Betracht und so wurde die Sbach 342 V2 bei www.upsidownrc.de geordert.
Nun bin ich gespannt der Dinge die da kommen werden :)
 

PlanB

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Moin Schrottflyer,

vor dem Spaß kommt noch das Grübeln :confused:

Denis und Wolfgang sagen, dass das Gewicht recht weit nach vorne muss, um den Schwerpunkt einzuhalten. Nun frage ich mich, ob das bei meiner V2 Version auch so ist. Im Vergleich mit der MXS sehe ich noch nicht den Grund, warum der Akku ganz nach vorne sollte - bei der MXS liegt er ja weit hinten am Steckungsrohr.
Den Akku zu verschieben ist natürlich kein großes Ding, aber ich würde dann auch den Empfänger woanders platzieren und die Kabellängen anders bemessen…..naja, schaun wir mal.
 
Meine kleine Sbach hat so ein schweres Setup, dass dieses Problem nicht auftrat.:rolleyes:
Hab jetzt noch den Motorträger verstärkt, dadurch kam der Motor 1,5 mm nach vorn somit auch der Schwerpunkt.
Ich pack jetzt hinten das Stabisystem rein.:D
 

PlanB

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Der Baukasteninhalt

Verpackt im stabilem Karton, sind nur wenige Tage später, die säuberlich eingetüteten Einzelteile der Sbach 342 angekommen. Alle Beutel sind prima fixiert mit Klebebändern - ein Transportschaden ist fast ausgeschlossen.

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Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters und manch einer wird in der Silhouetten Ansicht nur einen Kastenrumpf erkennen, aber der zweite Blick offenbart mehr. Abgesehen von dem typischen S-Schlag im Rumpfrücken der Sbach (der trauriger Weise bei vielen Holzmodellen fehlt) wurde durchaus mehr Gestalt in die Gesamtform gebracht. Angefangen bei der leichten Andeutung einer gerundeten Cowling, über die sich verjüngende Kabinenhaube, zum trapezförmigen Rumpfrücken, bis hin zu dem, durch einen Spant profilierten Seitenleitwerk, ist das weit mehr als die Geometrie einer Kiste. Nur Schade, dass die Kanten nicht abgerundet worden, sonst hätte die Sbach mehr Figur als mancher Holz Flieger. Aber das könnte man in Eigenregie durchaus noch realisieren.

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Der Rumpf wirkt voluminös und etwas gedrungen, was dem 48“ Flieger mehr Größe verleiht und außerdem die charakteristischen Merkmale des Originals erkennen lässt. Identitätsprobleme sind aber aufgrund der einzigartigen Tunderbolt Lackierung eh ausgeschlossen :)

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Der Zugang zu Rumpfinneren ist über die magnetgesicherte Kabinenhaube großzügig bemessen. Die Haubenfixierung wirkt genauso bombenfest wie bei der MXS – ein Verlust des Deckels ist sehr unwahrscheinlich.

rumpfoeffnung.jpg

Im Inneren erkennt man den aus Holz bestehenden Teilrumpf mit den Ober- und Unterzügen aus CFK Profilen. Das Steckungsrohr als auch dessen Führung sind ebenfalls aus CFK gefertigt. Die Oberzüge durchlaufen, zusammen mit einem Teil der Holzkonstruktion, den gesamten Rumpf und bringen damit viel Torsionsfestigkeit in den Aufbau.

Die großen Leitwerksruder kommen zwar ohne Profilierung, aber in Sandwich Bauweise daher. In der mittleren Schicht, aus hartem EPS, sind reichliche Verstärkungen angebracht, die wiederum aus Kohleprofilen bestehen. Bereits in den Rudern verklebt, befinden sich die Flies Scharniere und auf der Gegenseite wurden entsprechenden Öffnungen vorgeschnitten, sodass sich der Zusammenbau auf einen geringen Aufwand reduziert.

leitwerk.jpg

Auch in den Flächen wurde mit Versteifungen nicht geknausert und es verwundert schon etwas, wie viel CFK in diesem günstigen Flieger steckt, selbst die Führungsrohre in den Flächen bestehen daraus.

flaeche.jpg

Interessant ist das Flächenprofil, mit einer Profildicke von nur 10% ist es recht schlank gehalten und erinnert eher an einen dynamischen Kunstflieger. Das muss allerdings wenig heißen, auch eine 2m EF Extra hat nur ein 11% dickes Profil.
Im Vergleich zu MXS ist es 1% dünner, fällt weniger bauchig aus und hat ein paar Zentimeter mehr Tiefe.
Oben Sbach, unten MXS.

profil.jpg

Der obligatorische Kleinteilbeutel beinhaltet alles was zum Komplettieren notwendig ist – inklusive Draht-Fahrwerk und Leichträdern.
Der ganze Baukasten vermittelt einen wertigen Gesamteindruck, wohin man auch schaut, jedes Einzelteil hat irgendeine gewisse Besonderheit. Man kann spüren, dass es sich nicht nur um ein ostasiatische Kommerz Produkt handelt, sondern neue Wege in der Material Kombination gegangen wurden und der Flieger in der zweiten Version noch weiter durchdacht ist.
 

D.Peters

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Moin Schrottflyer,

vor dem Spaß kommt noch das Grübeln :confused:

Denis und Wolfgang sagen, dass das Gewicht recht weit nach vorne muss, um den Schwerpunkt einzuhalten. Nun frage ich mich, ob das bei meiner V2 Version auch so ist. Im Vergleich mit der MXS sehe ich noch nicht den Grund, warum der Akku ganz nach vorne sollte - bei der MXS liegt er ja weit hinten am Steckungsrohr

Hi

bei meinem Vogel muss der 3s 2200 mAh am Motorspant anschlagen, dann liegt der SP bei ca. 120mm von der Nasenleiste,
muss dazu aber gestehen dass ich mir beim Zusammenbau keine Gedanken um die allerleichtesten Komponenten gemacht habe, was heißen soll dass meine Verlängerungskabel zu den Leitwerksservos vom Querschnitt her eigentlich in ein 1,8m Modell gehören (hatte halt keine passenden zur Hand, daher dass verbaut was gerade in der Schublade lag)

dazu kommt noch dass die Sbach ein Stück länger ist als MXS, daher ist da schon von Natur aus mehr Material hinter dem SP verbaut



Der Rumpf wirkt voluminös und etwas gedrungen, was dem 48“ Flieger mehr Größe verleiht

ausser der überarbeiteten Innenstruktur ist der Rumpf der V2 um 2cm höher als der V1 Sbach

Grüße
Denis
 

PlanB

User
Die folgenden Komponenten werden für die Sbach verwendet.

Servos: Savöx SH 0265
Servoarme: CFK 27mm
Motor: Typhon 150
Regler: TopAce 45A

komponenten.jpg

Servos gibt es in der knapp 20g Größe reichlich, aber wenn man bei der Anschaffung in einer preislichen Region bleiben will, die der Sbach entspricht, wird die Auswahl schon kleiner. Mit dem Hintergrund, dass der Flieger auch schon mal unsanft aufkommen kann, sollte das Servo sinnvoller Weise noch ein Metallgetriebe haben – was die Auswahl weiter verkleinert.
Mittlerweile habe ich 19g Servos von 3 unterschiedlichen Herstellern im Einsatz, die in einem Preissegment zwischen 12€ und 20€ liegen. Eine Sorte hat Getriebespiel, die andere Wippt sich ständig auf und bei der Dritten habe ich noch Hoffnung, da sie erst knapp ein Dutzend Flüge hinter sich hat und bislang noch funktioniert.

Mit dem Savöx SH-255MG wurde etwas tiefer in die Tasche gegriffen als üblich, aber ich habe sehr positive Feedbacks dazu bekommen und wollte mal was „vernünftiges“ verbauen.
Dazu passend wurden Servoarm Verlängerungen aus CFK mitbestellt, denn ohne geht es nicht. Bei den brachialen Ausschlägen würde sonst die Last auf den Schubstangen hoch und die Anlenkung unpräzise werden.

Hier ist bereits die Vorbereitung zur Montage der Servoarme im Gange.

savoex_1.jpg

Dazu müssen die original Arme angeschliffen, die Löcher für die Schrauben aufgebohrt werden und die CFK Arme gesenkt und ebenfalls aufgeraut werden. Ich benutze zusätzlich Sekundenkleber bei der Montage, aber dennoch kann man nicht auf die beiden mitgelieferten Schrauben verzichten.


Anschließend kamen die Savöx an den Servotester und durften dort eine volle Stunde rumrödeln.

savoex_2.jpg

Das ist oft ganz aufschlussreich – nicht nur, dass sich das Metallgetriebe einläuft, sondern bereits die visuelle Kontrolle der Geschwindigkeit - ob sich z.B. ein Servo vor dem Endpunkt verlangsamt - kann schnell Informationen über die Qualität liefern. Oft hat man bei Billigservos extrem unterschiedliche Laufgeräusche und nach der Einlaufzeit stellt sich Getriebespiel ein, welches vorher nicht da gewesen ist. Die Savöx bestanden die Zeit ohne Mängel, keine sonderliche Erwärmung oder gar übermäßiges Getriebespiel stellte sich ein. Das Deathband betrug nach dem Einlaufen etwa 3µs, was ein sehr schöner Wert für ein Servo in der Größe ist. Bei weniger guten Herstellern kann dieser Wert auch doppelt so hoch sein und wird dann bei der Rückstellgenauigkeit spürbar auffällig.
Wie sie sich im längeren Gebrauch machen bleibt abzuwarten.


Besonders gespannt war ich auf den Motor von UpSideDownRc, ganz nach dem Motto „für 34€ kann man ja nichts falsch machen“ (außer eben 34€ vergeigt zu haben), wurde der Python 150 gleich mitbestellt.

p150_1.jpg

Sehr löblich, dass nicht nur das Montagematerial inklusive Mitnehmer und Stecker dabei ist, sondern auch noch die notwendigen Buchsen werden mitgeliefert.
Wie in dem Bild oben schon eingeblendet, ist das Gewicht von dem Triebling nur 131g ohne Stecker und Mitnehmer – kann doch gar nicht sein! In der 48“ Klasse werden eigentlich Motoren geflogen die einen Stator mit den Maßen 30x20mm haben und in dieser Größenordnung ist ein Gewicht von ~145g das Mindeste und mit allem Drum und Dran werden schnell auch 180g erreicht – warum ist der also so leicht?
Ein Blick ins Innere offenbart hochinteressante Dinge. Zum einen ist das kein 3020 sondern ein 2820. Der Stator hat also 2mm weniger Durchmesser als gewöhnlich und das ist schon eine eher seltene Zwischengröße. Aber noch viel erstaunlicher ist die Tatsache, dass der Stator aus 0,2mm Blechen besteht und nicht wie üblicher Weise – in dem unter 90€ Preissegment dieser Motorengröße – aus 0,35mm fetten Blechen. Dazu muss man wissen, je dünner umso gut, umso weniger Wirbelstromverluste.

In einer monströsen Vergrößerung dieses Bildes habe ich die Bleche gezählt. Es sind tatsächlich 99 Bleche auf 20mm Statorhöhe.

p150_2.jpg

Das verspricht einen guten Wirkungsgrad – zumindest im mittleren Lastbereich – und kann den etwas kleineren Statordurchmesser wahrscheinlich wieder wettmachen. Aber erst einige Testläufe auf dem Prüfstand werden genaue Ergebnisse bringen.

pruefstand.jpg

Als Last-Luftschrauben wurden APC`s in der Größe von 10x5“ bis 14x7“ genommen und als Regler kam ein Hobbywing Platinum 100A zum Einsatz. Der auf dem Bild zu sehende TopAce wurde für spätere Tests benutzt, in denen er sich gegen den Platinum vergleichen soll.
Nachdem die ermittelten Werte in DriveCalc eingepflegt sind, ergibt sich ein todschickes Diagramm. Leider bringt das ohne Vergleich mit einem anderen Motor, nur den paar Leuten etwas, die sich ständig damit auseinander setzen. Also muss ein Vergleichsmotor her und ich sage es gleich vorweg, der ist gar nicht so einfach zu finden. Aufgrund der fein segmentierten Bleche und einem Luftspalt von nur 0,35mm liefert der leichte Python 150 recht ansehnlich Werte, aber da es sich um einen recht günstigen Motor handelt, will ich keine namenhafte Produkte zum Vergleich heran ziehen.
Allgemein bekannt und immer wieder gerne eingesetzt werden die Turnigy SK3 Motoren und ein fast vergleichbarer Typ wäre der SK3 3542 800kv, leider liegen mir aber nur die Daten von der 1000kv Version vor.
Besonders fair ist der Vergleich nicht für den Python 150, denn der Turnigy hat einen größeren Stator – 30x20mm zu 28x20mm – ist fast 10% schwerer und hat eine höhere Drehzahl. Womit er besser für die hohen Ströme geeignet ist.

Auch für Leute die DriveCalc selten oder gar nicht benötigen, ist der Verlauf der grünen Wirkungsgradkurve interessant, denn hier steckt im Motoren-Vergleich die meiste Aussagekraft hinter – wie viel der eingespeisten Leistung kommt an der Luftschraube an? Wenige Prozente entscheiden schon ob ein Motor gut ist oder eher nicht zu gebrauchen, ob er heiß läuft oder die Leistung vertragen wird.

Durchgezogene Linie Python 150, gestrichelte Line SK3 3542 1000
DC_P150vs3542.JPG

Unschwer zu erkennen, dass der P150 von Beginn an einem weit besseren Wirkungsgrad vorzuweisen hat als der Turnigy und obwohl er kleiner und leichter ist, selbst bei hoher Leistung, nicht schlechter dasteht. Allerdings wäre der Vergleich im hohen Lastbereich noch besser für den P150 ausgefallen, wenn der SK3 eine identische Drehzahl hätte und nicht ~100kv mehr! Dann würde sich die Wirkungsgradkurve vom SK3 nach links verschieben, dennoch ist auch der 800kv Turnigy ein Motor den man durchaus in der Sbach fliegen könnte.

Es zeigt sich, dass die Kombination von Python 150 mit einer APC 14x7 gut harmoniert und wie auch bei anderen 3D Modellen dieser Größe, ist die Luftschraube eine gute Wahl.
 
Meine Hochachtung für diese genaue Beschreibung;) Da steckt richtig viel Mühe drinn. Ich bin heute nachmittag nur S Bach geflogen, und hab an Helis geschraubt. :cool:
 

Hotellima

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Meine Hochachtung für diese genaue Beschreibung;) Da steckt richtig viel Mühe drinn. Ich bin heute nachmittag nur S Bach geflogen, und hab an Helis geschraubt. :cool:

Das kann ich auch nur bestätigen.. ein Beitrag der fast keine Wünsche offen lässt;)

mfg
Hartmut
 

PlanB

User
Danke @Hartmut & Schrottflyer für die motivierenden Worte. Irgendwie ist das ganze Geschreibsel ja eine Art, seine Begeisterung über etwas mitzuteilen und damit eigentlich keine große Arbeit :)


Kleine Fehlerkorrektur: Bei den Servos Handelt es sich um die Savöx SH-0255 - nicht 0265 und bevor jemand forschen muss, was die denn überhaupt können, sind hier noch die wesentlichen technischen Daten.

Abmessungen LxBxH: 22,8 x 12,0 x 29,4mm
Stellzeit 60° 6V: 0,13s
Stellkraft 6V: 3,9kg
Motor: Bürste
Getriebe: Metall
Gehäuse: teilweise Alu
Gewicht: 17g


Den TopAce 45A Regler gab es zu einem guten Preis zusammen mit dem Motor, aber als eingefleischter Benutzer von HobbyWing Platinum Reglern war ich etwas skeptisch und wollte doch mal sehen ob er etwas taugt.

topace_1.jpg

Technische Daten:
Strom Dauer/Kurz: 45A/65A
SBEC Strom: 5A
SBEC Spannung: 5.0V / 5.5V / 6.0V (Ausgangsspannung einstellbar)
Zellen: 5-18Ni / 2-6Lipo
Gewicht: 47g
Abmessungen: 70x30x12

Die Preis-/Leistungsklasse des Reglers ist vergleichbar mit dem HobbyWing Flyfun 40A (bekannt auch als Turnigy Plush 40A), allerdings bietet der TopAce ein paar wertvolle Einstellungen zusätzlich an.

topace_2.JPG

Bremse, Akkutyp und Abschaltspannung sind identisch, aber schon beim Timing bietet der TopAce eine größere Auswahl. Für uns Modellflieger sind die Einstellungen zwischen 15° und 18° Timing wichtig, denn fast alle mittelgroßen Motoren im Direktantrieb, mit 12 Nuten und 14 Polen, laufen in diesem Bereich mit einem sehr guten Wirkungsgrad. Aber auch für 2polige Getriebemotoren bietet der Regler Einstellungen im unteren Timingbereich. Der Hobbywing FlyFun hat hier nur die Optionen low, middle und high, was manchmal nicht genug ist.
Governor Mode und eine SBEC-Spannung, die in 3 Schritten gewählt werden kann, sind auch nicht selbstverständlich für einen so günstigen Regler.
Das Anlaufverhalten sorgt öfters für Missverständnisse, hier geht es nicht darum wie schnell der Motor hoch dreht. Ganz einfach ausgedrückt, gibt der Regler dem Motor einen Tritt, um zu sehen wie herum er sich drehen wird und nachdem das geklärt ist, beginnt erst das eigentliche Hochfahren der Drehzahl. Die Einstellung entscheidet wie feste der Tritt ist und ist nützlich wenn es Probleme beim Anlaufen geben sollte (z.B. Stottern), kann aber ansonsten auf der Werkseinstellung verbleiben.

Die Software des Reglers kann schon mal überzeugen, bleibt abzuwarten ob das die Leistung auch kann. Für diesen Test wurden mit dem Python 150, diesmal am TopAce 45A, zwei weitere Läufe gemacht. Einmal mit der Timing Einstellung 15° und dann noch mit dem Autotiming.

Durchgezogene Linie 15°, gestrichelte Autotiming
DC_topace3.JPG

Das Autotiming liefert eigentlich ganz gute Werte, aber schafft erst in einem Bereich eine Verbesserung, in dem der Motor bereits überlastet ist. Wesentlich ist jedoch, dass die Auto Einstellung die Drehzahl um etwa 60kv anhebt und der Strom dadurch von 44A auf über 48A klettert – das ist zu viel. Würde der maximale Strom unterhalb von 40A bleiben wäre es eine durchaus sinnvolle Wahl, um einen kleineren Propeller optimal anzupassen. Doch mit der APC 14x7 wird die Last zu hoch und der Wirkungsgrad verschlechtert sich soweit, dass kein Leistungszuwachs mehr spürbar ist. Mit der Kombination aus 15° Timing und APC 14x7 ist der Motor gut ausgelastet, aber nicht überlastet. Soll eine größere Schraube geflogen werden (z.B. APC 15x6) muss das Timing, auf Kosten des Wirkungsgrades, noch weiter runter. Sehr angenehm, dass der TopAce die dafür notwendigen Einstellungen bietet.

Im folgenden Diagramm ist der Vergleich zwischen Topace und Hobbywing Platinum zu sehen. Beide Regler sind auf 15° Timing eingestellt und es ist gut zu erkennen, dass der mehr als doppelt so teure Platinum, der außerdem für eine Last von 100A gedacht ist, die Nase leicht vorne hat. Allerdings macht der Unterschied an der Luftschraube gerade mal 3 Watt aus, die im Regler stecken bleiben und den TopAce etwas erwärmen, aber noch unterhalb der Körpertemperatur.

DC_topace4.JPG

Einstellmöglichkeiten, Leistung und Preis stimmen bei dem Paket aus Regler und Motor….da lohnt es sich nicht in China einzukaufen.
 
Hi Falko,
da der beschriebene Regler nen Governer Mode besitzt, und ich mich auch noch mit Helis rummschlag, wäre es möglich herauszufinden ob dieser die Drehzahl hällt;)
Die meisten Regler sind dazu nicht in der Lage, denn dies ist im Helibereich echt gut, wenn der beim Pitchen nicht einbricht und die Drehzahl einhällt.:eek:
Der 45A würde bei den 450ern passen, und da mus ich demnächst für nen Kollegen einen aufbauen.:cool:
Merci für deine Mühe Schrotty:)
 

PlanB

User
Das würde schon gehen, aber jetzt ist alles verbaut und ich komme nicht an die Kabel. Ich will aber später noch eine Flugaufzeichnung machen und dann muss das eh geändert werden….kann aber etwas dauern.

Mit 2 Luftschrauben und identischer Ansteuerung kann man das machen. Bei wie viel Prozent Gasweg willst du es denn wissen…70% - und bei welcher unterschiedlichen Last, ungefähr von 20A bis 30A?
 
Ja die Regler sind meist bei 70 bis 80 % offen und der Strom liegt bei 25a, peak 30a mehr braucht das Teil nicht ;)
Wenn das messen könntest wär super, es ist halt so wenn du hergehst und von +4 Grad Pitch stoßartig auf +10 gehst dann brechen die Regler ein, und wenn eine kaufst der nicht stark einbricht kostet der meist schon nen Hunni:cry:
 

PlanB

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Der Aufbau

vollbild_02.jpg

Bevor es mit dem eigentlichen Bau/Zusammenstecken los geht werden die Servos vorbereitet. Hier sollte man sich Zeit lassen, denn ob ein Flieger wirklich präzise fliegt ist auch davon abhängig wie genau und spielfrei seine Servos und Anlenkungen arbeiten und ob alle Hebel die richtige Länge haben. Um die Länge der Servohebel zu bestimmen muss zuerst die Länge der Ruderhebel bekannt sein. Diese beträgt an den Querruder ~25mm und am Leitwerk ~23mm bis zum Drehpunkt. Mit den ~26mm langen CFK Servoarm-Verlängerungen sind so auf Quer etwa +-50° und auf Höhe/Seite etwa +-60° zu realisieren…..hört sich viel an, ist aber genau richtig und zum Einfliegen gibt es ja die Funktion Dualrate.

Servokrimpen.jpg

Beim Anbringen der CFK Verlängerung ist zu beachten, dass der Servoabtrieb eine ungerade Anzahl von Zähnen hat (25). Es macht also einen Unterschied ob das Servohorn um 180° verdreht montiert wird und in welcher Richtung der CFK-Arm angebracht wird. Da der maximale Servoweg, inklusive Übersteuerung genutzt werden soll, muss bei Servoneutralstellung, der Arm, so gut es geht mittig stehen.

Wenn man die Verlängerungskabel anlötet macht es Sinn etwa 10cm lange Enden von den Servos abzuschneiden. Auf diese werden Buchsen angebracht und man hat gleich die Querruderanschlüsse.
Ansonsten muss man halt 2 lange und 2 kurze Servokabel-Verlängerungen kaufen.
Die Kabel der Querruderservos passen prima wie sie sind.

Die Gestängeanschlüsse verdienen auch Aufmerksamkeit, da sich hier leicht einiges an Spiel einschleichen kann. Bei mir sind sie alle nach innen gerichtet, das hat den Vorteil, dass die Stellkraft näher am Kugellager des Servos liegt. Außerdem stehen die Anschlüsse an den Flächen, weniger weit raus und können beim Transport die andere Fläche nicht beschädigen, falls sie mal aufeinander liegen. Der Nachteil ist, dass man zum Anziehen der Stellschraube das ganze Servohorn abschrauben muss – und das überstehende Gewinde muss auch noch entfernt werden.

Gestaengeanschluss.jpg

Nachdem ein 2mm Loch in den Servoarm gebohrt wurde, ist die Reihenfolge der Montage: Anschluss, Scheibe, Servohorn, Scheibe, Mutter. Die Mutter wird mit Loctite 2701 gesichert und so fest gezogen, dass sich der Anschluss schon etwas schwergängig drehen lässt und vollkommen spielfrei ist. Dann kommt ein winziger Tropfen Öl auf das Gelenk und es kann trocknen. Nach etwa 15 Minuten ist das Loctite fest und über Nacht ausgetrocknet, dann kann auch keine Veränderung mehr vorgenommen werden. Wenn man jetzt noch an der Mutter dreht, reißt sofort das Gewinde ab. Sollte einem gerade das hochfeste Loctite 2701 ausgegangen sein ;), kann man auch mit Sekundenkleber improvisieren.


Höhen und Seitenleitwerk sind eine feine Sache wenn der Flieger erst einmal in der Luft ist und zum Starten ist auch ein Fahrgestell nicht schlecht, aber beim Einbau von Elektronik und Antrieb stören mich die sperrigen Teile, deshalb beginne ich gerne mit dem Motor und Regler. Bei einer BEC Stromversorgung ist dann schon Spannung für die Servos vorhanden, um die Hebel auszurichten und den Weg zu kontrollieren.

Für das Motorkreuz sind auf dem Spant schon Bohrmarkierungen angebracht. Mit 2mm wird dort vorgebohrt, aber für den Python 150 muss man die Löcher ein ganz klein wenig enger beieinander setzten.

Motorkreutz.jpg

Bevor jetzt der Motor montiert wird muss zuerst nachgeleimt werden. Motor- und Fahrwerksspannten bedürfen, in den Ecken, etwas zusätzlichem Sekundenkleber. Das ist nichts ungewöhnliches, selbst bei einem highend Flieger bin ich z.Z. alles am nachleimen. Man kann eher froh sein, dass nicht alles mit Leim zu gekleckert ist.
Dann den Motor anschrauben und die Kabel durch die 3 Löcher am unteren Ende des Spants führen.

Der Drehzahlsteller wird von unten, mittels 2 Kabelbindern fixiert. Zwischen Regler und Holz kann man etwas Schaumgummi legen. Vorher werden natürlich alle Stecker und Buchsen an den Regler gelötet.

regler_einbau.jpg

Das Empfänger- und Akkukabel kommt durch die vorhandenen Ausschnitte nach oben, in den Innenraum.
 
Hi Falko,
hast du für das CFK Fahrwerk das Chassie unten verstärkt? Seh echt ein Problem dass dieses hällt.
Meins von der kleinen hab ich aus VA-Draht gebogen das gibt nach und verbiegt nicht so leicht.:confused:
 

PlanB

User
Ja, habe ich und es ist auch nur an der Verstärkung angeschraubt. Wenn ich will kann jederzeit wieder das Draht-Fahrwerk montiert werden. Aber pssst……soweit bin ich doch noch gar nicht :)
Bilder davon folgen noch.
 

PlanB

User
Nachdem die Regler-Kabel bereits im Innenraum liegen, kann der Empfänger und die Akkuhalterung eingebaut werden. Ein erster erflogener Schwerpunkt liegt bei 130mm hinter der Nasenleiste und bringt den Empfänger weit nach hinten und den Akku in die Mitte zwischen Motorspant und Führungsrohr. Für meinen Geschmack kann der Schwerpunkt aber ruhig noch etwas weiter hinten sein.

Innenraum.jpg

Als Befestigung für den Akku genügt der mitgelieferte Klettstreifen und ein Spant aus selbst angefertigten EPP oder Styropor. Die Position des etwa 10cm langen Klettstreifens kann man aus dem folgenden Bild entnehmen.

akkubefestigung.jpg

Damit lässt sich der Akku von der Mitte bis zurück zum Führungsrohr verschieben. Das ist wichtig, denn z.B. ein anderer Motor wird, inklusive Backmountkreuz und Propadapter, kaum so leicht sein wie der Python (150g). Auch ein CFK Fahrwerk, oder ein Spinner bringt reichlich Gewicht nach vorne und dann muss der Akku weiter zurück.


Der Servo Einbau geht zügig von statten, da die 24x13mm Aussparungen wie gemacht sind für die Savöx SH-0255. An den vorhandenen Markierungen wird mit 1,5mm vorgebohrt und mit einer Schraube ein Gewinde vorgeschnitten. Dieses wird noch mit Sekundenkleber gehärtet und dann können alle Servos montiert werden.

Servoeinbau.jpg
 

PlanB

User
Der Einbau des Höhenleitwerkes ist etwas Anspruchsvoller, wenn man dabei sämtliche Winkel kontrolliert. Man kann das HL auch einfach einkleben und gut ist, damit fliegt die Sbach trotzdem. Hier wird mit 2 zusätzlichen Schritten gezeigt, wie man prüft ob alles seine Richtigkeit hat.


EWD kontrollieren
Der EWD beträgt bei der Sbach um die, oder sogar exakt 0°
Ein großes Geodreieck wird, anhand der Flächenausfräsung, genau über Nasen- und Endleiste ausgerichtet. Daran wird ein Aluprofil angelegt und damit die Parallelität der HL Aussparung kontrolliert.

ewd_1.jpg

Sieht prima aus, bis auf ein kleines Stück von der Innenauflage, welches in die Aussparung hinein schaut. Ich habe den winzigen Keil vorsichthalber heraus geschnitten.

ewd_3.jpg



Ausrichtung der Tragflächen zum Seitenleitwerk
Flügel an den Rumpf stecken und auf einer ebenen Fläche, mit gleichem Abstand zum Untergrund, ausrichten und provisorisch fixieren.

sl_winkel.jpg

Es würde mich wundern wenn das Geodreieck, am Seitenleitwerk jetzt genau 90° anzeigt, aber +-2-3° sind noch vertretbar. Sollten dort aber 5° oder mehr zu sehen sein, muss das Führungsrohr der Tragflächen gerichtet werden. Das ist kein großer Aufwand, Führungsrohr lösen und das Loch im Holz, um ein paar Zehntel mm, in die gewünschte Richtung erweitern, ausrichten, festkleben, fertig - Ist aber nicht notwendig gewesen, hat recht gut gestimmt.



Höhenleitwerk einsetzten und ausrichten
…so geht es.

HLeinsetzten.jpg

Jetzt beginnt das Ausrichten des HL`s. Zuerst wird es auf die Mitte geschoben, dafür reicht ein Lineal. Gleichzeitig kann das große Geodreieck positioniert werden. Da der Rumpf schön gerade ist, reicht das Dreieck vollkommen aus um den 90° Winkel des HL`s zu bestimmen. Mit einem Zollstock rechts und links zu den Flügelspitzen hin zu messen, ist viel aufwändiger und ungenauer, wenn es zig mal wiederholt werden muss. Eigentlich macht man das auch mit einer dünnen Holz-Leiste, die an der Rumpfnase, schwenkbar befestigt wird, aber so präzise muss es nicht sein. Mit dem Dreieck wird das schon sehr genau.

HLausrichten1.jpg

Nun peilt man von hinten, über das Höhenleitwerk, zur Tragfläche und kontrolliert ob der Winkel übereinstimmt…..was er natürlich nicht tun wird.

HLausrichten2.jpg

Das sieht eigentlich schon ganz gut aus, wenn nicht die unterschiedlich ausgeschlagenen Querruder einen anderen Eindruck vermitteln würden. Deshalb sollten sie jetzt auch noch gar nicht angebracht sein.
Das HL nach links oder rechts zu drücken bring nichts. Wenn kein Spiel in der Aussparung vorhanden ist, muss das HL noch einmal raus und mit Schleifpapier ein wenig der Winkel nach gearbeitet werden. Ist danach ein klein wenig Spiel vorhanden, sodass der richtige Winkel, ohne viel Drücken erreicht wird, kann mit Hilfe eines kleinen Gewichtes weiter gemacht werden.

HLausrichten3.jpg

Bei meiner Sbach musste nicht geschliffen werden, lediglich durch verschieben der Aluminiumscheibe konnte das HL genau ausgerichtet werden.


Bevor jetzt geleimt werden kann sollte nochmal alles genau kontrolliert werden, die Mittigkeit mit dem Lineal, der Winkel zum Rumpf mit dem Geodreieck und die Parallelität von HL und Tragfläche. Ist man sich sicher, dass wirklich alles passt, wird an den Eckpunkten jeweils ein Tropfen dickflüssiger Sekundenkleber aufgetragen – Pause oder Aktivatorspray.
Danach wird der Rumpf herumgedreht und wieder darf das Gewicht nicht vergessen werden! Genau ausrichten und auch hier mit Sekundenkleber vorerst nur fixieren und noch nicht endgültig verleimen.
Ist auch hier der Kleber getrocknet wird ein letztes Mal kontrolliert und wenn es stimmt, darf endlich alles verleimt werden. Stimmt es jedoch nicht, dann ist es kein großes Problem die paar Klebestellen wieder zu lösen und alles noch einmal von vorne zu machen :)
 

PlanB

User
Die Ruderflächen lassen sich bevorzug mit UHU Por anbringen. Das Einsetzten der Scharniere, in den noch nassen Klebstoff, ermöglicht ein genaues Ausrichten des Ruderspalts und der Leim greift nicht den Flächenkern aus hartem Styropor an. Nach etwa einer Stunde Ablüftzeit kann weiter gearbeitet werden, aber bevor man fliegt ist es besser eine Nacht vergehen zu lassen.

scharniere1.jpg

Der Ruderspalt sollte etwa 1mm breit sein, um die großen Ausschläge zu ermöglichen. Außerdem muss ein Spalt zum Flügelübergang erhalten bleiben.

scharniere2.jpg

Der Flügelübergang lässt sich einfach, auf 2 Holzbretter in die richtige Position bringen und wird ebenfalls mit UHU Por, oder mit 5/10 Minuten Epoxy verklebt

fluegeluebergang.jpg

Sämtliche Ruderhörner werden mit 10 Minuten Epoxy eingeklebt. Bei Sekundenkleber kann nur der speziell für Styropor (EPS) geeignete benutzt werden, andernfalls werden die Kerne in den Leitwerken beschädigt. Bei Seiten- und Höhenruder wird auf der gegenüber liegenden Seite des Ruderhorns ein Clip aufgesteckt, der sich ganz wie bei einem Kabelbinder selber fixiert.

ruderhorn.jpg

Werden die beiliegenden 1,7mm Stahlgestänge benutzt, muss das letzte Loch in den Ruderhörnern mit 1,8mm aufgebohrt werden. Bitte kein 2mm Bohrer verwenden nur weil kein 1,8er zur Hand ist, das gibt jede Menge Spiel in den Rudern.

gestaenge.jpg

Zum Schluss wird noch das Fahrwerk eingesetzt und mit der beiliegenden Holzscheibe fixiert. Falls man mit dem Gedanken spielt, irgendwann mal ein anderes zu verbauen, bietet es sich an nur die Holzscheibe einzuleimen. Diese lässt sich dann später wieder ausbohren und der Fahrwerksdraht kann ohne große Operation heraus genommen werden. Aber man sollte sich im Klaren sein, dass kaum ein anderes Fahrwerk so leicht ist wie das aus dem Baukasten.

fahrwerk.jpg

Bevor der Leim ausgehärtet ist stellt man den Flieger auf eine ebene Fläche und kontrolliert links und rechts den Abstand der Flächen zum Boden. Nichts sieht so albern aus wie ein schief eingeleimtes Fahrwerk :)
 

PlanB

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Bei dem folgenden Posting bin ich mir nicht sicher ob das überhaupt in ein Forum gehört, da es mehr eine Gebrauchsanleitung ist als ein Bericht. Ursprünglich sollte die Sbach nur vorgestellt werden und dann wurde es zu einem Baubericht. Damit das zu einem runden Abschluss findet und für vielleicht für den einen oder anderen Einsteiger einen Nutzen hat, habe ich mich dann doch entschieden eine Art „Info für den Erstflug“ mit anzuhängen.
Vielleicht habt Ihr ja auch noch Ideen/Ergänzungen dazu und helft jemand damit zu einem erfolgreichen 3D Einstieg?




Die Rudereinstellungen:
Am Sender werden alle Ruder auf maximalen Ausschlag programmiert, aber ohne, dass die Servos auf Anschlag laufen oder das Seitenruder das Höhenruder berührt.
Expo reicht für meinen Geschmack 50% auf Quer und Höhe, auf Seite 20% oder gar nichts. Aber für manche darf es auch etwas mehr sein, viele Leute fliegen mit bis zu 80% Expo. Es gibt kein richtiges oder falsches Expo – jeder wie er mag, einfach viel rumprobieren.
Dual Rate hingegen sollte bei den großen Ausschlägen, zumindest für Einsteiger recht sanft eingestellt sein. Wer zuerst nur ein paar Kreise drehen möchte, kann es runter auf 30-40% stellen und wird es mit der Zeit schon selber erhöhen, um mehr Ruderwirkung zu bekommen.

Der Schwerpunkt:
Mit den beschriebenen Komponenten und bei mittlerer Lage des Akkus, zwischen Steckungsrohr und Motorspant, wird sich der Schwerpunkt bei etwa 130mm, von der Nasenleiste entfernt einstellen. Damit ist der Flieger gut zu beherrschen, die Ruder stehen neutral und in Rückenlage muss leicht gedrückt werden. Natürlich ist da noch Platz für Experimente und ein Schwerpunkt von 135-140mm macht die Sbach noch etwas lebendiger. Mehr als 140mm ist dann nur etwas für Leute die im Rückenflug gerne ziehen – ich mag es nicht besonders.

Die Luftschraube:
Viele Propeller in der Größe von 12-15“ sind geeignet, aber die APC 14x7 passt eigentlich immer.
Bei sehr wenig Wind ist es ganz interessant mal eine APC 15x6 zu fliegen und viele langsame und schwebende Figuren zu probieren. Wenn es jedoch gut windig ist, macht es mehr Spaß eine APC14x8,5 oder eine JXF14x7 (Metts) zu montieren und etwas dynamischer unterwegs zu sein.

Der Akku:
3s und 2200mAh mit ca. 190g Gewicht sind eigentlich optimal. Hat der Akku deutlich mehr Gewicht, wird es schwierig den Schwerpunkt einzuhalten und der Flieger schnell kopflastig. Sind die Akkus leichter ist das zwar schön, aber auch mit 2200mAh sind nur etwa 6-7 Minuten Flugzeit möglich. Außerdem braucht ein kleinerer Akku eine recht hohe Belastbarkeit und das macht ihn dann auch wieder schwerer, da ist es besser bei anderen Sachen mit dem Gewicht zu knausern. Im Vergleich zu größeren Modellen, wird in der 1,2m Klasse mit einem eh schon recht geringen Akku-Gewichtsanteil, von nur ~15% geflogen.
Damit dem Akku bei den Spitzenströmen nicht die Puste ausgeht, ist eine Belastbarkeit von 30C oder mehr empfehlenswert.

Die Landung:
Eigentlich ist die Landung ein Kinderspiel und funktioniert aus jeder Situation, aber wie bei den meisten 3D Modellen, die einen Schwerpunkt besitzen der an der hinteren Grenze liegt, muss auch die Sbach gesteuert gelandet werden. Den Platz auf Augenhöhe anfliegen, den Motor abstellen und zusehen wie das Modell landet, funktioniert nicht besonders gut.
Wenn die Sbach nach unten soll, dann muss sie auch in diese Richtung gelenkt werden. Also macht es Sinn bei der Landung etwas Schleppgas stehen zu lassen und mit ein wenig Tiefenruder den Flieger auf den Boden zu bringen. Da man sehr schnell Geschwindigkeit abbauen kann, ist dafür weder eine Platzrunde, noch ein 100m weiter Anflug notwendig. Es geht natürlich auch ohne Schleppgas, indem man einfach zügig rein kommt, die Geschwindigkeit ist schnell weg und dann steuert man den Flieger auf den Boden. Nur immer weiter ziehen und auf die selbstständige Landung warten, das sollte man nicht, sonst fällt der Flieger irgendwann runter……was er wahrscheinlich heil überstehen wird, aber es schauen doch Leute zu :D
 
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