NOVA - ein F3J/F5J Projekt aus West-NRW

Björn

User
Hallo Christian,

der Hintergrund zu meinem "Bauchgefühl" besteht darin, dass man bei windigem Wetter oftmals mit einem unballastierten und ca 2kg schweren F3B Modell leichter die 10min fliegt, als mit einem ballastierten F3J (ähnliche Flächenbelastung). Der F3B Flieger hat alleine durch sein Größe weniger...nenen wir es...Stirnwiderstand der sich auf der Strecke bemerkbar machen wird, wenn halbwegs vernünftiges Wetter ist. Wenn es ruhig/schwach wird verschiebt sich sowas sicherlich in Richtung F3J/F5J Typen. Auch die vergleichsweise großen Leitwerke die F3J/F5J haben sind z.b. für zügigeres Fliegen in größeren Höhen gar nicht notwendig und haben sich hinsichtlich der Flugaufgabe entwickelt.

Aber wie gesagt, ich habe keine praktischen Erfahrungen mit dem RC-Streckensegellfug wie z.B. GPS Triangle oder Cross-Country

LG Björn
 

Björn

User
Guten Abend zusammen,

nach meiner Urlaubswoche mit super Flugwetter und unterschiedlichen Bedingungen, bin ich doch eine gute Ecke schlauer geworden.
Der zuvor angesprochene 5.5° Verbinder ist definitiv nochmal ein RIESEN Schritt gewesen. Von 2.5° auf 4° war ein spürbarer Unterschied, aber man merkte es fehlt noch was. Der Schritt von 4° auf 5.5° (Außenflügel damit auf 9° V-Stellung) hat die Nova deutlich wendiger gemacht. An das neue Flugverhalten muss man sich jedoch erst gewöhnen, wenn man das "F3B" ähnliche Verhalten der Ursprungsauslegung gewohnt ist, denn jetzt ist die Nova sehr "begierig" darauf eng einzukreisen. Dies wiederum geschieht quasi von selbst, sobald man den Steuerimpuls gibt. Für mich ungewohnt ist hierbei, dass das Modell dazu tendiert den Kreisradius immer weiter zu verkleinern und seine Querneigung zu erhöhen. Insbesondere beim "vorderen" Kreissektor wo die Nase "aus dem Wind" gedreht wird ist es deutlich vorhanden. Dies hilft in Bodennähe hinsichtlich Wendigkeit und verringert die notwendigen Ruderausschläge. In höheren Luftschichten, wo die Kreisradien ja üblicherweise deutlich größer sind, muss man jedoch etwas aufpassen um nicht "zu eng" zu Kreisen. Hieran gewöhnt man sich aber recht gut.
Man kann sogar gänzlich "2-Achser" like ohne Querruder in 15m Höhe nur mit Höhe und Seite in Blasen einsteigen und weg kreisen. Das Korrigieren der Querlage geschieht hierbei über das Seitenruder. Sicherlich ist das nicht die optimale Wahl, denn es kommt hierbei temporär zum Schiebeflug da man mit SR quasi entgegen der Kreisrichtung steuern muss, aber ich finde es schon beeindruckend wie sich so ein 3.64m großes Modell nur mit SR+HR vollständig fliegen lässt. Das war zudem eine ganz normale Wetterlage mit 15-20km/h Wind.

Ich habe jetzt die verschiedenen V-Formen bei unterschiedlichen Bedingungen bis hin zu 30km/h stark böigem Wind (Böen ca. 45-50km/h, abziehende Kaltfront) testen können und die 5.5° funktionieren stehts sehr gut. Selbst bei starkem Wind ist die Nova hierbei nicht "schaukelig". Die Trefferquote im Bereich 10-30m ist nun deutlich erhöht und es ist nun sehr leicht in diese Aufwinde einzusteigen. Jetzt warte ich darauf, wieder mit anderen Modellen im direkten Vergleich testen zu können, denn erst dann weiß man wie gut man wirklich ist, bzw. wo es noch immer an Leistung/Handling fehlt.

Gruß Björn


Zum Schluss noch ein paar Bilder:
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WalterH

Fördermitglied
...
Der zuvor angesprochene 5.5° Verbinder ist definitiv nochmal ein RIESEN Schritt gewesen. Von 2.5° auf 4° war ein spürbarer Unterschied, aber man merkte es fehlt noch was. Der Schritt von 4° auf 5.5° (Außenflügel damit auf 9° V-Stellung) .....

Hallo Björn. Schön die weitere Entwicklung mitzuverfolgen.
Mit 9° bist du in der Nähe da wo auch andere liegen.
Cheers
Walter
 
Moin moin,
Unser Formensatz ist fertig und die ersten Teile sind entformt! Wird sind soweit zufrieden, auch wenn es noch ein paar Optimierungspunkte beim laminieren gibt. Weiteres werden wir in den kommenden Tagen mal zusammenschreiben und hier posten.

Da die Urmodelle nun nicht mehr gebraucht werden, bieten wir sie zum kauf an. Näheres in der Börse unter Sonstiges.

Viele Grüße
Das Nova-Team der Akamodell Braunschweig
 

WalterH

Fördermitglied
Moin moin,
Unser Formensatz ist fertig und die ersten Teile sind entformt! Wird sind soweit zufrieden, auch wenn es noch ein paar Optimierungspunkte beim laminieren gibt. Weiteres werden wir in den kommenden Tagen mal zusammenschreiben und hier posten.

Da die Urmodelle nun nicht mehr gebraucht werden, bieten wir sie zum kauf an. Näheres in der Börse unter Sonstiges.

Viele Grüße
Das Nova-Team der Akamodell Braunschweig

Ja bitte posten :-)
Auf der Braunschweiger Homepage steht leider nicht darüber berichtet.
 

lkas2205

User
Moin Moin zusammen,

es geht weiter bei uns!
Nachdem wir vor über einem Jahr fast fluchtartig unsere Akamodellräume verlassen mussten, da das beherbergende Institut diese selbst brauchte, hofften wir über ein ¾ Jahr zügig die neuen, uns versprochenen Räume, beziehen zu können. Verschiedenste Stellen der Uni, der Institute und sicher auch Corona ermöglichten uns dies jedoch bis heute nicht. Vor knapp nem viertel Jahr bauten wir dann einen etwa 12qm großen privaten Kellerraum zu einer Werkstatt um. Zumindest zuschneiden, laminieren und ausrüsten geht hier ziemlich gut. Für‘s lackieren müssen wir die Formen durch die halbe Stadt transportieren, aber so können wir immerhin überhaupt bauen. Seither sind wir regelmäßig am Basteln. Die ersten Leitwerkshälften gingen dann gleich mal komplett in die Hose :D Großflächige Delamination zwischen der Außengewebelage und dem Stützstoff im D-Box Bereich. Natürlich in allem vier Schalenhälften gleich. So ganz klar sind wir uns nicht, warum das passiert ist, für mich waren es jedoch auch die ersten Stüttzstoffbauteile abgesehen von einigen kleinen Twerkleitwerken. Die Entformprobleme mit unserer V-Leitwerksverbinderform (Verkeilung in der Form) konnte ich durch eine zusätzliche Bohrung zum Austreiben des Bauteils beseitigen und so entstanden schon drei gute Leitwerksverbinder. Auch zwei Tragflächenverbinder mit integrierten Messingballastfächern sind fertig laminiert und getempert.

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Apropo Tempern, aktuell tempern wir nur die Verbinder, wollen aber auch die Rümpfe in Zukunft tempern, dafür ist nur aktuell unsere provisorische Temperbox zu klein. Aber die Werkstatt wächst mit der Zeit. Ein weiterer Rumpf hat ebenfalls das Tageslicht erblickt. Bis auf ein paar Lunker in den Flächenanfromungen ist er gut geworden. 202Gr unbesäumt sind für einen alltagstauglichen F3J Rumpf denke recht passend, vor allem, weil wir über 2h laminiert haben und das mit 285er. ;) (Topfzeit 45min) Mit den positiven Ergebnissen haben wir uns wieder ans Leitwerk getraut. Erstmal nur eine Seite, Material und Freizeit fallen ja nicht vom Himmel:D Diesmal hat es funktioniert. Aufbau: 30er Carboweave, 1mm Stützstoff, 25er Glas. Ausreichend drucksteif und mit 46gr unbesäumt auch absolut im Rahmen. Nun ja, nur der Lack wollte wohl nicht und ist an ein paar Stellen teilweise in der Form geblieben, ließ sich hier aber leicht herausziehen.
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So richtig zufrieden sind wir mit dem Mipa Pur HS und Härter Standard mittel lang noch nicht. Im Netz findet man dazu auch verschiedene Erfahrungsberichte, von klappt super nach über Monaten zwischen lackieren und laminieren und ähnlichen Ergebnissen wie bei uns. Die zweite Leitwerksseite ist strukturell auch gut geworden, aber auch hier gab es Probleme mit dem Lack. Hier hatten wir vorm Laminieren den Lack mit Spiritus abgewischt, in der Hoffnung es würde besser funktionieren. Ein Lack-Laminiertest auf einer Glasplatte schaute recht vielversprechend aus, am Leitwerk wars dann wie ohne durchwischen vorm Lackieren. Struckturell ists aber gut geworden. Optimal wäre es, in den quasi nassen Lack zu laminieren, da ist aber auf Grund der gegebenheiten nicht möglich. Es gibt noch Erfahrungsbericht, bei denen andere nach dem Finishlack, noch andere Lacke zum Binden zwischen Lack und Harz spritzen, hat da jemand Erfahrung mit MiPa Pur HS und einem solchen System? Gestern haben wir dann noch die erste Tragflächenschale laminieren, die Tage geht’s dann mit der zweiten weiter.
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VG Lukas
 

Björn

User
Hi Lukas,

also wir verwenden als Lack zumindest teilweise (Rot, Weiß, Transparent) den HP-Inmould Lack. Dieser, zumindest in der "letzten" Schicht aufgebracht, zeigt auch nach 2/3 Wochen keinerlei Tendenzen schlecht zu haften.

Ein ganz andere Thema ist ja noch das Trennmittel. Dazu gab es ja schon nach den ersten Problemen beim Entformen einen kurzen Austausch untereinander, aber soweit ich weiß ist ja dennoch bisher nicht geändert worden. Wir nutzen seit Jahren nur noch das PARTALL Hi-Temp Wax auf PTFE Basis. Das hat eine derart hohe Trennwirkung, dass man schon aufpassen muss beim Bauen/Besäumen der Schalen keine partielle Entformung zu erzeugen. Die Bauteile fallen nach dem Öffnen der Formen fast schon von alleine heraus. Hinzu kommt eine recht hohe Robustheit gegenüber Verdünnung....sprich man kann auch im Notfall beim Lackieren die Formen mit Verdünnung auswaschen und dann direkt weiter Lackieren. Es bleibt dennoch nichts kleben, zumindest wenn die Formen schon eingefahren sind.

PS: Die Oberfläche am Leitwerk sieht für mich ein wenig danach aus, dass in der Decklage zu wenig Thixotropiermittel im verwendet wurde

Gruß Björn
 

lkas2205

User
Moin Björn,
Danke für deine Antwort.
Die Trennprobleme letztes mal lagen am PVA, womit Lukas R. die Servodeckel in die Form geklebt hatte. An sich trennt der Mipa mit dem W70 gut.
Ein Test mit dem Partall und dem MiPa war nicht erfolgreich, weshalb wir wieder von weg sind. Ich hab da aber eine Vermutung, warum es da Probleme gab. Ich werd weiter ausprobieren.
Zur Oberfläche des Leitwerks, bisher laminieren wir ohne Tixo, welche Vorteile hat das? Da wo keine Lackprobleme sind ist die Oberfläche super geworden.

Vg
Lukas
 

Björn

User
Hallo Lukas,

sorry mit der Antwort hats was gedauert. Also bzgl. Tixo haben wir (und andere) die Erfahrung gemacht, dass die Oberflächen insbesondere beim Bau mit Spreadtow und/oder Biax optisch schlichtweg glatter werden, wenn man es einsetzt. Man erreicht dann sogar fast die Oberflächenqualität der Urmodelle. Du kannst die besagte "Struktur" z.B. ganz gut auf der Unterseite beim VLW sehen wo sich bei euch in meinen Augen die Struktur des Stützstoffes abzeichnet (außer eure Formen haben eine schlechtere Oberflächenqualität). Ebenso reduziert sich damit unserer Erfahrung nach die Gefahr von Lufteinschlüssen (siehe Oberseite VLW im transparenten Streifen). Eine ganz gute Faustregel ist hier: das Deckharz welches man in die Form gibt, sollte ungefähr die Konsistenz wie flüssiger Honig haben. Also schon relativ steif im Vergleich zum Basisharz.
Interessant dabei ist, dass man dennoch nur unwesentlich schwerer baut als ganz ohne Tixo, aber mit besseren und haltbareren Oberflächen.

Ich muss natürlich auch ehrlich sein, nach einem Sommer sehen die Oberflächen dann trotz Tempern nicht mehr ganz so aus...eher dann wie bei den obigen Bildern. Ohne Tixo ist die Struktur der Erfahrung nach jedoch dann noch deutlicher zu sehen. Auf die Alterung der Oberfläche hat zudem das eingesetzte Harzsystem einen sehr deutlichen Einfluss, welcher auch mit Tixo oder einer dickeren Lackschicht nicht weg zu bekommen ist. Wobei auch dies nur wirklich deutlich auftritt, wenn man etwas aufs Gewicht achten muss und keinen Hangflieger baut wo das Gewicht keine große Rolle spielt. Glaube ich hab mit Lukas R. schon anfangs mal über das Thema "Harzsystem" gesprochen, aber ist zu lange her das ich das noch verlässlich sagen kann.

Nochmal zum Trennwachs:
Bezüglich der genauen Hintergründe der Delaminationen bei euch kann ich halt nicht viel sagen. War ja nicht dabei. Ich weiß halt nur, dass nicht nur wir sondern auch andere teilweise mal Probleme mit dem Entformen beim W70 hatten. Insbesondere bei sehr leichten/dünnen Schalen. Das ist seit dem Einsatz vom Partall trotz diverser Lacksysteme nicht mehr existent. Dennoch ist das W70 an sich schon OK, daher nutzen es ja auch viele.

Gruß
Björn
 

lkas2205

User
Moin Björn,
dank dir fürs erklären, wir werden das mal ausprobieren mit dem Tixo.
Bezüglich Trennwachs werd ich weiter ausprobieren.
VG
Lukas
 

lkas2205

User
Moin zusammen,
Ich werd die Tage mal wieder etwas schreiben zu unserem aktuellen Stand.
Meine Nova sollte morgen flugfertig werden.
Hat sich doch alles wieder in die Länge gezogen.

Mag mir jemand seine Einstellwerte zusenden?

VG
Lukas
 

lkas2205

User
Moin zusammen,
Wie versprochen. Erstflug ist geglückt.
Im direkten Vergleich zu meinem schon viel geflogenen SSL geht sie Nova deutlich besser. Ich bin sehr zufrieden für die ersten paar Flüge. Jetzt heißt es Einstellungen optimieren und das Modell kennen lernen.
Aktuell lieg ich bei knapp 1995g + ggf 720g Ballast. Im Rumpf kommt noch ein weiteres Ballastsystem rein für schnelle anpassungen des Abfluggewichts.
Schwerpunkt ist aktuell bei 116mm, damit fängt sie sich im Strak kaum noch ab.

Für meinen ersten Flieger in Stützstoffbauweise und in der alltagstauglichen Auslegung bin ich recht zufrieden.

Vg
Lukas

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lkas2205

User
Moin zusammen,
Mein zweiter Rumpf ist in der Form. Diesmal nen E-Rumpf mit Tenshock 1515-15T mit 5:1 an GM 16x8 oder F5J Prop 1A.
Fliegt ihr die gekröpften Spinner mit Verwindung?

Vg
Lukas
 

sualk

User
Hallo Lukas,

könntest du, wenn du so weit fertig bist, Fotos mit den eingebauten komponenten einstellen?

Gruß Klaus
 

lkas2205

User
Moin Björn,
Alles klar, danke.

Ich hab mich vorerst für 3s entschieden, hab aber noch nen 4s 1000er rumliegen.

Moin Klaus,
Na klar.
Vg
Lukas
 
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