OPEN AIR, Leichtwindsegler, elektrifizierter Holzbau mit ein paar Modifizierungen

P.S.
Über die Luftverdrängung von Nullachter Balsa hab ich noch nie nachgedacht. Herrlicher Gedankengang *grins*
H.

Das ist auch gut so, denn bei der Luftverdrängung gewinnt ja doch wieder Elapor! :D

Ich lese hier gerne mit, obwohl ich zur Zeit viel Spaß habe mit meiner Dreamflight Libelle aus EPO. Einen neuen Rumpf aus Balsa habe ich schon gebaut, natürlich mit gewickeltem Balsarohr-Leitwerksträger. Macht das Modell 35 gr leichter! Und jetzt denke ich darüber nach, ob ich den Epo-Flügel nicht auch noch leichter nachbauen kann mit selbstgemachtem Carbonholm.

Ich seh das auch so, 95% des Modellflugs finden im Kopf statt und nur 5% in der Luft. Bei den ARF-Modellen hat man oft 100% in der Luft und im Kopp dann gar nix mehr, so ist das eben. :cry:

mfg
der Nichtflügler
 
Störklappenanlenkung

Störklappenanlenkung

Achtung Leute, anderes Thema zum open air:


Hallo Thomas,
da mir zu deiner Frage der Störklappenanlenkung das Einstellen von Fotos in die PN leider nicht gelungen ist, hier für alle zugänglich:

Einige erklärende Worte im Detail wie ich die Störklappenanlenkung bei der Baba Competition umgesetzt habe:

Hochgestellt werden die beiden Klappen mittels Torsionsantrieb, zentral im Flügel sitzt ein Servo mit Umlenkgestänge, das mit dem Torsionsrohr verbunden ist.
Das Torsionsrohr, ein dünnwandiges, selbstgewickeltes CfK-Rohr, ist in den Rippen drehbar gelagert und stellt die Klappen jeweils über einen 1mm CfK-Stift auf. Der kleine Alu-U-Bügel holt die Klappen zurück, sollten sie vom Fahrtwind nicht von alleien schon schließen. Jede Klappe wird in geschlossenem Zustand von einem Magneten zugehalten (leider nicht sichtbar). Die Wirkung des Magneten ist etwas abzuschwächen durch unterfüttern von Balsastreifen . Der Kohlestift selbst ist noch in einem Basarundholz im Durchmesser des Torsionsrohres gelagert und wird ganz zum Schluß mit dem Rohr mit ein paar (nicht zuviel) Tropfen Sekunde verklebt.
Die Kappen sind aus festerem 1,5er Balsa und sind nur leicht auf Profilkontour geschliffen, da das BC70 in diesem Bereich sowieso ein Polygonzug darstellt.
Anscharniert sind die Klappen nur mit Tesa. Wichtig scheint mir noch, dass die Klappen allseits (!) mit Folie bebügelt werden, sonst ist der Einfluß von Feuchtigkeit spürbar und sichtbar ;)

Ich hoffe das hilft dir weiter, bei weiteren Fragen bitte eine PN


Viele Grüße
Rainer
 

Anhänge

  • 100_2655.JPG
    100_2655.JPG
    181,2 KB · Aufrufe: 114
  • 100_2657.JPG
    100_2657.JPG
    207,1 KB · Aufrufe: 102
  • 100_2659.JPG
    100_2659.JPG
    210,8 KB · Aufrufe: 105
  • 100_2662.JPG
    100_2662.JPG
    254,1 KB · Aufrufe: 97
Schönen Dank an Rainer, der uns nach seinem vergeblichen Kampf mit dem RCN-PN-Dingens gleich hier im Bericht an seinen Erfahrungen teilhaben lässt.

Hier noch der Text einer zweiten Email den ich mit seiner Erlaubnis hier einfüge.

---

In der Tat, das Rundholz hat ein D von 5mm und ist mit einem angeschärften Messingrohr aus Balsastirnholz "gestanzt" und paßt etwas stramm in das Röhrchen. Das Röhrchen ist wirklich sehr filigran, aus einer Lage CfK schlauch mit sparsamstem Harzeinsatz laminiert, ist aber ausreichend torsionsteif. Auch richtig erkannt, dass das Hölzchen nur zur paßgenauen Ausrichtung gleicher Klappenwinkel erstmal lose eingesetzt wird und dann, wenn alles stimmt, fixiert wird. Die ganze Anlenkung ist vom Leichtbau schon etwas auf die Spitze getrieben worden und erstmal für einen RES Segler optimiert, müßte aber für jeden anderen Segler auch anpassbar sein.
Die Bremswirkung ist sehr gleichmäßig und setzt weich ein mit guter Dosierung über den Gasknüppel ein. Der Vorteil der geteilten Klappen liegt auch darin, das das Leitwerk nicht so stark in der Verwirbelungszone einer einzien Klappe liegt und somit nicht so eine brachiale Wirkung zeigt wie die Einzelklappe der Vorängerin. Die brauchte eine relativ starke Höhenruderzumischung um nicht zu stark auf die Nase zu gehen wenn die Klappe gesetzt wurde. Dafür konnte man den Flieger zum Ausstieg aus der Thermik buchstäblich auf die Nase stellen.
Für den open air würde ich die Klappen um ein Feld vergrößern, wenn möglich aber nach außen, damit das Leitwrk nicht in der Wirbelschleppe liegt.
Eine Versteifung der Klappen ist m.m. nicht unbedingt notwendig, wenn nur der Aufstellhebel in der Mitte liegt. Im geschlossenen Zustand sind sie ja eh entlastet.
 
Bespannung

Bespannung

Nochmal ein eingeschobener Themawechsel, diesmal zur Bespannung.

Ich gedenke Polyestervlies 22g/m2 (Bezug bei Patrick Kuban) aufzuspannen und es mit Parkettlack zu versiegeln. Nun habe ich in der Vergangenheit meinen Oldtimer Klemm L20 so bespannt und allzu leichtsinnig Aqua Clou Parkettlack (also Wasserbasis) unverdünnt mit Pinsel verarbeitet. Hat wunderbar funktioniert, aber der Gewichtszuwachs war nach drei Lackaufträgen bei ca. 80g/m2. Das stört die Klemm nicht, hier muss das aber anders werden.

Ich habe nun also zwei aufgespannte Vlies-Probestücke folgendermassen bearbeitet:

1) Aqua Clou Parkettlack (Wasserbasis), 20% verdünnt, mit Flockrolle, Gewichtszuwachs hochgerechnet ca. 15g/m2 pro Lage, zwei Lagen scheinen hinreichend luftdicht, gemessen mit Kusstest.

2) Clou Holzsiegel EL (Nitrobasis), 15% verdünnt, mit Schaumrolle, Gewichtszuwachs hochgerechnet ebenso ca. 15g/m2 pro Lage, zwei Lagen scheinen hinreichend luftdicht.

Mit beiden Varianten scheint also eine Bespannung von 50g/m2 komplett (Vlies + Lack) möglich, was in etwa mit Oralight gleich zieht. Nun gibt es verstreute Stimmen hier bei RCN, die vom wasserbasierten(!) Parkettlack eher abraten, allerdings selten mit vergleichenden Argumenten. Hat hier einer einen richtungsweisenden Rat? Wasserbasiert ist natürlich weitaus angenehmer in der Verarbeitung: kein Gestank, Rollen leicht zu reinigen und wieder verwertbar und damit kein Getue mit Nitro zur Werkzeugreinigung und dessen Entsorgung.

Und nein, klassischen Spannlack will ich nicht verarbeiten. Ja, ist gewichtsmäßig sicherlich das Beste, aber er stinkt mir einfach zu sehr und angeblich ist der auch problematisch wenn er mit Feuchtigkeit in Berührung kommt und vergilbt mit der Zeit.


Schöne Grüße,
Thomas
 
Tragflügelaufbau

Tragflügelaufbau

Vielleicht weiß noch einer was zum Thema Parkettlack - siehe oben? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die Flügelkonstruktion am PC ist eingefroren, hier eine Ansicht.

openair-tragfl-devwing.png


Die Rohrholmstücke für Innen- (Di=10mm) und Aussenflügel (Di=8mm) sind gefertigt.

2015-10-17_20-22-21_IMG_8129.JPG


Machen subjektiv einen recht stabilen Eindruck bei wenig Gewicht. Die Fertigung des eigentlich vorgesehenen konischen Rohrs für den Mittelflügel hat nicht so wirklich überzeugende Ergebnisse gebracht, weswegen ich hier auf zyl. 8mm Innendurchmesser ausgewichen bin.

Vielleicht sollte ich hier nochmal vergleichend aufzeigen wie der Holmaufbau im Plan vorgesehen war und wie sich meine Lösung davon unterscheidet. Plan: Da=8mm CFK-Rohr im Innenflügel, Außenflügel 6mm. Separat ein klassischer Doppel-T-Holm aus Kohle-Rechteckprofilen und Balsasteg, um die Biegelast aufzunehmen. Dazu dann noch eine Balsa-D-Box um die Torsion aufzunehmen. Eder hat wohl den vorgeschlagenen (damals für Nachbauer käuflichen) Rohren nicht so recht in Sachen Biege- und Torsionsteifigkeit getraut und um die Rohre dann noch alle anderen üblichen statischen Elemente drum rum spendiert. Man kann sich dann fragen, wozu es dann noch der Rohre bedurfte?

Ich dachte mir daher, abweichend davon, den maximal verfügbaren Durchmesser in der Profilhöhe zu nutzen und sowohl die Biege- als auch Torsionsteifigkeit aus dem Rohrholm zu holen. Die Nasenbeplankung dient dann nur noch der Profiltreue und kann aus gewichtselektiertem leichten Balsa ganz profan mit Maserung parallel zur Spannweite aufgezogen werden.

Ich kann die Tage ein paar Bilder nachreichen.

Thomas
 
Danke Gusto für deine Hinweise. Das PDF von funkgefluegel.de ist eine wirklich gute Anleitung und lagert schon länger auf meiner Festplatte. Den Baubericht mit der Vorstellung der Holzleimmethode kenne ich auch. Macht aber m.M. nicht soviel Sinn, da am Ende doch noch mit Spannlack oder Parkettlack versiegelt werden muss.
Beide geben aber leider keine Antwort auf meine Frage, ob die lösemittelbasierte Variante des Parkettlacks neben dem Gestank wenigstens ein paar Vorteile ggü. der geruchslosen Wasservariante hat. Naja, sei's drum.

Bis demnächst auf diesem Kanal,
Thomas
 
Die angekündigten Bilder vom Aufbau eines Flügelabschnitts.

Die Klebeposition der Rippen auf der unteren Nasenbeplankung anzeichnen und auf Plan pinnen.
Plan auf Baubrett so auflegen, dass die Hinterkante der Beplankung nahe der Brettkante liegt, da Rippenenden wg. konkaver Unterseite dieses Profils tiefer hängen als die Tangente des Beplankungsendes. So liegt das Beplankungsende in diesem Bauschritt vorteilhaft plan auf dem Baubrett auf. Rippen auffädeln und nacheinander ca. 1-2cm am hinteren Beplankungsende ankleben. Entgegen meiner Gewohnheit nehme ich hier keinen Weißleim sondern mal Seku, da man sonst nie fertig wird. Man beachte die Rippenbrücke über der Rippenkontur, dort wo der Rohrholm durch die Rippen läuft. Grund: Der Rohrholm nimmt die ganze verfügbare Rippenhöhe zwischen den Beplankungen ein. Will man nicht mit zwei Rippenteilen hantieren, dann ist das eine brauchbare Methode. Holmbrücke mal anders :-)
Rohrholm noch *NICHT* ankleben!!

2015-10-17_21-37-48_IMG_8164.JPG
Rippen auffädeln und nacheinander ca. 1cm am hinteren Beplankungsende ankleben


Nun den noch wabbeligen Flügel mit Füßen und Unterbeplankung konventionell auf dem Plan anpinnen.
Untere Nasenbeplankung vollständig ankleben. Dazu geeignete Hilfskeile unterschieben.

2015-10-17_22-01-59_IMG_8165.JPG
Anordnung ganzflächig auf Plan anpinnen


Untere Endkante der Endleiste spitz zuschleifen und ankleben sowie den Hilfsholm bei 65% Profiltiefe einkleben (hier kein Bild).

Ich gestalte die Vorderkante der Rippen so, dass nach dem Ankleben der Unterbeplankung der Winkel zwischen dieser und jener etwa 90° beträgt.

2015-10-18_17-04-13_IMG_8174.JPG
90° Winkel zwischen Vorderkante der Rippen und der Unterbeplankung


Damit fällt die zunächst rechteckige Nasenleiste bequem in die ihr zugedachte Einklebeposition.

2015-10-18_19-19-17_IMG_8175.JPG
Einkleben der rechteckigen Nasenleiste


*ERST JETZT*, da alles ausgerichtet und fixiert ist, den Rohrholm mit den Rippen verkleben und danach die Nasenleiste entlang der Tangente der Profiloberseite zurichten, sowie Rohrholmbrücken abschneiden...

2015-10-18_20-32-35_IMG_8178.JPG
Nasenleiste auf Tangente der Profiloberseite zurichten


...und danach...

2015-10-18_20-59-27_IMG_8181.JPG
...Deckel drauf.


Die Endleiste fehlte hier noch entgegen obiger Beschreibung, da das 0,8er Sperrholz noch auf dem Versandweg war.


2015-10-24_10-36-56_IMG_8244.JPG
Aber jetzt! Ankleben der Endleiste.


Nasenleiste mit Profilschablonen zurichten (kein Foto).

Auf folgendem Foto sieht man recht gut den dreifachen Polygonzug auf der Oberseite des BCxx Profils (AG3x Derivat). Die Unterseite ist konkav verrundet. Die Füße lassen wir erst mal dran.

2015-10-24_15-09-38_IMG_8248.JPG
Dreifacher Polygonzug auf der Oberseite des BCxx Profils zur Vermeidung von Bespannungseinfällen



Zum verbauten Material:

Rippen aus 1,5er Balsa, Anschlussrippen aus extra hartem Material, der Rest ca. 0,12er Dichte.
Beplankung aus 1mm Balsa, 0,10er Dichte.
0,8mm statt 1,0mm als Nasenbeplankung bringt überschlägig leider nur ca. 6g Einsparung. Da ich 1,0mm gewichtssortiert lagernd habe lass' ich es gut sein und nehme was da ist. Trotzdem danke für die indirekte Anregung von Holger weiter oben.

Endleiste aus 0,8mm Birkensperrholz, Ende auf etwa halbe Dicke runter geschliffen. Die Endleiste wurde durch die Löcher 32% leichter.

Das hier 63cm lange Rohrholmstück bringt 26,6g auf die Waage.


Schöne Grüße,
Thomas
 
Hallo Thomas,
ja, das sieht nach Hand und Fuß aus.
Die gelöcherte Endleiste ist ein guter Aufhänger um nochmal darauf hinzuweisen, dass Löcher NUR in Werkstoffen ohne Faserrichtung sinnvoll sind. Wer Löcher zur Gewichtseinsparung in z.B. Balsabrettchen (Rumpfseitenteile, Brettchenleitwerke etc.) schneidet, der hat in Werkstoffkunde nicht aufgepasst. Gewichtseinsparung in flächigen Bauteilen aus Material mit Faserrichtung geht ausschliesslich über Verminderung der Wandstärke. Thomas' Beispiel der Nasenbeplankung zeigt, dass dies auch nicht um jeden Preis sinnvoll ist. Lieber vorhandenes 1mm Balsa verwenden, als sich auf die Suche (mit ungewissem Ausgang) nach wirklich leichterem 0,8er zu machen.

Sehr gut auch die sinnvolle Nicht-Verwendung von Stützfüssen, die das Aufbringen der Beplankung nicht behindern. In einigen Nachbarfreds sind in letzter Zeit wieder die nicht auszurottenden "Füsse vorne und hinten" aufgetaucht, die dann im entscheidenden Moment entfernt werden müssen, nämlich wenn der Kasten geschlossen wird.
Hier beim Flügel mit Rohrholm ist die Nasenbeplankung zwar (berechnungsmässig) nicht für die Torsionssteifigkeit zuständig, aber wenn die Fläche beim Aufbringen der oberen Beplankung nicht sauber läge, wäre sie hinterher trotzdem krumm. So aber wird das was!

Gruss,
H.
der hier weiter mitguckt
 
Noch zwei Nachträge:

Die Löcher in der Sperrholzendleiste dienen nicht nur der Gewichtsreduktion, sondern helfen auch, dem Drang des Sperrholzes, sich mit der Zeit zu verwinden, entgegen zu wirken. Dennoch liefert diese Endleistenvariante in Sperrholz auch mit den Löchern nachwievor eine praxistaugliche feste Kante für akzeptables Gewicht und gute Baubarkeit. Meine Balsalösung vom HLW würde ich hier nicht anwenden wollen. Geschliffene Dreiecksleiste, wie im Plan vorgeschlagen, ist mir persönlich handwerklich auch ein Graus und dann ist diese am spitzen Ende immer noch rel. empfindlich.

Im fünften Bild in #70 erkennt man auch ohne allzu genaues Hinsehen, dass der Rohrdurchmesser etwas höher ist als die Rippenoberkante. Das war so beabsichtigt, bzw. erwartet. Die Beplankung muss vor dem Aufkleben an dieser Stelle, d.h. an dieser Profiltiefe entlang der ganzen Segmentspannweite, innen natürlich etwas ausgenommen werden, sonst gäbe es eine Beule auf der Profiloberseite und das ist ja das Letzte was wir wollen. Gleiches gilt übrigens für die untere Nasenbeplankung.

Thomas
 
Hallo Freunde des gepflegten Holzbaus, ein kleiner Statusbericht.

Die Innenflügel sind mit Aufnahmen für Montageschrauben versehen worden, mittels derer der ganze Flügel auf einer Pylonaufnahme fixiert werden soll. Damit der Holzklotz besseren Kraftschluss mit dem Rohrholm findet bekommt er überhängende Deckel aus 1mm Birkensperrholz.

2015-11-10_23-05-20_IMG_8671.JPG
Schraubaufnahme mit Birkensperrholzauflagen zum besseren Umfassen des Rohrholms

2015-11-13_12-09-09_IMG_8706.JPG
Schraubaufnahme eingeharzt


Noch zwei Bilder von der Fertigung des Innenflügels.

2015-11-20_12-49-14_IMG_8814.JPG
Innenflügel, Ankleben der gelochten Endleiste

2015-11-20_20-30-57_IMG_8816.JPG
Inenflügel, Aufkleben der Oberbeplankung



Nachtrag zur Folge ab #70 :
Der Aufbau der Unterseite, so wie von mir ab #70 dargestellt geht. Technisch besser, wenngleich aufwändiger, wäre es aber wohl diese in einer Helling aufzubauen. Die Helling z.B. aus Styropor mit dem Draht geschnitten oder mit Negativrippen gefertigt, sofern man ohnenhin die Rippen fräßen läßt.


Thomas
 
Heute sind die Flügelohren dran. Nicht, dass ich es nicht geahnt hätte, dass man am Monitor schnell mal was Abgefahrenes zusammenklickt, worüber man dann am Baubrett stöhnt, aber wenn es dann fertig ist entschädigt einen das Ergebnis für die Quälerei. Für einen kommerziellen Bausatz wäre sowas aber sicher nicht geeignet. Aber seht selbst.

Der Außenflügel besteht aus drei Trapezen, deren innerstes wieder mal auf einen Rohrholm schlüpft. Diesmal Di=6mm.

2015-12-06_18-57-14_IMG_9071.JPG
Außenflügel, inneres Trapez


Daran erst mal frei schwebend mit Zack und auf der Unterbeplankung die Rippen der beiden äußeren Trapeze angepappt.

2015-12-08_20-48-55_IMG_9076.JPG
Die zwei äußeren Trapeze


2015-12-08_20-51-25_IMG_9080.JPG
Man sieht, dass hier ordentlich progressive Verwindung drin steckt

Das kriegt man dann nur noch in den Griff wenn man mal so rum und mal anders rum geschickt unterlegt, um die jeweiligen Rippenfüße plan auf dem Baubrett aufzusetzen.

2015-12-08_21-04-48_IMG_9081.JPG

2015-12-08_21-25-03_IMG_9085.JPG

Und fertig ist das gute Stück!

2015-12-11_21-19-24_IMG_9125.JPG
Das Endprodukt der Seku-Schlacht

2015-12-11_21-20-30_IMG_9126.JPG
Symmetrie ist alles!

2015-12-11_21-23-53_IMG_9129.JPG
Draufsicht

Nach der Prozedur muss ich zugeben, dass ich und der Sekundenkleber doch noch Freunde geworden sind. Anders wäre das nicht gegangen. Jetzt gehe ich nach draußen, die Dämpfe abhusten...
 
...und um mich gleich mal an dem provisorisch zusammengelegten Flügel zu erfreuen. Und ihr vielleicht auch.

2015-12-13_15-24-23_IMG_9167-1024px.jpg
Der Flügel erstmals in voller Größe

2015-12-13_15-25-10_IMG_9170-800px.jpg


Für die Großsegler-Spezis unter euch ist das wahrscheinlich Pillepalle, aber 2,65m und das noch dazu mit der Streckung ist für mich schon eine neue Dimension! Fast habe ich schon Angst, diesen schlanken und filigranen Flügel einmal der Luft zu übergeben. Aber zum Erstflug ist ja noch eine Weile hin.

Die Verbinder aus Kohle sind mittlerweile auch schon halb fertig und backen gerade in der Temperbox.

Thomas
 
Also ich muss immer nur von Balsastaub husten, gerade wieder verstärkt;)

Zack und ich sind Buddies seit das Zeug damals von Multiplex erstmals in nennenwerter Menge auf den Markt geworfen wurde.

Herrlich filigranes Gebilde, dein Open Air! Da wäre eine blickdichte Bespannung schon schade. Von der Erkennbarkeit her würde ich von blau transparent abraten zugunsten von rot oder gelb. Die Erkenntnis kommt von meinem 50€ Fertigsegler, der alle drei Farben an der Fläche zu bieten hat. Der Gedanke ist zwar wohl im Fall des Open Air noch etwas verfrüht, aber jedenfalls was für den Hinterkopf.
H.
 
Verbinder

Verbinder

In Folge 78 sind die Verbinder dran.

Für die Zentrale Steckung kommt ein CFK-Roving-gefülltes Alurohr zum Einsatz, das in die Rohrholme gesteckt wird. Dadurch, dass ein 10mm Alurohr der Formgeber für die Rohrholme war, passt ein solches natürlich per Definition perfekt in die Holme. Der Innendurchmesser des Alurohrs ist 8mm. Für die Biegesteifigkeit ist nur die CFK-Füllung relevant, also quasi ein 8mm Kohlestab. Das Alurohr gibt nur sehr bequem die äußere Form und Oberfläche vor und erlaubt kinderleicht die Fertigung eines Kohleverbinders mit Knick! Nachteil: die Wandstärke des Alurohrs geht vom effektiv (mit Kohle) wirksamen Verbinderdurchmesser ab. Kurzes Nachrechnen hat ergeben, dass die 8mm Kohle hier gerade so etwa für die max. 34Nm Auslegung innen reichen. Manchmal hat man einfach Glück!
Zur Herstellmethode hier ein nützlicher Link. Insbesondere der Hinweis, pro Roving 1,5mm2 Querschnitt anzunehmen, war Gold wert. Da die Angelegenheit eine immense Harzpanscherei ist, war es mir nicht möglich davon nützliche Bilder zu machen, ohne die Kamera ernsthaft zu gefährden.
Hier also nur das Endergebnis. Hat auf Anhieb gut geklappt.

2015-12-15_21-04-33_IMG_9206-nur-zentralverb.jpg
Zentralverbinder mit Knick, 4° pro Seite.
Die CFK-Roving-Überhänge sind noch nicht abgeschnitten.



2015-12-15_21-09-06_IMG_9207.JPG
Rovings abgelängt. Das Rohr scheint sauber gefüllt.


Für die Verbinder zwischen Innen- und Außenflügel, sowie für die Ohren tun es Flachverbinder. Man könnte die aus GFK-Platten ausschneiden, für's Ohr gar aus Sperrholz, aber da ich schon so schön am Panschen war, habe ich die gleich im selben Aufwasch (sic!) 1,5mm stark nach bekannter ich-lege-nasse-Rovings-in-Holzplattenauschnitte gemacht. Hier nur ein Bildchen. Bei Bedarf kann ich mehr dazu nachschieben. Damit die Flachverbinder schön im Rohr stehen bleiben, werden sie noch rund mit Holz aufgefüttert.

2015-12-13_19-34-52_IMG_9173.JPG
Bekannte ich-lege-nasse-Rovings-in-Holzplattenauschnitte Methode

2015-12-31_14-35-18_IMG_9349.JPG
Holzauffütterung als Passung für die runden Rohrholme


Der Zentralverbinder wird beidseitig dauerhaft eingeklebt, die anderen Verbinder nur einseitig, um die Außenteile zum Transport abnehmen zu können. Die Ohren werde ich zwar trotzdem quasi-dauerhaft angesteckt mit Tesa fixieren, aber so behalte ich mir die Option offen, ggf. einen anderen Außenflügel zu konstruieren. Wir haben also im Alltagsvetrieb einen dreiteiligen Flügel.

Um beim Einkleben der Verbinder gegeneinander verdrehte Flügelteile peinlichst zu vermeiden, kommt mein Winkeltisch wieder mal zum Einsatz, wie erst gestern - ähem, 2011(!) - Kinder, wie die Zeit vergeht...

2015-12-31_21-24-23_IMG_9351.JPG
Verbinder einkleben mit Winkeltisch


2016-01-02_15-27-57_IMG_9370.JPG
Noch ein Torsionsstift aus 2mm Kohlestab...

...jetzt können die Rippenfüße entfernt werden. Endlich!! War schon nervig, ständig darauf zu achten, nicht wieder einen von den den Brüdern bei der Handhabung der Flächenteile abzuknicken.

Und der Flügel ist rohbaufertig. Fotos davon demnächst auf diesem Kanal. Wer hat's bemerkt? Die Rippen haben CFK-Capstrips spendiert bekommen. Macht leichte Wabbelrippen wieder bretthart und bindet sie biegesteif an den Rohrholm an (unten wurden sie nach entfernen der Füße aufgeklebt).

Gute Nacht,
Thomas
 
Verriegelungsmechanismus für Flügelsteckungen

Verriegelungsmechanismus für Flügelsteckungen

Hat man die Flügelteile aneinander gesteckt, dann kann man zur Sicherung natürlich Tesa ankleben und wieder abreißen. Geht hervorragend, ist auch 1000-fach bewährt. Aber wäre das nicht viel zu einfach? Und außerdem: wetten, dann, wenn man sie braucht, ist die Rolle Tesa leer oder abgängig, oder weiß der Kuckuck was halt immer passiert. Daher hier mein werkzeugloser Verriegelungsmechanismus, stark inspiriert von Hölleins Lösung im Introduction F5J (ein dickes Dankeschön nach Franken!), aber einfachst mit Hausmittelchen zu machen. Der Hölleinsche Ansatz ist super, die dafür nötige Fräßkunst kann ich allerdings nicht aufbieten.

Die folgenden Bilder zeigen die Flügelunterseite.

2016-01-10_21-28-00_IMG_9613.JPG
Flügelteil wird von rechts angesteckt, die Schraube soll durch das Loch der linken Anschlußrippe

2016-01-10_21-28-25_IMG_9614.JPG
Hier aus anderer Perspektive

2016-01-10_21-28-52_IMG_9615.JPG
Draht etwas in den Flügel drücken, die andere Hand schiebt das rechte Flügelteil bis zum Anschlag ein

2016-01-10_21-29-26_IMG_9616.JPG
Loslassen, der Draht schnappt zurück in die Lücke zwischen Schraubenkopf und
Innenseite der Anschlußrippe und das angesteckte Teil ist somit gegen rausrutschen gesichert


2016-01-10_21-29-40_IMG_9617.JPG
Draufsicht

Links: 0,8mm Stahldraht, eingebettet in einer Nut in 3mm Pappel-Sph. Rechts: die Blechschraube 2,2x9,5 sitzt in einem Stückchen 3mm Birkensph. Der Spalt zwischen Schraubenkopf und Innenseite der linken Anschlußrippe kann nach dem Verkleben fein eingestellt werden.

Was haltet ihr davon, von wegen Praxistaugkichkeit und so?

Thomas


PS: dem aufmerksamen Stammleser wird nicht entgangen sein, dass das rechte Flügelteil, entgegen meiner Behauptungen in der letzten Folge, unten noch nicht mit Capstrips ausgestattet ist. Mir ging das Material einfach aus. Hab' die Tage noch 'n Kilometer oder so geordert, für den Open Air und, das nächste Projekt kommt bestimmt :D
 
Hi Thomas,
an der Verriegelung gibt es nichts zu verbessern! Man braucht kein Werkzeug, kann keine Teile zu Hause vergessen und im montierten Zustand steht kein Teil unter Spannung (=kann also nicht ausleiern).
Pessimisten würden an der Unterseite des Schraubenkopfes noch eine schiefe Ebene dranfeilen, so dass die Verbindung im Fall eines Ringelpiez auslöst und die Aussenfläche weg kann.
Aber: wir sind ja zum Glück nicht mehr in den 70er/80ern, wo die Modelle für den Absturz ausgelegt wurden...

H.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten