neue DF 95
neue DF 95
Hallo zusammen,
bin seit kurzem Eigner einer DF95. Bin bisher nur erheblich kleinere Segelboote gewöhnt (Micro Magic), ist klar, dass das Segelverhalten der DF völlig anders ist: läuft am wie vorm Wind wie auf Schienen, ist aber auch eher weniger sensibel und zeigt mir den am Boot vorhandenen Windeinfluss oft nur mit ziemlicher Verzögerung an; ich bin da wohl von der Micro Magic „verwöhnt“ und muss mich noch sensibilisieren (war erst dreimal auf dem Wasser).
Komischerweise liest man hier kaum etwas über den Aufbau des Bootes, was ja für die gelieferte Qualität sprechen könnte (ist ja aber auch kaum was zu machen).
Insgesamt bin ich selbst mit der gebotenen Qualität recht zufrieden (wenn man mal von der Konstruktion des Decksverschlusses – muss abgeklebt werden – und einer kräftigen Druckstelle im Großsegel absieht). Insgesamt finde ich die Segel und insbesondere den Rumpf mit Anhängen aber klasse.
Nachbessern musste ich beim Ruderkoker – das Ruder saß viel zu labberig und war nicht genau in der Flucht mit dem Schwert – und bei dem Führungsring für die Großschot (Ring aus Niro-Stahl, der an der Innenseite sehr rauh war). Den Koker habe ich auf 4mm aufgebohrt und mit einem selbst auf 3mm ausgebohrten MS-Rundstab ausgebüchst (die Ruderachse misst zwar nur knapp 3mm, musste aber für eine saubere Passung nachbearbeitet werden, weil durch die werkseitige Abfräsung und die Querbohrung Verformungen entstanden waren); den Führungsring habe ich mit einem weichen Schleif-/Polierstift geglättet, um ein Aufribbeln der Schot zu verhindern. Die mitgelieferte Riggschnur habe ich nur für den Traveller, das Achterstag und die Fockaufhängung verwendet; zur Befestigung der Segel und für die Schoten schien sie mir überdimensioniert, da habe ich die dünnere, aber sehr stabile Dyneema-Schnur meiner MM verwendet.
Vorsicht ist beim Anschluss des Emfängerakkus geboten (wenn man nicht den mitglieferten Batteriehalter verwendet), denn der im Boot verbaute Stecker erlaubt ein verkehrtes Anschließen des Akkus! Es kann zwar nichts passieren (außer dass eben nichts passiert), aber es ist ärgerlich, wenn man den Fehler erst nach dem Abkleben des Lukendeckels entdeckt.
Ganz toll finde ich, dass ich auch dieses Boot – wie meine MM – voll aufgeriggt in meinen PKW (Audi A2) bekomme (Rücksitze umgelegt) und am Wasser nur noch auspacken, trimmen und abkleben :-) muss.
Schön wäre es, wenn sich hier – ähnlich wie bei der MM – eine Seglerszene bilden würde. Interessierte Zuschauer, die ihr ehrliches Erstaunen u.a. über die Schnelligkeit eines Bootes ohne elektrischen Antrieb zum Ausdruck bringen, gibt es jedenfalls immer wieder. Wie schön wäre es da, mal ein kleines Regattafeld auf die Beine zu stellen.
Gruß Norbert